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toot gayi...

zerbrochen
von

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Am nächsten Morgen wachte Simran in ihrem Bett auf und hatte unglaubliche Kopfschmerzen. Sie setzte sich auf und sortierte erstmal ihre Gedanken. Was war gestern passiert und wie war sie nach Hause gekommen? Vor allem die Antwort auf die letzte Frage interessierte sie, da ihre Erinnerung nur noch soweit reichte, dass sie im Club mit Raj getanzt hatte. Das war ihr erster Blackout und das gefiel ihr gar nicht. Sie hoffte inständig, dass sie nichts angestellt hatte. Dann kam ihr eine Idee. Sie musste einfach nur Raj anrufen. Der würde es schon wissen. Als sie aufstehen wollte, setzte sie sich sofort wieder hin, da ihr plötzlich unglaublich schwindelig wurde. Langsam versuchte sie es erneut und bemerkte dabei, dass sie ihre Schlafsachen trug. Sie hatte letzte Nacht also noch geschafft, sich umzuziehen. So schlimm konnte es demnach gar nicht gewesen sein.

Sie schlurfte zum Telefon und wählte Rajs Nummer. Als er sich am anderen Ende nach langem Warten endlich meldete, bemerkte Simran, dass sich seine Stimme genauso verknittert anhörte wie ihre eigene. Sie fragte ihn, wie es ihm ging und ob er sich noch erinnern konnte, wie sie nach Hause gekommen war, doch er war genauso ratlos wie sie. Auch er konnte sich an nichts mehr erinnern und hatte einen üblen Kater. Nachdem sie sich gegenseitig noch einen schönen Sonntag und gute Besserung wünschten, legten sie auf.

Simran machte sich einen Tee und aß etwas Zwieback, da sie nichts anderes herunter bekam, dann setzte sie sich auf die Couch und versuchte den gestrigen Abend zu rekonstruieren. Aber sie kam einfach nicht weiter als bis zum Club, also redete sie sich ein, dass, wenn etwas Wichtiges passiert wäre, sie sich sicher noch daran erinnern würde. Ein etwas flaues Gefühl in der Magengegend blieb ihr aber trotzdem.
 

Als Dev am Abend nach Hause kam, ging es ihr wieder gut und sie beschloss, nichts von der gestrigen Nacht zu erzählen, da er sie sicher nur auslacht hätte und darauf hatte sie keine Lust.

Ansonsten hielt Dev aber sein Versprechen. Er hatte wieder mehr Zeit für sie und nahm sich sogar eine Woche Urlaub, den sie zusammen verbrachten. Als Überraschung hatte er einen Vier-Tages-Trip nach Goa gebucht und Simran freute sich wirklich sehr darüber. Das war es, was sie so an Dev schätzte. Wenn er etwas versprach, hielt er es auch.

Die Tage in Goa gingen sehr schnell um, da die beiden ständig unterwegs waren und sich alles anschauten, was es so zu entdecken gab. Doch immer wieder glitten Simrans Gedanken ungewollt zu Raj ab und sie fragte sich, was er wohl gerade machte. Dass sie an ihn denken musste, ärgerte sie, da sie sich voll auf Dev konzentrieren wollte. Also verbannte sie die Gedanken sofort aus ihrem Kopf, wenn sie aufkamen.

Als sie am Wochenende wieder zu Hause waren, luden sie Karan zu sich ein. Sie erzählten ihm von ihrem Urlaub und er von seiner Woche. Er war gerade dabei, beim Studium sein Diplom abzulegen und hatte viel Stress.

Um das Ende seines Studiums zu feiern, wollte er auch die Holi-Party geben. Sie verabredeten sich für nächstes Wochenende, um schon mal mit der Planung in groben Zügen zu beginnen, dann verabschiedete sich Karan.
 

Auch die nächsten Wochen nahm sich Dev viel Zeit für Simran. Er kam schon am frühen Nachmittag von der Arbeit nach Hause und danach unternahmen sie etwas. Ob es nur ein langer Spaziergang war oder der Besuch eines Restaurants.

