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Wulfpack

von

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Eine neue Chance

Albus wusste, er steckte in der Patsche und zwar verdammt tief. Seine politischen Verbindungen waren nicht mehr existent, das Ausland hatte jeglichen Handel mit Britannien eingestellt und im eigenen Land wurde er, er der gütige, weise Mann, nur noch als ein Monster gesehen! Er wusste, dass seine Leute alle Mühe hatten, die aufgebrachte Masse, die vor dem Ministerium stand, daran zu hindern, dass sie das Gebäude stürmten und ihm am Ende wohlmöglich meuchelten!
 

Ihn!
 

Ihn!
 

Den Mann, der ihnen die Freiheit wieder geschenkt hat, ein gutes Leben, ohne Voldemort! Und sie regten sich auf, wegen eines gottverdammten, kleinen, verwöhnten Göres und eines Verbrechers, die sie aber Beide zuvor in den Zeitungen schlecht gemacht worden waren! Und das nur, weil der verfluchte Bengel entkommen was! Aber wie?
 

Und diese wertlosen Slytherins, die er hatte verschwinden lassen! Erst hatten sie sich aufgeregt, Alle hatten Angst gehabt, doch als er etwas unternahm, schrieen sie schon wieder!
 

Diese dummen, dummen Menschen! Konnten sie sich nicht langsam mal entscheiden, was sie wollten? Auf ein Mal schrieen sie danach, dass der bekloppte Potter-Bengel zurückkommen solle, ihr Held, nun auf ein Mal war er wieder ihr Held, aber bei dem Schauprozess hatten sie ihm noch aus der Hand gefressen! Ihm, nicht Potter, der seine Unschuld beteuert hatte!
 

Oder die Geschichte mit Black und Lupin! Diese Beiden wurden zu Märtyrern erhoben! Einige Irre hatten Blacks Leiche sogar ausgebuddelt und ihn wie einen verfluchten Helden bestattet und sie schrieen danach, dass die Malfoys ins Land zurückkehren sollten! Man wünschte ihm, dem verehrten Mann, nur noch den Tod! Was war nur so schief gelaufen? Und wie waren diese Idioten überhaupt an die ausländischen Artikel gekommen, immerhin hatte er verboten, dass sie ins Land kamen!
 

Seine Faust raste wieder auf den Tisch, der leise zu ächzen schien. Umbridge, eine seiner zuverlässigsten Mitarbeiterinnen lag in St Mungos, ein hysterischer Mob hatte sie vor zwei Tagen fast umgebracht. Weil sie ihn und ein paar unwichtige Slytherins gefoltert habe! Pah! Die Frau hatte ihren Job gemacht und mehr auch nicht! Das Benehmen dieser Leute war eine Schande, aber das war nicht sein eigentliches Problem.
 

Sie hatten zwei Ausbildungslager für Slytherins gefunden, da, wo er die ehemaligen Klassenkameraden von Potter gehalten hatte und sie hatten Zeter und Mordio geschrieen! Seine Besitztümer waren gestürmt und viele seine Mitarbeiter waren von den Leuten gefangen und ins Ausland gebracht worden waren! Nur noch Wenige waren da, um ihn zu schützen, er wusste, vorerst hatte er verloren.
 

Leider.
 

Er musste einen Großteil seines angehäuften Reichtums zurücklassen, was ihn am Meisten ärgerte, er konnte nur mit einigen Galleonen flüchten. Erst mal nach Frankreich, Niemand rechnete mit seiner Flucht, er musste nur Potter finden und ihn umbringen, dann würde man ihn sicher zurückbringen. Aber dafür musste er alle Häuser, die der Bengel geerbt hatte, abklappern . In einem davon würde er sich sicher verstecken! Und dann würde er sich zurückholen, was ihm öffentlich zustand! Oh ja, er würde zurückkommen und dann Gnade den Leuten, die sich ihm in den Weg gestellt hatten!
 


 


 

Fenrir war kurz vor dem Verzweifeln, so, wie viele Andere auch. Es war über eine Woche vergangen und noch immer hatte Harry sich kaum gerührt, er lag einfach nur da, bleich, schmal, manchmal zitterte er etwas. Das Einzige, was ihn manchmal etwas ablenkte, waren die Berichte von Bill, die der in regelmäßigen Abständen brachte, der Aufstand, der in England herrschte. Doch all das bereitete ihm schon lange keine Freude mehr, es lenkte ihn auch immer nur sehr kurz ab.
 

