Zum Inhalt der Seite

Just a little girl

The decembers were never meant to be our graves.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

You want somebody - Just anybody.

You want somebody - Just anybody.
 


 

Einige Zeit später
 


 

Ein trauriges Lächeln erschien auf dem Gesicht der Haruno, ein winziger Schatten von dem, was ihre Mimik einmal über sie hatte aussagen können. Sie war einfach naiv. Zu naiv.

Wie hatte sie glauben können, er würde bleiben?

Wie hatte sie glauben können, er würde seine Rache vergessen?

Dieser Fehler verfolgte sie bis in ihre Träume, ließ sie schreiend und weinend aufwachen, wenn die Morgendämmerung sich schon wie ein sanftes Tuch aus Licht über Konoha gelegt hatte.

Sie träumte nicht mehr von einer mondbeschienen Nacht und einem kalten “Danke”. Nein, es war ein Tag mit strahlendblauem Himmel, der ihr im Schlaf begegnete, ein wundervoller Tag.

Gerade mal zwei Wochen war es her, dass sie und Sasuke zurückgekehrt waren. Von etwas fort gegangen waren.

Fort von Orochimaru, der Sakuras Tod beschlossen hatte, fort von der Lichtung, auf der ihr Blut an Grashalmen und kleinen Steinen klebte.

Nicht, bevor ich weiß, was sie mir bedeutet

Warum sagte er so etwas, wenn er es gar nicht ernst meinte? Es wollte einfach nicht in ihren Kopf, ihr Verstand wehrte sich gegen eine klare Antwort, so skurril war dieses Verhalten.

Doch, auch wenn sie sein Handeln nicht nachvollziehen konnte, so änderte es nichts daran, dass er bereits gehandelt hatte. Ohne sie zu informieren, geschweige denn zu fragen.

Sakura fühlte sich, wie eine Rolle in einer schlechten Soap, hineingeworfen in dieses dunkle Déjà-vu. Doch es war eine Tatsache.

Sasuke Uchiha war weg.

Wieder.

Und wieder hatte sie versucht ihn zurück zu halten.

Wieder hatte er sie am Ende niedergeschlagen und sie, bewusstlos wie sie war, allein gelassen.

Denn die Rache zerfraß sein Herz immer noch, hatte sich darin festgesetzt, wie ein Virus, für den weder Sakura noch irgendjemand anders ein Heilmittel finden konnte.
 

”Sasuke, wo willst du hin? Wir müssen zur Hokage, eine Mission erwartet uns.”

“Dich.”

Kalt hallten die Worte in Sakuras Ohren wieder, klangen so falsch im warmen Licht der Sonne, das das südliche Tor Konohas beschien.

“Was meinst du?”, flüsterte die Haruno atemlos, eine dunkle Vorahnung im Hinterkopf.

“Hn.”

“Willst du gehen?”

“Hn.”

Ja. Ja, er wollte gehen und es gab nicht den geringsten Zweifel, dass er es auch tun würde.

“Bitte, bleib.”

Der Uchiha blieb stehen, den Rücken immer noch dem Mädchen zugewandt. Er rührte sich nicht.

“Liebst du mich immer noch?”

Spott. Verachtung. Gleichgültigkeit.

Wie konnten diese drei Emotionen zur gleichen Zeit in den gleichen Worten stecken?

Sakuras Herz krampfte sich bei seiner Frage schmerzhaft zusammen, das Blut schien mit einem Mal aus ihrem Körper verschwunden, ihr fehlte etwas, das sie am Leben hielt.

Einen verzweifelten Ausdruck in den smaragdgrünen Augen biss sie sich auf die Unterlippe, versuchte die Tränen zu verdrängen, die sich in ihr hinaufkämpften.

Sasuke warf einen Blick über die Schulter, der wie ein Pfeil auf die Haruno schoss.

Sie schwieg.

Stand mit ratlos baumelnden Armen da und gab keinen Ton von sich. Kein Schluchzen, kein Laut, der Zustimmung oder Verneinung erahnen lassen konnte.

“Ich weiß jetzt, was du mir bedeutest, Haruno.”

Nur schwer konnte Sakura den heftigen Drang unterdrücken, die Hände auf die Ohren zu pressen, wollte sie die weiteren Worte des Uchiha-Sprösslings doch gar nicht hören.

Sie wollte nicht wissen, dass er sie hasste. Dass er wütend auf sie war, weil sie seine Rache hinausgezögert hatte. Sie wollte es nicht. Sie wollte…

“Nichts.”

Dieses eine eisige Wort, das die stolzen Lippen des Jungen verließ, schmerzte Sakura noch mehr, als jeglicher Hass.

Sie war ihm egal, nicht wichtig, noch nicht einmal verabscheuungswürdig. Sie…existierte einfach nicht in seinem Leben. Kein winziger Platz war darin für sie.

Doch so sehr ihr auch nach Weinen zumute war, Sakura lächelte.

Lächelte ein so ehrliches, so verstehendes und engelsgleiches Lächeln, wie es seit Jahren nicht auf ihren Lippen erschienen war.

Sie konnte sehen, wie der Uchiha sich umdrehte, wohl verwundert, dass sie nicht weinte.

Sie konnte sehen, wie seine Augenbraue fragend nach oben schnellte, als er sie lächeln sah.

Und sie wusste, dass sie es endlich geschafft hatte.

