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Stadt des Nebels

was weiß ich-.-
von

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Waldweg

Einige Zeit später bog Walter in einen Waldweg ein. Die Umgebung war hier noch weitaus düsterer, als man es von London gewohnt war. Schon nach wenigen Metern hörte die Straße auf und ein Schotterweg begann sie weiter in den Wald zu führen. Die Bäume ließen dem Auto nicht viel Platz, somit waren sie gezwungen sehr langsam zu fahren. Ab und zu brach die dichte Mauer aus Bäumen auf und man konnten einen Blick auf diverse Lichtungen erhaschen. Bald erreichten sie eine Lichtung, die noch größer als alle Anderen war. Beinahe wären beide vorüber gefahren, als Seras ein Pferd am anderen Ende der Lichtung auffiel.

„Walter bleib stehen, da steht ein gesatteltes Pferd.“ Walter strengte seine Augen an, konnte aber durch das Dickicht gar nichts erkennen.

„Ich muss Sie enttäuschen, Fräulein Victoria, aber ich sehe nichts.“ Seras verdrehte die Augen und zischte ungeduldig.

„Wer von uns beiden ist hier der Vampir?“ Ergeben hob Walter die Hände und stieg lautlos aus. Seras langte nach ihrer Waffe auf der Rückbank und folgte ihm. So leise wie möglich stiegen sie über die Äste hinweg auf die Lichtung hinzu. Die ganze Lichtung war von kniehohem Gras überwachsen und nur schwer zu durchqueren. Seras und Walter bahnten sich dennoch weiter einen Weg zur Mitte der Lichtung. Beinahe hätten sie die Person, die im Gras über einem Buch schmökernd verborgen saß, übersehen. Walter gab Seras ein Zeichen, worauf beide sich geduckt an die Person heranpirschten, es war schon seltsam, dass sich ein Mensch bis hier verirrt haben könnte. Plötzlich wurde der Person bewusst, dass sie nicht mehr alleine war. Ein Klicken war zu hören und der Lauf einer Pistole zielte genau zwischen die Augen von Seras:

„Was soll dieses Herumgeschleiche? Nehmen Sie ihre Waffe herunter.“ Seras blickte in die eisblauen Augen von Lady Hellsing, die anscheinend noch nicht ganz aus der Bücherwelt erwacht war. Seras senkte ihre Waffe.

„Lady Hellsing, was machen Sie denn hier?“ stieß Walter überrascht hervor. Nun schien auch Integra endgültig aus ihrer Bücherwelt zurück zu sein. Sie antwortete dennoch nicht weiter darauf, steckte aber ihre Waffe wieder weg und klappte das Buch zu. Dann klopfte sie ihren Mantel aus, auf dem sie gesessen hatte und erhob sich. Anschließend beförderte sie eine schmales, silbernes Etui aus der Tasche. Aus diesem Etui entnahm sie einen Zigarillo, ließ ihn sich von Walter anzünden und erst nach einigen tiefen Zügen antwortete sie knapp: „Das sehen Sie doch.“ Anscheinend war sie über die Störung recht ungehalten. Walter jedoch blickte sie vorwurfsvoll an:

„Sie wissen, dass Ihre Truppen hier draußen nicht für Ihre Sicherheit garantieren können.“

Vor allendingen, da anscheinend keiner zu wissen schien, dass sie sich im Wald herumtrieb. Integra erhob sich und strich sich eine Strähne ihres aschblonden Haares aus der Stirn. Wie immer trug sie es offen und Seras bemerkte, dass es noch länger geworden war, es reicht ihr schon weit über die Taille hinaus. Integra rückte ihre Brille mit ihrer behandschuhten Hand zurecht und schaute beide an. Derweil hob Walter ihr ihr Buch auf und nahm ihr den Mantel ab. Seras hatte es schon immer gewundert, dass alle Leute aus Lady Hellsings Bekanntenkreis Handschuhe zu tragen pflegten. Walter tat dies, gut, er hatte auch einen guten Grund. In seinen Handschuhe hielt er schließlich seine tödliche Waffe verborgen. Alucard trug welche, die Dienerschaft und die meisten Ritter der Tafelrunde auch.

„Sind Sie jetzt mit Ihrer Musterung fertig, Seras Victoria?“ fragte Integra ungehalten. Seras fühlte sich ertappt und wurde rot. Integra wandte sich abrupt um und nahm Walter das Buch aus der Hand, dann ließ sie sich von ihm in ihren Mantel helfen. Anschließend ging sie zu ihrem Pferd, paffte noch die letzten Züge ihres noch nicht mal zur Hälfte gerauchten Zigarillos und warf diesen dann in das Gras, um ihn mit dem Schuh auszudrücken. Seras empfand das als pure Verschwendung, wo sie sonst doch so sparsam war.