Auch Severus war oft hier, Lucius war nach Frankreich gegangen, so, dass im Moment nur Draco hier war, der einen Schock bekommen hatte, als er erfahren hatte, dass Harry inzwischen der Sohn seines Paten war.
 

Oft saßen sie zu Zweit an Harrys Bett, Severus und er, und sie redeten leise, auch, um Harry zu zeigen, das er nicht allein war. Und wenn er allein war, redete er mit dem Jungen, nur zu oft setzte er sich, wie heute, an das Bett und hob den Jüngeren, fest in seiner Decke eingewickelt, so hin, dass der Kopf auf seinem Schoß lag.
 

Die letzten beiden Tage waren am Schlimmsten gewesen, Harrys Atmung war auf ein Mal schrecklich flach geworden und sein Herz hatte nur noch bedenklich langsam geschlagen, sie Beide hatten Angst gehabt, Harry jede Sekunde verlieren zu können und waren nicht mehr von dessen Seite gewichen, trotz der Aussichtslosigkeit hatte Severus seinem Sohn Kreislaufmittel eingeflößt.
 

Erst etwa zwanzig Stunden später war eine Besserung eingetreten, Harry hatte begonnen, wenn auch gequält, aber wieder tiefer ein und aus zu atmen und sein Herz schlug wieder kräftiger. Erst dann hatte Fenrir Severus dazu überreden können, sich etwas hinzulegen, in sein Zimmer, das ja nur durch das Bad von Harrys getrennt war, er müsse etwas schlafen. Sollte Harry aufwachen, müsse Jemand mit einer fundierten Heilerausbildung da sein, um ihm zu helfen.
 

Aurora hatte das als ihr Stichwort gesehen und Severus einfach mit in ihr eigenes Zimmer gezerrt, ihm dann sogar einen Schlaftrank eingetrichtert. Das hatten auch die Hauselfen bei ihm versucht, aber seine Nase hatte ihn gewarnt. Er saß nun einfach da, Harry in seinem Schoß, seine Sinne auf dessen Herzschlag gerichtet.
 

Langsam aber sicher spürte Harry seinen Körper wieder, schwer und noch immer tat ihm die Brust schrecklich weh. Nichts war mehr so leicht, wie in dem viel zu kurz anmutenden Moment mit Siri und Remus und seinen Eltern. Das Atmen tat ihm weh, aber es war nicht so schlimm, wie am Anfang, es schien besser zu werden – und außerdem war überall der Geruch nach Zimt und Meer... Remus hatte Recht gehabt, Fenrir war da!
 

Nur sehr langsam schaffte Harry es, seine Augen einen Spalt breit auf zu bringen. Er sah nur wenig und nur sehr verschwommen, doch er spürte Fenrirs Finger in seinen Haaren und eine Hand beruhigend schwer auf seiner Brust. Es war, als würde sie den Schmerz etwas mildern. Es dauerte eine weitere Weile, bis er seine Finger bewegen konnte, die sich komisch taub anfühlten, denn an Sprechen war nicht zu Denken, sein Hals fühlte sich schrecklich an, trocken, rau und dick.
 

Fenrir merkte, wie müde er war und er wusste, er sollte auch etwas schlafen, aber er hatte Angst, dass er dann aufwachen könnte und das Harry tot sein würde. Das würde er nicht verkraften, das wusste er. Dazu war Harry ihm viel zu wichtig geworden. Vielleicht würde er sich etwas hinlegen, wenn Severus zurück sein würde.
 

Ja, und dann geschah es. Harrys Herzschlag veränderte sich. Langsam, so, dass er es zu Beginn gar nicht merkte, dann aber immer beständiger, bis ein ruhiger Rhythmus sich etablierte. Was Fenrir aber aufmerksam werden ließ, war etwas Anderes. Der flache Atem klang auf ein Mal etwas gequälter, als versuche Harry, tief einzuatmen und es würde ihm Schmerzen bereiten. „Harry?“, fragte er aufgeregt. Es war der erste Hoffnungsschimmer, seit der Junge in diesen Zustand gefallen war.
 

Harry konnte nicht antworten, er brachte keinen Ton heraus, aber er hörte die Sorge und die Hoffnung in der Stimme des Älteren. Also nahm er sich zusammen und drehte seinen Kopf ein Wenig, versuchte, ruhiger zu atmen, aber es tat immer noch so weh... hätte es nicht aufhören sollen? Warum tat es immer noch so weh?
 