Sie würde über Sasuke Uchiha hinweg kommen, denn er war nicht für sie bestimmt.
 

Jedenfalls dachte Sakura das vor etwa vier Tagen, als Sasuke in einem Luftzug verschwand und nur das heruntergedrückte Gras verriet, dass er überhaupt da gewesen war.

Doch jetzt wusste sie es besser.

Sasuke fehlte ihr, er fehlte ihr so sehr, als hätte man ihr Herz, Seele und Verstand gleichzeitig herausgerissen und würde nun von ihr verlangen, einfach weiter zu leben.

Doch, wie lebte man ohne ein pochendes Herz?

Wie lebte man ohne eine Seele, die einem sagte, dass der Tod nicht das Ende war?

Wie lebte man ohne Verstand, der einem sagte, was man selbst mit seinem Körper zu tun hatte?

Genau. Gar nicht.

Sakura versuchte es ja. Sie versuchte zu leben, versuchte die guten Neuigkeiten, dass man Orochimarus Leiche nicht weit von Kirigakure gefunden hatte, mit Freude zu begrüßen.

Doch es tat so weh, zu wissen, dass sie das Sasuke zu verdanken hatte.

Zu wissen, dass er immer noch irgendwo dort draußen war und weiterhin, wie ein Verdurstender, nach seiner Rache lechzte.

Dabei schien es doch, als hätte er endlich verstanden, dass es sinnlos war.

Aber das hatte er nicht. Er hatte ihr etwas vorgemacht und sie hatte es nicht durchschaut.

Niemand hatte es durchschaut.

Doch Sakura war die Einzige, die sich deshalb Vorwürfe machte. Die anderen hatten es akzeptiert, murmelten Sätze wie “War ja zu erwarten.” oder “Nicht aufzuhalten.” und gingen weiter ihrem Alltag nach.

Auch wenn sich bei Ino jetzt eine Stunde stummen Betrachtens von Sasuke-Büsten eingeschlichen hatte.

Ino machte es noch so viel schlimmer.

Die Blondine gab der Haruno die gesamte Schuld an seinem Verschwinden, dass sie ihn zu sehr bedrängt hätte, sich ihm aufgezwungen hätte und er schlussendlich die Flucht ergriff.

Diese Anschuldigungen schlugen Sakura jedes Mal so hart ins Gesicht, dass sie das Gefühl hatte, die Worte müssten ihr die Zähne aus dem Mund schlagen.

Ino weinte viel im Gegensatz zu Sakura.

Sakura vergoss keine Träne, doch ihr Blick war bedrückt und stumpf, ließ einen in ein dunkles Wolkenmeer schauen, aus dem es keinen Ausweg gab, weil man ihn nicht finden konnte.

Warum hatte sie sich einreden wollen, sie würde ihn vergessen können?

Zwei Jahre hatte sie es nicht gekonnt, wie sollte sie es jetzt können?

Jetzt, wo es noch viel mehr schmerzte, weil sie die Gewissheit hatte, ihm gar nichts zu bedeuten. Luft zu sein.

Doch war Luft nicht überlebenswichtig?

“Ja, Sakura-chan. Luft ist überlebenswichtig, wieso?”

Vollkommen verstört erwachte Sakura aus ihren Gedanken, wie aus einem tiefen Schlaf.

Als wäre Narutos Stimme das eiskalte Wasser, das man ihr als Wecker über den Kopf gegossen hatte.

“Nicht so wichtig, Naruto.”

“Okay.”, der Uzumaki grinste, sein ganzes Gesicht nahm daran teil und die Haruno konnte nicht anders, als ebenfalls zu grinsen. Wie eine unsichtbare Hand, die ihre Mundwinkel nach oben zog.

“Sakura, Naruto, ihr könnt jetzt reinkommen.”, meinte ihr Sensei freundlich und hielt ihnen die Tür auf. Die Tür zu seiner Wohnung.

Und Sakura hatte vorsichtshalber geübt, die Augen reflexartig zu schließen, sobald etwas wie nackte Haut auf Hochglanzpapier in ihr Blickfeld kam.

Trotzdem schaute sie sich neugierig in dem kleinen Flur um, zog sich schnell die Schuhe aus und folgte Naruto dann in ein gemütliches Wohnzimmer.

Ein großer Fernseher stand an einer Wand, die aus Regalen zu bestehen schien und Sakura hütete sich, auch nur einen Blick auf die Titel, der darin stehenden DVDs zu werfen.

Naruto und Kakashi hatten sich auf eine rote Ledercouch gesetzt und schienen nur noch auf die Haruno zu warten.

Mit ein paar schnellen Schritten war sie bei den beiden und ließ sich neben Naruto nieder.

“Also ihr beiden. Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich euch ein wenig besser informiere. Es geht um Sasuke.”, begann der Kopierninja in ruhigem Ton, doch Sakura spannte sich trotzdem fast augenblicklich an, als dieser Name fiel.

Ein leidender Ausdruck trat auf ihre Züge, als wäre ihr gerade jemand schmerzhaft auf die Zehen getreten.

Doch die beiden anderen sahen es nicht, als würde ein feiner Schleier über ihren Augen liegen und sie die Wahrheit nicht erkennen lassen.

