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Vollmond

von

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Kapitel 5: Anfang und Ende

Ein leichtes Lächeln war über die blassen Züge des Tränkemeisters gehuscht, als er Lupin dabei zugesehen hatte, wie dieser versuchte, sich selber seinen Wolfbanntrank zu mixen. Er hatte ihm gesagt, dass er es selbst machen sollte, und ihm das Rezept gegeben, denn er hatte gerade unheimlich viel zu tun. Allerdings hatte er sich schon halbwegs gedacht, dass Lupin es nicht hinbekommen würde, denn der Gryffindor war schon immer eine Niete im Tränkemischen gewesen.

Irgendwie hatte ihn die Vorstellung, dass der Andere in dieser Hinsicht von ihm abhängig war erfreut. So konnte er sich wenigstens im Nachhinein noch ein bisschen an den Marauders für das rächen, was sie ihm früher alles angetan hatten...
 

Als er allerdings gesehen hatte, wie erbärmlich sich Lupin tatsächlich beim Mischen des Trankes anstellte, hatte er aus irgendeinem Grund Mitleid mit ihm bekommen, denn er erkannte die pure Verzweiflung in den Augen des anderen Mannes.

Nun, nett, wie er es nun einmal war, hatte sich Severus dann dazu bereiterklärt, diesem doch zu helfen, und das Gemisch für ihn anzufertigen.
 

Lupins Reaktion darauf hatte aus einem leisen Schluchzen bestanden, als er dem Slytherinprofessor einfach um den Hals fiel und sich auf diese ganz eigene Art bei diesem bedankt hatte. Selbiger war daraufhin ersteinmal ziemlich baff gewesen, und hatte nicht gewusst, ob er den Anderen nun einfach gewähren lassen, oder ihm einen Sectum Sempra auf den Hals hexen sollte, weil er ihn ohne zu fragen angefasst hatte. Seltsamerweise entschied er sich für Ersteres und stellte nach einer Weile fest, dass sich die Nähe des weinerlichen Werwolfes eigentlich gar nicht schlecht anfühlte...
 

Da war auf einmal etwas zwischen ihnen. Severus hielt es zunächst für Mitleid. Doch er stellte schnell fest, dass es nicht alleine DAS war. Da war etwas Neues, dass bisher nicht da gewesen war, oder sie hatten es nicht bemerkt. Und als Remus ihn dann eines Tages unverschämter Weise einfach geküsst hatte, wussten sie beide, was es war.
 

Von da an verbrachten sie viel Zeit miteinander. Auch das erste Mal zwischen ihnen beiden war wundervoll gewesen. Am Tag vor Vollmond in Lupins Büro...

Auch, als die Himmelsscheibe dann ganz voll gewesen war, blieb er bei ihm. Mit dem Wolfsbanntrank kein Problem. Sie verbrachten die Nächte im Kerker,in Snapes Gefilden, wo Lupin sich friedlich neben dem auf einem Kissen am Boden sitzenden Severus zusammenrollte, und der Tränkemeister so lange mit dem Werwolf sprach, bis sie irgendwann beide nebeneinander eingeschlafen waren. Meistens hatte Remus dann am nächsten Morgen seinen Kopf auf Severus' Schoß gebettet und döste dort ganz friedlich vor sich hin.

Doch diesmal war es anders. Ganz anders...
 


 

Severus erwachte mit einem erstickten Keuchen, als ihn die grausigen Bilder der gestrigen Nacht im Halbschlaf heimsuchten. Er sah sich um und stellte fest, dass er sich im Krankenflügel befand. Das Licht des neuen Tages schien schwach durch die Fenster. Offensichtlich war es bewölkt, oder regnete sogar.

Der Tränkemeister tastete an sich nach eventuellen Verletzungen herum, fand jedoch nur Kratzer und kleinere Abschürfungen, die ekelhaft brannten, wenn man sie berührte. Dann betastete er sich seinen noch immer ein wenig schmerzenden Kopf und spürte dort einen dicken Verband. Scheinbar hatte Remus ihn ganz schön erwischt. Hätte Silverman nicht eingegriffen, wäre er jetzt vermutlich Werwolffutter...
 

Er schüttelte den Kopf, was ihm noch ein paar mehr Schmerzen einbrachte, weshalb er umgehend wieder damit aufhörte. Silverman hatte ihn zwar gerettet – zumindest ging er davon aus- doch er hatte Remus dafür mit dem Cruziatus-Fluch gepeinigt- und das war in Severus' Augen keine große Heldentat. Sicher, er hatte irgendetwas tun müssen, aber nicht ausgerechnet DAS. Er wollte Lupin doch nicht verletzten...
 

