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Sam

Mein Schicksal ist der Tod
von

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Grauzone

Ich saß in der Klasse und schaute auf die Klassentür. Würde sie kommen oder nicht? „Ty?“, fragte Kai. „Ja, hier hast du Deutsch“, meinte ich und hielt ihm mein Deutschheft hin. „Em…danke“, bedankte er sich leicht verwirrt und schrieb ab. Ich stöhnte leise, da ich nun nach 30 Minuten die Hoffnung verlor, dass sie noch kam. Jetzt waren es nur noch 15 Minuten bis zum Schulbeginn. „Sie hat nen Rückzieher gemacht“, murmelte ich leise, als ich jemanden fragen hörte:„Ist hier eine Serenity de la Tortue?“ Ich drehte mich in Richtung der Stimme und sah eine etwa 45 Jahre alte Frau, mit schwarzen langen Haaren und himmelblauen Augen. War das Herrn Richters Mutter? Sie hatten die gleichen Augen. „Em…ja, ich bin Serenity…sind Sie Frau Richter?“, entgegnete ich, als ich zu ihr ging. „Ja…“, antwortete sie und schaute sich in der Klasse um. „Er ist nicht da…wie gesagt, wir haben ihn erst in der zweiten Stunde in Erdkunde“, fing ich an, „Wollen Sie noch irgendwas wissen? Also über Ihren Sohn…gut, ich kann Ihnen nicht viel sagen…hm…wie sollen wir es denn am besten machen?“ „Ich weiß nicht…em…“, fing sie an, wurde aber von einer Männerstimme unterbrochen:„Hey Serenity, hast du dich wieder mit deiner Mutter versöhnt?“ Ich schaute an Frau Richter vorbei, um Herrn Richter lächelnd hinter ihr stehen zu sehen. Was machte der denn hier? Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Frau Richter drehte sich um und begrüßte ihn:„Guten Morgen“ „Guten Morgen“, entgegnete Herr Richter lächelnd und wandte sich mir zu:„Bist du stumm geworden oder bist du sauer auf mich und ignorierst mich jetzt?“ Sie hatten sich anscheinend nicht erkannt. Erleichtert atmete ich aus und sagte dann:„Ja wir haben uns wieder versöhnt, aber was machen Sie hier? Hat Herr Peters nicht Frühaufsicht?“ „Der ist krank. Würdest du den Vertretungsplan lesen, würdest du das wissen“, antwortete er lächelnd, „Hm…kannst du gleich vielleicht den Overhead-Projektor für Erdkunde hinstellen, dann muss ich das gleich nicht mehr machen und wir können direkt anfangen?“ „Em…okay…“, meinte ich kleinlaut und senkte den Blick. „Erdkunde?“, fragte Frau Richter. Hatte Sie ihn jetzt erkannt? Hätte ich ihr doch bloß eben nichts von zweiter Stunde und Erdkunde erzählt! „Ja, ich bin Erdkundelehrer…“, antwortete Herr Richter, „Serenity alles in Ordnung?“ „Ja, mir gings nie besser!“, entgegnete ich leicht überhoben und wedelte mit den Händen rum. „Bist du dir sicher?“, fragte er nach. „Serenity ist nie ganz in Ordnung Herr Richter“, antwortete Paul für mich. „Ey!“, zickte ich ihn sauer an. Mein Zorn verflog aber im selben Moment wieder, da er Herrn Richters Namen nannte und dessen Mutter in diesem Moment der Atem stockte. Sie hatte ihn erkannt! Frau Richter sah ihren Sohn nur mit großen Augen an, ein paar Tränen in den Augen und eine Hand vor dem Mund. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, erkundigte sich Herr Richter bei ihr. „Ja, mir geht’s gut…mir ging es schon lange nicht mehr so gut, Jan“, antwortete seine Mutter und ich biss mir auf die Unterlippe. Nein, nein! Das lief irgendwie schief! Ich wollte ihr doch noch sagen, dass sie meinen Namen nicht erwähnen sollte und dass sie sagen sollte, dass sie von alleine zu ihm kam! Das konnte ich ja nun vergessen! „Em…kennen wir uns?“, fragte Herr Richter seine Mutter, der nun einige Tränen übers Gesicht liefen. Sie machte ein betrübtes Gesicht. Seine Frage hatte sie verletzt. Kein Wunder, wenn der eigene Sohn einen fragt, ob man sich kennt. Ich drehte mich um und sah, dass das „Spektakel“ bei meinen Klassenkameraden auf großes Interesse stieß, also schloss ich die Klassentür hinter Herrn Richter, seiner Mutter und mir. „Du erkennst mich nicht…wie auch…ist ja schon lange her“, schniefte sie und wusch sich die Tränen weg, „Jan…ich…“ „Woher kennen Sie meinen Namen?“, wollte Herr Richter wissen und schaute sie durchdringend an. „Em…Herr Richter…müssen Sie nicht ins Lehrerzimmer und Ihren Unterricht vorbereiten…Sie haben ja nur noch zehn Minuten“, versuchte ich die Situation zu lösen. „Guter Versuch, aber ich hab schon alles vorbereitet. Also, wer sind Sie?“, fragte er erneut seine Mutter, der nun wieder Tränen übers Gesicht liefen. Warum fragte der Idiot das auch immer wieder? Merkte er nicht, dass er sie verletzte? „Serenity…tut mir Leid…aber ich denke, es war keine gute Idee hier her zu kommen“, sagte sie und schaute mich traurig an, „es ist besser wenn ich gehe“ „Nein…bitte warten Sie. Sie können doch jetzt nicht…ich meine…jetzt sind Sie doch soweit…nun…“, stammelte ich verzweifelt, „Frau Richter bitte…Sie könne jetzt nicht einfach weglaufen!“ Mist! Was hatte ich da gesagt? Ich hielt mir die Hände vor den Mund und wünschte mir tot umzufallen. Warum hatte ich ihren Namen genannt? Warum hatte ich nicht meine Klappe gehalten? „Richter?“, wiederholte Herr Richter fragend und sah sie vorahnend an. „Ja…mein Name ist…E…Elena Richter“, antwortete Frau Richter, „Jan…ich bins…deine Mutter“ Herr Richter sah aus, als hätte ihn der Blitz getroffen. Seine Augen wurden groß…aber ob er sich freute oder traurig war oder sauer…man konnte es nicht erkennen. „Mama?“, fragte er verwirrt. „Ja…ich bins“, sagte seine Mutter. Für einige Sekunden breitete sich eine bedrückende Stille aus. „Serenity, was soll das? Warum hast du das gemacht? Das ist meine Privatsache…das geht dich gar nichts…“, durchbrach Herr Richter wütend die einen zu erdrücken drohende Stille, während ihm Tränen über die Wangen liefen, verstummte aber, als seine Mutter ihn in den Arm nahm. „Ist ja gut Jan, gib ihr nicht die Schuld…sie wollte doch nur helfen“, beruhigte ihn seine Mutter. „Mama“, schniefte er und drückte sie an sich. Ich drehte mich unauffällig um und verschwand wieder in der Klasse. Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, atmete ich tief durch. „Ey Ty! Das wollte ich sehen!“, schrie Peter. „Was interessiert dich das Privatleben von Herrn Richter, stehst du auf den oder was?“, entgegnete ich und Kim und Kai lachten. „Jetzt wissen wir wenigstens, was du mit „Schicksalsengel spielen“ meintest!“, sagte Kim lächelnd.

