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Concert of Masquerade

Spezial zu "A Song of hopeless Love"
von

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Stage Breakdowns

Kapitel 6: Stage Breakdowns
 

Serie: Gackt // Hyde

Disclaimer: Die beiden Hübschen gehören immer noch sich selbst und das Gleiche

gilt für sonstige Personen, die in der FF auftreten.

Autoren: Tenshis
 

Kommentar:

Ach ja, wir sind etwas langsamer geworden. -_-``` Heißt aber nicht das wir keine Lust mehr haben oder so, sondern eher das Gegenteil. Mit jedem Kapitel das wir hochladen geht die Story schneller zu ende. Ich glaube wir wollen es etwas hinauszögern. >_> Na ja ein paar Kapitel gibt es ja noch. ^-^
 

Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen dieses Kapitels.
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

Das Publikum klatschte, jubelte und schrie, als 20 menschengroße Plüschkatzen die Bühne betraten.

Besorgt blickte Gackt, der sich noch immer hinter der Bühne befand und auf seinen Einsatz wartete, auf den kleineren Tiger, der glücklicherweise bisher kein Aufsehen erregte.

“Noch nicht”, seufzte Gackt und tat sich schwer, sich an den Anblick seines Hydes auf seiner Bühne zu gewöhnen.

Geplant war, dass alle Katzen während des Intros die Bühne betraten und ein kleines Tänzchen jeweils zu zweit abhielten. Es sollte kein Walzer werden, sondern einfach nur ein paar lustige Tanzschritte, die das Publikum etwas anheizen und zum Lachen bringen sollten. Dann würde er die Bühne betreten und die eigentliche Performance beginnen, in dem er den einstudierten Tanz mit jeweils zwei Katzen an seiner linken und rechten tanzen würde. Unglücklicherweise sollte die getigerte Katze direkt rechts neben ihm stehen und möglichst genauso tanzen wie er selbst.

Hyde kannte diesen Tanz nicht, auch wenn es wirklich nur einfache Schritte waren. Was sollte er also tun? Was würde Hyde tun?

Das Intro setzte ein, Licht durchflutete die Bühne, jede Katze suchte sich einen Tanzpartner. Dass sie dabei etwas wirr über die Bühne fegten, war geplant, bisher also immer noch alles im grünen Bereich.

Hyde fuchtelte mit den Armen, blickte um sich, studierte sehr schnell, was alle anderen um ihn herum taten, bis eine größere, grüne Katze mit Glöckchen vor ihm stand und sich vornehm verbeugte. Hyde tat einen süßen Knicks und legte seine große Tatze auf die Grüne, die ihm gereicht wurde. Er verstand sehr schnell, dass er mit dem grünen Kätzchen tanze sollte. Was für ein Tanz schien egal, denn jedes Pärchen bewegte sich eher spontan als einstudiert. Also bewegte er sich etwas nach der Musik, während Augen, Gehör und Verstand alles um ihn herum aufnahmen und somit auf alles vorbereiteten.

Dann ging plötzlich das Licht aus, die tanzenden Katzen blieben still stehen, taten, als würden sie sich wundern. Dies musste Hyde nicht einmal spielen, denn tatsächlich wusste er nicht, was nun geschehen würde.

Er drehte sich um, blickte zur Mitte der Bühne. Dann ging das Licht wieder an, Gackt betrat die Bühne. Das Publikum begann zu lachen, weshalb war Hyde bis dahin noch schleierhaft. Langsam trat Gackt mit einem Lächeln auf den Lippen vor an die Bühne und verbeugte sich. Dann drehte er sich urplötzlich herum und blickte ihm lachend ins getigerte Gesicht.

Hyde war verwirrt, blickte sich um, um zu sehen, was die anderen Katzen taten. Doch diese waren alle bereits an die äußersten Seiten der Bühne gelaufen. Er stand allein mit Gackt mitten auf der Bühne. Ihm wurde sofort klar, dass er eigentlich zusammen mit den Katzen an die Seiten verschwinden sollte, genau dorthin, wo soeben die grüne Katze panisch mit den Armen wedelte. Große Augen, die ihn böse ansahen, bestätigten auch noch, dass er gerade einen großen Fehler gemacht hatte, und doch grinste Gackt, als würde der dumm dastehende Tiger zu seiner Performance gehören.

Gackt war ein guter Schauspieler. Auf jedes Missgeschick eine Lösung parat. Irgendwie war Hyde ganz froh darüber, dass der Größere versuchte, ihm aus der Patsche zu helfen. Mit einer Handbewegung bat er die Katze zu sich, und Hyde tat sofort wie ihm befohlen wurde. Er tapste die wenigen Meter zu seinem Herrchen, das fiese Grinsen auf den Lippen des Jüngeren gekonnt ignorierend. Hyde hatte irgendwie das Gefühl, dass unter dem Grinsen große Wut kochte, die er natürlich erwartet hatte, schließlich hatte er sein Versprechen gebrochen und sich gegen die Abmachung in das Konzert eingemischt.

Doch nun gab es kein Zurück mehr.

Er würde sich auf seine Spontanität und Gackts Hilfe verlassen müssen und für einen Moment vergessen, dass dieser Abend nicht wirklich gemütlich für ihn enden würde.

Tausende Augen sahen ihn an. Nicht weiter besorgniserregend, schließlich war er großes Publikum gewöhnt, doch die Tatsache, dass heute Abend andere Dinge von ihm verlangt wurden, als es sonst auf seinen Plan stand, war eher ein Grund dafür, seine Stirn in Falten zu legen.

Dazu kam noch, dass die großen Tatzen, in denen er sich leichtfüßig bewegen sollte, alles andere als gutes Schuhwerk waren. Auf dem kurzen Weg zu seinem Liebsten passierte es natürlich, dass er über seine viel zu großen Füße stolperte, einige Zentimeter strauchelte und circa zwei Meter vor Gackts Füßen auf den harten Boden prallte.

