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Alle guten Dinge sind drei

SS&RL+HP
von

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~Im Herzen tief vergraben...~

Schattenhaft und geschmeidig ließ sich Professor Severus Snape auf seinen Stuhl am Lehrertisch sinken. Er nickte dem Schulleiter, Albus Dumbledore, einmal zu, ehe er sich einen Schluck aus seinem Kelch genehmigte. Eigentlich tat er nichts weiter, als Wein zu trinken, doch für einen ganz bestimmten Gryffindor gab es nichts Schöneres, als seinen Lehrer zu mustern. Dieser schnitt gerade ein Stück Fleisch in eine mundgerechte Portion. Seine schlanken, feinen Finger umschlangen Gabel und Messer und führten präzise die federleichten Bewegungen aus. Alleine der Gedanken, was diese eleganten Hände noch so alles bewirken könnten, ließ den Jungen erröten. Gleichzeitig fühlte er ein angenehmes Prickeln, das sich in seiner Lendengegend ausbreitete.

Er musste schlucken und wandte beschämt den Blick ab. Wenn er nicht gleich hier und jetzt kommen wollte, dann sollte er sich schnellst möglich ablenken. Hastig trank er einen Schluck von dem Kürbissaft. Aber dieses Zeug befriedigte ihn schon lange nicht mehr. Feuerwhisky wäre eine viel bessere Errungenschaft gewesen. Seufzend ergab er sich der Tatsache, dass er nichts Besseres als diesen ollen Saft bekommen würde. Wieder schaute er zu Snape, der mit dem Essen fertig war und sich nun mit Dumbledore zu unterhalten schien.

Ein weiteres Seufzen entfloh seinen Lippen. Irgendwie konnte er schon keinen anderen laut mehr von sich geben. Vermutlich wäre es übertrieben gewesen, es Liebe zu nennen. Aber unersättliche Begierde war es definitiv. Und zum Bedauern des Retters der Zauberwelt, konnte er nichts dagegen tun. Er lehnte sich etwas zurück. Gerade war auch der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, zwar verspätet, eingetroffen. Der Werwolf setzte sich lächelnd neben Snape, denn ansonsten war kein Platz mehr frei. Aber der düstere Tränkeprofessor hatte nur ein spöttisches Grinsen für ihn übrig und obwohl Harry nicht hören konnte, was er sagte, war er sich dessen Worte bewusst. Bestimmt handelte er sich um eine knallharte Offenbarung oder einen zynischen Kommentar. Vielleicht auch beides.

"Harry?"

Der Angesprochene ruckte mit seinem Kopf herum. Er blickte in zwei haselnussbraune Augen, die ihn fragend ansahen. Hermine Granger, Harrys beste Freundin, erwartete scheinbar seit geraumer Zeit eine Antwort. Dumm nur, dass er die Frage nicht verstanden hatte.

"Ähm, was hast du gesagt?" fragte er schief lächelnd.

Sie verdrehte die Augen. "Träumst du?"

"Tut mir leid..."

Ron mischte sich ein. "Wen fixierst du denn da?"

"I-Ich? Nun, also... Ich habe mich gefragt, warum Remus zu spät gekommen ist."

Er fing sich einen tadelnden Blick von Hermine ein. Ups. Hatte er sich etwa dazu hinreißen lassen, seinen Lehrer zu duzen? Wenn die Zwei alleine waren, dann sprachen sie sich immer mit dem Vornamen an. Durch die Vertrautheit, die er seit Sirius's Tod mit dem Werwolf hatte, kannten sie sich ziemlich gut. Aber das musste ja nicht jeder wissen.

"Ähä! Das ist mir so rausgerutscht."

Seine Freunde schauten ihn skeptisch an, beließen es jedoch dabei. Harry atmete erleichtert die angehaltene Luft aus. Er schielte wieder zum Lehrertisch, nur um festzustellen, dass beide Lehrer gegangen waren. Innerlich fluchend erhob er sich ebenfalls.

"Wir sehen uns später." meinte er zu Hermine und Ron gewandt, die daraufhin zwar noch misstrauischer guckten, dann aber nickten.
 

~*~*~*~
 

Harry rannte durch die Gänge Hogwarts und hoffte wenigstens Remus noch zu erwischen, als er ein Geräusch hörte. Er hielt inne und lauschte. Da war es wieder! Neugierig folgte er dem immer lauter werdenden Tönen, bis er hinter einer Ecke stehen blieb. Vorsichtig linste er um diese herum und erstarrte noch in der Bewegung. Das konnte nicht sein!

