Zum Inhalt der Seite

Stille des Schicksals

FFversusXIII-Oneshot
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vorwort
 

Ich spare mir mal ein langes Vorwort =.=°.
 

Das hier ist ein einfacher, aus Langeweile geschriebener Oneshot (mit vielen unnötigen Metaphern.)

Anlass dafür war unter anderem auch der vor knapp zwei Tagen erschienene, neue FFversusXIII-Trailer.
 

Oh, vielleicht doch eine Anmerkung: Man sollte die Szene vielleicht nicht zu stark rational sehen o_o.

Ach ja, und die Ich-Perspektive ist von Noctis xD.
 

____________________________________________________
 

Ich habe immer gespürt, dass es irgendwann so enden würde.

Nur für kurze Augenblicke fühlte sich mein leeres Inneres an, als ob es etwas in meinem Leben gab, für das es sich lohnte zu sterben.

Doch Gefühle trügen – oder die Gesellschaft versucht es zu verbergen.

Ich lebte in der ewigen Nacht meines Herzens und konnte auf keine Erlösung durch das Licht hoffen.

Das einzige, das ich sah, war ein Stern in meinem Inneren.

Doch was tat man, wenn der Stern erlischt und tief in einem nur die Wunde des Verrats übrig bleibt?
 

Wir waren Feinde.

Ich sah in ihr Gesicht und wagte es nicht, sie anzugreifen – ich konnte und wollte es nicht.

Die Dunkelheit der Nacht umhüllte uns beide, doch sie war es, die immer noch leuchtete.

Langsam kam sie auf mich zu und ich konnte nichts anderes tun, als sie anzustarren.

Ich würde sie nicht töten - ich war nicht einmal fähig, sie zu verletzen.
 

„Wir sind dafür bestimmt worden, uns gegenseitig zu töten“, sagte Stella mit klarer Stimme.

„Ich weiß“, flüsterte ich zurück und rührte mich nicht von der Stelle.

Sie blieb direkt vor mir stehen und ich sah in ihren Augen, dass sie einen Moment nachdachte.

„Aber ich weiß, dass ich niemals stark genug sein werde, um dich zu töten“, murmelte sie leise und senkte ihren Blick. „Wie sehr ich es mir auch wünsche, irgendetwas in mir will es nicht.“

Ich kannte das Gefühl.

Es war genau jenes undefinierbare Gefühl, das sich stetig in mir ausbreitete, wenn ich versuchte gegen sie meine Waffe zu heben.

Ich wollte irgendetwas sagen, doch meine Lippen rührten sich nicht.
 

Eine Weile standen wir uns gegenüber – schwiegen, während uns das Gefühl im Inneren aufzufressen schien.

Ganz deutlich konnte ich fühlen, wie eine innere Welle der Verzweiflung langsam an mir zerrte und meinen Verstand sich eine unstillbare Gier der Sehnsucht verwandelte.

Es gab keinen kontrollierbaren Gedanken mehr, nur noch die willkürliche Tat.
 

Ich hob vorsichtig meine Hand und legte sie sanft auf ihre Wange.

Sie sah mit einem unergründlichen Blick zu mir hinauf und ihre Lippen zitterten ganz leicht.

„Wir sind Feinde“, flüsterte sie ganz leise und ich wusste nur zu gut, dass sie recht hatte.

Es war jedoch in dieser Situation zu einfach, seinen Verstand nicht auf vergangene Dinge zu lenken.

„Ich kann dich nicht verletzen, Stella“, murmelte ich. „Es ist mir gleichgültig, dass wir eigentlich Feinde sind. Welche Rolle spielt das denn, wenn alles in einem sich dagegen sträubt und man selbst die Tatsache nicht wahrhaben will?“

„Es… Es spielt eine Rolle. Sollte man seinem Schicksal nicht folgen?“
 

Es gab kein Schicksal.

Zumindest keines, das uns beide betraf – das wusste ich.

Wie konnte das Schicksal sonst nur so grausam sein, wenn einem keine andere Wahl blieb?

Es gab immer nur Widersprüche – nichts Wahres und nichts Ganzes.

Menschen wollten immer nur das tun, was sie sehen – aber niemals das, was sie fühlten.

War das der Grund, warum alles in der Welt ständig schief lief?
 

„Wer hat und das alles aufgebürdet? Das Schicksal oder die Menschheit?“, fragte ich sie ernst und sah tief in ihre leuchtende Augen.

