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Ultimate Uke

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Ultimate Uke

~Kennenlernen~
 

Verblüfft fasse ich mir an meinen halb offen stehenden Mund. Berühre mit den Fingerkuppen hauchzart meine Lippen. Ich spüre noch ganz deutlich das Prickeln des Kusses, den ich gerade bekommen habe. Irgendwie bin ich total überrascht, andererseits fand ich es gar nicht mal so schlecht...
 

„Verstehst du jetzt, was ich meine?“, fragt der Typ, der vor mir steht und mir diesen elektrisierenden Kuss gegeben hat.
 

Ich nicke, obwohl ich es selber gar nicht richtig mitbekomme. Ich bin noch viel zu benommen. Ich habe auch allen Grund dazu, denn, hey! Immerhin war das gerade mein erster Kuss! Und dann auch noch von einem Kerl! Da darf man doch baff sein, oder?
 

„Also, wenn ich sage, dass ich dich mag, dann mein ich das auf diese Weise, klar?“

Wieder ein Nicken meinerseits.
 

„Hm.“, macht er und sein (von mir aus gesehen) rechter Mundwinkel zieht sich nach oben. „Du siehst aber nicht gerade danach aus.“, meint er.
 

Irgendwie glaube ich, dass ein klein bisschen Schadenfreude über meine Reaktion in seiner Stimme liegt.

„Egal, ich hoffe, ich bekomme bald eine Antwort von dir.“ Als ich weiterhin keine einzige Regung offenbare, die ihm zeigen könnte, dass ich weiß, wovon er redet, fügt er noch erklärend etwas hinzu, was mir den Atem stocken lässt.
 

„Ich meine, ob du auch auf mich stehst, oder ob meine Liebe nur einseitig ist. Jetzt kapiert?“ Er zwinkert mir zu, strubbelt mir durch die Haare und macht sich von dannen.
 

Etwas sehr perplex stehe ich jetzt hier. Etwas sehr, sehr, sehr perplex!
 

Wie soll ich denn auf jemanden stehen, der 1.) ein Junge ist, 2.) den ich gar nicht kenne und 3.) mich einfach mal so, fast wie beiläufig KÜSST! Mal ganz davon abgesehen, dass das, wie oben bereits erwähnt, mein allererster Kuss ist!
 

Meine Knie fangen urplötzlich an zu zittern und ich lasse mich an meinem Spind auf den Boden sinken. Erst jetzt kommt die Schamesröte in mein Gesicht gesprungen, so als hätte sie sich auf dem Weg zu meinen Wangen erst dreimal verlaufen, bevor sie endlich ihr Ziel erreicht hat.
 

Ich versuche meine Gedanken zu klären und logisch über die ganze Sache nachzudenken. Was aber nun mal gar nicht klappen will, weil sich ein Gedanke in meinem Gehirn manifestiert hat und jegliche andere Gedankenabläufe vom intelligenten Verknüpfen abhält:
 

ICH HABE GERADE EINEN JUNGEN GEKÜSST!!!
 

Wenn man's genau nimmt, hat er ja mich geküsst, aber macht das die Sache nicht noch schlimmer? Denn, ich habe mal meine Schwester über so was reden hören, und die meinte, dass der passive Part der ist, der geküsst, gepattet und ... ich schlucke ... genommen wird.
 

Angst macht sich in mir breit.
 

Angst darüber, dass ich anscheinend in der nächsten Zeit genommen werde, von einem Typ, den ich nicht kenne, der aber (denke ich mal) eine klare Zustimmung hören will, wenn er mich fragt, ob ich auch auf ihn stehe.
 

Angst darüber, dass ich ja gar nicht weiß, wie so was überhaupt funktioniert und ob er vielleicht sogar erwartet, dass ich zu ihm gehe und es ihm sage.
 

Und Angst darüber (und das ist mit Abstand die größte), dass ich mir überhaupt diesen ganzen Schwulen-Kram von meiner Schwester gemerkt habe!!
 

Ich bin geschockt von mir selber. Ich habe früher doch immer nur halbherzig und mit halbem Ohr zugehört. Warum also ist dann so viel davon übrig geblieben?
 