"Nein..." flüsterte er leise und brach wieder ab.

Was er dort sah, verschlug ihm glatt die Sprache. Denn vor ihm, in eine Nische gedrückt, stand Snape. Die blassen Lippen leicht geöffnet, leise keuchend - was die seltsamen Geräusche erklärte - und die dunklen Augen geschlossen. Ein an für sich unglaublicher Anblick. Leider war der Slytherin nicht alleine. Kein anderer als Remus Lupin stand dicht vor ihm und schien sogar für den Gemütszustand des Tränkemeisters verantwortlich zu sein. Eifersucht und Erregung stiegen gleichermaßen in dem jungen Potter an die Oberfläche.

Severus's war bereits bis zur Hälfte von seiner Robe befreit worden, die ihm nur noch schlaff auf den Schultern hing. Die weiße, makellose Haut blitzte darunter hervor, an der sich Lupin momentan genüsslich zu schaffen machte. Während er Snapes Handgelenke gegen die kühle Steinwand drückte, leckte und knabberte er an der entblößten Haut.

"Remus... hör auf..." brachte Snape halbherzig heraus.

"Warum? Es gefällt die doch."

Mit diesen Worten biss der Werwolf in die Halsbeuge des Hauslehrers von Slytherin, was diesen dazu veranlasste leise und unterdrückt aufzustöhnen.

"D-Das stimmt schon... aber wenn uns jetzt jemand sieht... uh..."

"Ach, Severus. Du warst schon immer so vorsichtig und pflichtbewusst."

Ein Ratschen war zu hören und Harry wusste, dass soeben ein Reißverschluss dran glauben musste.

"Lupin! Nicht hier! Ah!" Snapes Stimme verlor sich in einem etwas lauterem Stöhnen.

Harry schloss die Augen. Er konnte das aus zwei Gründen nicht länger sehen. Erstens, er war selbst bis zum Äußeren erregt und zweitens, brach ihm dieser Anblick das Herz. ER wollte jetzt liebend gerne mit Remus tauschen. Gut, er mochte den Werwolf, aber Severus begehrte er. Da bestand ein Unterschied! Nicht willig sich das auch nur eine weitere Sekunde anzutun, drehte er sich um und stürmte wie von der Tarantel gestochen davon. Dabei stieß er beinahe eine Ritterrüstung um, rannte aber schleunigst weiter, in der Angst, dass die beiden Männer es gehört hatten.

Kaum war er außer Reichweite, zuckte Snape auch schon alarmiert zusammen. Auch Lupin hielt inne. "Was hast du? Habe ich dir weh getan?" fragte er besorgt.

"Nein, aber- Hast du das eben auch gehört?"

Remus schüttelte den Kopf, zog aber seinen Zauberstab und lugte um die Ecke. Dort fand er eine recht schief stehende Rüstung vor. Er winkte Snape zu sich, der seine Robe richtete und zu ihm trat.

"Anscheinend hat uns doch jemand gesehen." murmelte der Schwarzhaarige.

"Wie kommst du darauf? Das ist nur eine Rüstung..."

"Remus! Seit wann klappern die denn von alleine und stehen dann krumm in der Gegend herum?"

"Hm... Du hast Recht. Mal sehen, wer das war." Er schnüffelte und plötzlich zierte ein Lächeln seine Lippen.

"Was ist so lustig daran? Stell dir doch mal vor, es war ein Schüler! Obwohl Minerva mindestens genauso schlimm wäre..."

Sanft umfasste der Werwolf das Kinn seines Geliebten und hob es an, um ihm einen zärtlichen Kuss zu geben. Immer leidenschaftlicher und fordernder küsste er den Meister der Zaubertränke, der sich schließlich an ihm festhalten musste, damit er nicht zu Boden sank. Seine Knie waren auf einmal erstaunlich weich.

"Er wird nichts sagen." flüsterte der ehemalige Gryffindor an den bereits leicht geschwollenen Lippen des anderen.

"Wie? Er? Von wem redest d-?"

Ein weiterer Kuss raubte ihm den Atem und jeglicher Widerspruch wurde im Keim erstickt. Wie schaffte dieser Mann es bloß immer wieder, ihn, Severus Snape, zum Schweigen zu bringen? Er war wortgewandt und schlagfertig genug, um sich zur Wehr zu setzen, aber er wollte es gar nicht.
 

