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Der Antrag

Shinichi x Ran (Wichtel-FF für Black_Taipan)
von

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Der einsame Mitläufer

Das Schokofondue war wahrlich ein Genuss gewesen, nichts war mehr von dem Obst übrig geblieben, welches zum Eintunken in die Schokolade bereitgestellt wurde. Shizuka wollte den Schokobrunnen gleich abspülen, während die anderen sich bereits zum Gehen fertig machten. Die Herren waren natürlich recht schnell fertig, da sie sich einfach nur eine Jacke anzogen und sich nicht noch in der Schlange zum Bad einreihen mussten. So gingen sie schon mal nach draußen, um das Gedränge im Flur aufzulösen. Mittlerweile war der Himmel völlig aufgeklart und die Nacht erstrahlte in ihrem schönsten Glanz. Es war zwar frisch draußen, aber nicht windig, es war das perfekte Wetter, um ein Feuerwerk zu genießen.

Sonoko trat als Erste von den Frauen nach draußen und betrachtete mit einem zufriedenen Blick den Nachthimmel. Makoto veranlasste das jedoch nur dazu, seine Verlobte mit einem prüfenden Blick zu bedenken.

„Was hast du wieder ausgeheckt?“, fragte er sie von den anderen Anwesenden unbemerkt, aber bereits wohl wissend, dass sie nicht von ihren Plänen abgesehen hatte, Ran und Shinichi ein wenig unter die Arme zu greifen.

„Wie kommst du darauf, dass ich etwas ausgeheckt hätte?“, grinste sie unschuldig.

„Weil du so ein selbstzufriedenes Lächeln im Gesicht hast. Das hast du immer, wenn du dich über den Ausgang von einem deiner genialen Pläne freust.“.

Sonoko lächelte ihren Geliebten fröhlich an, bevor sie ihm einen sanften Kuss auf die Lippen schenkte.

„Du hast mich erwischt.“, flüsterte sie ihm danach amüsiert ins Ohr, denn mal wieder hatte sie Makoto vollkommen überrumpelt, was sie deutlich an seinem perplexen Blick erkennen konnte.

Und es funktionierte auch immer wieder, denn Makoto ging nicht weiter auf das Thema ein. Innerlich kichernd blickte sie ihren Verlobten an, der seinen Blick verlegen von ihr abgewandt hatte. Manchmal war er einfach nur süß.
 

Nach einer Weile waren schließlich alle vollzählig und man konnte sich auf den Weg zur Straßenbahn machen, mit der sie zum Schloss fahren würden. Während alle auf die Bahn warteten, trat Heiji unauffällig an Sonoko heran.

„Du willst das wirklich durchziehen, was?“, fragte er sie, denn er war immer noch ein wenig skeptisch, was ihren Plan betraf.

„Na klar. Überlass das nur mir, ich mach das schon.“, entgegnete sie ihm zuversichtlich und warf kurz einen Blick rüber zu Shinichi, der neben seinem Vater stand.

„Und was ist, wenn er was merkt?“.

„Er kriegt ihn ja ihn wieder. Ich warte nur den richtigen Moment ab.“, erwiderte Sonoko nur und grinste in sich hinein.

„Na gut, dann lassen wir den Abend also erst mal weiter laufen.“, Heiji musste leicht seufzen, aber Sonoko würde schon wissen, was sie tat.

Manchmal wollte er es nicht glauben, aber ihre ausgefallenen Ideen waren ab und an wirklich zu was gut.

„Ich hoffe, dass das Feuerwerk wirklich so toll ist, wie man sagt.“, wechselte Sonoko dann plötzlich das Thema.

„Na was denkst du denn?!“, meinte Heiji stolz, „Heute Abend bekommt ihr mal richtig was zu sehen. In Tokio kann man die Feuerwerke bestimmt nicht so gut genießen wegen der ganzen hohen Bauten.“.

„Nein. Deshalb war es eine tolle Idee, endlich mal zu euch zu kommen.“.

„Das finde ich auch.“, Kazuha war zu den beiden gestoßen und freute sich ebenfalls sichtlich darauf, das Feuerwerk in Osaka genießen zu können.

Sie hatte schon länger vorgeschlagen, auch einmal alle nach Osaka einzuladen. Das letzte Mal, dass alle hier waren, war zu ihrer Hochzeit gewesen. Sonst waren sie meistens in Tokio bei Shinichi oder Sonoko gewesen, aber einmal hatten Shinichis Eltern sie sogar mal nach Los Angeles eingeladen. Doch Osaka war einfach die schönste Stadt der Welt.

„Von wo aus werden die Raketen eigentlich angezündet?“, wollte Ran wissen, die sich ebenfalls mit Kazuha zu der Gruppe gesellt hatte.