Nach einiger Zeit klingelte es und die Tür ging auf. Herr Stein betrat die Klasse und schaute mich mit seinen dunkelbraunen Augen durchdringend an, sodass mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. „Serenity!“, sagte er, als er auf mich zu kam und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Ja?“, fragte ich verunsichert. „Herr Richter möchte mit dir reden. Er wartet im Elternsprechzimmer auf dich. Ich weiß nicht was du getan hast, aber egal was es war…es war was, dass ihn sehr glücklich gemacht hat…also keine Angst“, erklärte Herr Stein lächelnd. Also machte ich mich auf den Weg zum Elternsprechzimmer mit gemischten Gefühlen. Es ging bestimmt um die Sache mit seiner Mutter. Die Frage war nur, war er darüber froh oder sauer. Herr Stein meinte er war glücklich, aber das musste ja nichts heißen. Er konnte ja trotzdem sauer auf mich sein. Ich nahm den Türknauf der Tür in die Hand und öffnete langsam die Tür. „Wird ja auch Zeit“, wurde ich kalt und mit starrem Blick von Herrn Richter, der auf dem Tisch saß ein wenig sauer begrüßt. „Em… Entschuldigung, aber Herr Stein hat es mir erst jetzt gesagt. Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte“, entschuldigte ich mich und schloss die Tür hinter mir. „Jetzt schieb das nicht auf Herrn Stein! Setz dich hin“, befahl er, als er vom Tisch aufstand und sich auf einen Stuhl setzte. Ich tat dasselbe, während mein Herz immer schneller schlug. Er war anscheinend wirklich sauer auf mich! Was sollte ich denn jetzt tun? Eine wirkliche Ausrede hatte ich nicht und auch nicht das Recht mich in seine privaten Sachen einzumischen. „Also Serenity, was sollte das mit meiner Mutter?“, fragte er mich, in seiner Stimme war deutlich eine gewisse Aggression zu hören. „Ich…ich wollte Ihnen nur helfen…na ja, Sie waren so traurig gewesen und ich dachte…na ja, vielleicht…würde es Ihnen helfen…es tut mir Leid“, erklärte ich schüchtern. „Helfen? Du mir? Das geht dich doch gar nichts an!“, entgegnete er sauer und ich senkte meinen Blick. „Tut mir Leid“, entschuldigte ich mich wiederum. „Danke“, sagte er leise und mit einem Lächeln auf seinen Lippen. „Was?“, fragte ich verwundert und hob meinen Blick. „Danke…“, wiederholte er lächelnd. Und aus irgendeinem Grund, erinnerte mich sein Lächeln, an die erste Unterrichtsstunde mit ihm:

…„Bin mal gespannt auf unsern neuen Lehrer“, sagte Kim, als wir auf unseren neuen Erdkundelehrer, Herrn Richter warteten. „Ja ich auch. Er soll noch sehr jung sein. Bin ma ziemlich gespannt“, meinte Kai lächelnd, „Ob der wohl gut aussieht?“ „Hast du das Ufer gewechselt Kai?!“, wollte ich grinsend wissen. „Nein, so war das nicht gemeint! Ich meinte, wenn er so jung ist…und er…ach vergiss es!“, wehrte er ab und wurde leicht rot, woraufhin Kim und ich zu lachen anfingen. „Oh er kommt“, verkündete Kai und ein großer, dunkelhaariger Mann mit wunderschönen blauen Augen betrat den Raum. „Hat der geile Augen“, flüsterte mir Kim zu. „Aber hallo“, entgegnete ich nur. „Guten Morgen“, begrüßte er uns, als er sich hinter das Lehrerpuld setzte. „Guten Morgen“, entgegnete die Klasse im Chor. „Also, da ich euch ja noch nicht kenne, mache ich von jedem von euch Bilder und dann sagt ihr mir euren Namen, verstanden?“, erklärte er und holte eine Sofortbildkamera aus seiner Tasche. „Wir sind Neuntklässler, fast Zehntklässler, natürlich verstehen wir das!“, antwortete Paul leicht beleidigt. „Na dann bin ich ja beruhigt. Also, ihr kommt der Reihe nach vor die Tür, dann mach ich Bilder. Die Andern können in der Zeit auf den Seiten zehn bis zwölf die Aufgaben machen“, sagte er und ging mit Stefan vor die Tür, um ein Foto zu machen. „Boah Ty!!! Hast du dem seine Augen gesehen?“, fragte mich Kim, nachdem die Klassentür zu war. „Ja! Der hat vielleicht geile Augen. Wow…“, antwortete ich. „Und sein Hintern erst“, warf Katrin ein. „Sein Hintern? Worauf achtest du denn bitte?“, entgegnete ich verwirrt. „Ja meine Güte, so was springt einem halt ins Auge“, meinte sie und zwinkerte mir zu. „Na ja, würde der Hintern zu nem Andern gehören, wärs besser…“, sagte Kim und klappte ihr Erdkundebuch auf. „Ja, da hast du Recht! Lehrer sollten nicht solche Hintern haben“, stöhnte Katrin. „Das ist mir doch egal, was für ein Hintern mein Lehrer hat! Ich bitte dich Katrin, reis dich zusammen!“, sagte ich ermahnend und nahm mein Heft aus der Tasche.

Nacheinander ging jeder raus. „Ty, du bist dran“, meinte Kim, als sie sich wieder neben mich setzte, „Und er hat wirklich nen geilen Hintern“ Ich verdrehte die Augen und ging vor die Tür. „Na dann stell dich mal da hin“, sagte er und deutete auf die Wand. „Em…okay…“, stimmte ich zu und stellte mich vor die Wand. „Und jetzt, lächeln!“, meinte er und hielt sich die Kamera vors Auge. „Wenn ich lächle seh ich scheiße aus, also lächle ich nicht“, wehrte ich ab. Er nahm die Kamera runter und schaute mich mit seinen geilen, blauen Augen an. Man hatte Der geile Augen, aber er war mein Lehrer! Und nur wegen Augen, war der Mann an sich ja nicht geil. Aber ich kam mir so kindisch vor, dass ich seine Augen so geil fand. Ich fand ihn ja nicht geil. Was war also so schlimm, seine Augen geil zu finden? „Jeder Mensch sieht gut aus, wenn er lächelt. Auch du! Komm lächle!“, forderte er mich auf und hielt sich die Kamera vors Auge, „Spaghetti!“ Ich musste Grinsen, weil es sich so lustig anhörte. In dem Moment blitzte die Kamera auf und ich sah kurz nichts. „Na geht doch! Ich weiß gar nicht was du hast“, sagte er und nahm das Bild aus der Kamera, „Sag mir mal bitte deinen Vor- und Nachnamen“ „Serenity de la Tortue“, antwortete ich und er blickte verwirrt auf. „Wie?“, fragte er nach. „Serenity de la Tortue“, wiederholte ich und sah schüchtern zu Boden. „Em…kannst du mir den vielleicht aufschreiben?“, bat er mich und hielt mir seinen Stift hin. „Ja natürlich“, meinte ich und schrieb meinen Namen auf, „Mein Name ist halt außergewöhnlich…wollen Sie auch meinen Zweitnamen?“ „Em…nein, ich denke dein erster Name reicht…“, entgegnete er lächelnd, „Aber ich finde deinen Namen echt schön.“ „Na ja…gibt schönere“, sagte ich. „Hm…dein Name ist außergewöhnlich…ich mag außergewöhnliche Namen. Ist ja doof wenn man jemanden ruft und es drehen sich zwanzig Leute um…“, entgegnete er und seine Augen strahlten richtig. „Ja, kann schon sein“, sagte ich nur. „Schickst du dann den nächsten rein?“, bat er mich und ich nickte nur…