Wie aus Reflex fasste Hyde nach seinem Plüschkopf, da er das Gefühl hatte, ihm würde die große Murmel vom Kopf kullern, was glücklicherweise jedoch nicht passierte.

Das Publikum lachte herzlich, von Gackt kam nur ein schadenfrohes „Ha!“

Doch Hyde ließ sich nicht unterkriegen, obwohl ihm gerade sehr wohl bewusst wurde, dass er die ganze Sache etwas unterschätzt hatte. Hätte er, statt Gackt die ganze Zeit zu beobachten, sich nur einmal ein Konzert angesehen, wüsste er wenigstens ansatzweise, was er tun sollte. Schließlich war er ja schon lange genug mit auf Tour, um es fast auswendig zu kennen, doch stattdessen maßte er sich an, eine einstudierte Performance aus dem Stegreif hinzulegen, ohne auch nur einmal zugesehen zu haben.

Hyde hob seinen Kopf, der irgendwie 10 Kilo mehr zu wiegen schien, stütze sich auf seine großen Tatzen und blickte hinauf in Gackts Gesicht, das mit schwer zu deutender Miene auf ihn herab sah.

„Ich glaube, dem Kätzchen geht es heute nicht gut“, urteilte der Größere, der seine Feststellung dem Publikum laut mitteilte.

Ein bejahendes Lachen der Fans folgte als Antwort. Gackt nahm dies zufrieden zur Kenntnis.

Alles lief glatt. Das Publikum nahm diesen Showpatzer kaum ernst. Im Gegenteil, sie dachten natürlich, es wäre alles genauso geplant, was natürlich hauptsächlich Gackts schauspielerischem Talent zu verdanken war. Nach außen hin tat er, als wäre alles völlig normal, doch in seinem Inneren brodelte es gewaltig. Allein die Tatsache, dass Hyde sich auf dieser Bühne befand, war ein skandalöser Ausrutscher seiner Organisation. Dazu hätte es einfach nie kommen dürfen, dazu war einfach jeder in diesem Team zu professionell.

Das es zu so einer peinlichen Show kommen würde, hatte Gackt somit schon geahnt und sich deshalb kurzfristig dazu entschieden, es spontan und flexibel anzugehen. Es würde so oder so keiner bemerken, was Show oder Ernst war.

„Was machen wir denn nun mit dem armen Kleinen?“ tat Gackt auf extrem mitleidig, während in seinen Augen Zornesfunken sprühten. Hyde war kaum überrascht über diesen Widerspruch. So etwas gehörte einfach zur Grundausstattung eines Entertainers und das war ein Sänger jedes Mal, wenn er die Bühne betrat.

„UMARMEN!“ schrie das Publikum im Einklang und immer wieder, bis Gackt, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, mit einem Nicken dem Vorschlag zustimmte.

Er bückte sich zu seinem getigerten Kätzchen, legte seinen linken Arm um dessen Schulter und drückte diesen fest an seine Brust.

Hyde, der nun in Gackts Armen lag, klammerte sich Halt suchend an den Jüngeren, was schwieriger war als gedacht, denn mit den unhandlichen Plüschpfoten konnte er nicht richtig nach dem Stoff des Hemdes greifen. Dann verpasste Gackt der kleineren Katze auch noch zwei ordentliche Klappse auf seinen herausgestreckten Hintern...

Hyde verlor vor Schreck nun völlig das Gleichgewicht und drückte Gackt versehentlich mit sich zu Boden.

Das Publikum quietschte und lachte. Gackt lag unter ihm auf den Boden und blickte leicht säuerlich zu ihm hinauf.

Fast wäre Hyde ein murmelndes 'Tut mir leid' herausgerutscht, doch bewahrte er sich in letzter Sekunde vor diesem Fehler.

„Du machst mir heute aber auch nur Ärger“, platze es Gackt stattdessen völlig bewusst heraus, drückte Hyde von sich hinunter und half nur sich selbst wieder auf die Füße.

Hydes enttäuschte Miene war Dank der runden Murmel auf seinem Kopf nicht zu sehen und doch wusste Gackt, mit welchen enttäuschten Augen dieser ihn gerade ansah.

„Los steh auf, wir haben hier noch was zu erledigen“, befahl Gackt, das Häufchen Elend ignorierend.

Dieser stellte sich tapsig, wie beinahe jede Bewegung in dem Kostüm wirkte, auf die Beine.

Gackt lächelte dem Publikum zu, machte eine kurze Handbewegung woraufhin die Musik einsetzte. Gackt und die Katzen zu seiner rechten und linken Seite bewegten sich rhythmisch zur Musik.

Die getigerte Katze in der Mitte tat, als wäre sie verwirrt, kratzte sich an seinem großen Kopf, um ihn dann schief zu legen.

Um die Show abzurunden, versuchte sie die Tanzschritte nachzumachen, die sie von den anderen abguckte. Das Publikum jubelte über die tollpatschige Niedlichkeit, die ihm durch den ahnungslosen Hyde geboten wurde.

Gackt ließ ihn machen, was er wollte. Etwas anderes war auch gar nicht möglich. Doch statt ihn weiter zu ignorieren, schien er sich nun endlich mit seiner Anwesenheit abgefunden zu haben. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sogar glauben, dass er es sogar genoss. Er band ihn in seine Performance ein, legte seinen Arm brüderlich um die Schulter des Kätzchens und tat, als würde er der talentlosen Sanftpfote die Schritte beibringen wollen.

Hyde war erleichtert.

Es wurde doch keine Katastrophe und Gackt schien sich abgekühlt zu haben.

Zum Ende des Liedes konnte es sich Hyde auch nicht nehmen, seinen Liebsten innig zu umarmen. Um dem Spaß ein tolles Ende zu geben, tätschelte seine freche Pfote leicht auf den Hintern seines Herrchens.