„Merlin! Harry, Harry du bist wach!“
 

Der Jüngere versuchte, zu lächeln, doch irgendwie wollte das nicht klappen. Allerdings wurde er etwas hochgehoben und das Atmen wurde leichter. Er klammerte sich schwach an den Arm, der ihn gegen die Brust des Älteren drückte. Er wusste nicht, wie viel Zeit verging, als ihm ein Glas an die Lippen gehalten wurde. Harry fragte nicht, er bemühte sich nur, langsam zu trinken. Wasser. Himmel, tat das gut! Er seufzte erleichtert und endlich hatte er das Gefühl, sich wieder etwas bewegen zu können.
 

Fenrir hatte den Jungen beobachtet und es hatte ihn Einiges gekostet, überhaupt etwas Anderes zu tun, als Harry nur festzuhalten, bevor sein Verstand ihm klar gemacht hatte, dass der Jüngere vielleicht etwas Wasser brauchen könnte. Er half dem Grünäugigen, zu trinken, beobachtete dann, wie der sich wieder gegen ihn sinken musste und immer noch hielt dessen Hand seinen Arm in einem eisernen Griff fest. Als hätte er Angst, das Fenrir gehen könnte. Als ob er das gekonnt hätte! „Wie geht es dir?“, fragte er leise.
 

„Es... tut... weh,“ brachte Harry irgendwie heraus. Es schien ihm immer noch, als läge seine Zunge wie ein Stück Holz in seinem Mund.
 

Fenrir drückte Harry nur fester an sich, strich ihm beruhigend über die Arme. „Es wird besser werden,“ versprach er leise, er wusste, oder besser, er ahnte, was der Jüngere meinte. „Es braucht Zeit, dein Herz muss erst glauben, dass nichts geschehen wird. Du kleiner Dummkopf,“ scholt er den Jüngeren sanft. „Tu so was nie, nie wieder, hörst du? Ich dachte, du stirbst!“
 

Harry schwieg nur, jetzt hatte er sogar Schuldgefühle weil er fast gegangen wäre.
 

„Was hast du dir nur gedacht?“, fragte Fenrir leise. „Dass ich dich allein lassen würde? Harry, Die Sache mit den Gefährten beruht auf Gegenseitigkeit und der einzige Grund, warum ich noch nichts gesagt habe, war, dass ich dir etwas Zeit geben wollte, diese dumme Kuh, die an mir rumgefummelt hat, ist ein Nichts! Hörst du? Sie ist mir egal, du Dummkopf! Ich liebe einzig und allein dich!“
 

Das brachte Harry dazu, leise aufzuschluchzen. Er spürte, wie die Schmerzen noch mal etwas nachließen und er drehte sich etwas um, so, dass er sein Gesicht in der Brust des Anderen begraben konnte, während er stumm weinte, aber dieses Mal nicht aus Verzweiflung. „Ich... ich... ich dich auch,“ flüsterte er irgendwie.
 

Fenrir lächelte etwas, hielt Harry einfach nur fest, strich ihm über den Rücken. Er konnte sich nicht erinnern, je so froh gewesen zu sein, als in diesem Moment. Denn Bill hatte ein Buch gefunden, es war nicht das erste Mal, das ein Bund verweigert wurde, aber erst das zweite Mal in der Geschichte, dass Derjenige, der den Bruch initiiert hatte, das auch überlebte. Sie hatten eine zweite Chance bekommen und er dankte Demjenigen, dem sie es zu verdanken hatten, wer auch immer das gewesen war.
 

Er beobachtete, wie Harry wieder einschlief, doch dieses Mal hatte er keine Angst, die grünen Augen nie wieder sehen zu können. Nach kurzem Überlegen machte er es sich selbst bequem und schlief schnell ein, den Jüngeren fest in den Armen.
 

Allerdings wurde er nach einer gefühlt viel zu kurzen Zeit recht rüde wieder geweckt – von Severus, der ihn fragend ansah. „Wasch?“, beschwerte er sich und verstärkte seinen Griff um den Jüngeren, der immer noch schlief.
 

„Was tust du hier?“, fragte Severus, als er in das Zimmer gekommen war, hatte er erst mal einen Schock bekommen und Harrys Lebenszeichen überprüft, doch die waren, im Gegensatz zu den letzten Tagen wesentlich stabiler gewesen, so, dass er nun Antworten wollte.
 