“Wie ihr wisst, wurde Orochimaru tot aufgefunden und -”

“YEAH, DIE SCHLANGE IST TOT!”, unterbrach Naruto den Grauhaarigen lautstark.

Ärgerlich stieß Sakura ihm den Ellbogen in die Rippen, überrascht gab er ein “Au!” von sich und rieb sich beleidigt die schmerzende Seite.

“Also, wir sind uns sehr sicher, dass Sasuke dafür verantwortlich ist. Und jetzt haben wir die Information erhalten, dass er ein neues Team hat. Hebi heißt es. Wir wissen, dass es mit Sasuke vier Stück sind. Drei Jungen und ein Mädchen. Die Kerle sind wahrscheinlich gefährlich, doch über das Mächen wissen wir nur, dass sie eine Kunoichi ist.”

Mehrmals hatte Sakura dem blonden Chaosninja die Hand auf den Mund pressen müssen, damit dieser nicht in Kakashis Ausführungen hineinlaberte.

Ein lautloser Seufzer entkam ihren Lippen und ihr Blick senkte sich.

“Allerdings scheint die Kleine nur eine Art Fangirl zu sein.”, fügte Kakashi leise hinzu.

Und das war es, was Sakura dazu brachte, sich mit einem schnellen “Toilette!” zu erheben, aus der Wohnung zu flüchten und in einer dunklen Seitenstraße auf den Boden zu sinken.

Ein Fangirl war bei ihm. Er hasste Fangirls. Außer dieses, wie es aussah.

Also hatte er endlich jemanden gefunden, der ihn glücklich machen konnte.

Nicht so wie Sakura. Schöner. Intelligenter. Stärker.

Dieser Gedanke schaffte es, dass dem rosahaarigen Mädchen die Tränen in die Augen stiegen, sich mit Wimperntusche und Kajal zu dunklen Rinnsalen vermischten und über ihre Wangen perlten.

Sie wusste nicht, wie lange sie in dieser schattenverhangenen Gasse saß und weinte, doch als sie sich erhob und abwesend in den Himmel blickte, erkannte sie ein dunkles, samtiges Tuch an dem helle, silbrige Punkte prangten. Nacht. So spät.

Nachdem die Haruno in ihrer eigenen Wohnung stand und ihre Haare bürstete, versuchte sie, nur an Belangloses zu denken. Doch es war wie eine Sucht.

Ständig suchten ihre Augen den Bilderrahmen, der auf ihrem Nachtschränkchen stand und aus dem vier Personen mehr oder weniger herauslächelten.

Sein Gesicht.

Mit einem Mal spürte sie ihr Herz wieder, doch es schlug schnell, so unglaublich schnell, als wäre es sicher, nicht mehr lange pochen zu dürfen.

Schmerzhaft hämmerte es gegen ihren Brustkorb, hieb unbarmherzig auf das Gefängnis aus Knochen ein.

Auch ihre Seele war wieder da. Aber sie brannte. Brannte in einem gleißenden, heißen Feuer, das Sakura zerfressen wollte, das Blut in ihren Adern verdunsten lassen wollte.

Gequält schrie das Mädchen auf, die Hände an ihrem Hals, weil das Schreien so schmerzte.

In blinder Wut warf sie die Bürste zu Boden, schrie, weinte, hetzte wie eine Furie durch ihr Zimmer. Ihr Verstand war ausgeschaltet, sie dachte nicht mehr nach, wollte nur alles aus ihrem Körper reißen. Den Schmerz, die Wut, die Trauer.

Mit ihren Fingern kratzte sie sich förmlich die Kleider vom Leib, blutige Striemen blieben zwischen den Stofffetzen. Sie zerriss ihr Bettlaken, schleuderte die Blumenvase und ihr Telefon an das geschlossene Fenster, trommelte mit bloßen Händen gegen den Spiegel neben ihrem Bett, bis er in Scherben zersplitterte.

Von Schluchzern geschüttelt und zitternd machte sie einen Schritt zurück, unter ihrem Fuß zerbrach etwas mit leisem Knirschen.

Erschrocken über das plötzliche Geräusch, das sich in der trostlosen Stille wie ein Schlag ins Gesicht anfühlte, bückte sich die Haruno und nahm den kaputten Bilderrahmen in die Hände.

Das Glas war gesprungen, eine deutliche Abgrenzung trennte ihr eigenes Abbild von Naruto und Kakashi, eine weitere von Sasuke.

Was war bloß passiert? Warum tat sie das?
 

You’re reachin' out

And no one hears

you cry

You're freakin' out again

'Cause all your fears

remind you
 

Immer öfter passierte das im Laufe der Tage. Und Sakura wusste, dass es Verzweiflung war, die sie dazu trieb, diese Verwüstung zu schaffen.

Weil sie zu schwach war, zu klein, um diese riesige Menge an Schmerzen verkraften zu können. Zu viel für ihren Körper, der diesen Qualen nicht standhalten konnte, es gar nicht mehr wollte.

Das Feuer auf ihrer Seele brannte stetig, mal mehr, mal weniger, doch es ließ sich nicht löschen.

Der Traum, der sich in ihrem Hinterkopf breitgemacht hatte, als Sasuke wieder zurück in Konoha war, strafte sie dumm und kindlich.

Wieso hätte er sich ausgerechnet in sie verlieben sollen?

Wieso hätte er das ausgerechnet zu dieser Zeit tun sollen?