„Remus...“, murmelte er leise, während er die Hände in die Bettdecke krallte - und fragte sich, was aus seinem Liebsten geworden war. Ja, ganz recht: Er liebte ihn trotz allem immer noch. Mehr, als alles andere sogar. Wie hatte er sich nur dazu provozieren lassen können, sich mit ihm zu streiten! Wie hatte er zulassen können, dass Silverman ihn folterte... Vielleicht hatte er ihn am Ende sogar getötet, nachdem er ohnmächtig geworden war - und er hatte nichts dagegen unternommen!
 

„Er ist nicht hier, Severus. Und du hattest übrigens sehr viel Glück dass du noch einmal vergleichsweise gut, aus der Sache herausgekommen bist. Wenn Inspektor Gnorington sich nicht solche Sorgen um den Verbleib seines jüngeren Kollegen gemacht hätte, wärt ihr jetzt vermutlich beide nicht mehr am Leben.“, drang Dumbledores Stimme auf einmal sanft an seine einbandagierten Ohren.

Severus erschrak ein wenig, denn er hatte seinen Freund gar nicht hereinkommen hören.
 

„Haben die ihn...“, fragte der hagere Slytherin voller Besorgnis und sah den alten Zauberer dabei fast ein wenig verzweifelt an.

Dumbledore schüttelte den Kopf. „Nein. Er ist am Leben.“, meinte er noch immer ruhig und gelassen. „Allerdings hat er gleich heute morgen gekündigt und will sich nun irgendwohin zurückziehen. Tut mir leid, Severus. Davon ließ er sich von mir nicht abhalten...“ Er trat einen Schritt näher an Severus' Bett, welcher bislang nur geschwiegen hatte, und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

„Er ist draußen und verabschiedet sich gerade von Harry. Wenn du dich beeilst, erwischt du ihn vielleicht noch. Ich denke, es wäre ein ziemlicher Verlust, wenn er hier nicht mehr unterrichten würde, findest du nicht auch?“
 

Severus musste schmunzeln, denn er hatte die Aufforderung in den Worten des alten Zauberers genau verstanden. Er hatte es also die ganze Zeit gewusst. Natürlich hatte er das. Der alte Mistkerl...

Daraufin beeilte sich der Tränkemeister aus dem Bett zu kommen, und eilte trotz noch immer währender Kopfschmerzen, in Richtung Ausgang, um Lupin von einer riesengroßen Dummheit abzuhalten.
 

Unterdessen verabschiedete sich Lupin draußen gerade von Harry und dessen Freunden Ron und Hermine. Den Koffer fest in der Hand und ein trauriges Lächeln auf den Lippen, sagte er ihnen „Auf Wiedersehen“. Dies klang weitaus angenehmer, als ein einfaches „Macht's gut“- auch, wenn es in seinem Fall das Selbe bedeutete, denn er würde vermutlich niemals wieder nach Hogwarts zurückkehren.
 

„Könntest du mir vielleicht noch einen Gefallen tun?“, fragte er an Harry gewandt. Dieser nickte stumm, als Lupin einen Brief aus seiner Jackentasche hervorzog und ihn dem Jungen reichte.

„Bitte gib das Professor Snape. Ich denke nicht, dass er möchte, dass ich ihm heute nochmal unter die Augen trete...“ Er lächelte erneut.
 

„So? Denkst du das?“

Remus erschrak, als er die Stimme des Tränkemeisters hinter sich vernahm. Am liebsten wäre er ihm sofort um den Hals gefallen, doch er wagte es nicht. Stattdessen klammerte er sich hilflos an dem Brief fest und sah zu Boden. Severus, welcher die Szene aufmerksam verfolgt hatte, nahm den Brief an sich und betrachtete den Umschlag, als sei es das Gifitgste, was er je in Händen gehalten hatte. Schließlich zerriss er das Schriftstück, ohne es zu öffnen und zerstreute die Schnipsel in alle Winde.
 

„Verschwinden Sie, Potter.“, sagte er dann. Es klang fast beiläufig, doch der Angesprochene wusste, dass die Worte des Lehrers keinen Widerspruch duldeten. Er schnappte sich Ron und Hermine und machte sich schnellen Schrittes von dannen.

„Du dachtest wohl, du könntest mich einfach so mit diesem Stück Papier abspeisen, wie?“, fragte er lauernd, nachdem Potter und Konsorten verschwunden waren, während er langsam vor Lupin trat, welcher noch immer stumm zu Boden blickte.

„Du dachtest wohl, wenn du jetzt einfach kündigst, ist das Problem aus der Welt, was?“ Er zwang den Anderen, ihn anzusehen.

„Bist du wirklich so dumm, dass du jetzt weglaufen willst? Willst du wirklich schon wieder einfach alles hinwerfen?“

Remus wagte es eine ganze Weile nicht, etwas darauf zu sagen.
 