„Sie können das Pferd auch von einem der Soldaten abholen lassen, dann können wir Sie mit zum Anwesen nehmen.“ bot Walter um ihre Sicherheit besorgt an.

„Habe ich gesagt, dass ich das möchte? Gut, das wäre geklärt. Wir treffen uns am Anwesen wieder“ antwortete Integra. Seras stellte resigniert fest, dass Lady Hellsing anscheinend nicht sehr guter Laune war, oder, dass sie mal wieder zu wenig geschlafen, überarbeitet und deswegen Kopfschmerzen hatte. Walter drehte sich etwas pikiert um und ging von Seras gefolgt zum Auto. Derweil verstaute Integra die Bücher in der Satteltasche und ritt los. Den Rest des Weges ritt Integra dem Wagen vorneweg. Seras sah sie zum ersten Mal bei einer anderen sportlichen Aktivität, außer beim Schießen und Fechten- und dem Rauchen-. Schon bald erblickte Seras das Anwesen. Es war weitaus imposanter als das Vorige. Die Mauern hatten sich durch ihr Alter vedunkelt und die meisten Fenster waren von Efeu umrankt, das somit sehr wenig Licht in das Gebäude ließ. Eine hohe, brüchige Mauer umgab das Anwesen. In dieser Mauer war ein schwarzes Tor aus Stahl bestehend eingelassen.

Na toll, einladend sieht das ja nicht aus. Passt aber zu ihr. Seras blickte missmutig auf ihr neues Zuhause. Plötzlich tat sich das Tor wie von Geisterhand auf. Integra schien das nicht weiter zu irritieren, sie passierte das Tor und nickte jemandem zu, den Seras von ihrem Standpunkt aus nicht erkennen konnte. Auch Walter und Seras folgten ihr ungehindert. Beim Vorbeifahren fiel ihr Blick auf ein Wachhäuschen, in dem ein Wärter finster dreinblickend saß. Anscheinend war er für das Tor zuständig und anscheinend schien auch er nicht bester Laune zu sein.

Hoffentlich ist wenigstens Meister Alucard guter Laune, dachte Seras. Wie der Zufall es so wollte, war der Weg ab hier wieder asphaltiert, auch wenn dies erst seit kurzem der Fall zu sein schien. Seras empfand ihn als fehl am Platz. Ein Brunnen, der genauso bedrohlich wie das Anwesen wirkte, ragte am Ende des Weges vor ihnen empor. Sie mussten einen Bogen machen und parkten direkt neben der Eingangstür. Sie blickte auf den Brunnen und musste fesstellen, dass er ausgetrocknet war.

„Wie trostlos“, seufzte Seras wenig begeistert. Jetzt fühlte sie sich wirklich wie ein Vampir aus diesen Dracula Filmen, fehlte nur noch der Friedhof genau hinter dem Anwesen. Aber den hatte sie ein Glück noch nicht erblickt, also blieb zu hoffen, dass das Anwesen nicht einem Dracula Film entsprungen war. Integra war von ihrem Pferd abgestiegen und hatte es einem Soldaten, der den Weg bewachte, zur Aufbewahrung gegeben. So wie sie vor diesem Anwesen stand, bemerkte Seras, dass Lady Hellsing perfekt für einen dieser Dracula Filme geeignet wäre. Das Schloss passte zu ihrem Charakter...doch sie entschloss sich die Charaktereigenschaften lieber nicht näher zu erklären. Sich einen weiteren Zigarillo ansteckend wartete sie, dass Walter und Seras sie erreichten. Kurz nahm sie ihren Zigarillo aus dem Mundwinkel, um sich an Seras zu wenden:

„Ihren Bericht geben Sie bitte Walter. Walter, führen Sie Seras zu ihrem künftigen Schlafplatz.“ Mit diesen Worten marschierte sie die wenigen Stufen zur Eingangstür hinauf, die auch sofort geöffnet wurde und verschwand in der Dunkelheit des Gebäudes.

Schlafplatz?? Ich bin doch kein Hund...für einen Moment fragte sich Seras was sie eigentlich in Integras Augen war. Walter und Seras folgten nach einigen Sekunden. Ein Dienstmädchen schloss hinter ihnen die Tür. Keine Spur mehr von Integra, nur noch der Geruch ihres Zigarillos war geblieben. Seras reichte Walter den Bericht, dieser gab ihn dem Dienstmädchen und dieses wiederrum huschte in die Dunkelheit davon. Warum sie es nun Integra nicht hätte gleich geben können, verstand sie nicht, aber diese Frau schien ihre eigene Logik zu haben.