Sie waren sich nah gewesen, so nah, doch anscheinend hatte sie sich das nur eingebildet.

Immer, wenn ihre Gedanken diese Stelle erreichten, rannte Sakura weg, versteckte sich vor neugierigen Blicken und wollte schreien.

Doch es ging nicht. Es ging einfach nicht.
 

Another dream has come undone

You feel so small and lost

like you're the only one

You wanna scream

'Cause you're desperate
 

Auch drei Wochen später, als bekannt wurde, dass Sasuke Itachi getötet und so seine Rache bekommen hatte, besserte Sakuras Zustand sich nicht.

Im Gegenteil.

Das Feuer, das ihre Seele zerstörte, verletzte sie mehr denn je, ließ sie frösteln und fiebern gleichzeitig.

Es raubte ihr den Verstand, dass niemand merkte, wie die 15-jährige kaputt ging.

Tsunade und Kakashi, ja nicht einmal Naruto schienen auch nur die leiseste Ahnung zu haben, dass die Haruno an ihrer Sehnsucht zugrunde ging, dass die Verzweiflung sie tötete.

Sakura wusste nichts mehr, es war kein Wasser da um ihren Seelenbrand zu löschen. Keine kühlen Hände, die sich darauf legen konnten, um den Schmerz zu lindern.
 

You want somebody just anybody

to lay their hands on your soul tonight

You want a reason

to keep believin'

that someday

You're gonna see the light
 

"Sakura!", der Ruf schreckte das Mädchen aus dem Schlaf. Der einzigen Zeit, in der sie die Erinnerung nicht wie ein Spürhund verfolgte und quälte.

"Los, steh auf! Wir müssen auf eine Mission!", Naruto brüllte durch ihre Wohnung, sie hatte keine Ahnung, wie er überhaupt rein gekommen war.

Schnaubend tapste die Haruno auf den Flur, wo der blonde Junge in seinem orangenen Aufzug stand und sie ernst anblickte.

"Mach schon! Wir haben nicht viel Zeit und es ist wichtig, dass wir nicht versagen!"

"Könntest du mir erst mal sagen um was es eigentlich geht?", fauchte Sakura so laut, wie es ihr in ihrem verschlafenen Zustand möglich war.

"Um Konoha! Sasuke will es zerstören! Die Hintergründe sind jetzt zu kompliziert, aber wir müssen ihn aufhalten, Sakura! DU musst ihn aufhalten!"

Benommen schaute die Rosahaarige Naruto an, schaute ihn nicht an, als würde sie durch ihn hindurchblicken.

Auch wenn ihre Gedanken unklar waren, als hätte sich Nebel in ihrem Gehirn ausgebreitet, so schnellte sie trotzdem in ihr Schlafzimmer, zog sich ein grünes Kleid und eine schwarze Leggins an und stürmte mit allen Waffen, die sie hatte finden können, hinter Naruto in die pechschwarze Nacht.
 

It's 3 a.m.

There's no one left

to call

And sleep's your only friend

but even sleep

can't hide you
 

Als dunkle Schatten zogen die Bäume an ihnen vorbei, während die beiden Konoha-Nin von Ast zu Ast spurteten, mit einer Geschwindigkeit, als wollten sie die Erde dazu bewegen, sich in die andere Richtung zu drehen.

Der Wind peitschte ihnen ins Gesicht, einzelne Haarsträhnen und Blätter streiften Sakuras Wangen. Der Mond schien nicht, auch die Sterne waren nur unbedeutende, schwache Lichtpunkte in der Schwärze der Nacht, die sich durch nichts wirklich erhellen ließ.

Sakura wusste nicht, in welche Richtung sie rannten, sie kannte nur das Ziel.

Sasuke.

Schnell warf sie einen Blick zu Naruto, dessen Blick starr nach vorne gerichtet war.

Hatte er die Träne auf ihrer Wange bemerkt?

Wahrscheinlich nicht. Und das war gut so.

“Naruto.”, ihr Stimme war klar, wie ein Glockenton und durchbrach die raschelnde Stille des Waldes mit Leichtigkeit.

“Ja?”

“Hab ich meine Zeit an ihm verschwendet?”

“Ich weiß nicht.”

“Sei ehrlich.”

“Ich weiß es wirklich nicht, Sakura-chan. Noch nicht.”

Seufzend richtete sie ihr Augenmerk wieder nach vorn, doch der Weg war gleichbleibend. Ein Wechsel zwischen hell und dunkel, grün und schwarz. Eintönig. Langweilig.

“Naruto?”

“Ja?”

“Was ist, wenn wir ihn nicht aufhalten können?”

“Wir werden ihn aufhalten.”

“Und was, wenn nicht?”

“Wir WERDEN es, Sakura.”

Wieder seufzte die Haruno.

“Was macht dich da so sicher?”

“Teme mag dich. Er hat dich fast geküsst, als ihr zurück gekommen seid und -”

“Ich bin ihm egal!”, fuhr Sakura dazwischen.

Bissig klang sie, wie ein wütender Hund, dem man den Knochen wegnahm.

Ein winziges Lächeln schlich sich auf Narutos Gesicht.

Nein, Sakura. Du bist ihm nicht egal.

Nach einer Weile des Schweigens stieß Sakura ein überraschtes “Was zum Teufel…?” aus.