Das quietschende Publikum nahm Hyde als Applaus für seine theaterreife Darbietung.

Das Licht erlosch, der Auftritt war vorbei, die Katzen verließen eine nach der anderen die Bühne. Gackt blieb zurück, um den nächsten Song anzustimmen.

Es war geschafft und keiner war misstrauisch.

Das dachte er zumindest.
 

*
 

Gackt betrat eiligen Fußes den Backstagebereich.

Kaum hatte er die Bühne verlassen, stürmten auch schon alle möglichen Leute auf ihn zu, um Handtücher und Getränke zu reichen. Aber diesmal auch, um ihn neugierige, teils fassungslose Fragen über die ominöse Katze zu stellen.

„Wer war das?“

„Was meinst du?“ antwortete Gackt mit einer Gegenfrage, um auszuweichen und so zu tun, als wüsste er nicht, wieso alle plötzlich so aufgeregt taten.

„Die getigerte Katze“, meinte ein anderer. Gackt riss wunderlich die Augen auf.

„Na Toma, wer sonst“, antwortete der Sänger ruhig.

„Ich war heute nicht auf der Bühne“, kam es aus einer anderen Ecke und Gackt fühlte sich in die Enge getrieben.

„Was soll das heißen, du warst nicht auf der Bühne?“ spielte Gackt professionell weiter.

Er tupfte sich den Schweiß mit dem gereichten Handtuch von der Stirn, während er fragend in das Gesicht des Tänzers blickte.

„Als ich ankam, war mein Kostüm weg... und alle sagten mir, dass jemand anderes meinen Part übernimmt. Doch keiner weiß, wer da auf der Bühne wie ein Bekloppter die Show versaut hat.“

„Dann warst du es nicht?“ fragte Gackt leicht geschockt.

Toma schüttelte mit dem Kopf.

„Wo ist er hin?“ fragte der Sänger, sprang von dem Stuhl, auf dem er sich gerade gemütlich gemacht hatte.

„Keine Ahnung. Der ist geflitzt wie ein Wiesel. Keine Chance ihn zu schnappen.“

Erleichtert pustete Gackt die eingeatmete Luft aus.

Skeptisch hatte You, der die ganze Situation selbst gern ergründen wollte, die seltsame Reaktion seines Freundes zur Kenntnis genommen.

„Und das Kostüm ist auch weg?“ murmelte You fragend.

Ein anderer Mann kam mit schüttelndem Kopf auf die Gruppe zu. „Nein, es ist gerade aufgetaucht.“ Er hob das getigerte Katzenkostüm hoch, um zu zeigen, dass es wieder sicher an seinem Besitzer übergehen konnte. „Ich habe es in der Umkleide gefunden.“

Alle Anwesenden seufzten erleichtert.

Nur Gackt blickte ernst. „Zu spät zu kommen und dadurch den Zeitplan zu gefährden ist eine Sache, doch seine Verantwortung über seine Sachen, in dem Fall über sein Kostüm, zu vernachlässigen die andere. Ich will hoffen, dass ich so was nicht noch einmal hören muss.“

Toma, der sich zu Recht angesprochen fühlte, nickte getadelt.

„Ich hoffe, dass ich so was von niemanden hier mehr hören muss“, sprach der Sänger lauter, um auch alle anderen von seiner Warnung wissen zu lassen. Dann bahnte er sich wortlos durch die Masse direkt in seine Umkleidekabine, schnappte sich sein Handy und wählte die erste Nummer seines Telefonbuches.

Nach nur wenigen Sekunden wurde am anderen Ende abgenommen.

„Es tut mir leid. Ich weiß, dass du sauer bist“, bettelte Hyde sofort um Vergebung.

„Wo bist du?“ kam es harsch zurück, als würde Gackt ihn bei lebendigem Leibe zerreißen wollen, käme er ihm jetzt unter die Finger.

„Im Hotel.“ Hyde schien kaum Angst zu haben und das, obwohl er Gackts Ton zu Recht als gefährlich interpretierte.

„Bewegst du dich da weg, dann sag ich dir, ... bring ich dich um.“ Gackts Brummen verhieß nichts Gutes. Er meinte es ernst. Zwar würde er nicht so weit gehen, ihn umzubringen, aber großer Ärger stand wohl tatsächlich auf dem Plan.

„Wenn du das tust, hast du niemanden mehr, der bei deiner Date-Show morgen die Freundin spielt“, drohte Hyde zurück.

Er spielte seine Trümpfe immer zur rechten Zeit aus. Er hatte ihn also in der Hand.

„Cleveres Bürschchen“, murmelte Gackt geschlagen.

„Also verzeih mir und lass uns heute friedlich schlafen gehen“, säuselte Hyde mit niedlicher Stimme.

„Das kommt auf deine Erklärung an, die ich nachher von dir erwarte!“ Gackt blieb hart, aber auch nur, weil er Hydes schuldbewusstes Lächeln nicht sehen konnte.

„Ich wollte sowieso noch mal mit dir über die Sache mit unserem Date reden“, lenkte der Ältere ernst ein.

„Was gibt es denn da noch zu reden?“ wollte Gackt wissen, während er sich die Jacke über die Schultern warf.

„Ehrlich gesagt, komme ich einfach nicht dahinter, was du damit erreichen willst. Was hast du davon, wenn You dich mit deiner Freundin sieht? Glaubst du wirklich, er macht sich dann keine Sorgen mehr um dich? Wenn du das tatsächlich glaubst, dann bist du ein hoffnungsloser Fall.“

„Meiner Meinung nach ist es erstmal besser, ihn irgendwie mit so was abzulenken, als einfach nichts zu tun.“

Nachdem er alles zusammengepackt hatte, verließ Gackt die Umkleidekabine, verabschiedete sich kopfnickend von den entgegenkommenden Leuten, die ihn seltsam musterten.