Könnte es eventuell sein, dass mein tiefstes Inneres schon immer wusste, dass ich schwul bin und deswegen all die wissenswerten Sachen von diesem Bereich angesammelt und gespeichert hat? Das müsste ja dann heißen, dass es so vorbestimmt war, dass ich schwul werde. Ist das denn so? Bin ich schwul?
 

Ich grüble die ganze Zeit darüber nach und höre gar nicht, wie die Schulglocke klingelt. Das Geräusch zieht an mir vorbei, wie ein Flugzeug an ein paar Wolken.
 

Denn, wenn ich wirklich schwul bin (und davon gehe ich mal aus, denn ich fand den Kuss wirklich wunderschön... ups! Ich werde gerade rot...) und wenn das alles so kommen sollte, folglich Bestimmung ist, dann... dann ist unweigerlich Gott daran Schuld, dass ich schwul bin!
 

Ich starre an die Decke. Da steht in großen roten Graffiti-Buchstaben „Fuckin' God!“ geschrieben. Und ich denke nur noch, dass das meine momentane Situation ganz gut beschreibt.
 

„Fuckin' God.“, flüstere ich und schwänze aus Versehen Mathe.
 


 


 

Nachdem ich meine kleine Glaubenskrise überwunden habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass Gott mich schwul auf die Welt gebracht hat, bekomme ich wenigstens noch das Klingeln zur nächsten
 

Unterrichtsstunde mit und eile mit unterm Arm geklemmten Federmäppchen und Büchern zum Klassenraum.

Auf die Frage, wo ich denn in der vorigen Stunde gewesen bin, mache ich einfach dasselbe wie auf eigentlich alles, wenn jemand versucht mit mir eine Konversation zu starten. Ich ignoriere sie. Mit Erfolg!

So kann ich mir wenigstens noch schnell die Hausaufgaben für Mathe abschreiben, ehe sie von der Tafel gewischt werden, damit der Deutschlehrer sie wieder vollkritzeln kann.
 

Nach dem zweiten Klingeln kommt er auch endlich rein und beginnt sogleich mit dem täglich langweiligen Lamentieren über die Lektüre, die wir zurzeit lesen. Oder besser gesagt „behandeln“, wie Herr Schoffrath gerne sagt.
 

Ich versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren und nicht mehr an mein voriges Erlebnis denken zu müssen. Und es gelingt mir, zu meinem Erstauen, sogar. Naja, jedenfalls das mit dem auf den Unterricht zu konzentrieren. Das zweite geht schlecht, denn ich stelle gerade fest, dass in der Lektüre ein homosexuelles Pärchen vorkommt und Herr Schoffrath sehr ausgiebig darüber mit der Klasse reden will.
 

Die Mädchen sind sofort Feuer und Flamme für das Thema und kichern über die gestellt gelangweilt aussehenden Jungen. Nun, ich gehöre nicht zu denen. Die machen das ja sowieso nur, um ihre Scham über dem Thema zu verstecken. Da muss ich ja nicht mitmachen, denn ich finde das überhaupt nicht peinlich.
 

Nein, im Gegenteil, ich mache sogar überraschenderweise ganz gut mit und beteilige mich ausnahmsweise mal am, sonst widerlich langweiligen, Unterricht.
 

Dummerweise fällt das auch den anderen auf und nachdem die Stunde, die mir irgendwie kürzer als 45 Minuten vorkam, vorbei ist, kommen sie allesamt an, versammeln sich sozusagen um meinen Tisch.
 

„Hey, Felix, bist du schwul?“, fragen die Mädchen durcheinander. Und auch die Jungen scheinen mit einem Mal Interesse an dem Tabu-Thema gefunden zu haben.
 

„Ich hab's schon immer gewusst, die kleine Schwuchtel...“ So was und andere Sachen höre ich.
 

Und ich weiß gar nicht, was ich auf die ganzen Sachen sagen soll, denn die Wahrheit ist ja...
 

„Ich weiß es nicht.“, sage ich in die Runde und bin mit dieser Antwort doch ganz zufrieden. „Ja, ich weiß es wirklich nicht.“, verdeutliche ich meine Aussage noch einmal und werde von allen komisch angesehen.
 