„Albus hat meinetwegen Ärger mit dem Ministerium.“, meinte er schließlich, „Die beiden Inspektoren haben gedroht, ihn seines Amtes zu entheben, wenn ich nicht von hier verschwinde...“

Er spielte nervös mit einem Knopf seiner Jacke.

„Außerdem hätte ich dich fast umgebracht...“, nuschelte er dann, kaum hörbar, „Es tut mir leid, Severus...“

Er begann leise zu schluchzen und wollte sich abwenden, doch Severus' Finger hielten seinen Kopf fest, während die dunklen Augen ihm bis zum Grund seiner Seele zu blicken schienen.
 

Der Tränkemeister sagte nichts, sondern sah dem Anderen nur fest in die nach dieser Nacht besonders dunkelgeränderten Augen, in denen sich langsam die Tränen der Verzweiflung zu sammeln begannen.

„Ich muss gehen, Severus. Ich kann nicht hier bleiben. Das bringt nur Ärger. Leute, wie ich sind besser alleine aufgehoben...“, sagte Remus schließlich und versuchte, sich aus dem Griff seines Gegenübers zu winden, damit er ihm nicht mehr in die Augen sehen musste. Er schämte sich. Für das, was geschehen war, dass er es gewagt hatte, danach wieder durch diese Türen zu treten, für das, was er war, und vor allem aber dafür, was er Severus angetan hatte.
 

Schließlich ließ der Tränkemeister sein Gesicht tatsächlich los, sodass er sich von ihm abwenden konnte. Allerdings traf gleich darauf eine saftige Ohrfeige seine tränennassen Wangen und versetzte ihm einen derartigen Schock, dass ihm sogar sein Koffer aus der Hand fiel.
 

Mit einem lauten Poltern knallte das Gepäckstück auf den harten Steinboden, und das Echo des Geräusches hallte von den Wänden des Innenhofes wieder. Niemand sprach ein Wort.
 

Auf Lupins Wange zeichnete sich ein roter Handabruck ab, als Severus nach unendlich scheinenden Sekunden der Stille wieder zu sprechen begann:

„Und was wird dann aus mir, du Mistkerl?“, fragte er leise und zischend. Er kämpfte ebenfalls mit den Tränen, doch ihm gelang es weitaus besser, sie unter Kontrolle zu halten. Die bleichen Hände ballten sich zu Fäusten. Er fühlte sich hilflos. Alles was er wollte, war doch nur, dass Lupin einfach bei ihm blieb...
 

„Lauf nicht schon wieder vor mir weg.“, sagte er dann. Seine Stimme war nurmehr ein Flüstern, als er Remus in seine Arme schloss, und ihn trotz seiner Verletzungen eng an sich presste.

„Ich wollte das alles nicht, Severus...“, heulte dieser daraufhin in den schwarzen Stoff, in dem er sein Gesicht vergraben hatte, während er sich an seinem Gegenüber festklammerte.

„Es tut mir leid...“
 

„Hör endlich auf so wehleidig zu sein.“,murmelte Snape daraufhin, während er Remus beruhigend über den Rücken streichelte. „Wer hier geht, und wer bleibt, das entscheidet immer noch Dumbledore, das weißt du doch... Und außerdem: Du glaubst doch nicht, dass ICH auch zweimal den selben Fehler mache, oder?! Ich war einmal so dumm, dich gehen zu lassen, jetzt lass ich dich nicht mehr weg. Niewieder.“

Er lächelte und wischte Lupin mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Dann sah er ihm erneut in die Augen, und flüsterte: „Es wird alles gut werden, du wirst schon sehen...“
 

ENDE

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^^!

In Ordnung, ihr Lieben. Das war's. Wie jede Geschichte einmal zu Ende geht, so ist auch Diese nun vorbei. Tut mir leid, dass ich euch so lange habe warten lassen. *verbeug* Gomen. -_-'

Ich hoffe, euch gefällt dieses Ende. Ursprünglich hatte ich nämlich ein UNHAPPY ENDING geplant, aber dann habe ich es doch nicht übers Herz gebracht die beiden auseinander zu reißen...
 

Falls es nach diesem Kapitel noch irgendwelche Fragen geben sollte, könnt ihr mich gerne anschreiben. Ich beantworte sie so schnell, wie möglich.

Abschließend möchte ich mich noch bei allen bedanken, die die Geschichte gelesen haben, oder sogar in ihre Favoliste gepackt. *freu* XD

Danke auch für die Kommis und einen dicken Gruß an alle Snupin-Freaks da draußen.^^
 

CU, Folks!

*knuff*

Eure Megane-chan ^^*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rose-de-Noire
2009-03-18T12:27:45+00:00 18.03.2009 13:27
Och, schon fertig? Schade.
Aber ein sehr tolles Ende
Ich mag das Paar eben.
Greets Rose


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