„Die Raketen werden auf dem Dach des Schlosses platziert und angezündet. So kann keiner das Feuerwerk behindern. Außerdem werden für jedes Fest immer neue Feuerwerksmuster entworfen, die am Himmel zu sehen sein werden.“, erklärte Heiji.

„Ich kann es kaum erwarten.“, freute sich Sonoko und damit war sie sicher nicht die Einzige.
 

Während alle ausgiebig plauderten und auch endlich die Straßenbahn einfuhr, blieb Shinichi nur der einsame Mitläufer. Er würde sich gerne zu seinen Freunden gesellen, aber er würde jetzt sicherlich nur die Stimmung vermiesen. Außerdem war es schön, Ran wenigstens ein wenig entspannt zu sehen.

Denn seit diesem einen Abend hatten sie sich nicht mehr getroffen. Er hatte sie zwar angerufen, aber sie hatte angeblich nie Zeit für ihn gehabt. Doch wie könnte er ihr diese Ausrede verübeln. Sie musste an diesem Abend wirklich mit einem Antrag gerechnet haben, aber er hatte sich auch sicherlich verdächtig benommen, immerhin hatte er es wirklich versucht. Er hatte es wirklich gewollt, aber immer wieder kamen Gedanken auf, die ihn daran gehindert hatten, sie wirklich zu fragen.

Die letzten Tage waren dafür eine Qual gewesen. Mit jedem Tag der verging, wurde ihm immer klarer, dass Heiji Recht hatte. Er könnte nicht ohne Ran leben und er hatte sie doch bis jetzt auch immer beschützt und er wollte nichts mehr, als den Rest seines Lebens mit ihr zu teilen, egal welche Gefahren noch auf sie zukommen würden. Aber er hatte seine Chance nun einmal verpasst an diesem Abend. Würde man ihm noch eine zweite geben? Könnte er sie noch ansehen und ihr sagen, was er empfand und was er sich wünschte?

Shinichi entrann ein Seufzer. Warum war das nur so unendlich schwer? Um sich wieder ein wenig Sicherheit zu geben, griff er in seine Jackettasche unter seiner Jacke und wollte den Verlobungsring in seiner Hand spüren. Dieser Ring gab ihm die Kraft, nicht die Hoffnung zu verlieren, denn wenn er noch eine Chance bekommen würde, wäre er bereit.

„Das… kann ich nicht sein.“, stotterte er schockiert und griff nun in seine andere Jacketttasche.

Doch sein Verlobungsring war verschwunden. Er hatte ihn doch nicht etwa verloren oder zu Hause liegen gelassen?! Das konnte nicht wahr sein.
 

Aus dem Blickwinkel beobachtete Eri den einsamen Shinichi und kam nicht umher, ein wenig verwundert drein zu schauen, als sie bemerkte, dass er offenbar verzweifelt nach etwas in seinen Jackentaschen suchte. Sie brauchte nicht lange zu überlegen, nach was er wohl suchte, denn sie wusste wie es war, wenn man diesen Gegenstand nicht bei sich hatte. Außerdem hatte Yukiko ihr auch erzählt, was zwischen den beiden vorgefallen war, sie war allerdings alles andere als begeistert gewesen. Yukiko meinte zwar, dass Sonoko einen genialen Plan hätte, um das wieder gerade zu biegen, doch sie hätte Shinichi niemals für so unfähig gehalten und nur wegen ihm musste Ran jetzt so darunter leiden.

Sie konnte sich nicht helfen, sie musste ihm selbst die Meinung sagen gehen.

„Entschuldigt mich kurz.“, meldete sie sich bei Yukiko und Shizuka ab, mit denen sie sich bis dahin unterhalten hatte.

Yukiko hatte das Verhalten ihres Sohnes nicht bemerkt, weil sie mit dem Rücken zu ihm stand, weswegen sie Eri nur verwundert nachblickte, als sie auf einmal weg ging.

„Sag, stimmt etwas nicht mit deinem Sohn? Er benimmt sich schon den ganzen Abend so merkwürdig und er steht ganz alleine einfach so da.“, Shizuka wollte nicht neugierig sein, aber selbst ihr war es nun schon aufgefallen, das etwas nicht stimmen konnte.

„Ich hoffe, dass sich das Ganze heute Abend noch klären wird.“, gab Yukiko lediglich zurück, während sie mit einem leicht betrübten Blick nun ihren Sohn betrachtete. „Vielleicht sollte ich aber noch mal mit ihm reden, er wirkt auf einmal so zerstreut.“.

„Lass gut sein.“, Yukiko spürte die Hand ihres Mannes auf ihrer Schulter.