„Du gehst schon?“ kam es von Chacha, der gerade aus der Tür der Tänzerumkleidekabine kam.

„Ja, ich hab da so ein kleines Problem im Hotelzimmer“, meinte der Jüngere und zwinkerte vielsagend. Chacha verstand sofort und grinste.

„Dann viel Glück mit dem Problem.“

Gackt nickte.

„Das habe ich gehört“, meinte Hyde etwas beleidigt.

„Es war auch nicht meine Absicht, es dich nicht hören zu lassen“, fauchte Gackt zurück, als er wieder allein war.

„Findest du es wirklich so schlimm, wenn er davon erfährt, dass du mit mir zusammen bist. Ist das schlimmer als sich als männliche Schlampe darzustellen? Also mir wäre Zweiteres weitaus unangenehmer“, kam Hyde auf das vorige Thema zurück.

Gackt schüttelte den Kopf und seufzte.

„Es geht nicht darum, was schlimmer wäre.“

Die Stirn in Falten gelegt, weil er einfach nicht wusste, wie er es erklären sollte, tat er die wenigen Schritte zur nächsten Tür, dort blieb er stehen und dachte nach.

Was wäre wohl schlimmer? Diese Lüge? Oder die Wahrheit? Hyde zu lieben war nicht schlimm oder gar falsch. Eigentlich hatte er es nie vor You geheim gehalten, sondern einfach nie die Gelegenheit gehabt, es zu sagen.

Nun ging es schon so lange so, dass es ihm unangenehm war, gerade jetzt damit herauszuplatzen. Die Tatsache, dass er Hyde über alles liebte, war nicht das, wovor er Angst hatte, sondern der Fakt, dass er es solange versäumt hatte, seinem besten Freund davon zu erzählen.

Was würde er wohl sagen, wenn er beichtete, wie lange es schon ging und er nichts davon wusste? Es war natürlich nicht so, dass er You von all seinen Liebschaften erzählte, aber über die große Liebe sollte der beste Freund doch Bescheid wissen, oder?
 

„Also willst du es nicht sagen, weil du irgendwie Scham empfindest?“ riss Hyde den Jüngeren aus seinen Gedanken. Gackt blickte verdutzt ins Leere.

Scham? Ob er sich für ihn schämte? War das sein Ernst? Was dachte dieser Dummkopf eigentlich?

„Du willst doch nicht ernsthaft, dass ich auf diese dämliche Frage antworte, oder?“

Nun war Gackt es, der beleidigt tat.

Eine derartig unverschämte Frage zu stellen, konnte auch nur auf Hydes Mist wachsen. War in den letzten Tagen ja nicht das erste Mal gewesen, dass der Ältere auf irgendeine Art an ihn zweifelte und falsche Schlüsse zog.

„Dann sag mir doch einfach den Grund? Ja ich weiß, wir waren die letzten Tage etwas unvorsichtig und ich bin daran wohl auch am meisten Schuld, aber... findest du nicht, dass es langsam reicht? Warum willst du es ihm nicht sagen?“

Gackt seufzte, fasste sich kopfschüttelnd an die Stirn. Unvorsichtig war weit untertrieben. Sie hatten überhaupt nicht aufgepasst. Sobald Hyde Lust nach Körperkontakt hatte, wurden herumstehende Leute in der Nähe völlig ausgeblendet. Und Gackt selbst hatte immer viel zu spät eingelenkt. Nein, sie waren überhaupt nicht vorsichtig gewesen. Und daran waren sie beide schuld.

Hyde wollte dieses Spiel spielen und er war darauf eingegangen, und nun war der Ausweg aus diesem Wirrwarr so verwischt, dass sie nichts anderes tun konnten, als einfach weiterzumachen.

„Muss ich dich daran erinnern, dass du die Idee hattest, dich als Gott und die Welt zu verkleiden? Jetzt sag mir bitte nicht, dass es reicht“, klagte Gackt, dem es selbst schwer fiel, seine Gedanken zu ordnen.

„Ich verkleide mich doch nicht wegen deinem spionierenden Freund, sondern weil ich einfach nur bei dir sein wollte.“ Eine ganz einfache Erklärung, die einleuchtete. Gackt wusste dies. Er hatte es ihm oft genug erklärt. Er hatte es nicht getan, um ihn zu ärgern, zu nerven oder auszuspionieren, sondern einfach nur, weil er ihn vermisst hatte und sich nach seiner Nähe sehnte.

Er wusste es, und doch konnte Hyde ihm deswegen nicht die ganze Schuld in die Schuhe schieben. Es war dumm gelaufen. Sie beide mussten nun einen Weg aus diesem Dilemma finden. Gemeinsam, und am besten versuchten sie es erst einmal mit ihrem morgigen Date. Vielleicht war doch noch etwas zurechtzubiegen. Er wusste zwar nicht genau wie, doch irgendetwas würde ihm schon einfallen.

Gackt schüttelte den Kopf. Versuchte sich zu erklären.

„Ich werde erst mit You darüber reden, wenn ich denke, dass der beste Zeitpunkt gekommen ist. Und ich hatte mir vor ein paar Wochen vorgenommen, es ihm nach der Tour zu sagen. Und wenn ich mir das vornehme, dann tue ich das auch. Dass du mir als Elektriker verkleidest folgen und mir damit so ein paar klitzekleine Probleme bereiten würdest, war natürlich nicht in diesem Plan einkalkuliert.“

„Ich weiß, ich bin immer daran schuld, wenn du keinen Arsch in der Hose hast“, klagte Hyde ihn an, während Gackt einfach nicht verstehen konnte, weshalb Hyde seine Entscheidung nicht einfach akzeptieren wollte.

