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SUPERNATURAL: A Midwinter Night's Dream

Wichtel-Fanfic for Sandy25
von

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02 (bad dreams)

Auf in Runde Zwei. Es macht Spaß eine solche Geschichte zu schreiben, wenn es draußen wettert. Wir haben Unmengen Schnee hier im tiefsten Erzgebirge. Da kommt doch richtige Kuschelstimmung auf.
 

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Da sie ihre eigenen kleinen Probleme hatten, betrachtete es Sam als unnütz, dieser belanglosen Frage auf den Grund zu gehen.

Während Dean der blonden Schönheit ein mildes Lächeln entgegenbrachte, das dazu führte, dass sie augenblicklich das Weinen einstellte und auf die Sitzgruppe zusteuerte, nahm Sammy wieder Platz und kramte kopfschüttelnd aus dem Buch ihres Vaters einen Zeitungsartikel hervor. Das Datum auf dem Kopf war erst neueren Ursprungs und markiert durch einen roten Stift. Ellen, die ihnen jenen Artikel ausgeschnitten und auf den Tresen gelegt hatte, wusste anscheinend, dass die Zeitangabe darauf Wichtigkeit besaß.

Und wie wichtig sie war!

Der Artikel, den Sam noch einmal zu lesen begann, ähnelte einer Begebenheit vor genau fünf Jahren, über die ihr Vater schon einiges recherchiert hatte. Gleichsam wie der Vorfall damals berichtete er von einem merkwürdigen Todesfall. Ein junger Student, der seine Ferien erst kurz zuvor mit Freunden in den Bergen verbracht hatte, klagte über ständige Alpträume, von denen er befürchtete, dass sie wahr werden könnten. Paranoide Wahnvorstellungen waren vielleicht dafür verantwortlich, so der behandelnde Arzt, dass der Mann sich irgendwann tatsächlich wie in seinem Traum vor einen herannahenden Zug warf.

Drogen konnten nach Angaben der Polizei ausgeschlossen werden und da der Mann allein auf dem Bahnsteig stand gab es auch weder Zeugen noch potentielle Täter.

Erst wenige Sekunden zuvor machte er noch eine Verabredung mit seiner Freundin aus, sodass die abschließend im Bericht stehende Todesursache „Selbstmord“ einen mehr als fragwürdigen Charakter aufwies.

Für Dean und Sam gab es nur eine Erklärung für den Vorfall: Es musste sich um eine Vision gehandelt haben, die dem jungen Mann schließlich das Leben gekostet hatte. Etwas Übersinnliches, das sie der Polizei nur schlecht sagen konnten.

Hier kam es also wieder auf die Winchesters an, die den Fall annahmen um dem wahren Grund für den Suizid aufzuklären.

In mühevoller Kleinstarbeit fanden sie zunächst heraus, wo der Student die letzten Tage vor seinem Ableben verbracht hatte: Harmon, ein kleines Bergnest im Nirgendwo, das nur schwer erreichbar war. Noch eine Gemeinsamkeit mit dem Todesfall vor fünf Jahren.

Doch schon ihr Weg hierher erwies sich als Strapazenreich und gefährlich, denn ein Schneesturm sorgte dafür, dass sie nur äußerst langsam mit dem Wagen fahren konnten.

Die Sichtverhältnisse waren obendrein gleich Null, sodass sie erleichtert und ziemlich erschöpft das kleine Städtchen am späten Nachmittag erreichten.

Sams Gedanken wurden unterbrochen, als Evelyne näher kam und in einem freien Sessel Platz nahm. Er bemerkte, wie die zuvor miese Stimmung seines Bruders aufklarte.

Es war typisch, dass der Ältere sich so vom weiblichen Geschlecht vereinnahmen ließ, dass er das Drumherum vernachlässigte. Einzig die Jagd und die spürbare Gefahr ließen ihn dann von seinen natürlichen Trieben abweichen. Durchschaubar und reichlich kindisch, wie Sammy fand, aber eben Dean. Er feixte leicht, doch dem Älteren entging die Gefühlsregung im Gesicht seines Bruders nicht. Mit einem abfälligen Grinsen seinerseits, machte er es sich in seinem Sitz bequem und wollte das Gespräch mit Evelyne eröffnen.