„Wie sollen wir das denn verstehen, du weißt es nicht?“, wirft einer ein. „Heißt das, du bist gay-for-pay, oder was?“
 

„Ja sicher. Unser kleiner Felix hier verkauft seinen Körper für Geld!“, lacht einer. Die anderen lachen mit und plötzlich reden alle nur noch solches Zeug und machen mir Angebote, die ich hier besser nicht erwähne, denn sie sind einfach nur... absurd!
 

Naja, ich schätze mal, ab diesem Tag geht das Gerücht um, dass ich schwul bin, es mir nicht eingestehen will, aber mir meine Befriedigung damit verschaffe, dass ich anschaffen gehe.
 

Ist mir sowieso egal. So ist es wenigstens leichter, wieder Kontakt mit dem Typen aufzunehmen.
 

Bereits am nächsten Tag kommt er wieder zu mir an meinen Spind. Hinter ihm eine Schar von gut fünfzehn Mädchen, die alle paar Male „süß“ oder „wie niedlich“ kreischen und sich mit gespielt ernstem Zischeln selbst wieder leiser stimmen wollen.
 

Ich beachte sie einfach gar nicht. Mein Blick gilt ganz allein dem Typen. Und ich muss zugeben, wo ich gestern nicht so richtig hingeguckt habe... er ist schon gut bestückt...
 

Also, nein! Ich habe mich falsch ausgedrückt! Ich meine natürlich, dass er...
 

„Du siehst verdammt geil aus in der Hose.“, murmel ich in meine Bücher hinein, die ich noch im Arm halte und bemerke gar nicht, wie mein Blick weiterhin an seinem Schritt haftet.
 

„Ach, so ist das.“, gluckst der Typ belustigt und nimmt seine Finger an mein Kinn, um es hochzuziehen und mir in die Augen schauen zu können. Von meiner Schamesröte, die ich jetzt aus einem mir selbst nicht ersichtlichen Grund, unglaublich gerne auf meinen Wangen spüren würde, fehlt wieder einmal jede Spur.

Dafür aber hüpft mein Herz kurz aber stark auf und ab.
 

Ja toll! Das bekommt doch der Typ vor mir nicht mit!, motze ich meinen Körper an, aber von einer Reaktion fehlt jede Spur. Ich verfluche die Reaktionszeit meiner Blutbahnen!
 

Sein Gesicht kommt mir näher. Das unterdrückte Gekreische der Mädchen im Hintergrund steigt wieder an und ich höre irgendeine schrille Stimme so etwas wie „Jetzt küssen sie sich gleich! Jetzt küssen sie sich gleich!“ sagen.
 

Und tatsächlich! Als hätte das Mädchen es gewusst, presst der Typ wieder einmal seine Lippen auf meine. Das Kreischen steigert sich in ein Crescendo an und ich höre, wie ein menschlicher Körper auf den Boden knallt. Anscheinend ist da eine in Ohnmacht gekippt.
 

... Mir egal! Ich genieße das unbeschreibliche Gefühl des Kusses, der mich in eine vollkommen andere Welt befördert. Es ist wie ein Strudel, der mich hochwirbelt, hoch in die Höhen der Wolke 7, die ich bisher immer für so gefaket wie den Weihnachtsmann und den Osterhasen gehalten habe. Doch jetzt, wo ich spüre, wie schön dieses Gefühl ist, dieses Kribbeln, das sich von meinen Bauch aus hoch bis in meine Lippen und wieder runter schlängelt und auch ein bisschen in meine Wangen fährt, die nun endlich eine rötliche Färbung annehmen... da will ich einfach nur nie wieder runter von eben besagter Wolke.
 

Denn die Aussicht ist einfach klasse!
 

Leider muss ich feststellen, dass er mich wieder runter stößt. Er löst den Kuss und ich spüre, wie ich innerlich falle. Aber der Fall ist ehrlich gesagt auch nicht so schlecht. Langsam gleite ich durch die anderen Wolken hindurch, halte mich hier und da fest, um ein paar Fetzen Wolke mit mir zu nehmen auf meinem Weg nach unten. Und dabei fühle ich immer noch eine Art Nachkribbeln, das jetzt durch meinen ganzen Körper zuckt und mich in einen Zustand der Glückseligkeit versetzt.
 