Es war seine Sache, ob und wann er mit seinem Freund sprach. Hydes Aufgabe war es tatsächlich nur, ihn dabei zu unterstützen. Was war also so schwer daran?

„Es ist ja wohl kaum abzustreiten, dass das Problem nur aufgetaucht war, weil You mich JEDEN Tag erwischt, wie ich mit einer anderen Person eindeutigen Körperkontakt hatte,… aber dass diese Personen eigentlich immer dieselbe ist, kann der arme Mann ja nicht wissen, also was willst du mir jetzt in die Schuhe schieben?“

„Ich will dir nichts in die Schuhe schieben. Ich will dir einfach nur erklären, dass die Idee mit dem Date keinen Boden hat. Es hat keinen Sinn, verstehst du das?“

Nein, er wollte es nicht verstehen. Natürlich gab es keine Garantie, dass You all seine Bedenken und Sorgen dadurch vergessen würde. Doch würde er nicht etwas Ruhe finden, wenn er seinen besten Freund mit einer wunderschönen Frau sah, wie sie verliebt miteinander umgingen. Er würde sicherlich spüren können, dass da echte Liebe im Spiel war.

„Du sträubst dich doch nur vor der Verkleidung.“ Dass Gackt damit genau ins Schwarze getroffen hatte, ahnte er fast schon. Aber wieso?

„Und was wäre, wenn es wirklich so ist?“ fragte Hyde, der überraschenderweise nicht auswich.

„Dann würde ich nicht verstehen, warum du kein Problem hast, dich für die Bühne als Frau zu verkleiden, aber mir jetzt, wo ich wirklich deine Hilfe brauche, einfach nicht diesen wirklich einfachen Wunsch erfüllen willst.“

Hyde seufzte nicht überhörbar und gab Gackt damit das Gefühl, etwas Wichtiges nicht zu verstehen.

„Mich als Frau zu verkleiden und eine richtige Frau zu spielen, das sind meiner Ansicht nach zwei völlig verschiedene Dinge“, murmelte der Ältere.

Er hatte tatsächlich kein Problem damit, sich als Frau zu verkleiden, im Gegenteil. So einen Spaß für die Bühne, für ein Konzert, daran hatte er nie etwas auszusetzen, doch der große Unterschied lag darin, dass er auf der Bühne nie eine Frau spielen musste. Er musste nie seine Stimme verstellen, er musste nie an seiner Art zu laufen feilen. Nie musste er auf lieb und fein machen, um seinen Publikum die perfekte Frau aufs Butterbrot zu schmieren.

Er musste bisher einfach nur wie eine Frau aussehen, aber nie wie eine sein. Und genau darin lag das große Problem. Wie sollte er sich selbst darin perfektionieren, wenn er dafür nur einen Tag hatte?

„Mag sein, aber ich glaube nicht, dass das ein Problem für dich darstellen würde.“ Im Gegensatz zu Hyde legte Gackt großes Vertrauen in dessen Fähigkeiten, eine andere Person zu spielen. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass es funktionieren könnte.

„Das wirst du sehen, wenn ich morgen kläglich daran gescheitert bin“, meinte Hyde und machte noch einmal klar, dass er nicht daran glaubte.

Es würde in die Hose gehen, daran war nichts zu rütteln. Aber wenn Gackt es so wollte, dann sollte er es auch so bekommen. Er hatte ihn gewarnt, er hatte ihn seine Zweifel nahe gelegt.

Wenn er jetzt nicht von dieser Idee abkommen wollte, dann sollte es wohl so sein.
 

*
 

Unruhig lief Gackt in seinem Hotelzimmer auf und ab. Er runzelte die Stirn, blickte alle 2 Minuten auf die Uhr an der weißen Wand und seufzte.

Er war immer noch nicht da.

Seit sie sich heute Morgen wegen der Fahrt zu einem neuen Tourort trennen mussten, gab es noch kein Lebenszeichen des Älteren.

Er machte sich Sorgen. Ihren Streit am gestrigen Abend hatten sie nicht ausgesöhnt. Er hatte einfach heute Morgen wortlos das Bett verlassen, in dem sie gemeinsam geschlafen hatten, und war seitdem nicht mehr zu erreichen.

Eigentlich wusste Gackt selbst nicht, wieso er sich nicht gestern schon zu einer Versöhnung hatte hinreißen können. Hyde hatte mehrmals um Verzeihung gebeten und doch war er hart geblieben. Er war sauer und wurde einfach nicht das Gefühl los, dass Hyde ihn einfach nicht ernst nehmen wollte, dass er sich lustig machte und ihn auf keinen Fall verstehen wollte.

Im Grunde jedoch war er gar nicht mehr sauer. Es war ja auch gar nichts passiert. Außer dass seine Leute nun etwas ratlos den Unbekannten suchten und hoffentlich niemals finden würden.

Nun war es Hyde, der wahrscheinlich sauer war, weil er ihm nicht vergeben hatte, obwohl es gar keinen Grund mehr gab, eine Entschuldigung abzulehnen.

Gackt blickte ratlos aus dem Fenster, zuckte leicht zusammen, als wieder Schritte vor seiner Hotelzimmertür lauter wurden und dann verstummten.

Ein leises Klopfen, fünf Mal kurz hintereinander. Das Zeichen, der Code.

Er eilte schnell zur Tür, öffnete sie und ließ den Kleineren in das Zimmer.

„Da bist du ja“, flüsterte Gackt. Man konnte die Erleichterung aus seiner Stimme heraushören.

Hyde betrat bepackt mit mindestens 15 Tüten das Hotelzimmer.

Der Größere blickte ihn verdutzt an.

Er hatte tatsächlich angenommen, Hyde wäre nach ihrem gestrigen Streit im Hotelzimmer weggelaufen und hätte das Date in wenigen Stunden, ohne ihm vorher Bescheid zu geben, abgesagt.