~*~*~*~
 

Die nächsten Tage waren die reinste Folter für den jungen Gryffindor. Jede freie Minute sah er Snape und Remus vor sich. Das schmerzhafte Pochen in seiner Brust wurde Nacht für Nacht schlimmer. Er ertrug das nicht länger, er wollte das auch nicht länger sehen! Aber die Bilder suchten ihn ständig, wenn er bei den beiden Lehrern Unterricht hatte. Besonders Snapes Unterricht wurde zu einer Höllenreise ohne Wiederkehr, denn Harry legte es richtig darauf an, den Älteren zu provozieren. Er war dermaßen eifersüchtig, dass er seinen Frust an dem eigentlich unschuldigen Mann ausließ. Dabei hatte er deprimiert gemerkt, dass es mehr als bloße Schwärmerei war. Er liebte ihn. Verflucht noch mal, er liebte ihn! Er hatte sich in die Fledermaus verliebt!!

"...tter?"

Nanu, diese Stimme kannte er doch...

"Potter!?"

Harry zuckte zusammen und schaute auf, direkt in zwei mitternachtsschwarze Augen, die ihn anfunkelten.

"P-Professor?" stammelte er unbeholfen.

"Tagträume in meinem Klassenzimmer, Mister Potter? Haben Sie mir denn gar nicht zugehört?" Die letzten Worte klangen beinahe und mit etwas Fantasie enttäuscht, was dem Jungen noch weniger gefiel. Er hasste es, sich schuldig zu fühlen. Da sollte Snape lieber wütend auf ihn sein.

"Es waren schöne Träume, in der Tat, aber Sie mussten mich ja aufwecken."

Stille.

Selbst die Slytherins hatten sich vorsichtshalber geduckt, das unweigerliche und große Donnerwetter erwartend. Aber nichts geschah. Snape war sprachlos. Hatte dieser elende Potter-Verschnitt es etwa wirklich gewagt, ihn herauszufordern?

"Potter", seine Stimme bebte, "habe ich mich verhört?"

Hermine gab Harry einen unsanften Stoß in die Seite, was diesen jedoch kalt ließ. Im Gegenteil, er kam erst richtig in Fahrt. "Sie haben mich schon verstanden, Professor-oberschlau!" giftete er in einem Tonfall, den man von ihm nicht kannte. Er hörte sich erschreckend an wie der Tränkemeister selbst, der nun kein Halten mehr kannte.

"Mister Potter, ist wohl scharf aufs Nachsitzen, wie? Fein! Das kann er haben! Heute Abend um Punkt zwanzig Uhr in meinem Büro! Ach und bevor ich es vergesse... Das macht dann insgesamt fünfzig Punkte Abzug von Gryffindor und sollten Sie es wagen, sich erneut dazu zu erdreisten in diesem Ton mit mir zu sprechen, dann sorge ich dafür, dass sie mal Schüler dieser Schule gewesen sind! Ein für alle Mal, halten Sie Ihren vorlauten Mund! Ist das bei Ihnen angekommen?"

Harry war immer kleiner auf seinem Schemel geworden. Verdammte Scheiße! So wütend hatte er Snape auch wieder nicht machen wollen, aber er sah selbst ein, dass er es übertrieben hatte.

"Ja, Sir." kam es daher kleinlaut von ihm.

Snape wandte sich schnaubend von ihm ab und würdigte ihn den Rest der Stunde keines Blickes mehr. Harry war am Boden zerstört. Er liebte diesen Mann und was tat er? Anstatt ihm zu beweisen, dass er mehr als ein dummes Abbild seines Vaters war, verstärkte er diesen Eindruck nur um ein Vielfaches!
 

~*~*~*~
 

Remus Lupin klopfte dreimal an die Tür. Dieses Zeichen hatten sie ausgemacht, um peinliche Verwechslungen möglichst vermeiden zu können. Dennoch kam ein raues, unfreundliches

"Herein" von der anderen Seite. Leicht verwundert trat der Werwolf ein. Er erblickte einen grimmigen Tränkemeister, der hinter seinem Schreibtisch über einen Stapel Hausaufgaben gelehnt saß.

"Was ist denn mit dir los?"

"Was soll schon sein? Mach endlich die Tür zu!" Severus's Stimme war ein einziges Fauchen.

