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The Devil Went Down On George

von

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Philippe Dauman sieht dir beim Schlafen zu

Wie gewohnt erwachte der Junge auf dem unbequemen Steinboden.
 

Lustlos blinzelnd richtete er sich auf und ließ den Blick durch die vertraute Gegend schweifen.
 

Nachdem er zu seiner Erleichterung festgestellt hatte, dass seine Augäpfel sich wieder an ihrem rechtmäßigen Platz befanden, strich er sich eine schmutzige Haarsträhne aus dem Gesicht, die seine wiedererlangte Sehkraft behindert hatte.
 

Er stand auf und klopfte den Staub von dem orangefarbenen Stoff, aus dem seine Kleidung gemacht war.

Dann zog sich die Kapuze vom Kopf. Es war schließlich warm genug hier unten.
 

Dennoch wollte er seine Jacke nicht ganz ausziehen.
 

Wie so häufig trug er nichts unter seinem Parker und es war wahrscheinlich nicht gerade ratsam für einen Jungen seines Alters an einem Ort, den so reizende Menschen wie Marc Dutroux ihre Heimat nannten, halbnackt durch die Gegend zu laufen…
 

Langsam durch die Gegend schlendernd, überlegte er, wie er sich diesmal die Zeit vertreiben sollte, bis er wieder nach oben geschickt wurde.

Flüchtig grüßte er einige Bekannte, die ihm über den Weg liefen, bis schließlich etwas seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
 

„Damien!“, rief er dem anderen Jungen fröhlich zu.
 

Dieser sah kurz zu ihm hinüber, dann aber schnell wieder weg und ging, vortäuschend er hätte nichts gehört, rasch wieder seiner ursprünglichen Beschäftigung nach, die darin bestand, zum Klang schmerzerfüllter Schreie eine Streckbank zu bedienen.
 

Kenny ließ sich vom offensichtlichen Unwillen des Dämons allerdings nicht weiter beirren und rannte dennoch auf ihn zu.

„Damien.“, wiederholte er, als er schließlich bei dem Angesprochenen angekommen war und eine Hand auf seine Schulter legte, woraufhin dieser leicht zusammenzuckte, sich dann aber umdrehte.
 

„Oh… Hi Kenneth!“, begrüßte er den anderen schließlich mit der eunuchenhaften Stimme, die so charakteristisch für ihn war, und wirkte dabei eine Spur zu überrascht. „Was machst Du denn hier…?“
 

Der temporär verstorbene warf ihm einen ‚Was-werd-ich-wohl-hier-machen‘-Blick zu, ging allerdings nicht weiter auf die Dummheit des Satzes ein.
 

„Du sollst mich nicht Kenneth nennen.“, sagte der Junge stattdessen, obwohl er wusste, dass der andere sich ohnehin nicht daran halten würde.

„Oh, ääh… Ja, natürlich.“, antwortete Damien in einem gehetzt wirkenden Tonfall, der Kenny das Gefühl vermittelte, dass er ihm nicht wirklich zugehört

hatte. „Hör… Hör zu, Kenneth, ich hab gerade ziemlich viel zu tun, also-“

„Ach, komm schon!“ Kenny konnte nicht umhin, zu bemerken, dass Damien sich die ganze Zeit über nervös umzusehen schien.

„Ich dachte, wir könnten mal wieder was zusammen unternehmen. Ich hab Dich so lange nicht mehr gesehen!“
 

Er wies mit einer Kopfbewegung auf die arme Seele auf der Streckbank hin, von der ihm jetzt auffiel, dass es ein noch recht junges, stark übergewichtiges Mädchen war, dass beängstigend starke Ähnlichkeit mit einem Mopps zu haben schien.

„Die da wird schon nicht weglaufen.“
 

Der Blondschopf kicherte ein wenig über seinen eigenen Witz, während von dem Folterinstrument ein genervtes „Ha, ha, sehr witzig…“ zu vernehmen war.
 

Damien biss sich auf die Unterlippe.

„Ich… ich glaube nicht, dass…“, stotterte er.

Kenny seufzte.

„Jetzt sag schon, was los ist. Du gehst mir schon seit Tagen aus dem Weg!“

Sein Gegenüber blickte beschämt zu Boden.

„Mein… Mein Dad will nicht, dass ich mit Dir rede…“
 

Das fette Mädchen auf der Streckbank konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, woraufhin Damien mit einem wütenden Blick ihre Haare in Brand steckte.
 

„AAAH!!“
 

Doch auch Kenny hatte Probleme, sich das Lachen zu verkneifen, denn immerhin hatte es schon etwas bemitleidenswert-komisches, dass gerade der Antichrist höchstpersönlich dermaßen unter dem Scheffel seines Vaters stand.
 