„Yusaku?“.

„Damit muss er alleine klar kommen, das ist seine Pflicht als Mann.“.

„Du weißt Bescheid?“, verwundert blickte sie ihn an.

„Natürlich. Wir Väter sind auch nicht blind. Das Verhalten des Jungen lässt nur einen logischen Schluss zu.“.

„Und Kogoro? Jetzt sag nicht, er hat es auch bemerkt?“.

„Doch, hat er. Deshalb hat er Eri auch offenbar aufgehalten.“, mit einer Geste deutete er in ihre Richtung.

Eri hatte ohnehin an den Männern und an Kindern vorbei gemusst, um Shinichi zu erreichen, doch Kogoro hielt Eri tatsächlich am Arm fest, weshalb sie ihn wütend und verständnislos anfunkelte.

„Ich fass es ja nicht.“, das überraschte Yukiko jetzt wirklich.

Heizo und Shizuka wussten zwar nicht, was los war, aber offenbar war die Situation unter Kontrolle und sie könnten das Feuerwerk in Ruhe genießen.
 

„Was soll das?“, fragte Eri ihren Ehemann barsch und wollte sich von ihm los reißen.

Doch zu ihrer Überraschung hielt er sie fest und blickte sie ernst an.

„Du solltest dich daraus halten.“, meinte er zu ihr.

„So kann es aber nicht weiter gehen.“, gab sie stur zurück.

„Ich bin mir sicher, dass er sie noch fragen wird.“.

„Meinst du? Die beiden wechseln doch kein Wort miteinander.“.

„Er ist nicht der Typ, der aufgibt. Ich gebe es nur ungern zu, aber wenn nicht er, wer dann.“, Kogoro seufzte kurz, warum musste sich Ran ausgerechnet in so einen überheblichen Detektiv wie ihn verlieben, „Es wird schon noch alles gut werden.“.

Eri bedachte Kogoro eindringlich, aber er hielt ihrem Blick ernsthaft Stand. Schließlich gab sie auf und wurde von Kogoros Griff befreit.

„Vermutlich hast du Recht. Ich hoffe einfach nur, dass Ran bald wieder lächelt.“.

„Das hoffe ich auch. Sollte er sich zu viel Zeit lassen, bekommt er es mit mir zu tun.“.

Diese Aussage brachte Eri plötzlich leicht zum Lachen.

„Was ist daran bitte so witzig? Ich meine es ernst.“, mahnend sah er sie an.

„In der Hinsicht bist du ihm ausnahmsweise einmal voraus, du hast damals keine Zeit verloren.“.

„Ähm…“, stotterte Kogoro und kratzte sich verlegen an der Wange, „Das… das ist doch Schnee von gestern“, tat er die Sache ab und wandte sich um, um wieder zu den anderen zu stoßen.

Eri musste lächeln. Er hatte damals wirklich keine Zeit verloren. Eigentlich wollte er sie fein ausführen an dem Abend, doch er hatte es nicht mehr ausgehalten und sie gleich gefragt, als er vor ihrer Tür stand, um sie abzuholen. Sie wünschte ihrer Tochter nichts mehr, als das auch sie glücklich werden wird und Kogoro hatte Recht, Shinichi war der Einzige, der Ran glücklich machen könnte.

Letztendlich konnte sie nichts weiter tun, als das Beste zu hoffen, so stieß sie ebenfalls wieder zu Yukiko und den anderen und freute sich auf das bevorstehende Feuerwerk.

Gott sei Dank waren die Kinder selber so sehr in ihre Gespräche und Vorfreude vertieft gewesen, dass sie von den Besorgnissen ihrer Eltern nichts mitbekamen. Aber dieses Mal sollten sie sich wohl wirklich lieber raushalten und es ihnen überlassen.
 

Kurze Zeit später erreichte die Straßenbahn die Haltestelle Schloss Osaka und die Gruppe stieg zusammen mit vielen anderen aus, so dass die Bahn fast gänzlich leer weiter fuhr. Von der Station aus schlenderten sie über den Vorplatz. Es waren bereits viele Menschen eingetroffen, die ebenfalls das Feuerwerk von hier aus bestaunen wollten. Während alle nach einem geeigneten Platz Ausschau hielten, vom dem aus sie das Feuerwerk betrachten würden, schnappte sich Sonoko Shinichis Ärmel und zog ihn mit sich ein wenig beiseite.

„Sonoko, was soll das werden?“, diese plötzliche Aktion kam mehr als überraschend.

„Was soll das schon werden, ich will dir ein wenig unter die Arme greifen.“, bestimmt stemmte sie die Hände in die Hüften.