Remus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Ich hasse es, wenn du das machst."

"Was mache ich denn?"

Snape zog in alter Manier eine Augenbraue hoch. Eine Geste, die der Werwolf wiederum sehr liebte. "Na, dieses dämliche Grinsen!" zischte er genervt.

Lupin setzte sich vor den Schreibtisch in einen der zwei Sessel und taxierte seinen Partner, der dem durchdringenden Blick jedoch auswich.

"Ich habe dich nicht mehr so wütend gesehen, seit Harry dich im dritten Schuljahr wortwörtlich umgehauen hat. Wie viele Meter bis du damals noch geflogen?"

Snape verdrehte die Augen. Seine Antwort fiel dementsprechend bissig aus. "Tut mir Leid, aber ich habe leider im Vorbeifliegen nicht mitgezählt!"

Remus grinste.

"Ich sagte, du sollst damit aufhören!" Snape ließ seine Feder sinken und funkelte den ehemaligen Gryffindor böse an.

Der hob beschwichtigend die Arme. "Ist ja gut! Ich hör auf. Aber sag mal, warum bist du so, nun, äh, angepisst?"

Severus lehnte sich in seinen Sessel zurück und seufzte. "Potter." sagte er knapp, aber kalt.

"Harry? Was ist mit ihm?" Er hatte befürchtet, dass der Junge etwas angestellt hatte. In seinem Unterricht war der sonst so gutmütige Goldjunge Gryffindors regelrecht an die Decke gegangen. Dabei sollte er Remus nur bei einem einfachen Entwaffnungszauber zur Demonstration der Klasse helfen...

"Dieses elende Abziehbild von James hat schon in den letzten Stunden bewiesen, dass er kein Unschuldslahm ist. Aber heute hat er den Vogel abgeschossen!"

"Erzähl." bat Lupin ihn sanft, während er sich erhob und hinter Severus trat.

Etwas misstrauisch begann dieser von der Katastrophe und der beinahen Eskalation zu berichten. Remus massierte ihm dabei die Schläfen. Er hatte bemerkt, dass der Slytherin derbe Kopfschmerzen haben musste.

Als er geendet hatte, seufzte der Tränkemeister wohlig und gab sich den großen, sicheren Händen des Werwolfes hin. "Was sagst du dazu?" fragte er leise.

"Das hört sich nicht nach Harry an. Wäre der dunkle Lord nicht tot, würde ich meinen, er würde ihn manipulieren, aber so..."

"Rede mit ihm, wenn er nach meiner Strafarbeit noch zurechnungsfähig ist." Eine Spur von Hohn und Spott schwangen in seiner Stimme mit.

"Severus..."

"Was denn? Ich lasse ihn schon leben... körperlich jedenfalls."

"Du bist unverbesserlich."

"Das kann ich nur erwidern."

Remus lächelte ihn liebevoll an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Aber Snape sagte nichts mehr. Worte waren nur lästig, wer brauchte so was schon?
 

~*~*~*~
 

Harry klopfte mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend an Snapes Bürotür, die auch prompt und ruckartig aufgerissen wurde. Der Mann in schwarz blickte ihn kalt an und zischte dann: "Fünf Punkte Abzug von Gryffindor. Sie sind zu spät!"

Der Gryffindor schielte auf die Uhr. Er war genau eine Minute zu spät... Wie unfair, aber irgendwie hatte er es nicht anders verdient. Snape zahlte es ihm nun doppelt zurück, dass er ihn in seinem Unterricht bloß gestellt hatte. War doch zu erwarten gewesen, warum schmerzte es dann so?

"Sie geben sich also die Ehre hier zu erscheinen. Wie gnädig." Snapes Stimme klang wie süßes Gift und Harry war kurz davor daran zu sterben. Sein Herz schlug ihm jetzt schon bis zum Hals.

"Äh, ich, also..."

"Ja? Haben Sie mir irgendwas zu sagen?" schnarrte sein Lehrer und knallte dabei seine flache Hand auf den Schreibtisch. Harry zuckte ungewollt heftig zusammen, was Severus mit Genugtuung belohnte.

"Ihre Aufgabe wird es heute sein, meine private Vorratskammer zu säubern. Und zwar gründlich!"

Kurz wagte der Jüngere erleichtert aufzuatmen. Er hatte mit etwas wesentlich Schlimmeren gerechnet.

