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Chaahat

von

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Radhika hielt sich für den Nachhauseweg eine Rikscha an, da sie keine Lust hatte bei Rizvan mitzufahren. Sie nahm an, dass sie von ihm in seinem Wagen überholt werden würde, doch sie irrte sich. Als sie wieder in ihrer Wohnung war, lauschte sie aufmerksam den Vorgängen in Rizvans Wohnung, doch sie hörte erst am späten Abend, dass er nach Hause kam. Sie fragte sich, was er die ganze Zeit gemacht hatte, doch sie sah im Moment keine Möglichkeit das herauszufinden. Sie beschloss, sich morgen darum zu kümmern. Nachdem sie geduscht und sich umgezogen hatte, setzte sie sich noch vor den Fernseher und zappte durch die Programme. Doch da mal wieder nichts Interessantes lief, schaltete sie ihn wieder aus und wollte gerade ins Bett gehen, als sie bemerkte, dass Rizvan in der Balkontür stand. Sie schaute ihn an und meinte: „Das mit dem Anklopfen will einfach nicht in deinen Kopf rein oder?“ Ohne auf ihren Kommentar zu achten, kam er auf sie zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. „Ich will ein paar Erklärungen.“ Als sie ihn fragend anschaute, fügte er mit einem scharfen Tonfall hinzu: „Sieh mich nicht so an. Du weißt genau, was ich meine.“ Sie seufzte resigniert und gab ihm zu verstehen, dass er sich setzen sollte.

„Vardhan hat mir schon die wichtigsten Sachen zur Selbstverteidigung beigebracht, genauso wie den Umgang mit Waffen. Ich kenne Vardhan bereits seit einem Jahr und seitdem hat er mich trainieren lassen.“ „Und warum verschwende ich dann meine Zeit mir dir und...“ „Ich habe dir das nicht erzählt, weil ich dachte, dass du mir noch ein paar andere Sachen beibringen würdest, aber dem war nicht so.“ Rizvan schaute sie mit einer Mischung aus Langeweile und genervt sein an. „Und was soll ich dir dann jetzt noch beibringen?“ „Alles andere. Wie man mit Geschäftspartnern verhandelt, Deals ordentlich durchzieht und alles drumherum eben.“ „Und warum hat Vardhan dir das nicht auch selbst beigebracht?”, fragte Rizvan noch immer misstrauisch. „Weil er dafür im Moment keine Zeit mehr hat und den Rest meiner Ausbildung seinem besten Mann überlassen will. Hat er dir doch gesagt.”, meinte sie und klopfte ihm leicht auf die Schulter. Er wich ihrer Hand aus und meinte kalt: „Deine Schmeicheleien kannst du dir sparen.” Sie zuckte mit den Schultern und legte ihre Hand zurück in ihren Schoß. Nachdem eine Weile Stille zwischen ihnen geherrscht hatte, meinte Rizvan: „Übermorgen ist eine kleine Waffenübergabe angesetzt und du wirst mich begleiten. Morgen werde ich dir noch alles Wichtige erklären, alles klar?!” Radhika lächelte und nickte erfreut. Dann verließ Rizvan ohne ein weiteres Wort ihre Wohnung. Sie schaute ihm noch kurz nach bis sie seine Balkontür zugehen hörte und dann huschte ein kleines Lächeln über ihre Lippen. Nun wurde es endlich ernst und sie konnte ihn bald in Aktion erleben.
 

Nachdem Rizvan ins Bett gegangen war, lag er noch eine ganze Weile wach. Radhikas Erklärungen ergaben für ihn einfach keinen Sinn. Solange er jedoch nicht wusste, was wirklich vor sich ging, hatte er keine andere Wahl als mitzuspielen. Diese Ohnmacht ließ erneut Wut auf Vardhan in ihm aufsteigen, Anscheinend hielt er ihn für eine Puppe in seinem Theater, mit der er machen konnte, was er wollte. Rizvan wusste, dass er unter Vardhan keine Chancen auf einen weiteren Aufstieg hatte, doch er konnte auch nicht einfach so aus diesem Geschäft aussteigen. Würde er zum Feind überlaufen, wüsste er, dass er sein Leben innerhalb kürzester Zeit verwirkt hätte. Zu seinem eigenen Schutz beschloss Rizvan also erst einmal still zu halten und alles über sich ergehen zu lassen bis ihm etwas einfiel, das ihm bei seinen weiteren Plänen helfen konnte.
 