So sehr sie sich über die Zeit mit ihrem Mann freute, vermisste sie aber auch die Treffen mit Raj und sie fragte sich, warum er sich nicht mehr meldete. Hatte er etwa eine Anstellung gefunden? Sie beschloss einfach, ihn anzurufen. Das konnte ihr ja schließlich niemand verbieten.
 

Nachdem Simran Rajs Nummer gewählt hatte und es läutete, fing plötzlich ihr Herz an, schneller zu schlagen. Sie atmete zur Beruhigung mehrmals tief ein und aus, doch als sie plötzlich am anderen Ende seine Stimme hörte, hielt sie die Luft an. Sie brauchte einige Sekunden bis sie ihre Stimme wiederfand. „Hallo, Raj! Hier ist Simran. Ich... wollte nur mal fragen, wie es dir geht, wo ich jetzt schon so lange nichts mehr von dir gehört hab...” Stille. „Ich hatte vor zwei oder drei Wochen mehrmals versucht, dich zu erreichen, aber es war niemand rangegangen, deswegen...“ „Oh, achso! Da war ich mit Dev in Goa Urlaub machen. Ich hätte dir vielleicht bescheid sagen sollen...“ Raj lachte. „Ach was! Das ist doch dein gutes Recht. Aber wenn du wieder da bist.... Wollen wir heute vielleicht etwas unternehmen?” Simran freute sich und war einverstanden. „Okay, wie wär’s, wenn wir ins Kino gehen?” „Oh ja! Das wollte ich auch schon lange mal wieder machen.”, meinte sie begeistert. Sie verabredeten sich in zwei Stunden am Bahnhof und legten auf.

Simran war ganz aufgeregt und durchkramte ihren Kleiderschrank nach etwas passendem zum Anziehen. Als sie fertig war, machte sie sich auf den Weg zum Bahnhof. Als sie ankam, wartete Raj bereits auf sie. Sie strahlte ihn an und sein Lächeln war nicht weniger fröhlich. „Schön, dich endlich mal wieder zu sehen.”, meinte er und zwinkerte ihr zu. Sie grinste daraufhin bloß. „Wollen wir?”, fragte er und deutete auf den gerade eingefahrenen Zug. Nachdem sich riesige Menschenmassen aus dem Zug herausgequetscht hatten, drängten mindestens genauso viele wieder hinein. Simran und Raj konnten sich gerade so noch mit hinein drücken bevor die Türen geschlossen wurden. Drinnen war es so eng wie in einer Sardinenbüchse, überall war man zwischen Menschen eingequetscht. Raj stand mit dem Rücken an die Tür gedrückt und vor ihm stand Simran. Da sie von den Menschen um sie herum ganz dicht an Raj gedrückt wurde, konnte er ihren weichen Körper mit allen Rundungen an seinem spüren. Das machte ihn beinahe wahnsinnig, also versuchte er, sich abzulenken, doch das gelang ihm nicht. Am liebsten hätte er sie in seine Arme geschlossen, doch das durfte er nicht. Diese Gedanken verunsicherten ihn, da er schließlich verheiratet war. Wie konnte er so etwas nur denken? Das musste aufhören... Doch wenn er genauer darüber nachdachte, wollte er das eigentlich gar nicht.... Für Simran hatte er Gefühle, die er für Piya noch nie gehabt hatte.

Auch Simran machte diese eingeklemmte Situation zu schaffen. Ihr war es unangenehm so fest an Raj gedrückt zu werden. Sie war ihm so nahe, dass sie sein Herz schlagen spüren und seinen Duft riechen konnte. Außerdem spürte sie die Wärme, die von ihm ausging. Am liebsten hätte sie die Augen geschlossen und ihren Kopf auf seine Brust gelegt, doch das durfte sie nicht. Sie schimpfte innerlich mit sich und holte sich Dev in Erinnerung. Solche Gedanken dürfte sie doch nur bei ihm haben...

Nachdem sie endlich bei ihrer Haltestelle ausgestiegen waren, atmeten sie erstmal tief durch und streckten sich. Die Mumbaier Züge waren immer so furchtbar voll.



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