Ich seufze glücklich auf. Und öffne blinzelnd die Augen.
 

Die Mädchen sind verschwunden, es steht nur noch der Typ vor mir und...
 

„Wo sind die Spinde?“, frage ich, wie vom Rausch benommen.
 

„Immer noch da, wo sie vorher auch waren.“, antwortet er, meiner Meinung nach ziemlich rätselhaft. Er lächelt mich an. Es ist ein liebevolles Lächeln. Gleichzeitig streichelt er mir über die Wange und beugt sich zu mir hinab, um mir einen weiteren betörenden Kuss zu geben.
 

Doch ich ziehe meinen Kopf zur Seite und sehe mich neugierig um. Es ist recht dunkel hier und wie ich feststellen muss, als ich mein Bein etwas bewege und gegen ein hartes Gerät stoße, auch sehr eng.

„Wo sind wir?“, frage ich mit Flüsterstimme und sehe den Typ vor mir wieder an.
 

Er schmunzelt. „In der Abstellkammer des Hausmeisters.“, raunt er leise, fast mystisch in mein Ohr. Ein Schauder rollt meinen Rücken runter, bleibt bei den Knien stecken und lässt sie bedrohlich wackeln. Ich frage mich, warum ich bloß so heftig auf seine Berührungen reagiere und noch während ich diese Frage in meinen Gedanken forme, durchfährt mich wieder ein Schauer, als er nämlich meinen Pullover hoch streicht und nur ganz sacht über meine Seiten streichelt.
 

„Hah!“
 

Ich schlage meine Hände vor meinen Mund, dem gerade dieser... Laut entflohen ist, ohne, dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Wie peinlich, dass ich keine Kontrolle über meinen Körper habe und das ausgerechnet in Anwesenheit eines Jungen, der gerade dabei ist... Ja, was macht der da eigentlich

gerade?
 

Ich schaue zu meinem Brustkorb herunter, der sich unregelmäßig auf und ab bewegt, und sehe, dass ich überhaupt nichts sehe, weil mein Pullover jetzt bis zum Hals hoch gerollt ist.
 

Dafür aber spüre ich ganz deutlich, was er macht und überlege, ob ich das wirklich so genau wissen will. Er fährt mit seinen Fingerspitzen über meine bebende Haut, um meinen Bauchnabel herum und wandert dabei unmerklich immer höher. Bis er an meinen Brustwarzen angelangt ist. Erst umkreist er sie, wobei die Schlaufen, die er zieht, mit jeder Bahn enger werden, bis er ganz bei den harten Nippeln angelangt ist. Moment mal... harte Nippel?! Hab ich das gerade wirklich so gedacht?! Oh, mein Gott...
 

Mit einem Mal keuche ich auf. Also, nicht so ein entkräftetes Keuchen, wenn man einen 100 Meter Sprint hinter sich gelegt hat. Nein, ein richtig lautes, erregtes Aufkeuchen. Ich schäme mich mehr für diese Formulieren, als für das, was der Typ da jetzt mit meinen... ich bleibe irgendwie doch lieber bei der Bezeichnung „Brustwarzen“, macht.
 

Er reibt sie zwischen zwei Fingern, leckt vorsichtig darüber und zieht und knabbert daran. Seit wann hat der denn seinen Kopf nach da unten gezogen?!
 

Aber auch gut, denn wenn ich ehrlich bin, macht mich das total heiß und ich stoße, diesmal weniger unbeabsichtigt, ein erneutes, rasselndes Keuchen aus.
 

Was den Typ anscheinend anstachelt weiter zu machen. Rau und trotzdem sanft leckt er sich mit seiner Zunge in einigen Bahnen zu meinem Ohr hoch, fährt dabei über mein Schlüsselbein und macht das alles so präzise, dass er noch nicht einmal vergisst, den Pullover noch weiter hoch zu streichen, um ihn mir schließlich ganz über den Kopf zu ziehen und ihn irgendwo neben eine leere Gießkanne auf den Boden fallen zu lassen.
 