„Tut mir leid, aber du weißt doch, dass ich mich immer selbst darum kümmern muss, wie ich zum nächsten Tourort komme.“

Hyde schien etwas genervt. Mit einem unverständlichen Brummen lud er seine Fracht auf dem Bett ab und setzte sich daneben.

„Und dann muss ich auch noch darauf achten, dass mich keiner sieht, wenn ich auf dein Zimmer gehe.“

Gackt lächelte aus Mitleid. „War's wieder so schwer?“

„Meinst du die Fahrt oder mich vor You zu verstecken, der alle 10 Minuten rein zufällig an deinem Zimmer vorbeischleicht?“

Verdutzt blickte Gackt ihn an. Dann war es also sein bester Freund, dessen Schritte er jedes Mal für die von Hyde gehalten hatte.
 

„Wir sind schon seit heute Morgen hier, was hast du solange gemacht?“

Ein genervtes Seufzen beantwortete die Frage, doch kein Vorwurf wegen letzte Nacht oder irgendein Anzeichen, dass er deswegen sauer war.

„Wir haben heute ein Date. Entweder ich komme in den Klamotten, die ich gerade anhabe, oder aber ich besorge mir ein Kleid, das mich zur Frau macht. Was also denkst du, habe ich bis jetzt wohl gemacht?“

„Du hast dir ein schönes Kleid gekauft“, meinte Gackt, während er versuchte einen flüchtigen Blick in die Tüten zu werfen.

„Finger weg!“ keifte der Ältere, bevor er alle Tüten wieder an sich riss.

„Lass mich doch mal sehen“, bettelte Gackt, der ziemlich neugierig schien.

„Weißt du eigentlich, wie schwer es war, an dieses Zeug ranzukommen?“ Der Jüngere blickte schweigend auf die Tüten, die Hyde fest an seine Brust drückte, als würde sich das größte Geheimnis der Welt in ihnen befinden.

Hyde grinste ironisch. Natürlich hatte er keine Ahnung.

Er war schließlich noch nie dazu gezwungen worden, sich Frauenkleider oder Schuhe zu kaufen. Er war noch nie in ein Geschäft gegangen und hatte mit gesenktem Kopf murmelnd behauptet ein Kleid für seine Freundin zu suchen, weil diese bald Geburtstag haben würde.

Und er hatte sich noch nie willkürlich irgendeine Hose geschnappt und diese als Tarnung mit in die Umkleidekabine genommen. Sicherlich hatte er sich noch nie allein mit so einem verfluchten Kleid rumschlagen müssen, um dann festzustellen, dass es definitiv die falsche Größe war.

Gackt musterte ihn mit einer Spur Mitleid in seinem Blick.

Hyde bemerkte dies, hob sein Gesicht und schnaufte abfällig.

„Es gibt nichts, was leichter ist als zu shoppen. Ich verstehe nicht, wieso Frauen dafür Stunden brauchen.“

Gackt grinste, als er merkte, wie Hyde versuchte die Wahrheit zu verdrehen.

„Wenn das so schnell und einfach ist, warum dann warst du stundenlang abwesend?“ neckte er den Älteren, der sich ertappt fühlte.

Der schüttelte den Kopf.

„Die kostbare Zeit, die ich damit vergeudet habe, wirst du mir zurückzahlen müssen.“

Darauf kamen nur ein vielsagendes Grinsen und ein selbstverständliches Nicken des Blauäugigen als Antwort. Natürlich würde er seine Schuld gern begleichen, wenn Hyde es so wollte.

„Materiell natürlich“, fügte Hyde hinzu, der ahnte, was Gackt gerade dachte.

„Aber zum Glück hat dich keiner erkannt“, murmelte der Jüngere, der dem zugefügten Hinweis keinerlei Beachtung schenkte.

Er setzte sich zu Hyde auf das Bett, rutschte näher an ihn heran, zog ihm die Sonnenbrille aus den Haaren und streichelte zärtlich über seine Wange.

Hyde schüttete den Kopf.

„Trotzdem, für die ganze Scheiße, in die du mich gebracht hast, wirst du dich jetzt auch noch die paar Stunden gedulden müssen, bevor du auch nur einen Fetzen von dem Teil sehen wirst“, falls er es überhaupt sehen würde. Hyde zweifelte stark daran, dass er sich innerhalb dieser verbliebenen vier Stunden, die von Sekunde zu Sekunde tatenlos vergingen, in eine halbwegs passable Frau verwandeln konnte.

Theoretisch war es möglich, doch praktisch würde er sich noch einiges einfallen lassen müssen.
 

„Warum hast du denn nicht einfach die Leute gefragt, die dir sonst immer deine Bühnenoutfits besorgen?“ murmelte Gackt, der sich mit kusswilligen Lippen an Hydes Ohrläppchen zu schaffen machte.

„Spinnst du? Wie hätte ich das denn erklären sollen? Wozu bräuchte ich denn jetzt so ein Outfit? Ich habe keine Tour, ich arbeite gerade nicht einmal an dem Album“, klagte der Ältere, der sich momentan nicht recht entspannen konnte… oder wohl eher gesagt nicht wollte.

Seine Gedanken schwirrten die ganze Zeit nur um sein gerade neuestes Problem und dessen Lösung. Hatte er wirklich an alles gedacht? Würde wirklich alles passen und weiblich wirken? Aber warum machte er sich eigentlich gerade diese Sorgen? Wenn es nicht so war, was sollte schon passieren, außer dass er sich schrecklich lächerlich machte?

Das alles war Gackts dumme Idee, also warum musste er sich diese Mühe machen?

Hätte Gackt sich nicht selbst um das Outfit kümmern müssen? Müsste er sich nicht die Sorgen machen, ob alles klappen würde?