„Warum das?“, fragte der Junge und hoffte, dabei nicht allzu belustigt zu klingen.

„Er sagt“, begann der Andere wieder und musste dabei lauter sprechen um die Schreie des noch immer in Flammen stehenden Opfers zu übertönen, „er sagt, Du würdest mir schlimme Worte beibringen. Wie…“ , er senkte die Stimme wieder, diesmal soweit, dass sie über das Heulen der Gequälten gerade mehr als nur ein Flüstern war „…‚Fuck‘ oder ‚Vaginalherpes‘…“
 

Kenny zuckte verständnislos mit den Schultern.

„Das sind doch keine schlimmen Wörter. Meine Eltern sagen sowas andauernd.“

„Vielleicht ist die Einstellung ja der Grund dafür, dass du andauernd hier landest, statt weiter oben!“, bemerkte Damien, der, ob der Anzweiflung der Autorität seines Vaters, selbst ein wenig verletzt zu sein schien.
 

„Ist ja gut!“, entgegnete Kenny mit einer verteidigenden Handbewegung, „Da drüber wollte ich sowieso mit deinem Dad sprechen. Bringst Du mich wenigstens zu ihm?“

Der Dämon zögerte einen Moment lang unentschlossen, antwortete dann aber.

„Ich glaube, das geht in Ordnung…“

Kenny lächelte dankbar und wartete, bis Damien die Handschuhe, die er zur Vorbeugung von Schwielen an den Händen trug, ausgezogen hatte und sie sich auf den Weg machen konnten.
 

„Hey! Und was ist mit mir?!“, ertönte es hinter ihnen, als sie gerade losgehen wollten.
 

„Ach ja, die hätte ich ja fast vergessen…“, murmelte Damien und drehte sich noch einmal um, augenscheinlich nach jemandem suchend, der für ihn einspringen konnte.
 

Schnell wurde er fündig.
 

„Hey, Philippe!“, rief er einen, sich gerade in der Nähe aufhaltenden, Herrn herbei. Seine Haare bildeten einen nahezu perfekten Halbkreis, der seinen Glatzkopf einbettete wie ein Vogelnest ein übergroßes, stark poliertes, Ei.

„Könntest Du Dich wohl bitte um sie hier kümmern.“, bat Damien den Mann mit respektvollem, jedoch vertrautem Ton.

„Sicherlich.“, antwortete dieser und machte sich sogleich an die Arbeit.
 

„Das meinte ich nicht!“, schrie das Mädchen den Jungen hinterher, als sie sich von ihr abwandten, bevor ihr Meckern in schmerzerfüllte Schreie überging, die sehr viel lauter waren als zuvor, als es noch Damien es gewesen war, der sie folterte.
 

„Wer war das denn?“, fragte Kenny, als sie sich ein Stück entfernt hatten.
 

„Ach, das…“ Damien schien zu überlegen.

„Das ist der Mann, der Hitler, als der noch ein Kind war, sein Dreirad geklaut und die Schuld dann auf den jüdischen Nachbarsjungen geschoben hat. Eine gute Arbeitskraft.“
 

„Oh…“
 

Es dauerte nicht lange, bis sie die kleine Eigentumssiedlung am Rande des Styx erreichten, in welcher der Teufel auch jetzt noch lebte.
 

„Da sind wir.“, sagte Damien, als sie vor einem der Häuser anhielten, die sich alle dermaßen ähnlich sahen, dass es Kenny beinahe wunderte, dass der andere Junge sie überhaupt auseinanderhalten konnte.

„Nett…“, bemerkte Kenny und ließ den Blick über die mit Blumentöpfen und Spitzenvorhängen verzierten Fenster schweifen.
 

Er hatte Satan noch nicht häufig besucht. Eigentlich hatte er lange schon keinen Anlass mehr dazu gehabt und außerdem war der Fürst der Finsternis eine sehr beschäftigte Person.
 

Damien drückte auf die Klingel und eine dieser nervtötenden und nicht enden wollenden Melodien, wie man sie für so ein Haus nicht anders erwartet hätte, ertönte.

Erst nach gefühlten Stunden verhallte das Geräusch und, als hätte er die ganze Zeit über hinter der Tür gestanden und auf das Verklingen gewartet, öffnete Damiens Vater die Tür.
 

„Guten Abend, ääh… Mr. Satan.“, begrüßte Kenny ihn, ein wenig unsicher, wie er den massigen Herrn ansprechen sollte.

„Ah, hallo Kenneth!“, entgegnete dieser freundlich, „Schön Dich mal wiederzusehen!“
 

Er stockte, als er seinen Sohn sah, der ein Stück hinter dem Jungen stand.