Weiter geht die Entdeckungsreise mit seiner Zunge, bei der er einen kurzen Halt am Übergang zu meinem Hals macht, um mir einen Knutschfleck zu verpassen, der mich, wie sich noch herausstellen wird, einige Tage (oder Wochen??) auf Schritt und Tritt verfolgen wird und dabei nicht von seiner Stelle weicht. Und mir jetzt schon fast die Besinnung raubt.
 

Denn die Wahrheit ist, dass ich mich wirklich nur noch schwer auf den Beinen halten kann, mein ganzer Körper zittert und mein Atem ist so schwer und heiß, dass es mich um den Verstand bringt, wenn ich spüre, wie er auf meiner Haut kitzelt.
 

Mit letzter Kraft klammere ich mich bei dem Typen fest, um nicht umzukippen. Scharf sauge ich die Luft ein, als ich bemerke, wie seine Zunge höher zu meinem Ohrläppchen gewandert ist. Nachdem er zärtlich damit zwischen seinen Zähnen gespielt hat, liebkost er jetzt meine Ohrmuschel und kommt mir mit seinem Körper ein gewaltiges Stückchen näher. Seine Brust liegt nun auf meiner bebenden Brust und ich bekomme Angst, er könnte spüren wie schnell und hoch mein Herz rast.
 

Er lässt ab von meinem Ohr und grinst mich an. Er hat es bemerkt! Will er jetzt nicht mehr weitermachen, oder was?! Wenn ja, dann knöpf ich mir den Jungen vor, das sag ich euch! ... sobald ich wieder stehen kann und mir nicht mehr so heiß ist...
 

Plötzlich streift er mit seinem Bein zwischen meine und fährt hoch bis zu meinem Schritt. Erst jetzt bemerke ich die Beule in meiner Hose. Ich sehe runter, folge somit übrigens seinem Blick, und stelle fest...

„Sieht ganz so aus, als hättest du 'nen Ständer.“, stellt der Typ fest.
 

Ich nicke. Mein Gesicht hat die Färbung einer überreifen Tomate angenommen. Deswegen hat er gerade so gegrinst... Das ist so peinlich, dass mir gar nicht auffällt, dass meine Röte im Gesicht endlich mal auf meine Gefühle gehört hat und bei Fuß gekommen ist.
 

„Sieht ganz danach aus.“ Meine Stimme ist total heiser und flach und so leise, dass er es wahrscheinlich (und hoffentlich) sowieso nicht gehört hat.
 

Er streckt eine Hand nach unten aus, streift meine Hose und ich stöhne leise, unwillkürlich auf.
 

„Fühlt sich auch so an.“, sagt er gelassen und grinst immer noch. Warum hat der nur so ein gutes Gehör?!

Mit einem Handgriff ist mein Gürtel und der Reißverschluss meiner Hose offen. Schon bald stehe ich nur noch in meiner Mickey-Mouse-Boxershorts da. Verdammter Mist, warum trage ich auch ausgerechnet heute, diese Boxershorts? Ist das abturnend!
 

Obwohl der Typ das anscheinend nicht so findet.
 

„Na, wen haben wir denn da?“ Er hat sich gebückt, um mit meinem ... kleinen Freund auf Augenhöhe zu sein. Festhalten muss ich mich jetzt an der Wand. Naja, was heißt „halten“? Ich klammere mich daran, als wäre es der letzte Rettungsring eines untergehenden Schiffes und ich könnte nicht schwimmen. Dabei kann ich sehr gut schwimmen. Ich habe schon vor Jahren das Gold-Abzeichen geholt...
 

Verdammt, Felix! Es ist nicht die Zeit, um an den alten Schwimmunterricht bei Herrn Rücke zu denken! Obwohl, wenn ich mich recht erinnere hatte der einen tollen Waschbrettbauch...
 

„Ah.“
 

Ich stöhne wieder auf. Der Typ hat nämlich, ungeachtet meines gedanklichen Selbstgespräches, weiter gemacht, mit dem, was... er da eben so macht.
 

