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Watching Moonlight

Akkarin x Sonea
von

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Watching Moonlight

Der Mond stand hoch über dem Himmel und erhellte die allzu dunkle Nacht.

Er schien auf Bäume, deren Blätter sich leicht im Wind bewegten, auf das in der Dunkelheit fast schwarze Gras und auf die Häuser der Menschen, die in dieser Stadt lebten.

Manche Fenster standen so günstig – oder ungünstig – das der Mond genau in sie hinein strahlte und die Zimmer dahinter in ein mystisches Licht tauchte.

Hinter einem dieser Fenster erwachte gerade eine junge Frau. Ihre Haare waren vom Schlaf zerwuschelt und auch ihre Augen wiesen Zeichen der Tatsache, dass sie gerade erst erwacht war, auf. Dennoch besaß sie eine natürliche Schönheit, die vielleicht gerade deshalb noch hervorgehoben wurde.

Sie sah sich nun um. Neben ihr lag ein Mann, dessen schönes schwarzes Haar elegant über seinen Schultern lag und sein Gesicht sanft umspielte. Dieser Anblick entlockte ihr unwillkürlich ein Lächeln und sie streckte die Hand aus, um dieses Gesicht zu berühren.

Zärtlich fuhr sie mit den Fingern über sein Kinn, dann über seinen Hals und Dankbarkeit kam in ihr auf. Niemals hätte sie gedacht, einmal hier mit ihm zu sein, aber sie war hier.

Sie grinste ironisch. Ja, die Zukunft ist wahrhaftig unberechenbar. Aber umso dankbarer war sie, hier sein zu dürfen.

Der Mann blinzelte nun, offenbar hatte er die Berührungen gespürt. Ein Stich Schuldbewusstsein zuckte daraufhin durch Sonea, sie hatte ihn nicht aufwecken wollen. Er brauchte seinen Schlaf.

Der auf eine ganz besonders interessante Art hübsche Mann dreht sich nun ganz zu ihr um und musterte sie verträumt. Sonea fragte sich einen Augenblick lächelnd ob er wirklich wach war.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken“, murmelte sie nun, durch seinen Blick noch zusätzlich irritiert.

„Wenn du mich immer so weckst, kann ich durchaus damit leben - auch wenn es mitten in der Nacht ist.“ Er lächelte und nahm ihr so ihr schlechtes Gewissen.

„Vielleicht lässt sich das einrichten.“, sagte sie nun breit grinsend.

Akkarin lachte und sah sie dann mit diesem seltsamen Blick an, den sie schon so oft in seinen Augen gesehen hatte, wenn er sie ansah.

Sie streckte abermals die Hand aus und fuhr ihm durchs lange Haar, das nicht annähernd so verzwirbelt war wie ihr eigenes. Er richtet sich leicht auf, legte ihr eine Hand in den Nacken und küsste sie zärtlich. Hätte sie nicht die Fähigkeit gehabt, aus seinem Geist seine Gefühle zu lesen, wäre ihr das Verlangen, das er verspürte, wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.

Man konnte nicht direkt sagen, dass es sexuelles Verlangen war. Nein, er verspürte einfach nur Sehnsucht nach ihrer Nähe – auf welche Art auch immer.

Sie wollte dieser Sehnsucht nachkommen und kuschelte sich näher an ihn.

Akkarin nahm das lächelnd hin, schloss seine Arme um sie und küsste nun sanft ihre Schläfe.

Ein Kribbeln durchflutete ihren Körper. Ich liebe ihn so, dass wird mir jedes Mal bewusster. Vorsichtig fuhr sie mit der Hand über seinen Oberkörper, und erwartet immer noch, dass er sie wegdrückte. Das war alles so neu und noch bis vor kurzem hatte sie ihn gehasst. Sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte, obwohl es nicht das erste Mal war, das sie sich so nah waren. Aber jedes Mal hatte er sie vollkommen geführt. Sie hatte nichts dagegen, ganz im Gegenteil – sie war dankbar gewesen, aber sie spürte auch diese Erwartung in ihm und das Letzte, was sie wollte, war ihn zu enttäuschen.