„Schlafen,“ knurrte Fenrir prompt. „Und ich bin immer noch müde!“
 

„Ist er aufgewacht?“
 

Nun musste Fenrir lächeln und er nickte. „Ist er,“ bestätigte der Werwolf, erleichtert und stolz. „Aber nur kurz.“
 

„Hat er was gesagt?“
 

„Das er noch Schmerzen hat...“
 

Severus nickte ernst und setzte sich auf die Seite, wo sein Sohn lag, er strich ihm über das Gesicht, erleichtert, dass auch das Fieber wieder so gut wie weg zu sein schien. „Wie geht es dir?“, fraget er dann. Er wusste, gegen diesen Schmerz gab es nur ein Heilmittel und eigentlich war ihm das gar nicht recht, aber er wollte sicher nicht, dass Harry Schmerzen litt. Wenn der Junge es wollte, würde er ihn nicht aufhalten. Bis zu seinem Geburtstag waren es ohnehin nur noch wenige Monate.
 

„Gut,“ gab Fenrir nur zurück. Wie sollte es ihm sonst gehen? Immerhin hatte er gerade seinen Lebensinhalt zurück bekommen! Gut, er war etwas müde, aber was machte das schon? „Und du?“
 

„Jetzt besser,“ gab Severus nur zurück. Er war nur froh, nicht mehr um Harrys Leben bangen zu müssen. „Aber du weißt, was seine Schmerzen bedeuten, oder?“
 

„Ich denke,“ gab er ruhig zurück. „Ich werde ihn immer in unmittelbarer Nähe haben müssen, eine längere Trennung wird wohl eine Weile, auch nach... Vollendung des Bundes nicht möglich sein,“ gab er zurück, während er sich entgültig aufrichtete, Belustigenderweise zum sichtlichen Unmut des jungen Mannes, der ihn als Kissen anzusehen schien, denn dessen Griff verstärkte sich sofort, ohne, das er erst mal aufwachte.
 

Severus nickte ruhig. „Davon können wir wohl ausgehen,“ stimmte er zu und strich über Harrys Haare. „He, aufwachen, Langschläfer!“
 

„Warum weckst du ihn?“
 

„Sieh ihn dir doch mal an! All meine Arbeit ist fast ruiniert! Ich lasse doch nicht zu, das er wieder zum Skelett wird!“
 

„Gutes Argument,“ stimmte er zu und beobachtete, wie Harry sich unwillig tiefer an seiner Brust verschanzte. „Komm schon, kleiner Sturschädel, du musst was essen...“
 

Tatsächlich wachte Harry langsam auf, mit einem Gefühl tiefer Sicherheit, auch wenn sein Kopf und seine Brust noch immer schmerzten. „Dad? Bist du das?“
 

Severus lächelte nur und schloss Harry fest in die Arme. „Ja,“ gab er nur zurück. Merlin, er war wirklich wach!
 

Harry kuschelte sich in Severus’ Arme, bevor er meinte: „Siri lässt dir ausrichten, dass du auf mich aufpassen sollst, oder er wird dir deine Zeit im Nachleben schlimmer gestalten, als die in der Schule...“
 

Im ersten Moment musste Severus schwer schlucken. Wenn Harry seinem toten Paten begegnet war, konnte es nur heißen, dass Harry wirklich kurz vor dem Tod gewesen war und das es sein Pate und vermutlich Lupin gewesen waren, denen er das Leben seines Sohnes zu verdanken hatte. „Warum wundern mich solche Sprüche bei Black bloß nicht?“, gab er daher trocken zurück.
 

Harry kicherte leise, doch das ließ er schnell wieder bleiben. Es tat weh. Er sah sich um, lächelte auch Fenrir etwas an, bevor er fragte: „Warum habt ihr mich geweckt?“
 

„Es ist Abendessenszeit,“ gab der Tränkemeister zurück und stellte drei Phiolen auf den Nachtschrank, die bewirkten, dass Harry das Gesicht verzog. Er hasste diese Tränke, aber es war nicht so, als würde ihm eine Wahl gelassen werden, also nahm er es mit leidendem Blick hin.
 