„Ist alles in Ordnung?“ erkundigte sich Sam aber plötzlich und stoppte Dean, der sicherlich nur Smalltalk für die junge Frau übrig gehabt hätte.

Evelyne wirkte angespannt, doch sie nickte leicht und strich sich eine Haarsträhne aus dem aufgequollenen und roten Gesicht.

„Ich denke schon. Mein...Freund...ist nur etwas gereizt“, ergänzte sie zaghaft. „Ich meine, so kenne ich ihn eigentlich gar nicht.“

Dean machte eine abfällige Geste. „Wie lange seit ihr schon hier?“

Evelyne überlegte kurz. „Seit vier Tagen. Aber ich glaube nicht, dass er wegen des Wetters so miese Laune hat.“

Der jüngere der Winchesters runzelte irritiert die Stirn. „Was macht sie da so sicher?“

Die junge Blondine lehnte sich Schulter zuckend nach vorn, um vom Tisch eine der frischen Gebäcktaschen zu angeln, die Mary anscheinend selbst gemacht hatte.

„Jack klagt schon seit der ersten Nacht hier darüber, wie schlecht er schlafen könne. Er wacht schweißgebadet und kreideweiß neben mir auf und klingt so, als wolle er jeden Moment ersticken.“

Kaum, dass Evelyne ihren letzten Satz beendet hatte, weckte ihr Gesagtes das Interesse der beiden Brüder, die sich einmal mehr in dieser Pension unter anderem Namen hatten anmelden müssen.

„Heißt das, dass er Alpträume hat?“ fragte Dean skeptisch nach, aber er kannte die Antwort bereits. Das Kopfnicken der jungen Frau bestätigte seine Befürchtung.

Er und Sam warfen sich einen viel sagenden Blick zu. Ein Blick, der Evelyne keineswegs entging.

„W-warum fragt ihr? Stimmt etwas nicht?“

„Oh, nein. Nein, alles bestens“, versuchte Dean das Ganze zu entschärfen. „Ich meinte nur...“, er suchte nach passenden Worten. „Mein Bruder hier“, und er zeigte tatsächlich auf den überrascht aufschauenden Sammy, „hat auch solche bösen Träume. Das nervt schon nach einer Weile.“

Und wie das nervte! Die Betonung in dieser Aussage gefiel dem Jüngeren gar nicht, sodass er Dean verärgert darüber anfunkelte, dass er ihn erneut vorgeschoben hatte.

Er entschloss sich nun doch Feuer zu machen.

Mit einem milden Lächeln in Evelynes Richtung stand er auf und begab sich dicht an Deans Sessel vorbei zum Kamin. Natürlich streifte er Deans Arm, auf dem er gemütlich sein Kinn gestemmt hatte.

Pure Absicht. Aber sicher. Dean lächelte nur entschuldigend. Das war auch das mindeste, was er tun konnte!

„Ach so. Verstehe. Darf ich fragen, warum ihr beiden hier seid?“ konterte nun Evelyne mit einer Gegenfrage und lenkte vom kindischen Verhalten ihrer Gesprächspartner ab.

„Nun, wir hatten etwas Pech mit den Straßenschildern. Mein Bruder konnte die Karte nicht lesen, sodass wir uns heillos verfahren haben“, beantwortete Sam die Frage spitzfindig, noch ehe Dean eine andere Lügenstory auftischen konnte, die halbwegs glaubwürdig erschien. Nun war es Dean, der Stirn runzelnd den Kopf drehte und ihn säuerlich ansah.

„Ihr seid also nur zufällig hier gelandet?“ stocherte Evelyne nach. Dean beließ es bei der Geschichte Sams. „Könnte man so sagen, ja.“

„Dann hattet ihr wirklich Pech. Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage reichlich Schneefall voraus.“

„Na toll“, brachte Dean etwas genervt hervor und angelte sich ebenfalls eine Teigtasche vom Teller. „Na wenigstens gibt es hier nette Unterhaltung. Sonst würde ich vor Langeweile sterben.“

„Sag das nicht zu laut!“ wisperte Sam prophetisch und zündete endlich das Feuer im Kamin an. Es dauerte eine Weile, doch schließlich brannte es hell und warm.



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