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SUPERNATURAL: A Midwinter Night's Dream

Wichtel-Fanfic for Sandy25
von

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08 (true lies)

Inzwischen schlug es fünf, als sie sich wieder in der Lobby einfanden und sichtlich mit den gegebenen Umständen und einer Lösung für ihr Problem rangen.

Zumindest konnte die Leiche nicht verwesen oder verschwinden. Die Polizei würde also auch noch am Morgen Spuren und eine gut konservierte Leiche zur Obduktion vorfinden.

Sam spielte mit seinem Handy, wohl wissend dass auch diese Möglichkeit Hilfe zu rufen nichts bringen würde. Der draußen noch immer wütende Schneesturm hatte auch diese zunichte gemacht.

Während Dean am entfachten Kamin stand und sich die kalten Glieder wärmte, saßen Evelyne und Mary schweigend in den großen Ohrsesseln und starrten scheinbar ins Leere. Zu unfassbar waren die vergangenen Minuten gewesen.

Jacks Selbstmord, und daran bestand für die beiden Winchester-Brüder kein Zweifel, stand in gleichem mysteriösen Zusammenhang mit einem Alptraum, wie der des jungen Mannes, der sie hierher geführt hatte. Die Frage nach dem Wie war also geklärt. Warum war eine andere.

„Wie konnte das nur passieren?“ durchbrach die Blonde jedoch plötzlich das Schweigen.

Dean wandte den Kopf und schenkte Sam einen auffordernden Blick. Er nickte.

„Nun“, begann jener und die junge Frau richtete sofort ihre Aufmerksamkeit auf ihn.

„Sie wissen, was passiert ist, nicht wahr?“ unterbrach sie ihn sogleich und ihre Behauptung schien eisern. Im flackernden Licht des Feuers sah es fast so aus, als würden ihre grünen Augen vor Zorn funkeln.

„Nein...nein!“ Sam schüttelte den Kopf.

„Wir wissen nicht, was da genau passiert ist, aber wir erahnen, was der Sache vorausging“, lenkte Dean ein und trat etwas vom Kamin weg. Evelyne und Mary schauten jetzt ihn an.

„Jetzt wäre eine guter Zeitpunkt, um uns reinen Wein einzuschenken, Mr.-ich-heiße-nicht-Black!“ entgegnete die Alte und lehnte sich zurück.

Erneut überkam Sam das ungute Gefühl, dass sie zu entspannt für die derzeitige Situation war.

Dean wechselte einen kurzen Blick mit seinem jüngeren Bruder, holte sich so Bestätigung, und setzte sich schließlich ebenfalls in einen Sessel um ihnen zu beschreiben, welchem Ziel sich die Winchesters schon seit einigen Jahren widmeten. Erstaunlicherweise hörten beide Frauen ohne Anzeichen von Ungläubigkeit oder Argwohn zu – so, als könne man ihnen von Gott der und Welt erzählen. Sie hätten wohl alles geglaubt, so seltsam es auch klingen mochte.

„Sie sind also ein Jäger, Mr. Winchester?“ hakte Mary nach, als Dean fertig war. Er kratzte sich am Hinterkopf und sah dann von der Alten zum Kamin zurück.

Oh, wie sehr er sich jetzt dorthin zurück wünschte. Dann würde er jetzt nicht von dieser Schachtel ins Kreuzverhör genommen werden.

Glaubte sie ihm? Seine Geschichte? Die Sache mit dem Alptraum? Und würde seine Antwort auf ihre Frage daran noch etwas ändern?

„So wahr ich hier sitze!“ antwortete er gelassen. Mary und Evelyne blickten wieder zu Sam, der überrumpelt zusammenzuckte und lediglich kurz nicken konnte.

„Und was jagen sie genau, wenn ich fragen darf?“ Die Alte schien misstrauischer denn je.

„Paranormale Wesen. Geister, Dämonen, alles mögliche“, behauptete Dean schnell und souverän.

Natürlich riss Mary ungläubig eine Augenbraue nach oben, Evelyne nahm es hingegen gelassener. Was davon Dean mehr beunruhigte konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen.

„Dann“, begann Evelyne erneut ihre Gedanken in Worte zu fassen, „war Jacks Tod kein Zufall? Glauben Sie, dass-“

„Mein Bruder und ich denken, dass es ein Muster gibt. Es scheint so, dass den Todesfällen immer ein Alptraum vorausging und das alles hier in Harmon seinen Ursprung hat.“ Sam blieb ruhig und sachlich, denn er wollte die junge Frau nicht noch mehr aufwühlen. Ihre zuvor wütenden Augen bekamen einen milden Ton und schienen besänftigt.

„Hören sie, Evelyne“, meinte Dean dann, „selbst wenn wir vor Stunden schon dieser Tatsache sicher gewesen wären, hätten wir Jack nicht daran hindern können in den Keller zu gehen und-“

Er stoppte, als Sam ihn eines eindringlichen Blickes würdigte. Diese Behauptung sollte unausgesprochen bleiben. Evelyne reichte es schon zu wissen, dass Jack sich selbst getötet hatte, ob da nun ein Traum war oder nicht und ob sie es hätten verhindern können oder nicht, spielte für sie keine Rolle. Sie hatte vor wenigen Stunden ihren Fast-Ehemann verloren. Und das zählte.

