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Chaahat

von

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Als Rizvan am späten Vormittag aufwachte, kamen ihm sofort die Ereignisse der letzen Nacht in Erinnerung. Das veranlasste ihn allerdings sofort dazu, sich aufzusetzen, denn er war alleine in seinem Bett. Er schaute sich im Zimmer um, doch von Radhika war nirgends eine Spur. Als er allerdings aus dem Wohnzimmer Geräusche hörte, stand er auf, um nachzusehen. Sie saß auf der Couch, schaute Fernsehen und frühstückte nebenbei. Als sie ihn bemerkte, drehte sie sich zu ihm um und lächelte ihn an. „Ich wollte dich nicht wecken und da du sowieso kein Frühstück magst, hab ich nur mir selbst welches gemacht. Ich hoffe, das ist kein Problem für dich.“ Mit diesen Worten ließ sie noch kurz ihren Blick über seinen nur mit einer Boxershorts bekleideten Körper huschen und wendete sich dann wieder dem Fernseher zu. Als Rizvan näher auf sie zu kam, sah er, dass sie nur ein Hemd von ihm trug. Sie saß im Schneidersitz da und allein der Anblick ihrer nackten Beine brachte ihn schon wieder auf unanständige Gedanken. Doch er riss sich zusammen und ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen. Danach setzte er sich neben Radhika auf die Couch. „Sonst geht’s dir gut?”, fragte er beiläufig, denn eine Antwort hatte er von ihr gestern nicht erhalten, auch wenn er sich sicher war, dass seine Gefühle nicht unerwidert waren. „Ja, wieso?”, entgegnete sie leicht irritiert. „Du warst mit dem Alkohol gestern nun wirklich nicht sehr sparsam. Ein Kater wäre da noch das kleinste Übel...” „Ach, das meinst du! Nein, keine Sorge, mir geht’s blendend. Ich hatte nur einen bären Hunger.”, antwortete sei und grinste ihn an. Zwar freute es ihn zu hören, dass es ihr gut ging, doch eine zufriedenstellende Antwort hätte für ihn anders ausgesehen. Da stellte sich ihm die Frage, ob sie sich sein Liebesgeständnis überhaupt erinnern konnte. Doch eigentlich war es ihm nicht so wichtig. Er hatte es gesagt und fühlte sich erleichtert. Eine Antwort würde er schon noch früher oder später aus ihr herauskitzeln. Er war geduldig und hatte Zeit zu warten.

Nachdem Radhika mit ihrem Frühstück fertig war, ging sie ins Schlafzimmer, um ihre Sachen zu holen. Als sie zurückkam, meinte sie kokett: „Ich hoffe doch, du hast nichts mit mir angestellt. Ich bin schließlich nackt in deinem Bett aufgewacht....” Rizvan grinste und kam auf sie zu. Während er seine Arme um ihre Hüften legte, meinte er: „Daran könntest du dich ganz sicher erinnern, Sanam...” Er zog sie enger an sich. „Aber was wir in der Nacht nicht getan haben, können wir gerne jetzt nachholen...” Ihre Lippen trafen sich und Radhika legte ihre Arme um Rizvan, doch als er sie in Richtung Schlafzimmer führen wollte, löste sie sich von ihm und meinte grinsend: „Ein andern Mal vielleicht. Ich hab heute noch einen wichtigen Termin und ich muss mich noch fertig machen. Aber ich werde auf dein Angebot zurückkommen...” Sie zwinkerte ihm zu und verschwand über den Balkon in ihre Wohnung. Rizvan konnte sich sein Grinsen nicht unterdrücken. Er hasste und liebte ihre Spielchen zugleich. Doch er fragte sich als er unter die Dusche stieg, was sie wohl für einen Termin hatte.... Das erste, was ihm in den Sinn kam, war Javed, doch für diesen Gedanken schollt er sich. Seine Eifersucht musste er unter Kontrolle bringen, auch wenn es ihm schwer fallen würde. Der Gedanke, Radhika zu verlieren, machte ihn schier wahnsinnig.
 