"Freut Sie das, Potter? Gut zu wissen. Ich habe seit fast sieben Jahren nicht mehr die Phiolen mit den unterschiedlichsten Zutaten gereinigt. Viel Spaß damit. Es scheint Ihnen ja zu gefallen. An die Arbeit!"

Harry war wenig später der Ohnmacht nahe. Gerade fischte er schleimige Würmer aus einem Reagenzglas, deren Geruch trieb ihm Tränen in die Augen. Was war das auch für abscheuliches Zeug, das sein Professor da aufbewahrte? Stopp, hatte er gerade sein Professor

gedacht? Er schien diesen Bastard immer noch zu mögen. Na ja, welcher Mensch änderte schon stündlich seine Gefühle? Das konnte wohl niemand. Somit riskierte er einen Blick zu seinem Lehrer, der ihm jedoch den Rücken zugedreht hatte. Er hatte gerade das Bedürfnis, das Missverständnis zu klären und Snape ins Gesicht zu schreien, was er für ihn empfand. Leider blieb das nur Wunschdenken.

>Du bist ein feiges Huhn. < dachte Potter verbittert, wandte sich dann aber wieder den Würmern zu.

Erstaunt stellte er fest, dass diese ihr Eigenleben entwickelt hatten und quer über den Boden krochen. Hastig blickte er zu Snape, der davon aber nichts bekommen hatte. Harry krabbelte auf allen Vieren über den Boden und versuchte dieses Gewürm einzufangen. Dabei passierte, was passieren musste - er stieß mit dem Rücken gegen das im Weg stehende Regal, das daraufhin bedrohlich wackelte.

Severus kämpfte die ganze Zeit gegen seine aufkommenden Kopfschmerzen, als er ein verräterisches Poltern hörte. Er drehte sich um, nur um gerade noch zu sehen, wie sein Schüler den vielen Phiolen, Gläsern und sonstigem auswich, das sich auf dem Boden entlud. Fluchend erhob sich der Professor und rauschte zu dem Gryffindor herüber.

"Was wird das, wenn's fertig ist?" fragte er.

"Ähä!" brachte Harry nur stammelnd heraus.

Keiner von den Beiden hatte jedoch damit gerechnet, dass das Regal umkippen würde. Snape erstarrte, als er sah, wie sich das Holzregal bedächtig seinem Schüler näherte. Er brachte noch ein warnendes "Potter!" zu Stande, aber es war zu spät. Harry schaute mit großen Augen auf das sich neigende Objekt.

"Sie Idiot! Was gibt es denn da zu glotzen?!"

Severus packte ihn an den Schultern, doch da spürte er auch schon das schwere Gewicht im Rücken. Ihm blieb nur noch eins. Er warf sich gegen den total perplexen Jungen. Beide fielen zu Boden, wobei Snape auf ihm zum Liegen kam, das Regal jedoch ging scheppernd neben ihnen zu Bruch. Schwer atmend lagen beide eine Weile in dieser Position, bis der düstere Mann seine Sprache wieder fand.

"Sind. Sie. Noch. Zu .Retten?" Er betonte jedes Wort, während er sprach.

Harry schluckte. Er war sich gerade der Situation bewusst geworden, wie der Tränkemeister auf ihm bzw. zwischen seinen Beinen lag.

"Tchuldigung." nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.

"Ach? Es tut Ihnen leid? DAS ist ja mal etwas ganz Neues!" Snape rollte sich von ihm runter und erhob sich. Mit müden Augen besah er sich das Chaos. Bevor Potter hier 'aufgeräumt' hatte, war es ordentlicher gewesen...

"Raus!" zischte er gefährlich leise.

"A-Aber!"

"RAUS!"

"Sie bluten."

Severus hielt inne. "Oh." meinte er, als er die Schnittwunde an seinem Handgelenk betrachtete. Stimmt, er hatte ein seltsames Kribbeln bemerkt, als er sich mit den Händen abgestützt hatte. Wahrscheinlich war er in den Scherben von irgendetwas gelandet.

"Tz!" brummte er nur und machte auf dem Absatz kehrt, um die Vorratskammer zu verlassen und sein Büro wieder zu betreten. Harry folgte ihm schweigend. Er sagte kein Wort. Selbst dann nicht, als sein Lehrer die passende Salbe aus der untersten Schreibtischschublade geholt hatte.