Nachdem er angefangen hat mit dem dauerlächelnden Mickey-Mouse Gesicht auf der Spitze meiner Erregung zu reden und ihn mehrmals an die Nase gestupst hat, zieht er gerade den letzten Fetzen Stoff runter, den ich noch an meinem Leib trage.
 

Ich stehe splitternackt vor einem Kerl, den ich nicht annähernd kenne und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, ist das einzige, was ich dagegen tue... gar nichts. Außer ein erregtes, heiseres Keuchen von mir zu geben, nur wenn ich seine Blicke auf meinem Körper spüre.
 

Und plötzlich kommt in mir diese Frage auf.
 

„Warum... machst du das... eigentlich?“ Meine Stimme klingt angestrengt. Was in dieser Situation irgendwie plausibel ist, denn er verlangt mir, oder besser gesagt meiner unteren Hälfte, eine Menge ab. Was für geschickte Finger!
 

Er blickt nach oben. Und lächelt. „Die Antwort darauf kennst du schon.“ Ich sehe nur fragend zu ihm hinab. Woher sollte ich die Antwort kennen? Denkt er, ich kann Gedanken lesen? „Ich habe sie dir bereits gegeben, bevor ich...“, er schaut kurz hungrig auf meine Erregung, „... hiermit angefangen habe.“
 

Ich will gerade nochmal nachfragen, was er meinen könnte, doch als ich zaghaft meinen Mund öffne, ist das einzige, was daraus entfleucht ein lautes Stöhnen. Meine vor Schreck aufgerissenen Augen sehen zum Boden runter. Hat der da gerade... mein Teil in den Mund... genommen?
 

Sogar meine Gedankengänge sind abgehackt, wie mein Atem, der so schwer und laut ist, dass er nur noch als erregtes Keuchen durchgeht.
 

Aber das Keuchen wird oft genug von Stöhnen abgelöst. Unglaublich, was für eine Hitze in mir zu kochen scheint. Und nur, weil der Typ da... wie sagte meine Schwester noch mal? Ah ja!... mir einen bläst.
 

„Ahn!“
 

Moment mal! Tut er das wirklich?! Ja, ohne Zweifel. Der Typ da... bläst mir tatsächlich einen! Komisch, warum das wohl 'blasen' heißt. 'Saugen' oder 'lutschen' wäre doch viel passender gewesen. Denn genau das tut er gerade. Und egal wie er das machte - was ich mich wirklich ernsthaft frage - es ist himmlisch! Und er soll bloß nicht wieder aufhören!
 

Wenn ich auch schon an meine Grenzen angelangt bin.
 

„H...ey! Ich, ich... bitte, ich...“ Nicht mal einen einzigen vernünftigen Satz bringe ich heraus! Ja, bin ich denn hoffnungslos erregt, oder was?
 

Der Typ fährt kurz ein letztes Mal mit seiner Zungenspitze über meine Spitze und ich komme. In seinem Mund.
 

„Hn... uh...“
 

In seinem Mund?!
 

Mein Blick wird wie automatisch nach unten gezogen und trifft sich mit dem seinen. Irgendwie passt sein unschuldiger Engelsblick nicht in diese Situation und die Gesamtoptik, aber irgendwie ist das auch ganz... niedlich? Wie seine blauen Augen so groß zu mir hochschauen und mir sagen: „Ich hab doch gar nichts gemacht.“. Dazu noch seine zu einem Schmollmund leicht heruntergezogenen Mundwinkel... Er hat wirklich ein hübsches Gesicht.
 

Mit einem mal verändert sich sein Engelsgesicht in ein grinsendes Dämonengesicht. Er schluckt laut hörbar. Und was er da schluckt, das brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen. Peinlich genug, dass er es tut.
 

„Na?“, fragt er mich schelmisch und zieht dabei sexy eine Augenbraue hoch. „Sollen wir... weiter gehen?“

Immer noch mit schwerem Atem und benebelter Sicht auf ihn, zucke ich leicht mit den Achseln. „Was... meinst du?“, stelle ich die Gegenfrage.
 

Er kichert. Oder lacht er mich etwa aus? Nur weil ich nicht weiß, was er meint? Das wäre echt fies und würde ihm hundertprozentig mindestens 15 Minuspunkte einbringen.
 