Sie blickte ihn an, um seine Gesichtszüge zu deuten. Er hatte genüsslich die Augen geschlossen, öffnete sie jedoch wieder, als er ihren Blick spürte. Dann lächelte der Schwarzhaarige, sie sah daraufhin weg und zog auch ihre Hand zurück. Verdammt. Akkarin jedoch griff nach der Hand, die eben noch auf seiner Brust gelegen hatte, und legte sie erneut an diese Stelle, um ihr zu zeigen, dass es ihm durchaus gefallen hatte.

Mach weiter.

Sonea zuckte leicht zusammen, als sie diese Stimme in ihren Gedanken hörte – es war Akkarins und sie war nicht befehlend gewesen, sondern liebevoll und ermutigend.

Sie nickte nun und fuhr vorsichtig in ihrer Bewegung fort. Warum hat er es mir über die Gedankenrede gesagt und nicht mit Worten? Sie überlegte einen Moment, aber dann war ihr die Antwort klar. So kann ich hundertprozentig sicher sein, dass es ihm wirklich gefällt, schließlich kann er hier nicht lügen und vielleicht denkt er, es ist so einfacher für mich… Er war einfach toll. Ja, man sah es ihm wahrscheinlich nicht an und auch sie selbst hatte nie gedacht, dass er solche Seiten hatte, aber er war wirklich liebevoll und einfühlsam.

Sie beugte sich leicht vor und begann seinen Hals zu küssen, immer darauf achtend, was sein Geist über sein Empfinden verriet und offensichtlich mochte er es. Er mochte es sehr. Durch diese Feststellung musste sie erneut grinsen und gewann etwas an Sicherheit.

Leicht übermütig begann sie nun an seinem Hals zu knabbern und konnte augenblicklich Überraschung bei ihm wahrnehmen. Ob das okay ist?

Sie zögerte und erwartete fast, dass er etwas sagte, aber er schwieg. Offenbar wollte er sie nicht noch weiter verunsichern. Sonea jedoch brauchte Gewissheit.

Ist… ist das okay?

Nun spürte sie Amüsement bei ihm.

Oho ja…

Ihr wurde deutlich, dass Akkarin dies mit einiger Ironie „sagte“, und sie fragte sich, ob sie wirklich zu vorsichtig war. Offenbar konnte sie nicht viel falsch machen. Ach verdammt. Sie musterte ihn nun, er lächelte sie aufmunternd an und legte den Kopf etwas zur Seite, um sie zum weitermachen zu bewegen. Sonea lächelte. Er ist ja schließlich auch nicht aus Zucker und wird es sicher verkraften, wenn ich mal was Kleines – was Klitzekleines – falsch mache. Mit diesem Gedanken folgte sie nun seiner Aufforderung und ließ ihre Lippen erneut über seinen Hals wandern, während ihre Hände in zärtlichen Runden über seinen Oberkörper wanderten.

Es dauerte nicht lange und sie spürte wie sich sein Verlangen nun doch in eine bestimmte Richtung bewegte und dann schnell stärker wurde. Im Grunde ist es wirklich leicht, ihn ein bisschen aufzuwärmen. Sie kicherte, woraufhin er sie mit schmaler Augen musterte.

„Was ist?“

„Ach nichts...“, antwortete sie ihm und konnte ein erneutest Kichern nicht unterdrücken.

Er zog die Augenbrauen hoch, beäugte sie skeptisch und schwieg. Er hätte sie zwingen können, zu antworten oder in ihrem Geist nach einer Antwort suchen können, aber vielleicht war es besser wenn sie ein bisschen von ihrer „heimlichtuerischen Ader“ behielt.