„Ich dachte eigentlich, dass wäre mal eine echte Herausforderung für dich, mein kleiner Verkleidungskünstler“, hauchte Gackt spitzbübisch in sein Ohr.

Hyde spürte, wie ihm dies eine Gänsehaut bescherte, obwohl er gerade nicht wirklich seinen Worten zugehört hatte. Der warme Atem, der sein Ohr streichelte, ließ ihn wieder aufmerksam werden.

„Und weiß You schon von unserem Date?“ fragte Hyde, um den Anschein zu machen, dass er Herr seiner Sinne war.

Gackt nickte, fuhr mit seiner linken Hand unter das Hemd des Kleineren, während Hyde den Haufen störender Tüten auf seinem Schoß zu Boden beförderte.

„Was denkst du denn? Dass er mit beiden Ohren weghört, wenn ich mit meiner Freundin telefoniere und einen Treffpunkt ausmache?“ Gackt drückte Hyde langsam zurück auf das Bett, küsste kurz seine trockenen Lippen und lächelte.

„Wir haben nicht telefoniert“, murmelte Hyde, leckte mit seiner Zunge über seine Lippen, während er etwas zu ernst in Gackts blaue Augen starrte.

„Ich habe nur so getan. Da mir ja nicht anders übrig blieb, denn du bist ja nicht an dein Handy gegangen.“

Anklagend blickte Gackt auf Hyde hinunter, bevor er mit seiner Hand unter dem Hemd weiter auf Wanderschaft ging.

„Wie gesagt, ich hatte zu tun.“ Hyde seufzte, zufrieden schloss er die Augen und wollte sich gerade mit der Idee, sich noch etwas gehen zu lassen, anfreunden, als ihm plötzlich wieder in den Sinn schoss, dass er eigentlich gar keine Zeit für so was hatte.

Er riss die Augen auf, packte nach Gackts Hand und versuchte sich, trotz der zusätzlichen Kilos in Form eines anderen Körpers auf seinem, aufzurichten.

„Könntest du dich bitte umziehen und von hier verschwinden? Ich muss mich fertig machen“, meinte Hyde nun ziemlich ungeduldig. Wenn er es wirklich rechtzeitig schaffen wollte, dann musste er sich sofort an die Arbeit machen, sonst war der Traum in einem Kleid schon in dem Moment gestorben, in dem er nachlässig zuließ, dass der Jüngere ihm das Hemd auszog und dann einen Wimpernschlag später, genauer gesagt eine Stunde später, müde und ohne Kleidung in Gackts Armen aufwachte.

„Es sind noch 4 Stunden. Bis dahin können wir uns die Zeit doch noch anders vertreiben.“ Der Jüngere versuchte ihn wieder zurück auf das Bett zu drücken, küsste ihn leicht auf die Lippen, um ihn von der wundervollen Idee zu überzeugen. Schließlich mussten sie die letzte Nacht nachholen, die sie ja mit Schweigen und Ignoranz vergeudet hatten.

Hyde jedoch hielt nach wie vor nichts davon. Er schüttelte den Kopf, fasste mit beiden Händen nach Gackts Gesicht, um ihn von einem seiner leidenschaftlichen Küssen abzuhalten.

Er hatte einfach keine Zeit. Nicht einmal für einen dieser Küsse, die er so liebte.

„Tut mir leid, aber ich werde diese 4 Stunden sicherlich bis zur letzten Minute gebrauchen können.“

Er stieß den Jüngeren entschlossen, wenn auch etwas grob, von sich. Sprang aus dem Bett und sammelte die Tüten, die von ihm achtlos zu Boden geworfen worden waren, auf.

Gackt seufzte enttäuscht, während er seinen wuselnden Freund beobachtete.

„Wenn ich dir das Kleid heute Nacht wieder ausziehen darf, dann verspreche ich dir, sofort zu verschwinden.“

Hyde nickte etwas abwesend, was Gackt wunderte.

Hatte er die Zweideutigkeit seiner Bemerkung nicht verstanden? Seine emotionslose Reaktion ließ jedenfalls darauf schließen. Er schien schon wieder vollkommen in seinen Gedanken über seine Rolle gefangen zu sein.

„Das hoffe ich doch. Ich weiß noch nicht einmal, wie ich da ohne Hilfe reinkomme, da kann ich deine Hilfe beim Ausziehen sicherlich nicht ablehnen.“ Gackt grinste über diese unschuldige Bemerkung, die er mit einem zuckersüßen Stirnrunzeln gemacht hatte. Dachte Hyde tatsächlich, dass er einfach nur seine anständige Ankleidedame spielen würde? Einfach schnell aus dem Kleid helfen und das war's? So ganz ohne Hintergedanken? So völlig realitätsfern? Schließlich war es Hyde, der ein Kleid tragen würde. Er würde umwerfend aussehen.

Wunderschön und süß zugleich.

Es würde wundervoll werden. Er freute sich auf heute Abend, auch wenn Hyde diese Freude nicht wirklich teilte.

Der zornige Blick, den er sich vorstellte, wenn sie sich später vor dem Restaurant trafen, brachte ihn jetzt schon zum Grinsen.

Skeptisch sah ihn Hyde an. „Hey, was ist los?“

Gackt schüttelte lächelnd den Kopf, stand auf und verpasste dem Älteren einen kurzen Dankeskuss auf die linke Wange.

„Ich freue mich“, meinte er und trat an seine noch nicht ausgepackten Koffer. Er nahm einen und zog ihn mit sich zur Tür.

„Wo willst du hin?“ fragte Hyde, der ihn wunderlich hinterher blickte.

„Ich zieh mich bei Chacha um. Sei pünktlich.“

Kurz bevor er die Tür öffnete, hielt er noch einmal inne und blickte zurück.

„Tut mir leid wegen gestern.“

Überrascht musterte Hyde den Jüngeren, der ehrlich um Verzeihung bat.

