Das Verlangen nach alleiniger Macht
Vor etwas über einem Jahr, war er wieder einmal los gezogen. Er schlenderte
durch Wüsten, Bergen, Täler, Großstädte und kleine Dörfer und hatte dabei viel
neue Energie gewonnen. Durch jeden Mord den er begann wurde er stärker und
stärker. Er hatte in den Stadtteilen, in denen er mordete, keine Probleme sich
zu verstecken und unbemerkt zu bleiben., doch fingen die andern schon recht früh
an ihn wieder aufzuspüren, was ihm die Sache nicht so viel leichter machte, aber
wesendlich mehr spaß.
Er machte aus seiner Situation ein Spiel, in dem bis jetzt immer er die Runden
gewann. Für die andern war es mehr ein Wettlauf gegen die Zeit, denn um so
länger sie brauchten um ihn zu finden, desto mehr Zeit hatte er stärker zu
werden und er war schon immer auch so stark gewesen.
Am Anfang seiner Streifzüge hatte er noch seine Opfergezählt, doch nach schon
wenigen Wochen hatte er aufgehört, da es ihm zu viele wurden und er wusste das
die Anzahl der Opfer noch nicht aufhören würde zu steigen. Wie viele waren es
jetzt wohl? 400? 500? Oder doch mehr? In diesem einem Jahr war er weit gekommen,
kein Wunder das es jetzt schon so viele waren. Was kümmerte es ihn wie viele es
waren? Jede Sekunde kommen doch sowieso immer neue Menschen auf die Welt, da ist
es doch egal wie viele er umbringt. Er wollte nur Macht. Immer mehr, mehr als
jeder andere verdammte seiner Art. Er wollte der Stärkste sein und jeden
besiegen können ohne jemals wieder selbst besiegt zu werden. Das war sein Ziel
und dazu brauchte er diese Menschen, egal wie viele. Doch konnte er nicht sehr
lange in einer Stadt bleiben, da die andern ihn sonst finden würden, da sie
wüssten wo er wäre.
Aber viel machte es ihm nicht aus, dass er von Stadt zu Stadt reisen musste. Er
in seinem ganzen Leben in jedem noch so kleinen Land, das es gibt und deswegen
wusste er genau wo er sich verstecken konnte und wo es zu einfach wäre entdeckt
zu werden.
Gerade befand er sich mehr im Norden in einem Land Namens Makalien. Es war nicht
sonderlich groß, hatte im Allgemeinen aber eine gute Bewohner Anzahl. Es hatte
mehr kleine Städte, doch auch das spielte keine große Rolle. Das konnte er sogar
als einen Vorteil nehmen, da er so in einer Stadt viel Energie kriegen kann,
ohne das er gefunden werden konnte und dann zur nächsten Stadt gehen konnte. Es
würde zwar bei den andern auffallen, dass er in Makalien war, doch wusste sie
nicht wo. Aber eine Stadt musste er in Frieden lassen, da die andern merken
könnten, welche Stadt noch fehlte und ihm dort dann auflauern würden. Doch
darüber musste er sich noch keine Gedanken machen. Er war grad erst seid einem
Monat hier, hatte sich mit dem Morden aber Zeit gelassen. Und er war auch erst
in drei von sieben Städten, das hieß man könnte nicht erahnen wo er als nächstes
zuschlug. Außerdem mordete er nicht immer nur in einer Stadt, sondern ging immer
etwas durcheinander vor, aber er hatte sein Muster, welches nie durchschau
werden würde.
Hmm…ein trüber Tag in Makalien. Und das noch im Süden des Landes. Sonst war es
hier doch immer besonders “schön“. , dachte er, Aber umso besser. Das stimmt die
Bewohner schon mal auf das Folgende ein. Die fünf Morden haben sie jetzt schon
in Aufruhe gebracht. , er schüttelte schmunzelnd den Kopf, Dabei war das doch
noch nicht mehr alles. Wie ängstlich die Menschen doch werden, wenn so etwas
passiert, so etwas gibt es in meiner Welt nicht. Aber was soll man über die
Menschen schon sagen? So schwach, so zerbrechlich wie sie alle doch sind.
Er atmete einmal tief ein und verließ den Eingang seines Versteckes. Es war eine
Höhle, in der wohl im Winter ein Grizzly Winterschlaf hielt, in der Nähe eines
Baches, in der Mitte zweier Städte im tiefsten Wald. Es war angenehm ruhig hier,
so wie überall wo er seine Verstecke wählte. Er befand sich mehr im Süden
Makaliens, doch hatte er auch zwei Morde im Norden vollbracht.