So versuchte er also nicht weiter, über dieses ihm unerklärliches Verhalten nachzudenken und schob seine Hand vorsichtig unter ihr Schlafhemd.

Sonea zog scharf die Luft ein. Seine Hand war warm und kraftvoll. Sie wanderte an ihrer Seite hoch, bog dann jedoch kurz vor ihren Brüsten ab und strich nun sanft über die seidige Haut ihres Rückens. Ob ich das Hemd ausziehen sollte…? Nein, wenn er es will, soll er es selber machen! Aber ich kann ihm seins ausziehen. Sie grinste innerlich und griff nach dem Saum seines Hemdes. Er beobachtete dies aufmerksam. Nun zog sie es hoch und er hob lächelnd die Arme. Kurz darauf fiel es neben dem Bett zu Boden.

Sonea betrachte seinen Körper. Man sah ihm an, dass er einmal Krieger gewesen war, bevor man ihn zum Hohen Lord gemacht hatte.

Sie senkte nun den Kopf und küsste ihn vorsichtig, aber gekonnt über die Brust hinauf bis zu seinem Schlüsselbein. Hier verweilte sie kurz und liebkoste es verführerisch. Schließlich wanderte sie weiter über seinen Hals, bis ihre Lippen wieder auf seinen lagen.

Akkarin lächelte in den Kuss hinein und erwiderte ihn nicht minder leidenschaftlich.

Sie löste den Kuss nun wieder und begann erneut, ihn zu mustern. Er lag immer noch auf dem Rücken. Sie empfand es als seltsam, ihn so von oben herab anzusehen. Er sah ihr tief in die Augen und etwas Verliebtes lag in seinem Blick, wie schon zuvor, als er gerade erwacht war.

Sonea strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht. Und nun? Sie beugte sich erneut zu ihm runter, um ihn zu küssen. Vielleicht mal etwas anspruchsvoller. Kaum hatte sie dies gedacht, begann sie zärtlich mit der Zunge über seine Lippen zu streichen. Ich hoffe, ich mach das richtig. Bereitwillig öffnete Akkarin den Mund, um ihr mehr Freiraum zu geben. Sie schob ihre Zunge vorsichtig durch seine Lippen, nur im nächsten Moment laut aufzulachen.

Er sah sie verwirrt an, konnte sich aber eines Lächelns nicht erwehren. Sie war in seinen Augen so bezaubernd. Nie hätte er gedacht, noch einmal so was zu empfinden, nicht nach all den Schmerzen, die er schon hatte erleben müssen.

„Wir sind ja so leidenschaftlich!“, brachte sie nun unter immer noch anhaltendem Lachen hervor. Sein Lächeln verblasste und er sah sie nun ernst und nachdenklich an.

Sie lachte ihn an: „Na was denn? Ist doch so, oder?“

Er schüttelte den Kopf, und als er nun sprach, klang seine Stimme ruhig: „Das kann man so nicht sagen.“

Einen Augenblick musterte sie ihn schweigend, dann wandte sie den Blick ab.

„Vielleicht hast du Recht, tut mir leid.“ Ihre Stimme klang leicht schuldbewusst, aber dennoch lächelte sie, manchmal konnte er schon spießig sein, was ihr aber wahrscheinlich auch nur auf Grund des hohen Altersunterschieds so vorkam. Immerhin ist er 13 Jahre älter und hat schon viel erlebt. Viel Schlechtes… Nun trat Mitleid in ihre Augen. Ihr eigenes Leben war auch nicht so toll verlaufen. Sie war sehr arm gewesen, hatte im Winter oft so gefroren, dass sie geglaubt hatte, sterben zu müssen, und war ohne Eltern aufgewachsen. Aber gegen das, was er hatte durchmachen müssen, war das gar nichts. Immerhin war sie eigentlich ein glückliches Kind gewesen. Hatte Freunde gehabt, zwei wunderbare Ersatzeltern und die ganzen Sorgen waren auch erst mit zunehmendem Alter gekommen. Akkarins Kindheit musste wunderbar gewesen sein. Er hatte ihr mal erzählt, dass er jeden Sommer mit seinen Eltern am Meer gewesen war. Sonea hatte das Meer nur am Hafen von Imardin gesehen und da sah es nicht gerade einladend aus mit all den Schiffen, dem Gestank des Fischhandels und dem Dreck, den die Menschen hinterließen. Trotz alledem hätte sie ihr Leben nicht gegen seines eintauschen wollen. Denn die Dinge, die er später in Sachaka hatte erfahren müssen, mussten so grausam gewesen sein, dass sich niemand das Ausmaß dieses Schmerzes wirklich vorstellen konnte.