Sie versuchte mir zu glauben, ich sah es in ihren Augen – doch irgendetwas hinderte sie daran.

„Es gibt viel Böses auf der Welt – die meisten sind zu schwach, um sich dagegen zu wehren“, murmelte sie schließlich.

„Dann sei stark.“

„Aber kann ich das wirklich sein…?“

Sie hob eine Hand und legte sie ebenfalls sanft auf meine Wange.

Ich zuckte bei der Berührung auf, doch ich wich nicht zurück.
 

„Wofür bekämpfen wir uns? Für die Ideale anderer, oder für das, was unser Herz uns sagt?“

„Mein Herz würde es nicht über sich bringen, wenn ich woanders wäre, als du.“

Ich schwieg und sah in ihr Gesicht.

Es beruhigte mich zutiefst und selbst die Lebensgefahr, in die wir uns befanden, war unwichtig.
 

„Wir werden nicht mehr lange alleine sein“, flüsterte Stella leise.

Sie presste ihr Gesicht an meinen Hals und es kam mir so vor, als hörte ich fast lautlose Schluchzer.

Ich legte den Arm tröstend um sie und starrte in die Dunkelheit.

„Es gibt niemanden, der uns etwas antun kann.“

„Du verstehst das nicht. Das alles… ist eine Intrige.“

Sie sah wieder zu mir hinauf, sah mich mit einem reumütigen Blick an und biss sich auf die Lippen.

„Was tust du, wenn der Feind näher ist, als du glaubst…?“
 

„Stella, was tust du? Wolltest du ihn nicht töten?“

Die Stimme kam mir bekannt vor, doch ich konnte sie nicht zuordnen.

Stella befreite sich von meinem Arm und taumelte einige Schritte zurück.

„Du willst mich nicht töten“, sagte ich entschlossen und sah sie an.

„Nein, das will ich nicht.“
 

„Worauf wartest du? Ist es nicht das, was du wolltest?“

Sie schüttelte leicht den Kopf, doch ich sah, wie langsam ihr Degen erschien und sie sich schließlich von mir abwandte.
 

„Zögere nicht. Tu es.”

Ein bloßer Impuls meiner selbst ließ mich ebenfalls meine Waffe beschwören, doch ich hatte nicht vor, sie einzusetzen.

„Ich will das nicht!“, rief Stella, doch die Stimme antwortete nicht.

Wieder einmal standen wir uns als Feinde gegenüber, mit gezogenen Waffen, doch niemand von uns wollte sich rühren.
 

„Was ist dein Ansporn, dich gegen mich zu stellen? Dein Gewissen?“, flüsterte ich.

„Dich trifft keine Schuld. Zumindest keine wirkliche.“

Ich sah sie verwirrt an und sie erwiderte meinen verständnislosen Blick.

„Ich weiß nicht was ich tue, was ich denke. Das einzige das ich weiß ist, dass es nun einmal so geschieht.“
 

Ich sah, wie eine Gestalt sich aus der Dunkelheit hervorhob und sich dicht, jedoch unerkennbar, hinter Stella stellte.

„Bist du der Schuldige, für alles was in letzter Zeit vorgefallen war?“, rief ich und funkelte die Person wütend an.

„Und wenn es so wäre? Menschen sind leicht für seine eigenen Zwecke zu gebrauchen. Alle sind viel zu egoistisch - wünschen sich Macht und Rache, und bemerken dabei nicht, dass sie mehr zerstören, als dass die Wunde in ihrem Innern wieder heilt. Und am Ende bleibt nur das Leid.“
 

„Ich weiß nicht was ich will. Ich will dich nicht verletzen, doch mein Verstand sagt etwas anderes.“

Stella kam wieder mit ernstem Blick näher auf mich zu und ich sah sie einfach nur an.

„Wenn du mich töten willst, dann tu es.“

„Ich kann das aber nicht.“
 

„Wenn du es nicht kannst, dann bist du wertlos.“

Es ging zu schnell, als dass ich etwas mitbekommen hätte.

Auf einmal lag sie in meinen Armen - blutend, schwach und kalt.

Ihr Körper zitterte und ihr Blick ruhte auf mein Gesicht.

„Ich kann dich nicht töten“, flüsterte sie mit fast erstickter Stimme. „Ich würde es niemals können. Seit dem ich dich das erste Mal gesehen habe, liebe ich dich.“
 

Lag es in der Natur des Menschen, das zu beschützen, was einem wichtig war?