Eine riesige, durch Fackeln erhellte Lichtung lag vor ihnen, viele Zelte waren darauf aufgebaut. Nicht prunkvoll, nicht geschützt, nur sinngemäß, als Schlafplatz für eine Nacht.

“SASUKE-KUN!”

Schrill drangen die Worte durch die Nacht, das Kreischen ließ die Vögel aus den Baumwipfeln flüchten.

Erschrocken zuckten Sakura und Naruto zusammen, dann grinste der Uzumaki.

“Ich glaub, wir haben ihn gefunden.”

Er zwinkerte ihr zu.

Skeptisch betrachtete die Rosahaarige das Lager, etwa 20 bis 30 Zelte, doch es gab bestimmt mehrere solcher Lager, dann entdeckte sie die Wachen, die mehr oder weniger aufmerksam an den Rändern saßen und den Wald musterten.

Schweigend deutete Naruto auf ein Zelt, das etwa in der Mitte des spartanischen Behausungen lag und formte mit den Lippen “Sasuke”.

Sakura nickte und folgte dem Blonden, der lautlos über die erste Zeltreihe sprang und sich schnell hinter einigen Reissäcken versteckte.

Genauso leise huschten sie durch das Lager, die Sinne aufs Äußerste geschärft, befanden sie sich doch gerade mitten im Land des Feindes. Eine falsche Bewegung, ein zu lauter Schritt und - Sakura blieb wie angewurzelt stehen.

Der Schreck legte sich über ihre Züge, eine Maske aus Trauer, Staunen und einer seltsamen Genugtuung. Sie hatte es doch gewusst.

Auf dem Weg, der links von ihnen lag, standen ein Junge und ein Mädchen, er mit pechschwarzem Haar, sie mit feuerrotem.

Wie eine Katze schmiegte sie sich an seine Brust, er hatte unsicher die Arme um ihre Taille gelegt.

Naruto war stehengeblieben, als er Sakuras Fehlen bemerkte.

Fassungslos starrte auch er auf die Szene, die sich im flackernden Flammenschein abspielte.

Sakura spürte, wie ihr Herz brach, schon wieder, zerbröselte wie ein Stein aus Sand.

Wie gerne wollte sie sich jetzt verstecken, diese Schmerzen nicht mehr spüren, sie hier zurücklassen und selbst an einen ganz anderen Ort verschwinden.
 

From all those tears

And all the pain

And all those years you wasted

Pushing them away

You´re goin´down

It´s time you face it
 

“Sa..suke.“, flüsterte sie atemlos, ihre Stimme klang belegt und doch auf irgendeine Weise…leblos.
 

You want somebody just anybody

To lay their hands on your soul tonight

You want a reason

To keep believin‘

That someday

You‘re gonna see the light

‘Cause you‘re desperate…desperate

You‘re desperate now
 

Blitzschnell lagen Blicke auf dem rosahaarigen Mädchen, blaue, rote und schwarze Augen bohrten sich durch ihren Körper, ließen ihn zittern und beben und doch weinte sie nicht.

Starrte einfach nur auf Sasukes Hände, die sanft das rothaarige Mädchen umschlangen.

"Sasuke.", sagte sie wieder, kein Ton, nur ein Wort. Als würde man es in einem Buch lesen.

Nicht tief, nicht hoch, einfach nur da.

"Sasuke, wer ist das?", zischte die Rothaarige ärgerlich und versuchte, die Aufmerksamkeit des Uchihas zurück zu erlangen.

"Sakura.", meinte Sasuke kalt, seine Augen nagelten sie in die Luft, dass ihr das Atmen schwer fiel.

Wieso hatte er immer noch so eine Macht über sie? Nur ein Blick reichte schon.

"Sakura, was tust du hier?", fragte der Uchiha leise, doch klang er ausnahmsweise wirklich interessiert. Natürlich klang er so, schließlich befand sie sich auf feindlichem Gebiet und konnte jederzeit angegriffen und getötet werden.

Die Haruno atmete hörbar aus, wieder ein. Aus, ein. Doch keine Antwort verließ ihren Mund.

"Ich warte.", sagte Sasuke diesmal lauter.

Sakura warf einen schnellen Blick zu Naruto, aber der starrte nur zwischen dem Paar und Sakura hin und her. Wahrscheinlich versuchte er zu begreifen, was hier gerade vor sich ging.

Ergeben seufzte die Haruno auf.

"Du willst doch Konoha zerstören. Wir sollen dich aufhalten."

Die Rothaarige lachte leise. Auch Sasuke begann leicht zu grinsen.

"Ich habe es dir schonmal gesagt, erst Itachi und dann euch alle."

"Aber warum, Sasuke? Warum jetzt Konoha? Was hat dir deine HEIMAT getan?"

"Sie ist schuld, dass meine Familie tot ist."

"Ich dachte, Itachi wäre daran schuld? Wie soll denn ein Dorf deine Eltern umgebracht haben?"

"Der Rat der Ältesten brachte Itachi dazu. Er trug nie schuld."

Sakura nickte überrascht, dann grinste sie gefährlich.

"Und du hast das gemerkt, als es zu spät war, nicht wahr? Du hast deinen Bruder getötet und dann erfahren, dass er dich geliebt hat. Nachdem du deine Rache hattest, war alles in dir plötzlich leer. Oder, Sasuke? Das Gefühl von Sieg, Stolz und Zufriedenheit hielt nicht lange an. Du hast dich stumpf und leer gefühlt. Wie betäubt."