Ihr Blick fiel auf seinen Unterarm, der durchzogen war von dünnen rosafarbigen Narben.

Er spürte ihren Blick, umschloss mit der Hand ihr Kinn und zog ihren Kopf zu sich, um sie erneut zu küssen.

Hör auf, darüber nachzudenken… es ist geschehen, wie es geschehen ist und sicher war ich nicht ganz unschuldig daran.

Er sah sie fest, aber immer noch liebevoll an und schwieg einen Moment.

Schließlich richtet er sich auf und lächelte sie lüstern an.

Und jetzt mach weiter…

Sonea musste grinsen und sah dann kurz kopfschüttelnd weg. Davon, dass er anfangs solche Hemmungen hatte wegen dem Altersunterschied und es wäre ja nicht anständig, ist jetzt nicht mehr viel geblieben. Schließlich sah sie ihm wieder in die Augen. In der Dunkelheit konnte sie zwar nicht viel sehen, aber dennoch erkannte sie dieses Glitzern in ihnen.

Sie legte ihm eine Hand an die Wange. Hier verweilte sie kurz, nur um ihm dann in den Nacken zu fahren, wo sie sich in seinen Haaren festkrallte und seinen Kopf leicht nach hinten zog.

Erneut spürte Sonea Überraschung bei Akkarin. Dieses Gefühl verwandelte sich allerdings schnell in ein Gefühl noch größerer Begierde. Sie musste innerlich kichern. Das hätten Sie jetzt nicht von mir gedacht, was, Mr. Delvon?

Nun funkelte sie ihn verführerisch an und fing an, an in seinem Geist nach Dingen zu suchen, die er „mochte“. Er wehrte sich nicht dagegen, warum auch? Ob er es ihr sagte oder es sie so erfahren ließ, würde keinen Unterschied machen. Stattdessen ließ er sie frei in ihm nach Anhaltspunkten suchen.

Er mochte ihre geistige Unschuld.

Er mochte noch mehr ihre Ehrlichkeit und ihren Glauben an das Gute.

Er liebte ihre Augen und ihr Lächeln ebenso wie die Tatsache, dass sie nicht eine dieser verwöhnten Frauen aus den Häusern war.

Was er noch liebte, war ihre Direktheit, ihre Art ihre Meinung zu vertreten, ganz egal, wer etwas dazu sagte. Ihre aufmüpfige Art ihm gegenüber hatte ihm zwar mehr als einmal jeden Nerv geraubt, aber auch das zeugte von ihrer Charakterstärke und der Tatsache, dass sie sich von nichts einschüchtern ließ, wenn sie erst einmal ein Ziel gefasst hatte.

Im Grunde liebte er sie dafür, dass sie etwas Besonderes war. Jemand, der ihm neue Hoffnung gab…

Nachdem sie all das in seinem Geist gelesen hatte konnte sie einfach nicht anders, als ihn verliebt anzulächeln. Er lächelte ebenfalls, den Kopf immer noch von ihrer Hand in den Nacken gezogen.