Doch was tat man, wenn man seinen Sinn verlor?

War es der fast leblose Körper in meinen Armen, der sämtliche Gefühle in mir auslöschte und nur noch Platz für die Verzweiflung und den Hass machte?
 

Ich legte sanft eine Hand auf ihre Wunde und sah sie entsetzt an.

„Du darfst nicht sterben!“

„Dann wird es wieder Frieden geben“, flüsterte sie schwach.

„Hör auf, so etwas zu sagen! Es bringt niemanden etwas…“

„…Es ist zu spät“, unterbrach sie mich. „Ich hatte eine Wahl und habe sie falsch genutzt. Anstatt auf mein Herz zu hören, habe ich der Verlockung nachgegeben und damit alles zerstört.“
 

Meine Fingerspitzen glitten sanft über ihre zarten Wangen und mein Blick ruhte auf ihr vergehendes Antlitz.

„Ich habe dich immer geliebt. Ganz egal, ob wir von Anfang an Feinde waren oder nicht“, flüsterte ich.

Ganz leicht sah ich, dass sie lächelte.

„Danke“, flüsterte sie, bevor ihre Augen zufielen.
 

Ich wusste, dass die Trauer des Verlusts eine mächtige Waffe war.

Doch wie sehr, wurde mir erst bewusst, als ich mein Licht in der Nacht verloren hatte und keinerlei Hoffnung mehr für mich übrig blieb.

Vielleicht war dies auch der Grund, warum ich nicht die Wunde in meinem Körper spürte, die fern von meinem Herzen und meiner Seele lag.

Nur das stetige Schwinden meiner Kraft nahm ich benommen mit, während ich mit letzter Kraft meinen Schmerz Ausdruck verlieh.
 

Es gab immer nur Widersprüche in seinen Entscheidungen, die sich nur schwer mit dem Herzen vereinbaren ließen.

Doch selbst das spürt man erst, wenn es zu spät für alles war.

Selbst wenn man erkannte, dass es vorüber war.

Und schließlich findet das Schicksal, das das Schauspiel der Menschheit in Ruhe hinnimmt, eine Erlösung.
 

„The rest is silence.“ – Hamlet, 5. Akt, Shakespeare



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2013-08-17T13:03:10+00:00 17.08.2013 15:03
Super schön. :) Du hast es im Gefühl, mit wenigen Worten richtig umzugehen.
Fettes Lob und ich freue mich, deinen Oneshot gelesen zu haben^^
LG lizz
Von: abgemeldet
2013-08-17T13:03:05+00:00 17.08.2013 15:03
Super schön. :) Du hast es im Gefühl, mit wenigen Worten richtig umzugehen.
Fettes Lob und ich freue mich, deinen Oneshot gelesen zu haben^^
LG lizz
Von:  Sundance
2010-10-09T16:51:22+00:00 09.10.2010 18:51
Ich mag das Pairing nicht, aber die FanFic ist wirklich sehr gut geschrieben. Kompliment. Ich liebe das dramatische Ende, sowas mache ich auch gerne. <3

1+ mit Sternchen^^
Von:  Ichiina-Yasutori
2009-06-03T15:26:25+00:00 03.06.2009 17:26
das ist sehr schön

Von: abgemeldet
2009-02-09T14:40:48+00:00 09.02.2009 15:40
Eigendlich mag ich das Pairing Noctis x Stella gar nicht. (Noch) nicht.

Ich könnte es immer wieder sagen. Ich liebe deinen Schreibstil.
Du kannst wirklich jemanden zum heulen bringen. T_T

lg
Von: abgemeldet
2008-12-14T16:23:17+00:00 14.12.2008 17:23
WUUUAAAHHH...
Warum musst du immer alle zum heulen bringen? *schnief*
Sau geil!!!
Echt einfach nur geil =D
LG
Von:  Hitsuji-chan
2008-12-14T15:42:20+00:00 14.12.2008 16:42
OMG! Ich habe Rotz und Wasser geheult! T_T
Das ist der beste Oneshot zu einem FF-Game, was ich je gelesen habe!
Mir hat sie sehr gut gefallen; das hast du wirklich gut hinbekommen!

Liebe Grüße,
Hitsuji-chan :D *Bääh*


Zurück