Die Haruno grinste. "Nicht wahr, Sasuke?"

Die Züge des Uchiha verhärteten sich, als würden sie einfrieren. Fest biss er die Zähne zusammen, das konnte Sakura auf diese Entfernung von 15 Metern sehen.

"Du hast recht.", meinte der Uchiha-Sprössling schlicht.

"Also hast du endlich eingesehen, dass Rache keinen Sinn macht.", flüsterte Sakura erleichtert.

"Nein."

Sie hob den Kopf.

"Nichts hat sich geändert."

Sasuke lächelte kalt.
 

You think that things

Are gonna change

Then you're back to feelin' strange

What it takes to

Make you feel alive

…desperate, desperate, desperate…

…desperate, desperate, desperate…
 

Gespenstisch schwebte sein blasses Gesicht vor den Zeltplanen, die Flammen malten rote Schatten auf seine Wangen.

Die festgetretene Erde unter Sakuras Füßen schien verkohlt, kein Grashalm schob sich mehr durch den Boden.

Betreten schwieg sie noch immer.

Spürte Narutos besorgten Blick auf sich und schwieg.

Wieder begann die Rothaarige zu lachen, leise, aber spöttisch und Sakura meinte, das Wort "naiv" herauszuhören.

"Sasuke, darf ich dich was fragen?"

Verwundert schaute der Uchiha die Rosahaarige an, seine Augen zwei schwarze, unergründliche Tiefen und nickte.

"Bist du glücklich?"
 

Die Frage schlug auf dem Platz zwischen den Zelten ein, wie ein Kanonenschlag.

Fassungslosigkeit trat auf Narutos Gesicht, die rothaarige Kunoichi schien vor Wut überzukochen und Sasuke sah sie mit einem schneidenden Blick an.

"Stirb" schienen seine Augen zu sagen, doch gerade dieser unheimliche Blick weckte Sakuras Lebensgeister.

"Nein, du bist nicht glücklich. Weder mit deiner Rache, noch mit diesem Mädchen. Du warst entsetzt, als du erfahren hast, dass du deinen Bruder umsonst getötet hast. Du warst traurig und von Selbsthass zerfressen. Doch du hattest Angst so weiter zu leben. Also hast du nach einem neuen Ziel gesucht. Und, herzlichen Glückwunsch, du hast es gefunden! Zerstör Konoha, zerstör deine Heimat, töte deine Freunde! Danach wirst du wieder mit dem selben Problem dastehen. Mit der Angst davor, einfach in den Tag hinein zu leben. Denn was nützt es, den Uchiha-Clan wiederaufzubauen, wenn du ihn nirgendwo unterbringen kannst? Er müsste ja erstmal irgendwo der stärkste Clan werden, aber wenn er nur aus einer Person besteht, funktioniert das so schlecht. Also los Sasuke, tu es! Zerstör Konoha! Töte mich, töte Naruto und die Hokage! Tu alles, zu was dich deine Verzweiflung treibt! Denn das bist du: Verzweifelt vor Angst!"
 

You want somebody just anybody

To lay their hands on your soul tonight

You want a reason

To keep believin'

That someday

You're gonna see the light

You want somebody just anybody

To lay their hands on your soul tonight

You want a reason

To keep believin'

That someday

You're gonna see the light
 

Sasuke starrte sie an.

Sakuras Atem ging schnell, ihr Herz schlug wie verrückt und schimpfte sie leichtsinnig, doch gleichzeitig erfüllte Stolz ihre Brust.

Auch Naruto warf ihr einen bewundernden Blick zu, schaute wieder zu Sasuke, der immer noch fassungslos und überrumpelt vom Gesagten schien.

Und dann verschwand er in einem Luftzug, tauchte wie ein Dämon hinter der Haruno auf und rammte ihr ein Kunai in die Schulter.

"Du solltest zielen lernen, Uchiha."

Sasuke beugte sich vor, Sakura spürte seinen Atem an ihrem nackten Hals.

"Woher weißt du das alles?", hauchte er in ihr Ohr, leise, dass die anderen beiden es nicht hören konnten.

"Hast du geglaubt, ich wäre schon fertig?", zischte die Haruno zur Antwort, dann drehte sie sich schwungvoll um und schlitzte ihm mit einem Kunai den Arm auf.

Sein Blut und ihr Blut vermischten sich auf der schwarzen Erde.

"Du bist das Widerwärtigste, das ich jemals gesehen habe!", sagte Sakura laut, dass Sasukes Freundin wütend losstürmen wollte, doch mit einem Sprung war Naruto hinter dieser und hielt die Rothaarige fest. Er war ihr einfach überlegen.

Sasuke blieb unbeeindruckt, seine Miene unbewegt.

"Und glaub mir, in einem Krankenhaus bekommt man eine Menge ekelerregender Dinge zu Gesicht."

"Gibst du mir heute endlich eine Antwort?"

Sakura verstand den Zusammenhang nicht. Eigentlich, verstand sie kein Wort von dem, was der Uchiha gerade gesagt hatte. Was für eine Antwort? Hatte sie was verpasst?

Ein Funken Enttäuschung sprang in Sasukes Augen.