Doch es kommt noch eine erklärende Antwort. Er steht aus seiner Hocke auf und streift ganz sanft mit seinem Daumen die Konturen meines Gesichtes nach. „Na, ob wir richtig miteinander schlafen sollen.“ Ich weite perplex die Augen. Er will was?! „Dummerchen.“, setzt er noch hinzu und küsst mich in aller Kürze auf den Mund.
 

Dann wendet er sich plötzlich von mir ab und hebt meinen Pullover auf, nur um ihn mir daraufhin in die Arme zu werfen. „Naja, ich kann das ja schlecht von dir erwarten, wenn du noch nicht mal wusstest, was ich meine.“, sagt er und in seiner Stimme schwingt ein wenig Enttäuschung mit. „Aber auch gut, immerhin durfte ich schon das machen, ohne, dass du 'ne Ahnung davon hast.“ Er grinst mich frech an.
 

Ich stehe, immer noch geplättet von seinen Aussagen, mit meinem Pullover im Arm dumm rum und starre ihn an. Mit einem mal öffnet er die Tür der Abstellkammer und ein kalter Luftzug streift meinen Unterleib. Erst jetzt wird mir wieder bewusst, dass ich da ja vollkommen nackt rumstehe! Und wie, als könnte sie sich diese andauernden Verspätungen leisten, kehrt die Schamesröte in mein Gesicht.
 

„Du solltest dich lieber schnell anziehen. Die Pause ist gleich vorbei.“, rät der Typ mir noch schnell, ehe er aus der Kammer verschwindet.
 

Ich tue, wie er mir gesagt hat und denke noch im selben Moment:
 

Was war das denn jetzt?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Adisa
2009-11-24T14:15:36+00:00 24.11.2009 15:15
Das fämgt ja süß an. ^^
Ist die Lektüre ganz zufälligerweise "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß"?
Das hab ich nämlich auch durchgenommen und zumindest in meinem Kurs waren die Jungs überinteressiert, haben blöde Witze gemacht ohne Ende... und die Mädchen mochten das Buch kaum.
Naja, genug gequatscht - Zeit weiterzulesen! ^o^
Von: abgemeldet
2009-11-10T19:10:36+00:00 10.11.2009 20:10
Uiiii hihi super Geschichte XD~
*sofort weiter les*
Von:  Saru-Chan
2009-11-02T18:27:05+00:00 02.11.2009 19:27
<<<3 Ich liebe diese Story jetzt schon <<33333
Schnell weiterlesen =PPP
Felix ist so süüüßßßß <3
und Kai schön offensiv und versaut ;) so mag ich das xDDD
Von:  Florentina
2009-08-23T23:16:50+00:00 24.08.2009 01:16
heee,,
hab ich gerade entdeckt...
und gelesen..
ist echt sehr gut.
ich mag deinen stiel
und du hast genau die richtige menge humor...
( meinen humor..xD )
ach hast du das alles sehr schon geschildert..
einfach gut..
dneke ich werd ma weiter lesen....
gruß (^.^)v
Von:  little_sunshine
2009-08-18T21:37:59+00:00 18.08.2009 23:37
... Hab die Ganze Story gelesen und kann dir nur danken, selten hab ich so gelacht, vor allem hatte ich dabei auch noch Tränen in den Augen^^

die Story is ja mal mehr als süß, witzig, schön und ich könnt Felix und Kai einfach nur knuddeln^^
aber die kleine Fibi schlägt echt alles *immer noch lachen muss*

also sehr schön geschrieben, man kann sich total in Felix rein versetzen und mit ihm mitfühlen *schmacht*
nein wirklich schön geschrieben, Respekt ^^


Lg sunny
Von:  NAEONNOIR
2009-07-25T20:30:22+00:00 25.07.2009 22:30
Ich habe gerade NICHt deinen Fanfic gelesen.
Dieses Kommi ist Sponsered by Ly-chan_x3
Von:  kleines-sama
2009-07-12T17:21:58+00:00 12.07.2009 19:21
Wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow!!!
Ich kann mich eigentlich nur der Allgemeinheit hier anschließen: Mir gefällt deine Fanfic jetzt schon wahnsinnig gut, obwohl ich gerade einmal das erste Kapitel durchgelesen habe!