Rizvan war den ganzen Tag über unruhig. Je länger er darüber nachdachte desto bewusster wurde ihm, dass er doch keine Geduld aufbringen konnte. Er wollte eine Antwort von Radhika, um Gewissheit zu haben und er wollte sie noch am heutigen Tag. Nach langem Überlegen und Abwägen beschloss er, ihr ein Abendessen zu kochen, um sie zu beeindrucken und somit eine Antwort aus ihr herauszulocken. Er hatte so etwas noch nie gemacht, doch für Radhika sprang er über seinen Schatten. Kochen war alles andere als sein Metier, doch er gab sich Mühe und das Essen gelang schließlich auch. Nachdem er den Tisch gedeckt hatte, zog er sich um und dimmte dann noch ein wenig das Licht. Just in diesem Moment hörte Rizvan, wie Radhika ihre Wohnung betrat. Er schlich leise über den Balkon in ihre Wohnung, wo sie gerade ihre Tasche auf der Couch abgestellte hatte und mit dem Rücken zu ihm stand. Er legte eine Hand über ihre Augen, küsste sanft ihren Hals und biss ihr spielerisch ins Ohrläppchen. Radhika musste grinsen und drehte sich zu ihm um. Er nahm sie bei der Hand und führte sie in seine Wohnung. Als er noch einmal seinen Blick über den gedeckten Tisch schweifen ließ, war er sehr zufrieden mit sich. Doch als er Radhika anschaute und ihren Gesichtsausdruck sah, verging dieses Gefühl schnell wieder. „Rizvan, was... Wieso hast du...?”, begann sie irritiert. „Was ist los? Das hab ich extra für dich gemacht. Also setz dich hin und iss.” Er wollte sie zum Tisch führen, doch sie wehrte sich und schüttelte den Kopf. „Was ist nur mit dir passiert? Noch vor einem halben Jahr wärst du nicht im Traum darauf gekommen, so etwas zu machen und nun...” „Was redest du da? Menschen ändern sich und ich fühle mich gut dabei.” Er trat an sie heran und nahm ihr Gesicht in beide Hände, damit sie ihn ansah. „Ich liebe dich, hörst du? Und....” „Und wie stellst du dir das bitteschön vor?!”, unterbrach sie ihn und löste sich aus seinem Griff. „Sollen wir jetzt glückliches Pärchen spielen?! So einfach geht das nicht. Vardhan wird immer wie ein dunkler Schatten über uns hängen und wir müssen uns verstecken.” „Vergiss Vardhan! Vergiss alle anderen! Ich will einfach nur wissen, was du denkst! Sag es mir!” Sie wendete ihren Blick von ihm ab. „Ich denke, dass ich keine Lust mehr habe. Ich will nicht mehr.” Rizvan starrte sie an und wusste nicht, was er von ihren Worten halten sollte. „Ich bin froh, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe, denn diese Erfahrungen sind wichtig gewesen und ich habe dich kennengelernt. Aber diese Abhängigkeit zu Vardhan ist unerträglich. Ich will es nicht mehr....” Er ging zu ihr und nahm sie in den Arm. „Dann steigen wir aus.” Fassungslos starrte sie ihn an. „Wie kannst du das so einfach sagen? Du weißt selbst genau, dass jeder der aussteigen wollte, plötzlich verschwunden war. Außerdem...” „Das waren alles Amateure, die keinen Plan hatten. Wenn wir uns vorher alles ganz genau überlegen, wird es kein Problem sein.” „Aber wieso tust du das? Du hattest doch ganz andere Pläne....” „Die habe ich zu Gunsten unseres gemeinsamen Planes gerade verworfen. Eine Zukunft mit dir erscheint mir als bessere Alternative zu der Aussicht für immer Vardhans Handlanger zu sein.” „Das will ich doch hoffen.”, sagte sie und grinste. Als ihr Blick wieder auf den gedeckten Tisch fiel, meinte sie: „Na, dann lass uns mal unsere Henkersmahlzeit genießen. Sieht wirklich sehr gut aus.” „Dein Optimismus haut mich um.”, grinste Rizvan. Sie setzten sich an den Tisch und leerten ihre Teller. Nachdem sie fertig waren und abgeräumt hatten, war Radhika gerade im Begriff zu gehen, doch Rizvan hielt sie auf. „Lass mich heute Nacht nicht allein...”, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie schloss kurz die Augen und nahm ihn dann bei der Hand. Sie schickte ihn ins Badezimmer und meinte augenzwinkernd, bevor sie noch einmal kurz verschwand: „Lass schon mal Wasser ein.” Er grinste und ließ sich nicht lange bitten. Als sie wiederkam, saß er bereits in der Badewanne und wartete ungeduldig auf sie. Sie legte ihre Kleidung beiseite und stieg zu ihm ins heiße Wasser. Es war wie eine süße Folter für ihn, doch nun wusste er, dass sie ihm gehörte und das stellte ihn vollkommen zufrieden. Auch startete er keine Annäherungsversuche, denn er hatte im Moment nicht den Drang danach. Ihre bloße Nähe reichte ihm völlig.

Auch als sie später zusammen im Bett lagen, fühlte Rizvan sich einfach nur zufrieden. Die Gewissheit und Klarheit über seine Zukunft taten ihm gut und er war froh, dass er sie mit Radhika teilen würde.



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