Nun wurde ihr Lächeln zu einem hinterhältigen Grinsen. Ich sollte ihm beweisen, dass ich zudem noch ganz andere Qualitäten habe. Mit diesem Gedanken begann sie nun von neuem seinen Hals zu „bearbeiten“, während sie sich nun doch ihr Oberteil auszog, unter dem sie nichts anderes mehr trug. Ein schöner Anblick ist ja auch immer betörend… ich hoffe nur ich sehe ihm auch schön genug aus.

Sonea schob die Zweifel schnell beiseite, denn die würden sie jetzt nur unnötig ablenken.

Sie sah ihm forschend ins Gesicht und bemerkte, dass er seinen Blick an ihren nackten Oberkörper geheftet hatte. Als er jedoch spürte, dass sie ihn beobachtete, hob er den Blick wieder und sah sie leicht entschuldigend an. Sie lacht leise. Offenbar bin ich es… Sonea ließ seinen Kopf nun los und spürte einen leichten Stich des Bedauerns bei ihm. Offenbar mochte er es, wenn sie ein wenig dominanter war. Aber anders kann ich ihn nicht küssen – und ich will ihn küssen. Kaum hatte sie dies gedacht, lagen auch ihre Lippen auf Akkarins. Er erwiderte leicht gierig und voll von Leidenschaft und Begierde.

Sie legte ihm die flache Hand auf die Brust, drückte ihn dann mit sanftem Druck von sich weg und zurück in die Liegeposition. Dann beugte sie sich zu ihm runter und küsste über seinen Oberkörper. Sein Herz schlug inzwischen beträchtlich schneller und sein Atem lag schwer in seiner Brust. Er streckte nun seine Hand aus und begann, zärtlich mit ihren dunklen Haaren zu spielen. Ihre Kopfhaut begann zu kribbeln und sie schauderte leicht. Dann fuhren seine Hände über ihren Rücken und streiften schließlich zärtlich ihre warmen Brüste. Abermals durchzuckte sie es wie heiße Stiche. Wenn ich gewusst hätte, dass ich jemals so nach ihm verlangen würde… Sie sah ihn an und er lächelte. Sie liebte ihn so sehr, dass sie glaubte, niemand konnte es nachvollziehen.

Plötzlich wurden seine Augen leer und alles um sie herum wirkte mit einem Schlag kälter und einsamer, selbst das Leuchten des Mondes war erstorben. Sonea sah ihn forschend an. Es war von einer Sekunde auf die andere passiert. Kein Glanz, kein Leben schien mehr in ihnen zu sein.

„A...Akkarin…?“, fragte sie nun zögerlich, aber er antwortete ihr nicht.

Sie streckte ihre Hand nach seinen Lippen aus: Sie waren kalt.

Unerträglicher Schmerz zuckte durch ihren Körper und ein mitleiderregendes Geräusch drang an ihre Ohren, aber sie beachtete es nicht. Stattdessen sandte sie ihren Geist nach ihm aus und….

….stieß auf vollkommene Leere. Wo sie eben noch so viel gespürt hatte, war nun nichts mehr. Keine Liebe, keine Begierde, kein Leben - nur endlose Leere.

In ihr krampfte sich alles zusammen. Tränen schossen ihr in die Augen.

Abermals erklang dieses Geräusch, das sich anhörte wie ein hilfesuchendes Weinen. Doch Sonea konnte sich nicht dazu durchringen, nach seinem Ursprung Ausschau zu halten.

Sie sank auf seiner Brust zusammen und spürte die Kälte seines toten Körpers.

Kein Geräusch drang aus ihrer Kehle, obwohl sie weinen und schreien wollte vor Schmerz und Verzweiflung…

Mit einem Mal zuckte sie zusammen und sie spürte, wie etwas sie aus dem Schlaf riss. Die Welt um sie herum zerfiel. War für einen Moment in völlige Dunkelheit getaucht.

Dann riss sie die Augen auf. Sie lag auf einem Bett – in der Gilde, wie ihr im nächsten Moment klar wurde. Stille herrschte, nein Moment. Da war es wieder. Dieses herzzerreißende Weinen… Sonea starrte die Wand an. Lorkin!