"Was machen Sie noch hier?" schnarrte dieser nun entnervt, "Sie haben genug Schaden angerichtet. Gehen Sie!"

Harry nahm ihm, immer noch wortlos, die Dose aus der Hand und öffnete diese. Dafür kassierte er eine hochgezogene Augenbraue von Severus.

"Das ist meine Schuld. Entschuldigung."

Snape starrte ihn an, als hätte er gerade gesagt, dass Voldemort noch lebte. "Wie?" platzte es aus ihm raus.

"Ich wollte nicht, dass Sie verletzt werden. Und das meinetwegen." erklärte Harry.

Er nahm die schlanke Hand des Tränkebrauers in seine eigene, leicht verrußte und begann die Salbe auf der Wunde zu verteilen. Snape verzog kurz das Gesicht. Das Zeug brannte ungeheuer auf der Haut!

Der Gryffindor ließ seine Hand jedoch nicht los, als er mit seinem Tun fertig war. "Haben Sie irgendeinen Verband oder so? Die Wunde könnte sich sonst entzünden."

Severus war nicht in der Lage zu sprechen, daher deutete er lediglich auf ein Regal, das nahe der Türe stand. Sein Schüler trat darauf zu und wurde fündig. Er kam mit einem weißen Verband zurück, welchen er feste, aber nicht zu stramm, um Hand und Handgelenk des Professors wickelte. Die Finger ließ er dabei außen vor, schließlich brauchte Snape diese um zerkleinern der Zutaten. Als er fertig war, begutachtete er sein Werk und nickte kurz, als ob er mit sich selbst höchst zufrieden wäre.

"Potter." brach Severus endlich die Stille.

"Ja?" meinte dieser übertrieben freundlich.

"Würden Sie die Freundlichkeit besitzen, endlich einen Abgang zu machen?"

Harry merkte, dass die sonst so kalte Stimme, wenn auch nur einen Hauch, wärmer klang.

"Nein."

"Potter!"

"Ich gehe nicht."

"Sie haben sich wirklich rührend um mich gekümmert. Nun können Sie gehen. Ich werde es überleben!"

Nun war wieder das allseits bekannte Zischen vorhanden, was den Jüngeren grinsen ließ.

Severus kannte dieses Grinsen und er hasste es! Remus konnte das auch sehr gut! "Was bezwecken Sie damit?"

"Ich... Ich... Ich..."

"Sie?" knurrte Snape Augen verdrehend.

"Ich mag Sie."

Autsch. Ein Schlag ins Gesicht wäre angenehmer gewesen! "Sie... mögen mich?" wiederholte er ungläubig.

"Ja!"

"Aha."

Harry verfluchte sich selbst. Snape glaubte ihm kein Wort. Dann musste er seinen Worten eben Taten folgen lassen. Etwas grob schubste er den Älteren zurück, der zuerst gegen die Kante seines Schreibtisches stieß, dank Harry dann aber rücklings auf diesem lag. Verdutzt starrte er zu seinem Schüler hoch, der es sich auf ihm bequemt gemacht hatte.

"Was?" stotterte er und Severus Snape stotterte eigentlich nie.

"Ich. Liebe. Sie."

"Lieben?! Vorhin war es bloß mögen!"

"Seien Sie bitte für einen Moment mal ruhig."

Bestimmt, aber sanft, drückte Harry seine Lippen auf die des Professors. Severus erstarrte gänzlich. Ein Traum. Nein, ein Alptraum! In der Tat! Das konnte nicht real sein!

"Aufhören!"

"Nein!"

Schon zum zweiten Mal widersprach ihm dieser Bengel! Und das an einem einzigen Tag! Er versuchte nun, seinen Schüler von sich zu stoßen. Was wäre das denn für eine Schlagzeile im Tagespropheten, wenn sich ein Lehrer von seinem Schüler küssen lässt? Eher sollte es anders herum sein! Aber dieser Bursche war alles andere als leicht von sich zu schieben. Er schmiegte sich eher noch enger an Severus.

Harry hatte seine Zunge zwischen Snapes Lippen gezwängt und kostete den Geschmack des Mannes unter sich vollkommen aus. Er glaubte im Moment wirklich, dass er träumen würde. Denn alleine die Tatsache, dass er den Tränkemeister gerade küsste, konnte nur blühende Fantasie sein. Er wurde eines Besseren belehrt, als Severus es endlich schaffte, ihn von sich zu schieben. Der Jüngere taumelte etwas zurück, hörte dann plötzlich ein lautes Knallen und fühlte wenig später einen brennenden Schmerz. Verdattert tastete er die rote Stelle an seiner Wange ab.