Er machte sich auf den Weg zu einer Stadt im Südosten. Sie hieß Koneloka und
hatte nur wenige Einwohner. Er schlenderte gemütlich durch den Wald. Wobei er
aber einen weiten Umweg machte in Richtung der andern Stadt, zwischen der sein
Versteck lag, mit dem Namen Rokeow. Sie hatte etwas mehr Einwohner und war
genauso ruhig. Er war schon vor vielen Jahren einmal hier gewesen, doch da waren
es noch andere Zeiten. Es war das Jahr 1786 ein Monat nachdem Friedrich II.
starb. Es waren noch Zeiten der drei Stände, also dem König, den Adligen und dem
3.Stand, die Bauern und das untere Volk. Die Zeiten waren grausam, jedenfalls
für die Menschen. Bei seiner Rasse war es eins der erfolgreichsten Jahre. Ihre
Existenz hatte sich gerade wieder verborgen, nachdem sie durch einen Zeugen, den
man vorher übersehen hatte beinahe bis an die Adeligen und damit fast an den
König gekommen war. Aber sie haben es geschafft den Zeugen aus dem Weg zu räumen
und alle, die von ihrem Dasein wussten, entweder in den Tod geschickt oder von
ihrem Wissen befreit. Noch dazu kam, dass sie viele neue ihrer Rasse geschaffen
hatten. Da die Zeiten so grausam waren, haben die Leute kaum bemerkt, dass viele
ihrer Art verschwanden.
Und jetzt, 193 Jahre später im Jahre 1979, war er wieder her. Es gab einfach in
den Jahren keine Gründe für ihn wieder herzukommen, doch dem er wusste, wie
stark schon mit seiner alleinigen Energie war, hatte er mehrere Versuche
gestartet sich unbemerkt für längere Zeit von den andern zu verstecken ohne
gefunden zu werden. Er hatte schon immer Versuche gestartet um von ihnen
wegzukommen, doch schaffte er es nur immer für wenige Wochen versteckt zu
bleiben.
Jetzt hatte er es schon 14Monate geschafft und seine Energie war um ein
vielfaches angestiegen, doch war das noch lange nicht das Ende. Er würde sein
Ziel erreichen, dem war er sich Seiner sicher.
Er schlenderte in Gedanken über seinen Plan versunken durch den Wald. Es war
trübe und etwas neblig zwischen den Baumkronen, was ihm aber sehr gefiel. Nach
schon wenigen Kilometern wurde er von Schritten aus seinen Gedanken gerissen. Er
schloss die Augen und sog die Luft genüsslich ein, dann seufzte er zufrieden.
Ein Mensch. , verriet ihm der Geruch. Seine schwarzen Augen wuchsen etwas und
wurden schimmernd grün, seine runden Pupillen wurden zu senkrechten Schlitzen
und seine Zähne wuchsen, besonders seine Eckzähne wurden scharf und spitz. Seine
Lippen formten sich zu einem finsteren Lächeln. Er hatte es gefunden. Sein neues
Opfer. Er legte den Kopf kurz nach rechts, dann nach links, wobei er die Augen
schloss. Er öffnete sie wieder und er sah aus wie vorher.
Er ging weiter, da er kurz stehen geblieben ist, und steuerte sein neues Opfer
an. Es war eine Junge Frau circa 25-30. Sie lief ganz gemütlich über einen
kleinen Wanderweg und genoss anscheint die Natur. Er ging gelassen erneut einen
kleinen Umweg und bog dann auf den Wanderweg ein, so dass er ihr entgegen lief.
Er sah auf den Boden und rempelte sie dann “zufälliger Weise“ an, wobei ihr, ihr
Buch, welches sie unter dem Arm trug, auf den Waldboden fiel. „Oh, das tut mir
jetzt außerordentlich leid. Ich sollte besser aufpassen.“, entschuldigte er sich
charmant bei ihr und ein hinreisendes Lächeln trat auf seine Lippen. Er bückte
sich und hob ihr Buch auf, welches er ihr dann reichte. Sie lächelte ebenfall,
versuchte etwas mit ihren Haaren ihre Röte im Gesicht zu verstecken und nahm das
Buch wieder an sich. „Ist schon okay. Es ist auch meine Schuld…ich…war nur etwas
in Gedanken.“, stammelte sie etwas. Er blickte kurz lächelnd auf das Buch und
sah sie dann wieder an, wobei er seine verspotteten Gedanken vollkommen
verborgen hielt. „Die Wächter der Nacht. Es ist ein atemberaubendes Buch.“, fing
er höflich ein kleines Gespräch an. Doch lag es nicht in seiner Absicht ein
Gespräch zu führen, sondern seine Macht weiter auszufalten. „Ja, das ist es
wirklich. Solche Bücher sind einfach berauschend. Es fesselt einen immer wieder
egal wie viele Bücher man über dasselbe Themen ließt. Jedenfalls geht es mir bei
Fantasy so.“ Er hatte sich schon daran gewöhnt seine Ungeduld zurück zustellen,
da er das Opfer in eine Woge des Vertrauens bringen musste und somit hieß es für
ihn ein nettes Gespräch anfangen und gedulden, was nicht sehr einfach war bei
seiner Lust auf Macht.