„Gibt es hier denn kein Licht?“ fragte Seras ungehalten. Walter gab amüsiert zurück:

„Ich verstehe nicht Ihren Grund zur Beschwerde! Gerade Sie sollten doch erfreut über diesen Umstand sein.“ Seras warf ihm einen wütenden Blick zu und stieß eine Verwüschung aus. Walter überging dies geflissentlich und führte sie durch die Eingangshalle zu einer Treppe, die nach unten führte. Aber bevor sie in den Untergrund stiegen, blickte Seras noch einmal durch ein Fenster und traute ihren Augen nicht. Ein Friedhof breitete sich über dem gesamten Hintergarten aus. Die Grabsteine schienen allesamt schon alt zu sein und nur auf wenigen konnten sie noch ein erhaltenes christliches Symbol erblicken.

„Ich bin wirklich in einem Dracula Film, die haben doch tatsächlich einen Friedhof im Hintergarten.“ murmelte Seras ungläubig. Walter hatte sich derweil einen Kerzenständer von einem Tischchen genommen und folgte den Stufen in die Tiefe. Seras heftete sich an seine Fersen. Sie durchquerten einen weiteren hallenähnlichen Gang, dann bogen sie nach Links ab und machten vor einer dicken Eisentür halt.

„Hier ist Ihr Schlafgemach, es ist alles so wie früher, eben nur an einem anderen Ort, aber Sie werden sich schon zurecht finden.“ Mit diesen Worten schloss er die Tür auf, reichte ihr die Schlüssel und verschwand.

„Heyyy!!! Das Licht könnten Sie doch wenigstens hierlassen.“ Doch Walter tat so als ob er sie nicht hören würde und verschwand wieder Richtung Oberwelt. Fluchend trat Seras in ihr Zimmer. Sie war zwar ein Vampir, aber dennoch konnte sie mit ihren Augen auch nicht mehr als Umrisse wahrnehmen. Irgendwann fand sie einen Lichtschalter und siehe da, es ward Licht! Zufrieden warf sie sich auf ihr sargähnliches Bett. Walter hatte einen recht markabren Humor, wenn es um Betten ging, noch einmal verwünschte sie den alten Diener und schlummerte dann ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-07-02T22:16:15+00:00 03.07.2009 00:16
Uuhhh das is ja sowas von loool
aber eine Frage: Das Paaring is doch Alucard x Seras oda?!?!
Naja aber egal
Erst mal: Sehr guter Schreibstil, gut und flüssig zu lesen =)
Mach bitte schnell weiter bin schon gespannt wie Alucard so drauf is xD

GLG Love
Von: abgemeldet
2009-06-05T21:55:30+00:00 05.06.2009 23:55
nur so wenige Kommis? is dieses Fanfic etwa erst seit gestern da?
(nur ein Scherz (leider))
ist viel zu gut für so wenige Kommis^^
schreib schnell weiter^^
Von:  chaospony
2009-01-04T22:03:40+00:00 04.01.2009 23:03
Aaaaallso, nachdem ich grade gesehen hab das es DEINE Fanfic ist, die hier die ganze Zeit ohne Kommis rumgeistert, dachte ich mir doch, schreib doch mal einen. ^^

Die Valentine Brüder haben zwar schwere Schäden angerichtet und sie werden ständig angegriffen, aber trotzdem versteh ich das ganze noch nicht so richtig. Sicher werden sie damit aufgehalten, aber trotzdem erscheint es mir fragwürdig, ob sie dafür extra ausziehen würden. Integra liebt ihr Zuhause.

Amsonsten gibts eigendlich noch nicht viel zu sagen, für die 3000 Wörter fallen mir nicht viele ein. Aber eines: Es heisst Halconnen und nicht Harkonnen. Dieser Fehler wird oft gemacht, da es im Japanischen ja kein L gibt und die Kanone im Anime auch so genannt wird (Kanone, nicht Gewehr), aber wenn du dir im Anime/OVA/Manga einmal ein Close-up ansiehst, wirst du feststellen das auf der Kanone selbst "Halconnen" draufsteht und dies daher die richtigste Version sein muss.
Genauso wie Seras`s Uniform bei einigen Closeups ihren echten Namen, Serasu, zeigt.

Sonst noch viel Erfolg mit der Fanfic, ich seh vielleicht mal wieder rein. ^^


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