Am nächsten Morgen wurde er von einem süßlichen Duft und einem Kitzeln im Gesicht geweckt. Der Geruch kam ihm bekannt vor und er sog ihn tief ein, da er ihn mochte. Als er dann langsam die Augen öffnete, sah er Radhika dicht neben sich sitzen, die mit einer Strähne ihrer Haare sein Gesicht kitzelte. Er machte eine abweisende Geste, setzte sich auf und fuhr sich zum munter werden mit den Händen über sein Gesicht und durch die Haare. „Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich dir!“, strahlte sie ihn schließlich an. Sein Gesicht spiegelte Unverständnis wieder und er fragte genervt: „Was soll das denn? Was willst du? Und wie zur Hölle bist du hier reingekommen?“ Sie verdrehte die Augen und stand auf. „Ich habe uns Frühstück gemacht. Kommst du?“ Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. Rizvan schüttelte nur mit dem Kopf, ging ins Bad und zog sich um. Als er ins Wohnzimmer kam, sah er, dass Radhika tatsächlich Frühstück vorbereitet hatte. Sie hatte alles auf dem Balkon angerichtet und wartete bereits auf ihn. Nicht unglücklich über diese Art von Zimmerservice setzte er sich wortlos zu ihr und begann zu essen. Radhika beobachtete ihn dabei lächelnd und meinte schließlich kokett: „Das soll eine Art Entschuldigung dafür sein, dass ich dich gestern... sagen wir mal... flach gelegt habe...“ Er hob seinen Blick und schaute ihr in die Augen. „Das wäre wirklich nicht nötig gewesen... Du kannst dir sicher sein, dass ich mich dafür noch revanchieren werde, Sanam. Du solltest wissen, dass ich so etwas nicht auf mir sitzen lasse.“ „Oh, dessen bin ich mir durchaus bewusst, aber ich dachte, als kleine Besänftigung wäre dieses Frühstück nicht schlecht...“ „Guter Versuch, aber das reicht nicht. Ich bin dein Lehrer und du wirst noch lernen, Respekt vor mir zu haben, glaub mir...“ Radhika lehnte sich zurück und trank einen Schluck Orangensaft. „Wer sagt, dass ich den nicht schon habe? Deine Wortwahl ließ gestern allerdings zu wünschen übrig...“ Rizvan antwortete nicht auf ihre letzten Worte, sondern beobachtete sie einfach nur. Sie hatte ihren Blick von ihm abgewendet und genoss die Aussicht, die sie hatten. Leichter Wind wehte durch ihr Haar und blies ihr ein paar Strähnen über das Gesicht. Sie schloss die Augen und ließ die Brise wirken. Rizvan war versucht, sich zu ihr zu beugen und ihr die Haarsträhnen aus dem schönen Gesicht zu streichen, doch stattdessen, leerte er seinen Kaffee und stand auf. Radhika war über seine plötzliche Bewegung überrascht und schaute ihn fragend an, als sie sah, dass er kaum etwas gegessen hatte. Er deutete ihren Blick und meinte: „Ich esse früh nie etwas. Das nächste Mal solltest du also lieber ein Abendessen vorbereiten.“ Sie musste bei seinen Worten schmunzeln, wendete sich dann aber wieder dem Ausblick zu. „Wenn du fertig bist und abgeräumt hast, komm zu mir, damit wir wegen morgen alles besprechen können.“, hörte sie ihn noch aus dem Inneren seiner Wohnung rufen, doch sie achtete nicht weiter darauf. Der Tag war noch lang und sie hatte im Moment keine Lust sich mit dem Geschäftlichen zu befassen.

Kaum hatte Rizvan seine Worte ausgesprochen, klingelte es an der Tür. Als er öffnete, lächelte ihm Mahima entgegen. Er stöhnte innerlich auf und meinte: „Tut mir leid, aber es ist im Moment ungünstig. Ich hab noch was zu erledigen.“ Sie schaute ihn misstrauisch an und meinte: „Tatsächlich?! Was denn? Die Übergabe ist doch erst morgen.“ Sie erhaschte einen Blick über seine Schulter und sah Radhika am gedeckten Frühstückstisch auf dem Balkon sitzen. Aus dieser Situation konnte sie nur einen Schluss ziehen: „Ach, hat es etwas mit ihr zu tun? Was ist es, dass ich nicht dabei sein kann?!“ Rizvan versuchte, seine aufkommende Wut zu unterdrücken und meinte ruhig: „Ja, es hat etwas mit ihr zu tun. Sie wird mich morgen begleiten und wir müssen noch die Details besprechen. Und wie ich schon sagte, deine Eifersucht ist lächerlich und unbegründet.“ Sie schaute ihn verletzt an und sagte: „Ach wirklich? Wir werden sehen...“ dann drehte sie sich um und ging. Rizvan seufzte genervt und schloss die Tür, ohne ihr noch einen Blick hinterher zu werfen.



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