"Was fällt Ihnen eigentlich ein?" stieß Snape keuchend raus.

Harry erbleichte. "Das war kein Traum?" fragte er geschockt.

Snape schüttelte vehement den Kopf. "Sieht das so aus?"

>Scheiße! <

Harry drehte sich um und rannte aus dem Büro. Er ließ die Tür sperrangelweitoffen stehen und eilte den Gang entlang, einen verblüfften Severus Snape zurück lassend. Er würde am liebsten auch glauben, dass das eben nur eine Halluzination gewesen war. Aber der pochende Schmerz, den er an seiner Hand verspürte, war definitiv keine Einbildung. Durch den Verband schimmerte es leicht rötlich. Scheinbar hatte die Ohrfeige vorhin für einen neuen Schwung Blut gesorgt. Doch das kümmerte ihn gerade herzlich wenig. Nur ein Gedanke raste durch seinen schmerzenden Schädel:

>Potter hat mich geküsst! <
 

~*~*~*~
 

Ich weiß. Eigentlich habe ich genug FFs... Aber da ich momentan eine Schreibblockade habe - was so ziemlich das Schlimmste ist, was einem Autor passieren kann - habe ich mich für diesen (wahrscheinlichen) Zweiteiler entschieden. Es könnte passieren, dass der (letzte) Teil eventuell mein (erster) Adult wird>.< Mal schauen... Hoffentlich hinterlasst ihr mir ein paar Kommis, sonst lohnt sich das zweite Kapitel nicht wirklich^^° Wer es geschickt haben will, kann es mir im jeweiligen Kommi schreiben!
 

LG

Sessy



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  SerenaGrey
2013-10-29T01:44:12+00:00 29.10.2013 02:44
Hi, die FF ist richtig süß, ich würde gerne das 2te kapitel dazu lesen, interessiert mich doch wie Remus das ganze findet ^^. Lg Serena
Von: abgemeldet
2009-09-13T18:12:03+00:00 13.09.2009 20:12
Kapitel war echt super! Es hat mir sehr gut gefallen und durch die Aufteilung kam ich echt gut voran. Ich mag das Chap und freue mich schn auf das nächste. ^^b
Von:  Kaia16
2009-08-25T13:23:46+00:00 25.08.2009 15:23
Hi,
bin auf die FF gestoßen.
Ich finde das Kapi total Spannend. Ich hoffe du schreibst noch bald das 2.Kappi. Ist gerade so spannend wie das wohl endet.
Was Remus wohl zum Kuss sagen wird?

tschau
Von: abgemeldet
2009-03-13T22:05:25+00:00 13.03.2009 23:05
Tolles Kapi!^^
Freue mcih schon auf den 2. Teil!^__^
*sich freu*
xDD
Von: abgemeldet
2009-03-13T22:05:16+00:00 13.03.2009 23:05
Tolles Kapi!^^
Freue mcih schon auf den 2. Teil!^__^
*sich freu*
xDD
Von: abgemeldet
2008-12-30T09:24:46+00:00 30.12.2008 10:24
^ ^
jaaa !
weiterschreiben

lg
mariechen
Von:  funnyjulchen
2008-12-28T21:37:14+00:00 28.12.2008 22:37
jajaja!!!
einen zweiten teil braucht die welt!!!
find die story supigeil!!!
schreib unbedingt weitaaaaaaaaa
LG juchen
Von:  salinas
2008-12-28T20:20:29+00:00 28.12.2008 21:20
Hi! Erst neugierig machen und dann nicht weiterschreiben???? Nööö, so nicht*grummel* Es wäre super, wenn es einen 2. Teil gäbe, gib deinem Herzen einen Stoß oder deiner Feder einen kleinen Schupps :-))
Bis hoffentlich bald.....
LG Salinas
Von:  saspi
2008-12-27T22:35:29+00:00 27.12.2008 23:35
huhu!!!
Interessanter Anfang!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!

Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von:  Angelcerise
2008-12-27T18:34:32+00:00 27.12.2008 19:34
Ich finde die Story interessant^^
Und würde es schade finden wenn du den zweiten Teil noch on stellst *lieb guck*



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