„Damien! Hatte ich Dir nicht eigentlich verboten-“, begann der Teufel mit semi-autoritärer Stimme, bevor ihm wieder bewusst wurde, dass Kenny in diesem Augenblick anwesend war.

„Ich weiß, Dad… Tut mir leid.“, entschuldigte der Schwarzhaarige sich demütig.
 

„Es ist nicht, als hätte ich etwas gegen Dich, Kenneth…“, wandte Satan sich an den Jungen, als er erkannte, dass dieser bereits wusste, worum es ging.

„Es ist nur, dass ich eine solche Fäkalsprache bei meinem Sohn nicht dulden kann. Wir sind ein ehrenwertes Haus!“
 

Schatz, wer ist da?
 

Alle drei Anwesenden drehten sich nach der Stimme um, deren Ursprung im Inneren des Hauses lag.

Bevor Satan ihr antworten konnte, stand ihr Besitzer, ein Mann mittleren Alters, jedoch schon neben ihm.

Das Haar auf seinem Kopf war bereits ein wenig licht, seine Ohren schienen für den Rest seines Gesichts etwas zu groß zu sein und insgesamt konnte Kenny nicht umhin, sich an einen Schimpansen erinnert zu fühlen. Der Blick des Mannes glich allerdings eher dem eines Welpen, was ihm etwas nahezu verstörend Niedliches verlieh.
 

George W. Bush?!“, rutschte es Kenneth heraus, bevor er sich selbst aufhalten konnte.
 

Angesprochener blinzelte ein wenig verwirrt, als hätte er noch nicht ganz begriffen, was los war, bevor er antwortete.

„Ja, das bin ich!“, kam es schließlich aus ihm heraus, während er dem Jungen vor sich einen neugierigen Blick schenkte.

„Und wer bist du?“
 

„Oh!“, mischte Satan sich mit der Manier eines überforderten Gastgebers ein, „Ich habe Euch ja noch gar nicht vorgestellt…

Kenneth-George. George-Kenneth. “
 

Er beugte sich ein wenig hinunter und wandte sich mit einer etwas leiseren Stimme an Kenny, als würde er höflichkeitshalber nicht wollen, dass der Ex-Präsident ihn hörte.

„George und ich sind jetzt ein Paar…“, flüsterte er, wie es schien ein wenig lauter, als es seine Absicht gewesen war.
 

„Aha…“, war alles, was Kenny im Gegenzug hervorbringen konnte.

Damien schnaubte verächtlich, doch Satan schien es nicht zu bemerken.
 

„Ääähm… Ich wusste gar nicht, dass Sie tot sind, Mr. Bush.“, bemerkte Kenny, dem die Situation ein wenig unangenehm war.
 

„Was? Oh… Schon länger, als die meisten Leute glauben…“, entgegnete er mit übertrieben mysteriöser Stimme.

„Ah ja… Schon klar…“, Kenny hob skeptisch eine Augenbraue, ging jedoch nicht weiter auf Mr. Bushs Äußerung ein.

Ihm lag nicht sonderlich viel an Verschwörungstheorien. Wahrscheinich, weil es, jedesmal, wenn er versuchte eine aufzudecken, mit einem besonders schmerzhaften Ableben für ihn endete.
 

Dieser Gedanke war es, der den Jungen der Unterschicht wieder auf den eigentlichen Grund brachte, weshalb er dem Fürsten der Finsternis einen Besuch abstattete.
 

Unschlüssig suchte er nach den richtigen Worten, um dem Teufel seine Bitte vorzutragen, was, wie er feststellte, gar nicht so einfach war. Er wollte ja auch nicht unhöflich wirken.

Gerade wollte er den Mund öffnen, um etwas zu sagen, da kam Satan ihm erneut zuvor.
 

„Was stehen wir hier eigentlich im Türrahmen herum? Wollt ihr nicht reinkommen?“
 

Kenny nickte langsam und kurz darauf fand er sich gemeinsam mit Damien, seinem Vater und dessen Lebensgefährten in einer roséfarbenen Sitzecke wieder, in seinen Händen eine Porzellantasse mit Jasmintee.
 

„Also“, begann Beelzebub, nachdem er einen kleinen Schluck aus seiner eigenen Tasse genommen hatte, „was ist denn nun der Grund für Euren Besuch?“
 

Aus den Augenwinkeln konnte Kenny sehen, wie Damien, in einer Geste, die ihm das Wort erteilte, auf ihn deutete. Dann ließ der Dämon seinen Blick gelangweilte zu den Hummelfiguren schweifte, welche ihren Platz auf der anderen Seite des Raumes in einem großen Glasschrank hatten.
 