Fenrir lachte nur amüsiert. „Sieh dir seinen Blick an...“
 

„Es gibt Dinge, die werden sich nie ändern,“ gab Severus nur zurück. Er drückte den Jüngeren noch sanft, küsste ihn auf die Stirn und richtete sich auf: „Ich lasse euch Abendessen bringen und werde den Anderen sagen, dass sie aufhören können, Trauermessen zu suchen. Aurora wird auch froh sein, zu wissen , dass du über den Berg bist.“
 

Fenrir nickte und wartete, bis der Andere aus dem Raum ging. Dann sah er Harry eine Weile an, hob dessen Kopf, strich über die Wangen und sah ihm in die Augen. Severus hatte ihm erzählt, wie dumpf sie gewesen waren, doch in diesem Augenblick glänzten sie, noch nicht wieder so wie an dem Tag, als er das Meer das erste Mal gesehen hatte, oder beim letzten Vollmond, als er es geschafft hatte, mit dem Rudel mitzuhalten, ohne das sie langsamer hatten werden müssen, auch wenn der Jüngere wohl etwas Anderes gedacht hatte.
 

Harry sah den Anderen an, der ihn einfach nur zu studieren schien, mit dem Daumen über seine Wangen strich und da war es wieder, dieses Gefühl, als würde seine Berührung kleine Stromschläge in ihm auslösen.
 

Der Ältere beobachtete Harry noch eine Weile, bevor er tat, was er schon so lange hatte tun wollen und nur zu oft war er am Rande seiner sonst wirklich nicht schlechten Selbstbeherrschung gewesen. Sanft legte er seine Lippen auf Harrys, er spürte, wie der sich erst überrascht versteifte, dann aber flatterten dessen Augen zu.
 

Oh Merlin, hatte er etwa gedacht, einfache Berührungen würden komische Gefühle verursachen? Das was da in ihm tobte, war ein regelrechter Sturm! Automatisch legten sich seine Arme um Fenrirs Hals.
 

Es dauerte eine Weile, bis sie sich voneinander lösten. Fenrir strich einfach nur immer und immer wieder über dessen Haare. „Denk nie, nie wieder, das ich dich nicht liebe,“ bat er schließlich leise. „Du bist das Wichtigste überhaupt...“
 

Harry lächelte verträumt, während er es sich wieder an Fenrirs Brust bequem machte. Allein so etwas zu hören war für ihn mehr als ungewöhnlich und, was er erst jetzt merkte, war, dass der Schmerz fast vollständig abgeklungen war. „Darum... bin ich zurückgekommen,“ gab er leise zu.
 

„Hm?“, fragte der Ältere vorsichtig nach.
 

„Remmy, er... er hat gemeint, man sollte nicht gehen, wenn man noch nicht... geliebt hat...“
 

Innerlich beschloss Fenrir, Lupin ein Denkmal zu setzen, ihm war klar, ohne den und Black wäre Harry vermutlich nicht mehr hier... Er hielt Harry einfach nur fest, bis ein Tablett auf dem Tisch auftauchte. „Es sieht so aus, als habe dein Vater sich doch noch erbarmt,“ grinste er. „Oder du hast ihm die Hauselfen streitig gemacht...“
 

Fragend sah Harry in Dieselbe Richtung – und musste kichern. Ja, unter einem leichten Essen konnte man durchaus etwas Anderes verstehen, aber das war ihm nur zu recht, er liebte das, was da stand, vor Allem den Becher mit dem Eis. Rasch wollte er aus dem Bett – und wäre fast auf der Nase gelandet, da einer seiner Füße in der Decke hängen blieb. Fenrir lachte leise. „Vorsicht! Du kannst doch nicht in einem Freakunfall mit einer Decke sterben, nachdem ich dich gerade wieder habe!“
 

Harry wurde rot, lächelte aber dann und tapste, ein wenig unsicher, zu dem kleinen Tisch, wo er das Tablett genau in Augenschein nahm und erst mal ein kleines Tomatensüppchen herausfische, in dem Oliven schwammen. Es war einfach nur lecker! Ja, und dann natürlich etwas Pizza, ein kleines Stück Meerestierlasagne und dann natürlich das Eis. Auch Fenrir aß zum ersten Mal seit Harrys Bewusstlosigkeit selbst wieder richtig. Als sie Beide fertig waren, war das Tablett ratzekahl leer, auch, wenn das Meiste doch der Ältere gegessen hatte.
 