Sie rappelte sich auf. Ich habe geträumt. Ich sollte mich beruhigen. Aber sie konnte den Schmerz nicht abschütteln, den ihr dieser Traum gebracht hatte. Ihr wurde bewusst, dass sie schwer atmete. Obgleich nun schon über zwei Jahre vergangen waren, verging kein Tag und keine Stunde, in dem sie nicht an Akkarin dachte. Auch diese Träume suchten sie von Zeit zu Zeit auf – aber nicht immer waren es Albträume, oft erwachte sie auch mit einem schmerzlichen Lächeln in der Erinnerung an wunderschöne Momente mit ihm.

Jetzt war sie am Gitterbett auf der anderen Seite des Zimmers angekommen.

Beim Anblick des kleinen Jungen, der darin stand und sie nun mit großen verweinten Augen musterte, huschte augenblicklich ein Lächeln über ihre Züge.

Der Kleine erwiderte es sofort und streckte seine Arme nach ihr aus: „Mama!“

Ein Teil des Schmerzes verflog. Sie liebte ihren Sohn. Anfangs hatte sie befürchtet, er könnte sie zu stark an Akkarin erinnern und es war auch so gekommen, jedoch anders. Sie hatte geglaubt, es würde schmerzen. Doch in Wahrheit war sie glücklich gewesen, wann immer sie das kleine Wesen gesehen hatte. Er war ein Teil von ihr und Akkarin. Er war ein ewiger Beweis ihrer Liebe…

„Was ist, Lorkin, hast du schlecht geträumt?“, sagte sie und ihre Stimme klang voller Zuneigung.

Ihr Sohn schüttelte den Kopf: „Mama hat im Traum ganz laut gerufen, schlecht geträumt?“

Ihr Lächeln breitet sich aus. Kaum 2 Jahre alt und schon genauso ein Charmeur wie sein Vater… Aber ich bin dankbar, ihn zu haben, manchmal weiß ich nicht, was ich ohne unseren Sohn gemacht hätte.

„Ja, du hast recht. Ich habe schlecht geträumt, auch wenn nicht alles an diesem Traum schlecht war,-“, sie lächelte ironisch, “aber nun ist alles wieder gut. Komm her.“ Sie hob ihn vorsichtig hoch und lief mit ihm zum Fenster.

„Siehst du den Mond, Lorkin?“ Sie deutete aus dem Fenster und der Kleine, den sie auf dem Arm trug, nickte. „Der Mond wird immer auf uns aufpassen. Ganz egal, was ist.“

Lorkins Augen weiteten sich: „Ist Papa da?“

Für einen Moment starrte Sonea ihn ungläubig an, doch als ihr klar wurde, wie er darauf kam, musste sie lächeln. Dorrien kam oft vorbei, um mit ihm zu spielen, Sonea war sehr dankbar dafür, schließlich brauchte er auch ein männliches Vorbild. Eines Tages hatte Lorkin Dorrien mit „Papa“ angesprochen. Damals war sie total geschockt und traurig gewesen. Aber Dorrien hatte ihm mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen erklärt, dass er nicht sein Vater sei, dass sein Papa ganz oben im Himmel wäre und von oben immer auf ihn aufpassen würde. Sonea waren fast die Tränen in die Augen gestiegen.

„Ja.“, sagte sie nun und stellte mit einiger Ironie fest, dass der Mond vor diesem endlosen Schwarz tatsächlich was von dem Anblick hatte, wie Akkarin eines Nachts einmal in ihrem Schlafzimmer gestanden war und seine schwarzen Roben und Haare mit der Dunkelheit verschmolzen waren, so dass man nur die helle Haut seines Gesichtes hatte sehen können.