„Nun…“, begann Kenny noch ein wenig zögerlich, obwohl er sich bereits recht genau überlegt hatte, was er sagen würde, „Ich weiß, das ist jetzt ziemlich spontan, aber…“
 

Für eine Sekunde lenkte ihn die Tatsache ab, dass Satans Hand auf George Bushs Oberschenkel gewandert war, doch dann schüttelte er leicht den Kopf und sprach weiter.
 

„Also… Ich wollte fragen… Wäre es vielleicht möglich, dass ich nicht mehr andauernd sterben muss?“

„Du willst… Oh…“ Satan hatte jetzt einen seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht und wirkte beinahe ein wenig desillusioniert.
 

Seine Hand war vom Bein seines unbeteiligt wirkenden Liebhabers verschwunden, welcher mit aufmerksamen Blick den Flug einer Fliege beobachtete, und griff stattdessen nach der Teekanne um seine noch halbvolle Tasse nachzufüllen.
 

„Gefällt es Dir hier denn nicht mehr?“, fragte er schließlich geradeheraus und enthüllte somit den Grund für seine Enttäuschung.

„Magst Du nicht mehr kommen?“
 

„A… Aber nicht doch! Es ist echt toll hier! Es ist nur, es… nervt ein bisschen. Also, nicht, dass es mich nerven würde, hierher zu kommen. Vielmehr…“

Er seufzte. Das war schwerer, als er gedacht hatte.

„Ich möchte Sie ja nicht irgendwie beleidigen, oder so, Mr. Satan. Aber, um ehrlich zu sein, habe ich nie die Bibel gelesen und deshalb weiß ich auch nicht, ob Sie Erfahrung damit haben, aber sterben ist nicht gerade angenehm.

Sie können ja Ihren Freund fragen.“
 

Er wies mit einer Kopfbewegung auf Bush, der es jedoch nicht bemerkt zu haben schien und noch immer, mit mittlerweile leicht offenstehendem Mund, der Fliege hinterher starrte, die nun auf dem Rand seiner eigenen Teetasse herumkrabbelte, deren Inhalt er zuvor großzügig mit einer goldbraunen Flüssigkeit aus seinem Flachmann aufgefüllt hatte .
 

„Außerdem wird es einem nicht gerade leicht gemacht, eine heiße Braut flach zu legen, wenn sich einem jedes Mal, wenn man versucht, sie zu küssen, wie aus dem Nichts ein Abflussrohr in den Schädel bohrt…“, setzte er leise murmelnd hinzu, obwohl er hoffte, dass sein Gegenüber diesen Teil nicht gehört hatte.
 

Nun war der Teufel an der Reihe, einen unbehaglichen Seufzer vernehmen zu lassen.

„Ach, Kenneth.“, setzte er an und seine Teetasse zum wiederholten Male ab, „Ich verstehe, was Du meinst.“

Der Junge bezweifelte das, sagte jedoch nichts.

„Aber ich kann Dir leider nicht weiterhelfen. Allein bürokratisch schon… Dieser Job ist mit mehr Papierkram verbunden, als man meinen sollte!“
 

Kenny blickte enttäusch zu Boden.
 

Also war er doch auf ewig dazu verdammt, jeden Morgen mit der Gewissheit aufzuwachen, dass er den Abend mit großer Sicherheit nicht mehr erleben würde - was nicht gerade das höchste aller Gefühl war, wie man sich denken konnte – und außerdem, was wahrscheinlich noch schlimmer war:

Er würde niemals dazu kommen ‚mit einer heißen Schnecke am Kaminfeuer Liebe zu machen‘, wie Chefkoch - Gott hab ihn selig - zu sagen gepflegt hatte.
 

Sich auf die Lippe beißend, blickte der Junge, im verzweifelten Versuch, den Herrn der Hölle doch noch umzustimmen, noch einmal auf.

„Bitte…?“
 

Erneut ließ Satan einen Seufzer ertönen.

„Nun ja…“, resignierte er schließlich,
 

Eine Möglichkeit gäbe es da vielleicht doch noch…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RogueTitan
2009-09-23T07:44:33+00:00 23.09.2009 09:44
allein schon wegen satan und bushXD
ist bestimmt eine witzige beziehung....
ach kenny ist toll, ich mag ihn...
und es ist vollkommen verständlich das er nicht jeden tag aufs neue gekillt werden willXD
oh man die srme sau
Von: abgemeldet
2008-11-26T14:03:27+00:00 26.11.2008 15:03
xD nein, wie geil - ich muss der hölle auch mal nen Besuch abstatten

uuh~ spannend x3


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