„Ich glaube, darauf kann ich verzichten.“, winkte er desinteressiert ab.

Wenn Sonoko sich einmischte, würde am Ende alles nur noch schlimmer werden. Falls das in seiner Situation überhaupt noch möglich war.

„Ach ja, und wie willst die Sache wieder in Ordnung bringen?“.

Shinichi konnte ihr darauf keine Antwort geben, er drehte nur bitter den Kopf zur Seite.

„Nimm das hier.“, Sonoko holte ein kleines, weißes Säckchen aus ihrer Handtasche hervor.

„Was ist das?“, Shinichi nahm es in die Hand und inspizierte es sorgfältig, „Schokolade?“.

Und dann auch noch in Herzchenform. Sollte er es damit jetzt etwa rausreißen?

„Genau, Glücksschokolade.“, berichtigte Sonoko, „War eigentlich als Verlobungsgeschenk gedacht, aber nun ja. Ran steht doch auf so was, nimm sie also als eine Art Versöhnungsgeschenk.“.

„Aber…“.

„Nichts aber. Was hast du zu verlieren? Außerdem wäre es doch jetzt ziemlich plump, wenn du einfach mal so mir nichts dir nichts mit dem Ring anrückst, die Wogen müssen erst einmal geglättet werden.“, erklärte Sonoko, was Shinichi sie doch mehr als skeptisch anblicken ließ.

Wenn sie schon so anfing, hatte die Sache doch bestimmt noch einen Haken.

„Und jetzt bitte den ganzen Plan.“, entgegnete er ihr.

„Das ist der ganze Plan, glaub mir. Ich bin nicht so hinterhältig und listig, wie du immer glaubst.“.

Hinterhältig und listig traf es aus seiner Sicht aber ziemlich gut. Doch Shinichi seufzte kurz, bevor er sich eingestand, dass die Idee grundsätzlich gar nicht so schlecht war. Es wäre schon mal ein Anfang, Ran die Schokolade als Versöhnung zu schenken. Und vielleicht könnte er sie dann doch fragen. Aber da fiel ihm ein, dass er das entscheidende Objekt ja gar nicht dabei hatte.

„Behalte die Schokolade lieber noch, heute ist kein guter Tag dafür.“, meinte er deswegen.

Er könnte Ran nicht ansprechen, wo er seinen Ring nicht dabei hatte. Nachher würde das nur die zweite große Enttäuschung herauf beschwören.

„Was redest du da, heute ist der beste Tag überhaupt.“, grinste Sonoko und schob seine Hand mit der Schokolade ablehnend von sich, „Nur Mut. Wenn du ihr die Schokolade gibst, wird alles gut werden. Vertrau mir!“.

Mit diesen Worten ging Sonoko zurück zu den anderen, die in der Nähe von einem der Brunnen einen schönen Beobachtungsplatz für alle gefunden hatten. Shinichi blieb ein wenig ratlos zurück. Er bedachte das Säckchen in seiner Hand, bevor er es schließlich doch in seine Jackentasche steckte. Sonoko verschwieg ihm etwas, das war offensichtlich. Irgendwas hatte sie wieder ausgeheckt, aber vielleicht sollte er ihr wirklich mehr Vertrauen entgegen bringen, denn sie hatte keinen Grund, ihn irgendwie reinzulegen. Vielleicht würde der Tag ja doch noch ein anderes Ende nehmen, wie eigentlich erwartet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Black_Taipan
2009-01-07T23:17:01+00:00 08.01.2009 00:17
Ich vermute das gleiche - der Ring ist im Säckchen. ^^
Ich fand genial, die die Männer im Hintergreund auch etwas
die Fäden gezogen haben. Die Frauen dachten, dass die sowieso nichts mitrkiegen und waren dann erstaunt, als da neben der Frauenmafia nocht die Männertriade auftachte.
Kogoro war in diesem Kapitel wirklich lustig^__^ Ich mag den Kerl, weil er in gewissen Fällen einfacha alle überrascht. ^^
Und auch Makoto gefällt mir gut. ^^
Jetzt habe ich nur noch ein Kapitel zu lesen - ich hoffe mal, die ganze Geschichte nimmt ein positives Ende. ^^ Wäre blöd, wenn der Ring gar nicht mehr auftauchen würde. xD
Liebe Grüsse
mi
Von:  Yurippe
2009-01-03T16:52:52+00:00 03.01.2009 17:52
Lass mich raten, der Ring ist in dem Säckchen. Richtig?

Sag mal, wie schnell schreibst du denn??? Davon sollte ich mir mal ne Scheibe abschneiden. ^^;

Wieder mal super Kapitel, Kogoro ist lustig. xD


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