„Sind wir auch in Gefahr?“ wollte sie zaghaft wissen, als sie bemerkte, dass Dean nicht weiter sprach.

„Nein, das denke ich nicht.“ Sams Antwort wirkte sicher. „Bisher betraf es immer nur Männer. Also sollten sie und Mrs. McBride nichts zu befürchten haben.“

„Die Sache mit dem übersinnlichen Humbug ist schon verrückt genug“, lenkte Mary plötzlich ein und erhob sich dann aus dem bequemen Sessel. „Ich hätte Whoopi Goldberg einladen sollen. Rufen sie mich bitte, wenn sie eine Nachricht von Sam erhalten!“

Spitzfindige Bemerkungen wie diese waren die Winchesters gewöhnt. Dennoch schenkte Dean seinem Bruder einen genervten Blick, aber so, dass die beiden Frauen die darin befindliche Botschaft nicht deuten konnten.

„Hören sie, die letzten Stunden waren anstrengend“, lenkte der Ältere schließlich auf ein anderes Thema und erhob sich ebenfalls. „Wir sollten versuchen uns alle noch ein paar Stunden Ruhe zu gönnen und die Polizei später noch einmal zu erreichen. Das wird wohl das Beste sein.“

Keiner widersprach Deans Worten. Auch Sam stand die Anstrengung deutlich ins Gesicht geschrieben.

Nachdem der Kellereingang verschlossen und alle Türen und Fenster noch einmal überprüft waren, gingen die vier wieder in ihre Zimmer. Da sie nicht wussten, womit sie es zutun hatten, brachte es nichts irgendwelche Dämonenabwehrmittel einzusetzen. Die geladene Schrotflinte und reichlich Munition standen jedoch neben dem Bett in Bereitschaft. Ob sie wenigstens noch ein paar Minuten Schlaf bekommen würden, konnte keiner von ihnen mit Sicherheit sagen. Nicht nach dem, was passiert und was sie erfahren hatten. Sam war sich selbst nicht einmal klar darüber, ob es für Dean oder ihn selbst ratsam war überhaupt schlafen zu wollen. Was, wenn auch sie ein prophetischer Traum vom Selbstmord ereilte?
 

„Die Sache stinkt. Was hältst du davon?“ wollte Sam wissen, als die beiden Brüder wieder in ihrem Ehebett lagen und die holzverkleidete Decke anstarrten.

„Selbstmord á la Dämonenart, ganz klar!“ äußerte Dean trocken.

„Das meinte ich nicht, Idiot!“ keifte Sam zurück und schaute zur anderen Seite des Bettes hinüber. Der Ältere grinste nur. „Weiß ich doch, Schatz!“

„Mary war mir zu frigide. So als ginge sie das Ganze gar nichts an. Da bringt sich einer in ihrer Pension um und sie sagt nichts dazu. Findest du das nicht merkwürdig?“

Dean drehte sich von Sam weg und schloss die Augen. „Ach, keine Ahnung. Die Alte hat Haare auf den Zähnen. Die fand uns interessanter, als diese Frostbeule in ihrem Keller.“

„Eben, das meine ich!“ entgegnete Sam böse und stemmte sich hoch.

„Merk dir, was du sagen willst, Sammy. Darüber können wir doch auch in ein paar Stunden noch diskutieren, oder? Ich bin hundemüde“, wimmelte Dean ihn mit matter Stimme ab, als er neben sich die Federn knarren hörte. Die Kopfschmerzen waren zwar weg, aber Dean überkam plötzlich ein Verlangen nach Schlaf, das er selten so intensiv gespürt hatte. Ob das an der Kälte im Keller lag oder an seiner Holzhackerei? Während er aber bereit war Morpheus zu empfangen, schien Sam alles andere als müde und suchte das Gespräch.

Dean ignorierte dies und drückte sich tiefer in das weiche, frisch duftende Kissen um sich dem Schwall aus Müdigkeit und Ruhe zu ergeben.

„Wie kannst du jetzt nur Schlafen wollen. Der Dämon hat es vielleicht auch auf uns abgesehen“, meinte Sam nur noch resignierend. Fast im selben Moment fiel ihm die Situation auf, in der er sich gerade befand und dass er sich anhörte wie eine zickige Ehefrau, die von ihrem Mann verschmäht wurde. Mit einem leichten Rot im Gesicht – das Dean zu seinem Glück nicht sehen konnte –legte er sich wieder hin. Doch statt die Nachtischlampe auszumachen, nahm er sich die Aufzeichnungen seines Vaters zur Hand und begann noch einmal alle Fakten über die Vorkommnisse in seinem Kopf zu ordnen. Hatten sie vielleicht etwas übersehen?

Handelte es sich um einen Dämon, der mit Hilfe der menschlichen Ängste den Tod herbeiführen konnte? Und wenn ja, wie geschah dies und konnte man ihn aufhalten?

Als er nach einiger Zeit neben sich Deans Schnarchen vernahm, schüttelte Sam mit dem Kopf. „Alter, du bist echt nicht normal!“



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