Als sie fertig waren, verschwand das Tablett und Harry rollte sich, nach kurzem Zögern, auf dem Schoß des Älteren zusammen. Noch immer war da ein leichtes, unangenehmes Pochen, doch es war viel besser geworden. Sofort schlossen sich die starken Arme um ihn und er legte seinen Kopf auf der Schulter des Anderen ab. Er war wirklich froh, es versucht zu haben. Zurückgegangen zu sein. Auch, weil er immer noch eine Aufgabe hatte. Er musste rächen, was Dumbledore Remmy und Siri angetan hatte. Darum hatte Remus ihn gebeten. Und er wollte, dass seine letzten Freunde freier leben konnten. Die Zwillinge und Neville, von dem sie ihm erzählt hatten.
 

Fenrir hielt den Jüngeren einfach nur, er sah, dass Harry vor Allem Nähe wollte und er gab sie ihm nur zu gerne, küsste ihn dabei immer mal wieder. Allein das Gefühl, dass Harry sich an ihm festhielt, die Sicherheit, dass er lebte, obwohl er fast gestorben wäre und das, weil man ihn so lange gequält hatte, dass er seinen eigenen Wert gar nicht mehr kannte, er wusste nicht, wie groß die Fortschritte gewesen waren, die er in so kurzer Zeit gemacht hatte. Er beobachtete, wie Harrys Augen immer wieder zu fielen, dann aber riss er sie wieder auf.
 

„Du bist müde.“
 

„Nicht so...“
 

„Du schläfst nur fast ein.“
 

„Bitte, ich... will... bei dir bleiben...“
 

Fenrir lächelte sanft. „Ich hatte nicht vor, zu gehen,“ gab er ruhig zurück, als er verstand. Er brachte Harry ins Bett zurück und lief kurz in sein Zimmer, wo er seine Schlafsachen packte, dann zog er sich im Bad nach einer Katzenwäsche um und lief zu Harry zurück, der schon im Bett lag, seinen Teddy endlich wieder im Arm und der ihn schüchtern anlächelte. Fenrir schlüpfte hinter Harry ins Bett und zog den schlanken Körper an sich, küsste ihn noch mal.
 

„Gehen wir morgen... wieder raus?“
 

Der Ältere lachte leise. „Ich denke, das ist verhandelbar,“ stimmte er zu. „Und jetzt schlaf etwas.“ Er beobachtete, wie Harry wieder einschlief, wobei er Fenrirs Handgelenk weiterhin umklammert hielt. Er wusste, er musste noch mal mit dem Jüngeren reden, um ihm zu sagen, wie es weitergehen musste. Dass auch er sicher einige Wochen keinerlei räumliche Trennung zulassen würde, er wusste, auch ein Teil von ihm hätte mit Harry sterben können. Aber sein Kleiner hatte nicht mal gewusst, was er getan hatte, oder was seine Schmerzen verursacht hatte.
 

Er musste dem Jüngeren dringend Bücher über Traditionen der magischen Welt beschaffen, nicht, das so etwas noch mal geschah...
 


 


 

„Ich glaub das einfach nicht!“
 

„Dieser feige Hund!“
 

„Ratte! Eine Ratte ist er!“
 

„Abgehauen!“
 

Bill sah seine aufgebrachten Brüder an. Sie waren wütend und gerade erst auf dem Grundstück in Italien angekommen, nachdem das Wizgamont seine Entscheidung gefällt hatte.
 

„Und wie geht es Harry?!“
 

„Dein Brief, das hast du doch nicht ernst gemeint?“
 

„Kommt erst mal rein,“ schlug Bill trocken vor. „Und überfallt mich dann in Ruhe, so, das ich auch antworten kann.“ Damit ließ er von der Tür ab und brachte die Beiden in das vorbereitete Apartment, wo er ihnen das Sofa anbot und sich auf einen der Sessel setzte: „Und jetzt noch mal von Vorn: Die Flucht war abzusehen. Immerhin hat man dem Alten Alle Ehren aberkannt, die gepfändeten Höhlen wieder freigegeben und die Slytherins werden gut versorgt. Das ist ein guter Anfang.“
 

„So viel und wir...“
 

„... haben es nie mitbekommen!“
 

„Das hab ich mir auch schon oft gesagt,“ stimmte Bill zu. „Mehr Sorgen mache ich mir darum, das der Alte zwar immer wieder gesichtet wird, aber doch entkommt und ich denke, Harry ist in Gefahr.“
 