Er lächelte und schüttelte den Kopf.

Die Sache war bereits vergessen. Eigentlich hatte er gar keinen Gedanken mehr daran verschwendet, da er einfach keine Zeit hatte, um sich wegen so einem dummen Streit grundlose Gedanken zu machen.

„Ja, schon gut“, antwortete Hyde und lächelte zurück.
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

So nun gibt es erstmal eine etwas längere Pause. Die nächsten drei Wochen werden wir nicht schreiben können, da wir in den Urlaub fliegen.

Aber im August dürft ihr ein neues Kapitel erwarten.

Bis dahin wünschen wir allen einen schönen Sommer und hoffentlich auch einen tollen Urlaub.

^_________________^
 

Und Danke für's lesen!
 

Bye Bye
 

Eure Tenshis



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  himachan
2009-07-15T21:59:43+00:00 15.07.2009 23:59
Ich schließ mich mal den anderen an, dass ich gespannt bin wie das Date ablaufen wird *nod nod* Wenn Hyde so lange mit Einkaufen zugebracht hat und nun 4 Stunden im Bad brauchen wird, dann wird er das mit der Verkleidung doch bestimmt super hinbekommen *grins* Aber ich glaube auch, dass nicht alles glatt laufen wird und You versteht bestimmt irgendwas schon wieder falsch. Dafür hat er ja wirklich ein großes Talent XD
Der Auftritt von Hyde als Katze war aber auch sehr lustig dieses Kapitel *kicher* Aber mir als Publikum wär da bestimmt auch nichts aufgefallen, denk ich mal, und ich wär definitiv auch fürs Umarmen gewesen *lach* Die Vorstellung von der kleinen Katze, die Gackt umarmt, ist aber auch sehr genial!
Und gut, dass die beiden sich dann wenigstens jetzt wieder verstehen und nicht mehr streiten, hoffentlich bleibt das den Abend über auch so!
Also ich bin sehr gespannt wie das Date nun abläuft!!!!! Ich freu mich auf das nächste Kapitel und hoffe, dass ich dann schneller zum Lesen komme, es wird bestimmt genial, wie immer!!!!!
Von:  Kimiko02
2009-07-09T04:44:03+00:00 09.07.2009 06:44
Hach, das Kapitel war wieder soo toll *_*
Ich hab es ja schon gelesen, als es on gegangen ist, aber ich hatte noch keine Zeit zum kommentieren.
Finde es auch schade, dass Hyde nicht schon in diesem Kapitel zur Frau wird, aber es war trotzdem toll! Das mit der Bühne haben die beiden ja doch echt gut hinbekommen und die Vorstellung, Hyde beim Kleid einkaufen war einfach göttlich XD
Und You ist ja ganz schön durchtrieben, wenn er ständig vor Gakus Zimmer rumschleicht ^^;
Aber Hyde schafft es glücklicherweise ja trotzdem, unbemerkt in Gackts Zimmer zu kommen ^^
Ich freu mich schon ganz dolle auf das nächste Kapitel! Schade, dass es bis dahin noch so lange dauert T_T
Naja, irgendwie werd ichs schon überleben ...
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Urlaub!
Bis dann!
Von:  Charline
2009-06-28T20:15:52+00:00 28.06.2009 22:15
erst einmal vielen dank für die ens :)

oh maan, ich dachte in diesem kapitel würde er endlich als frau auftauchen xD
ich weiß nicht, wer mir mehr leid tun soll, hyde, weil gackt so furchtbar sauer auf ihn war und ihm einfach nicht verzeihen wollte, oder gackt, weil hyde ihm fast die show vermasselt hat?

mal schauen, was you zu gackts sog. freundin sagen wird xD

ich wünsch euch auf alle fälle einen schönen urlaub, kommt heil wieder und schreibt bald das nächste kapitel xD

*wink* :)
Von:  snowdrop
2009-06-26T17:17:08+00:00 26.06.2009 19:17
Awww~ wieder ein sehr tolles Kapü. <33
Der Auftritt war echt lustig.. zum Glück ist ja nichts "schlimmeres" passiert. XD
Ich freu mich schon richtig dolle auf das Date.. x33 Ich bin echt gespannt, ob es Hyde in den 4 Stunden schafft eine "perfekte" Frau zu werden. *lach*

Hmm.. ich freu mich schon ganz dolle auf das nächste Kapi.. <33
Ich wünsche euch einen schönen Urlaub. ^o^
Von:  Earu
2009-06-24T21:21:15+00:00 24.06.2009 23:21
Unterschätze nicht den Charme eines Hydes xDDD~~
Dem Kleinen kann man eben einfach nicht lange böse sein x3 Ich versteh Gackt da vollkommen und der Show hat's schließlich auch keinen Abbruch getan ^^

Mou~ aber es is gemein, dass jetz so lange nix kommt ._. Ich hab mich schon so auf das Date gefreut bzw freu mich eben schon drauf und dann dauert das noch ;;
Aber trotzdem viel Spaß im Urlaub euch beiden ^0^
Von:  Tatsu-addict
2009-06-24T15:44:34+00:00 24.06.2009 17:44
hach war das mal wieder schön. ^^
ich konnte mir das so richtig schön vorstellen auf der bühne!
wäre richtig toll, wenn sowas mal in wirklichkeit passieren würde. XDDD
ich versuch mir gerade vorzustellen wie hyde in dem kleid aussieht.
und noch mehr will ich wissen WAS es für ein kleid ist, was er ausgesucht hat. *gg*
aber ich bin sicher, dass es nicht so reibungslos über die bühne gehen wird, wie gackt sich das denkt. ^^
das wäre ja auch zu einfach. *.~

ich freue mich schon extrem auf das neue kapitel.
ich wünsche euch einen schönen urlaub. ^^
LG


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