"Teme, könntest du bitte mal was machen? Das Mädel will einfach nicht mehr aufwachen!", rief Naruto panisch.

Erleichtert atmete Sakura auf. In Gedanken sagte sie sich, Naruto demnächst mit einer selbstgemachten Nudelsuppe zu überraschen.

Denn dass es demnächst geben würde, da war sie sich sicher. Auch wenn sie nicht genau wusste, warum.

Ziemlich steif und widerwillig stapfte der Uchiha zu Naruto hinüber, der über der Rothaarigen gebeugt stand. Das Mädchen hatte so sehr herumgezappelt, dass der Uzumaki sie kurzerhand K.O. geschlagen hatte.

Sasuke kniete sich kurz hin, strich dem Mädchen über die Wange und flüsterte leise ihre Namen. Karin.

Sakura fühlte Eifersucht, die sich durch ihren Körper fraß und sie vor Zorn rauchen ließ.

Die Rothaarige schlug die Augen auf, sprang Sasuke freudestrahlend um den Hals und versuchte ihn zu küssen.

In dem Moment, in dem sich die Lippen der beiden berührten, übergab sich Sakura.
 

Auch zehn Minuten später war Naruto noch immer in einem nicht enden wollenden Lachanfall gefangen, Sasuke saß auf dem Boden und starrte wie ein traumatisiertes Kaninchen Löcher in die Luft. Karin hockte grinsend hinter ihm und hauchte immer wieder Küsse in seinen Nacken.

Und Sakura hielt sich mit einer Hand den Magen, mit der anderen den Kopf und versuchte stockend den vielen Ninjas zu erklären, dass es keinen Angriff auf Konoha geben würde.

Irgendwann glaubten die Akatsuki-Mitglieder das sogar und begannen die Zelte abzubauen.

Bis auf zwei Kerle, die sich zu Sakura gesellten und sie fragten, warum Sasuke seine Meinung so plötzlich geändert hatte.

Auch wenn die Haruno unnachgiebig geheim hielt, was die beiden früher oder später sowieso erfahren würden, so entschlüpfte ihr doch immer wieder ein entnervtes Stöhnen, wenn sie zu Karin und deren Uchiha sah.

"Sag mal, Sakura, so heißt du doch.", begann einer der beiden, "Was ist eigentlich mit Sasuke passiert? Der sieht aus, als hätte Karin ihn geküsst."

Naruto verschluckte sich, Sakura hielt augenblicklich die Luft an.

Den beiden klappte die Kinnlade runter und sie schienen gehetzt nach einem Versteck zu suchen. Doch vor was wollten sie sich verstecken?

Vor Sasuke? Oder doch eher vor Karin?

"Sakura?"

Sanft und melodisch sprach der Uchiha ihren Namen aus und blickte sie plötzlich mit warmen Augen an.

"Wir sollten gehen."

"Und wohin?"

"Konoha.", meinte Sasuke nur, dann stand er geschmeidig auf und begann eines der drei übriggebliebenen Zelte abzubauen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Sasuke, ich weiß die Frage nicht mehr!"

"Doch."

"Nein, verdammt!"

"Doch."

"Mann, Uchiha! Jetzt guck nicht so beleidigt, ich hab halt mal vergessen, was du mich gefragt hast, ist das der Weltuntergang?"

"Hn."

"Ja?"

"Hn."

"JA ODER NEIN?"

"Hn."

"Sasuke!"

"Hn?"

"Ich hasse dich!"

"Nein."

"Doch."

"Nein."

"Doch."

"Nein."

"Du hast doch keine Ahnung, wie Kakashi's Wohnung aussieht!"

"Ich versteh den Zusammenhang nicht."

"DA siehst du's! Du bist gar nicht so schlau! Der Zusammenhang ist näm-lich…nicht vorhanden.", Sakura flüsterte die letzten Worte nur, während sie mit Sasuke über den wöchentlichen Markt lief, um für die WG einzukaufen.

Ja, richtig gehört. Eine Wohngemeinschaft.

Bestehend aus Sakura, Sasuke, Naruto, Suigetsu, Juugo und zu aller Leidwesen, Karin.

Gemeinsam bewohnten die Sechs nun das große Uchiha-Anwesen, das leider immer noch in so manchem Zimmer von Staub und Spinnweben verunstaltet wurde.

Doch mit der Zeit ließ sich das ja ändern.

"Sakura, ich mag keine Erbsen."

Aber Karin war auch nicht vollkommen zufrieden mit ihrem neuen Leben in Konoha. Schließlich teilte Tsunade sie in Dreier-Teams auf und stellte das alte Team 7 wieder her.

So konnte die Rothaarige leider nicht bei ihrem geliebten Sasuke-kun bleiben, doch das schien dem Uchiha herzlich wenig auszumachen.

"Sakura, Naruto mag keine Radieschen."

Alle hatten sich gewundert, dass der erwartete Krieg zwischen Akatsuki und Konoha doch nicht statt fand. Oder dass Sasuke Uchiha samt drei weiteren Nuke-Nin wieder einzog.

Aber im Augenblick war Sakura glücklich.

Glücklich jetzt gerade zusammen mit Sasuke vor einem Gemüsestand zu stehen, während die anderen in der Mitte des Marktes warteten. Sie war nur selten mit ihm allein.

"Sakura, du magst keinen Rosenkohl."