„Harry, das ist ein gutes Stichwort...“
 

„Genau, was ist da los? Warum Gefahr?“
 

„Hier sollte er doch sicher sein!“
 

Bill seufzte: „Aber nicht vor sich selbst... es geht ihm inzwischen wieder ganz gut, angeblich, die Situation hat sich erst gestern entspannt, wir wissen noch nichts und haben ihn nicht gesehen.“
 

„Aber was war denn los?“
 

„Harry wäre vor zwei Nächten fest gestorben.“
 

„Warum?!“
 

Bill seufzte und sah aus dem Fenster. Er hatte in den letzten Tagen das Rudel fast allein führen müssen und er verstand nicht, wie Fenrir das immer schaffte, ohne nachts halbtot in sein Bett zu fallen, all die dummen Sitzungen und die Arbeit, Alle in einer Reihe zu halten. „Harry hat Fenrir mit einer Frau gesehen, eine russische Rudelführerin, die sich an ihn rangeworfen hat. Harry ist im falschen Moment dazu gekommen und nun ja, er hat gedacht, dass Fenrir ihn nicht liebt, er hat... aufgegeben, er wollte verschwinden und... da ist die Kleinigkeit, dass sie Seelenpartner sind.“
 

Beide Zwillinge wurden in der ersten Sekunde tödlich weiß, bevor noch etwas Anderes zu ihnen durchsickerte. „Er... er ist wieder wach? Aber...!“
 

Bill nickte. „Ich weiß nicht, wie, ich weiß nicht, warum, ich weiß nur, das. Snape hat es uns gestern Abend gesagt und wir waren wirklich froh, Wer weiß schon, wie Fenrir das verkraftet hätte – vermutlich gar nicht und ich wollte ihn wirklich nicht töten müssen...“ Der Älteste der Rotschöpfe machte sich wenig Illusionen über das, was dann mit Fenrirs Geist geschehen wäre, der Ältere war stark, aber seinen Seelengefährten zu verlieren... es gab Niemanden, der das überlebt hatte, schon gar nicht bei vollem Verstand. Voldemort, was die Wenigsten wussten, war einer davon. Dumbledore hatte das Mädchen umgebracht... und daraufhin war er zu einem Monster geworden.
 

„Harry überrascht...“
 

„...einen doch immer wieder...!“
 

„Zum Glück,“ gab Bill zurück. „Zum Glück. Auch, wenn Harry es nicht weiß, das Rudel bringt ihm großen Respekt entgegen und er ist stark...Ich habe ihn sogar heimlich trainiert...“
 

„Warum denn das?!“
 

„Ich meine, er war doch krank und Alles!“
 

„Zu Weihnachten konnte er kaum ohne Hilfe stehen!“
 

Erneut nickte der Ältere:“ Und inzwischen muss ich mich anstrengen, um ihn zu besiegen.“
 

„Warum wollte er lernen?“
 

„Und auch noch heimlich?!“
 

Bill musterte seine Brüder amüsiert. Er fand es immer wieder interessant, wie der Eine die Sätze des Anderen fortführte oder die Gedanken weiter wob. Eine Frau zwischen den Beiden würde es nie leicht haben... Doch dann wurde er ernst. „Harry dachte wohl, er ist nicht gut genug für Fenrir und er wollte unbedingt stärker werden. Er hat sich wirklich da rein gehängt...“
 

„Nicht gut genug?!“, fragten die Zwillinge wie aus einem Munde. „Dem müssen wir wirklich mal den Kopf waschen!“
 

Vorsichtig schüttelte Bill den Kopf: „Mischt euch nicht auch noch ein,“ riet er ihnen nur. „Snape und Fenrir werden sich schon darum kümmern, vielleicht könnt ihr in ein, zwei Tagen zu ihm... aber was Anderes, was ist mit unserer ‚ehrenwerten’ Familie geschehen?“
 

Nun wurden Beide ernst. „Wir waren im Widerstand, hatten also weiter keine Probleme, Ron und Ginny sind mit dem Alten geflüchtet, und unsere Eltern – sitzen in Azkaban und warten auf ihre Verhandlung vor dem Wizgamont. Vater war stinksauer, ich denke, er möchte uns aus der Familie streichen, Mutter hat geheult. Ich habe keine Ahnung, wie es ausgehen kann,“ berichtete Fred knapp.
 