Also drängte er die Gedanken an das bevorstehende und konzentrierte sich darauf
charmant und freundlich zu verhalten, was er hasste, es aber dennoch perfekt
beherrschte. Er führe sie gezielt etwas weg von dem eigentlichen Spatzierweg
weg, wobei sie ihm scheinbar unbewusste, im Gespräch vertieft folgte. Selbst auf
ältere Frauen, als sein Aussehen, wirkte er anziehend und interessant, was sehr
zu seinem Vorteil war. Sie sprachen weiter über Fantasy Bücher und sie schwärmte
von den Wesen und davon was wäre, wenn es sie wirklich gäbe. Als sie das
ansprach musste er sich ein Schmunzeln verkneifen. Wenn sie wüsste neben
wem…oder besser gesagt neben was sie gerade steht…
Er fasste sich aber schnell und hörte ihr ruhig zu. Als sie nach langer Zeit
endlich eine Pause machte, blieb er stehen und sah ihr direkt in die Augen,
wobei wieder sein hinreisendes Lächeln zeigte und ihr erneut etwas Röte in die
Wangen schoss. Sie hielt kurz seinem Blick stand, doch wendete sie den Blick
dann etwas verlegen ab. Innerlich musste er grinsen über dieses Verhalten,
welches so oft auftauchte, doch übte er sich in Beherrschung.
Er kam ihr nähr und stand dann genau vor ihr. Er war fast einen Kopf größer als
sie. Sanft legte er eine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, welches dem
Seines dann sehr nah war. Mit der andern Hand strich er ihr sanft eine
Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Sie haben wunderschöne Augen und wundervolle
Lippen.“, flüsterte er mit sanfter Stimme. Ihre Wangen nahmen an Farbe zu und
sie zwang sich dazu seinem Blick still zu halten. Er kam ihrem Gesicht nähr und
ihr Herz fing an zu rasen. Er überwindete die letzten Zentimeter, die ebend noch
zwischen ihren Lippen lagen und versiegelte sie. Sie brauchte einen Moment um
sich der Situation klar zu werden und erwiderte den Kuss dann. Er spürte wie
sich am Anfang noch zaghaft war und sich dann an ihn schmiegte. Innerlich
grinste er weiterhin. Er legte einen Arm um sie und griff mit der andern Hand in
seine Tasche. Er holte in schmales schwarzes Tuch, welches er ihr sanft um die
Augen legte. Sofort spannte sie sich etwas an und drückte ihn mit dem Tuch etwas
weg. „Was machst du da?“, fragte sie verwirrt. Er hob einen Finger und legte ihn
ihr auf die Lippen. „Schh….vertrau mir einfach“, hauchte er und küsste sie
erneut, aber nur kurz. Dann drehte er sie und verband ihr die Augen. Er stellte
sich hinter sie und legte ihr sanft seine Arme um den Körper. Sanft streich er
über ihren einen Arm und schlang seine Hand um ihr Handgelenk. Wieder wurden
seine Augen schimmernd grün, seine Pupillen verformten sich und seine Zähne
wuchsen. Sein Herz pochte und verlangte nach der Energiezufuhr. Er schloss seine
freie Hand und ließ den Zeigefinger aber draußen. Sein Fingernagel wuchs und
wurde spitz. Für sie kaum spürbar ritzte er ihr ein Kreuz auf die Innenseite des
Handgelenkes. Er sog die Luft ein und konnte den Geruch von Menschlichen Blut
riechen. Langsam wurde die Frau misstrauisch und hob die andere Hand um die
Augenbinde abzumachen, doch bevor sie sie erreicht hatte fasste er mit der
andern Hand ihren Arm und drückte ihn wieder runter. „Was soll das?“ erklang
ihre Stimme leicht hysterisch und sie fing an sich zu wehren. Seine Muskeln
spannen sich an und es war überhaupt kein Problem sie im Griff zu halten. Erneut
drehte er sie und hielt sie dann wieder fest. Er hob ihren Arm mit dem Kreuz und
roch an ihrem Blut. „Hmmmm…“, seufzte er genüsslich. Sanft leckte er seine
Lippen an die Schnittwunde und dann fing er an zu saugen, doch sog er nicht ihr
Blut aus ihr, sondern ihre Energie. Immer noch wehrte sie sich, doch umso mehr
Energie er aus ihr sog desto ruhiger und wackliger wurde sie auf den Beinen. Er
sog alle Energie, die in ihr steckte, was ich so wirklich viel war.
Als er ihre gesamte Energie in sich hatte, ließ er sie einfach fallen. Er
schloss die Augen dann öffnete er sie wieder. Er leckte sich die leichte
Blutspur von seiner Lippe, drehte sich weg und ließ sie auf dem Waldboden
liegen.
Er machte sich wieder auf seinen Weg und kam immer nähr an die Stadt Rokeow. Er
wollte nur am Waldrand entlang laufen um dann in die Stadt Koneloka zu gehen.
Er kam schnell an den Waldrand und bog dann ab um daran vorbei zu laufen, doch
wurde er auf einmal angehalten. Eine starke Energiequelle berührte seine Sinne
und er sah sich um. Sein blick viel auf ein Mädchen, welches auf einer Wiese saß
und in aller Ruhe schrieb. Er trat etwas nähr an den Rand heran und lehnte sich
etwas an einen Baum und beobachtete sie, wobei ihm eine Menge Gedanken kamen…