Angeekelt starrte Sakura auf die grünen Bällchen, die sie gerade betrachtend in die Hand genommen hatte. Eilig legte sie sie wieder zurück.

"Jetzt grins nicht so blöd!"

Doch Sasukes umwerfendes, kleines Lächeln hielt sich auf seinen Lippen, als wäre es dort angewachsen.

"Sakura, ich glaube, das reicht für ein veganisches Wochenende. Komm jetzt."

Seufzend folgte Sakura dem Uchiha durch das Gedränge, darauf bedacht, dass nichts aus ihrem Korb herausfiel und zertrampelt wurde.

Vollkommen konzentriert auf den Korb und ihre Füße, merkte das Mädchen nicht, wie sie und ihr Begleiter bei ihren Freuden ankamen. So stolperte sie mit einem erschrockenen Aufschrei über Sasukes Fuß, ein Apfel, zwei Orangen und das Büschel Petersilie flogen aus dem Korb heraus in Richtung Boden.

Mit einer eigenartigen Verrenkung ließ Sasuke erst die beiden Orangen zu Naruto fliegen, den Apfel zu Suigetsu und die Petersilie zu Karin, Sakura selbst landete etwa einen halben Meter über dem Boden in seinen Armen.

Augenblicklich schoss ihr die Röte ins Gesicht, als hätte sie etwas Unschönes gesehen, drehte sie den Kopf weg, während Sasuke sie hochzog.

Doch er hatte mehr Kraft, als sie erwartet hatte und so flog sie gleich wieder in seine Arme.

Karin gab ein drohendes Zischen von sich, doch Sakura hörte es nicht.

Allein Sasukes Herzschlag brachte ihren eigenen durcheinander, spürte sie unter ihren Fingern und durch sein weißes T-Shirt, wie sein Herz immer wieder stolperte und seinen Rhythmus einfach nicht wiederfand.

Sofort wurden Sakuras Wangen noch eine Nuance dunkler.

"Erinnerst du dich jetzt?", hauchte Sasuke direkt neben ihrem Ohr. Sein Atem kitzelte ihren Hals, ihren Nacken.

"Nein."

"Liebst du mich immer noch?"

Sakura hielt erschrocken den Atem an. Ihr wurde heiß, so furchtbar heiß, dass sie das Gefühl hatte, in seinen Armen zu verbrennen.

"Und?", flüsterte Sasuke.

Doch die Haruno war sich sicher, dass ihre Mitbewohner im Augenblick jedes Wort verstanden, das den Mund des Uchiha verließ.

"Warum interessiert dich das?", fragte Sakura zurück.

Sasuke atmete tief durch, dann schob er das Mädchen ein Stück von sich (was Karin freudig aufschreien ließ) und sah ihr ins Gesicht.

"Hör gut zu, denn ich sage das nur ein einziges Mal, klar?"

Sakura nickte.

"Ich…liebe dich."

Und zum allerersten Mal in ihrem Leben sah Sakura, wie Sasuke Uchiha, der Eisklotz schlechthin, feuerrot im Gesicht wurde und nervös an seiner Unterlippe saugte.

"Ach ja?", die Haruno zwinkerte.

Sasuke nickte und seine Haut verlor ein ganz klein wenig von ihrer Farbe.

"Danke.", Sakuras Stimme klang hart und unnachgiebig wie Stein, aber auch irgendwie abweisend.

Erschrocken starrte der Uchiha-Sprössling das Mädchen an.

Sie konnte sehen, wie sich vor seinen Augen eine Nacht wiederholte, von vor fast zwei Jahren. Nur mit einem Rollentausch.

Ich liebe dich so sehr!

"Hoffentlich weißt du jetzt, wie weh es tut, wenn man statt einem Ich dich auch, ein Danke kriegt."

Mit diesen Worten streichelte Sakura Sasuke sanft über die Wange und stellte sich auf die Zehenspitzen.

Langsam kamen sie sich immer näher und dann war es Sasuke der die letzten Zentimeter eilig überbrückte und Sakura einen sanften, hingebungsvollen Kuss auf die Lippen hauchte.

"DU BIST TOT, HARUNO!", hallte es im Doppelpack über den Marktplatz.

Das nächste, was Sasuke sah, war eine lachende Sakura, die vor einer wütenden Ino und einer noch viel wütenderen Karin davonrannte.

"Ich liebe dich!",schrie Sakura ihm entgegen, bevor sie endgültig zwischen zwei Ständen verschwand.

Sasuke strahlte.
 


 


 

Ende
 


 

Ursprünglich waren das hier mal zwei OneShots, aber ich hab mich entschlossen, die beiden zusammenzulegen. Wundert euch nicht über das "seltsame" Verfahren und den "Zeitraffer", den die Naruto-Story hier durchmacht. Als ich dieses Kapitel geschrieben habe, war gerade mal Orochimaru gestorben und Itachi noch ziemlich lebendig. ;)
 

Liebe Grüße
 

Shani ♥



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xSasuSakux
2010-11-11T16:52:40+00:00 11.11.2010 17:52
Hey
Das Kapi war echt gut
Und der Schluss war voll witzig
Vor allem, weil Karin und Ino hinter Saku herrennen
Und sie sich fast totlacht
Aber jetzt sind Sasu und Saku ja endlich zusammen
Einfach nur toll ;)

Lg
xSasuSakux


Zurück