Dein Schreibstil ist atemberaubend! ♥
Ich konnte mich während des gesamten Kapitels über mehr als gut in Felix hineinversetzen. Wie du seine Gefühle dargestellt hast, ohne sie kitschig, übertrieben oder unrealistisch erscheinen zu lassen, ist wahrhaft beneidenswert!
Du hast einen enorm großen Wortschatz, scheint mir, jedenfalls hast du für jede Situation die passenden Ausdrücke gefunden und auch ein wenig mit ihnen herumgespielt und -experimentiert.
Dass deine Sätze in jedem Fall immer hübsch flüssig zu lesen und interessant konstruiert waren, das brauche ich wohl nicht extra noch zu erwähnen, oder?

Und dann noch die Personen, die du dir da ausgedacht hast!
Ich habe Felix ins Herz geschlossenen wie einen Bruder! Oh, er wirkt auf mich mit der gesamten Lage ein wenig überfordert („Was... meinst du?“, stelle ich die Gegenfrage.), aber durchaus nicht hilflos. Schließlich ist er nicht einmal auf die Idee gekommen, seine Vielleicht-Homosexualität vor seiner Klasse zu vertuschen. Ich muss sagen, das fand ich sehr mutig von ihm!

Dass der "Namenlose", wie ich ihn betitelt habe, absolut cool und hinreißend ist, ist sonnenklar, oder? Er hat einfach dieses gewisse Etwas, das ich schrecklich anziehend und süß finde!
Selbstbewusst, frech und nicht vorallem dreist wie er ist, bin ich sehr gespannt, was er noch so alles mit Felix vorhat.
Außerdem wirkt er noch dazu äußerst mysteriös. Schließlich kennt Felix ihn noch nicht einmal. Ich stelle mir die ganze Zeit über die Frage, ob er Felix gestalkt hat. Irgendwie ist das die einzig logische Möglichkeit, oder? Man kann sich ja schlecht in jemanden verlieben, den man überhaupt gar nicht kennt.
Naja, gut, es kann natürlich auch sein, dass der Namenlose ein schamloser Männer-Aufreißer ist und Felix nur benutzt (was ich ihm aus irgendeinem Grund zutraue), aber das wollen wir nicht hoffen.

Hübsch ordentlich war das Kapitel auch. Es freut mich, dass du dir die Mühe gemacht hast, in diesen ganzen langen Text an den richtigen Stellen Absätze und Zeilenumbrüche einzubauen, obwohl es für meinen Geschmack sogar bereits zu viele sind. (Aber keine Sorge: In diesem Punkt bin ich ziemlich tolerant.)


Ich hoffe sehr, dass in nächster Zeit Kapitel 5 auf den Markt kommt! Schreib' bloß schnell weiter, ich jedenfalls finde deine Fanfic total toll! =)

bye
sb
Von:  Netami
2009-07-04T22:22:40+00:00 05.07.2009 00:22
Ui~ das ist wirklich bisher toll!
Gut, dass du da heute bzw. gestern xD "Werbung" für gemacht hast und ich es nun lesen kann ^____^
Werde dann auch gleich weiterlesen, wenn ich die Zeit habe und nicht unterbrochen werde XD
Von:  wind-fighter_girl
2009-06-17T19:25:39+00:00 17.06.2009 21:25
Ich find deine ff echt super genial *.*
Schon allein der Anfang...du kommst im allerwahrsten
Sinne des Wortes sofort skupellos zur Sache.
Ich finde deinen Schreibstil echt super und die Charaktere
(soweit beschrieben) gefallen mir...ich will auch mal ein
paar Kungs knuschen sehen >3<
*favo*
Von:  zerra
2009-01-23T22:40:14+00:00 23.01.2009 23:40
holla ist das cool, ich würde mich ja erst mal über den typen informieren

aber ich kann mir sehr gut vorstellen das das spaß macht, grad die gefahr erwischt macht einen ja noch heißer

ah ich bin schon irre gespannt wie es weiter geht, würde mich freuen wenn du mir bescheid sagst


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