Da oben ist Akkarin und für alle Zeit wird er über uns wachen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2011-03-13T19:17:34+00:00 13.03.2011 20:17
hey:)
echt wunderschöner OS^^
auch wenn das ende total traurig ist...
ich hab als ich die bücher gelesen habe fast geheult, als akkarin gestorben ist, und auch jetzt noch finde ich es schrecklich das er sterben musste.
es ist schade, dass es nur ein traum war...
aber dafür hat sie ja jetzt lorkin:)

lg Schokowaffel
Von:  Sunnigirl
2010-12-15T21:34:43+00:00 15.12.2010 22:34
ich finde es schade dass akkarin sterben musste, bin aber froh dass sie jetzt einen sohn kriegt.
Von:  LadyShigeko
2010-08-17T00:00:14+00:00 17.08.2010 02:00
Das ist einfach großartig. Ich liebe diese Bücher!!!

Das könnte ich mir irgendwie gut als Prolog vorstellen, oder so ähnlich...
Von: abgemeldet
2010-05-13T09:11:01+00:00 13.05.2010 11:11
wirklich eine tolle geschichte,eine, nach der ich schon lange gesucht habe! es gibt js leider so wenige geschichten hierzu ... aber sie ist so schön! ich fand es tottraurig, als er letztendlich doch tot war ... naja, klein lorkin muntert sie ja auf ^^ lorkin ist so knuffig xD

ein sehr schöne und gelungener OS. lg, deine hydrangea
Von:  Suzame
2009-09-06T11:08:40+00:00 06.09.2009 13:08
Toller OS. Ich mus zugeben ich hatte echt nachher Tränen in den Augen^^"
Es war so enttäuschend, dass alels nur ein Traum war...
Aber das sie jetzt Lorkin hat hat das ganze wieder aufgemuntert...und dann dein Vergleich von Akkarin mit dem Mond...schön <3

Liebe grüße
Suzame
Von:  Cygni
2009-05-22T22:10:44+00:00 23.05.2009 00:10
ich liebe es!!!
ich habs jetzt schon zum zweiten mal gelesen und bin völlig geschockt das ich beim ersten mal keinen kommi hinterlassen hab!!

das hab ich ja jez nachgeholt^^

das ist wirklich schön, das mit dem mond, und dann noch dorrien, hach... zum dahinschmelzen

lg stellax3
Von:  Luxuria
2009-05-17T16:09:38+00:00 17.05.2009 18:09
Den OS hast du voll schön geschrieben, ich sogar ein bisschen Tränen in den Augen...
Mach weiter so!

lg Kami
Von:  Lesemaus
2009-01-19T18:03:05+00:00 19.01.2009 19:03
Ich bin ein richtiger Fan von Sonea und den anderen, habe alle drei Bücher dazu gelesen, die es gibt^^
Ich finde deine FF auch gut, gerade zum Anfang. Ein bisschen schade ist es schon, dass es nur ein Traum ist, aber ich finde für einen Traum, ist es ein schöner Traum. Sie hätte auch einen richtig fiesen Alptraum haben können^^ Ich finde es putzig wie du den kleinen Lorkin beschrieben hast, er sieht seinem Vater bestimmt sehr ähnlich^^ Sie hat zwar Akkarin verloren, aber dafür auch etwas gewonnen, was sie für immer mit ihm verbindet^^
Super Kapi^^
Lesemaus
Von:  -Llynya-
2008-12-04T17:54:36+00:00 04.12.2008 18:54
so........
ich hab dir zwar schon einiges gesagt, aber Kommi kriegst du trotzdem. XD
Den Anfang hast du echt vielversprechend hingekriegt und das Lachen von Sonea war letztendlich doch nicht sooooooooooooooooo schlimm. XD
Ich finde es nur iwie schade, dass es nur ein Traum war, aber dafür hat sie ja jetzt klein Lorkin. <3
der ist bei dir echt niedlich, besonders seine Frage "Ist Papa da?". XDDD


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