„Was Neues von Charlie?“
 

George nickte. „Er hat geschrieben, das er sich lieber raus halten will....“
 

„Wie unerwartet,“ stellte Bill nur fest. „Na ja, egal. Braucht ihr Beide noch was? Wenn nicht, will ich schnell los, ich hab noch zu Tun.“
 

„Wir haben Alles.“
 

„Dann ist gut...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bessere_Haelfte
2009-01-07T11:52:06+00:00 07.01.2009 12:52
das kapi war super!
jetzt ist harry wieder da.
fenrir hat seinen harry wieder! *juhuuu*
freu mich auf die nächsten kapis
Von:  miaga
2009-01-03T22:13:09+00:00 03.01.2009 23:13
klasse kapi.
Von:  Buchi
2009-01-02T20:04:43+00:00 02.01.2009 21:04
yeah harry geht es besser
und fenrir hat ihn wieder zurück
jetzt ist nur immernoch albus da
ich hoffe er verottet irgendwo xD
lg Buchi
Von:  ai-lila
2009-01-02T11:45:15+00:00 02.01.2009 12:45
Hi~~

Ja, das mit Harry war knapp.
Aber die Sache mit der Räumlichen Trennung kann interessant werden. ^^
Das heißt, egal wo Fen ist, Harry ist dort ebenfalls.

Ich finde es klasse, das der alte Sack fliehen musste.
So das Der auch mal spürt, wie es sich auf einer Flucht anfühlt.
Geschieht ihm recht.
Aber das Ron und Ginny mit von der Partie sind... -.-
... echt grusselig.

Das war wieder mal ein klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai


^_______^/)
Von:  dragoni
2009-01-02T09:30:19+00:00 02.01.2009 10:30
Schön.das.Harry.wieder.wach.ist.und.die.beiden.entlich
mit.einander.geredet.haben.
Hoffentlich.wird.alles.gut...
Klasse.Kapitel!^^
Bin.gespannt.wie.es.weiter.geht.
LG
Dragoni
Von:  leewes
2009-01-01T21:40:31+00:00 01.01.2009 22:40
ich bin froh das harry nun endlich wieder wach ist und das es nun wenigstens teilweise geklärt ist zwischen den beiden,,...*G*
ich freu michs hcon auf das nächste kapi..G**
bis dann
lee
Von:  sann
2009-01-01T19:39:24+00:00 01.01.2009 20:39
tolles kapi
ich bin froh das es harry besser geht
der kuss war total süß
schreib schnell weiter
Von:  aYaKaShI
2009-01-01T18:51:53+00:00 01.01.2009 19:51
ich bin so froh dass harry wieder aufgewacht ist
und ich hoffe dass bald die bindung stattfindet
in dem sinne freue ich mich schon rießig auf das neue kapitel

lg aya
Von:  sky74
2009-01-01T17:30:27+00:00 01.01.2009 18:30
Hallo Da-chan,

zuerst: FROHES NEUES JAHR! Glück, Gesundheit und alles Gute für Dich.
(Ich hatte ruhiges Sylvester im kleinen Familienkreis. Deins schien ja nicht so prickelnd gewesen zu sein. *arme Da-chan tröstend in Arme nimmt*)

Und nun zum Wichtigen: *zwinker* *lach*

Das neue Jahr fängt seeehr gut an. *freu*

Old Dumbles bekommt so richtig eine drauf und Harry ist endlich, endlich wieder aufgewacht. *dankbar auf Knie sink*

Wenn Du allerdings so weiter machst, brauche ich dringend einen Jahres-Vorrat Taschentücher. *immer noch ganz gerührt ist von der "Aufwach-Szene* Und endlich der erste Kuss *verzückt seufz* und eine "kleine" Aussprache. Ich hoffe, Sev und Fenrir machen Harry jetzt richtig bewusst, was Gefährte, speziell Seelengefährte, bedeutet.

Du weißt ja, wen Du killen sollst, wenn Du solche Gelüste hast, nicht wahr? *irre zwinker* Es gibt da so einen alten Tattergreis und zwei seeehr überflüssige Rotschöpfe ... *böse lach*

Alles in allem wieder ein supi Teil und ich freue mich auf den Nächsten...

Bis bald. *wink*

Bye
sky
Von: abgemeldet
2009-01-01T16:44:36+00:00 01.01.2009 17:44
Zum Glück ist Harry wieder aufgewacht und kommt
wieder zu kräften. Wann wird denn die Hochzeit
der beiden sein???

Hoffentlich schafft es Dumbi nicht an Harry ran
zu kommen.

Mach schnell weiter.

LG
Sevara-Snape


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