„Serenity? Hallo?! Noch da?“, riss mich Herrn Richters Stimme aus meinen Gedanken. „Em…ja, was war denn?“, stammelte ich verwirrt. „Wo warst du denn gerade mit deinen Gedanken? Du hast so zufrieden gelächelt“, erkundigte er sich. „Ich? Gelächelt? Em…also“, stammelte ich wieder und wurde leicht rot. Hatte ich gelächelt? Warum? Warum sollte ich bei dieser Erinnerung denn Lächeln? „Ja, du hast gelächelt…dabei hast du mir mal gesagt, du lächelst nicht. Erinnerst du dich noch? Als ich die Fotos von euch gemacht hab“, sagte er lächelnd. „Em…ja…natürlich erinnere ich mich“, antwortete ich und lehnte mich gegen die Stuhllehne. Für einen kurzen Moment war Stille im Raum. „Na ja…wie auch immer. Auch wenn du dich da eigentlich hättest raushalten müssen, bin ich dir dankbar. Aber nun solltest du zurück in den Unterricht gehen“, durchbrach Herr Richter die Stille. „Ja, okay…“, stimmte ich ein und ging zurück in die Klasse, wo Kim mir wieder einmal Briefchen schrieb:
 

Hey Ty, was hat er gesagt? Hat er dich angeschrieen? Hat er geheult? Hat er sich gefreut? War er sauer? Hat er dich abgeknutscht? ^^
 

Das sind aber viele Fragen auf einmal…ach er hat sich bedankt, wegen seiner Mutter. Am Anfang hat er mich angeschrieen, aber wohl nur, um mich zu erschrecken ;). Nein er hat nicht geheult. Er hat sich gefreut, aber war bisschen sauer…oder hat nur so getan. – Kim, hast du eigentlich nen knall? Was denkst du denn von dem?!
 

Willst du das wirklich wissen, was ich von dem denke? Hm…aber er war nicht sauer auf dich? Also ich wär wütend gewesen…na ja…
 

Nein, ich glaub, dass will ich nicht wirklich wissen. Ich weiß nicht, ob er sauer war. Aber zum Glück bist du nicht er^^ Kim als Herr Richter *freck lach*
 

Konnt ich mir ja denken. Hey, ich würd doch nie…bäh…dem seine Sachen würd ich ja nie im Leben anziehen!
 

Was hast du gegen seine Sachen?
 

Hast du dir die mal angesehen?! So läuft doch keiner rum!
 

Kim, er ist ein mann. Er kann nicht im Minirock rum rennen wie du!
 

Hab ich das gesagt? Nein! Na ja, wie auch immer. Was hat er denn noch so gesagt?
 

Hm…er hat noch…eigentlich gar nix mehr sonst. Aber irgendwie musste ich an den ersten Unterricht mit ihm denken. Weißt du noch? Fotos?
 

Eh…nö^^
 

Vielleicht hilft dir das ja weiter auf die Sprünge: geile Augen?!...

geiler Arsch^^ nach deiner Meinung ;)
 

Oh…o.o Ich war an diesem Tag nicht zurechnungsfähig!!!! Das zählt nicht, was ich damals gesagt hab!
 

Und ob das zählt!!! =) Oder hat sich deine Meinung inzwischen etwa geändert?
 

Man kann nicht leugnen, dass er geile Augen hat…
 

Ich red nicht von den Augen ;)
 

<.< kein Kommentar. o.O hm…hab ich eigentlich nicht mehr drauf geachtet…musst du Katrin fragen ^^ die ist immer auf dem neuesten Stand…
 

DU achtest mal nicht auf Hintern??? o.O okay, dass macht mir Angst…
 

Er ist ein Lehrer! Abgesehen davon, sollte er andere Hosen tragen, dann würd ich auch wieder hingucken ;)
 

Oh hilfe! Themenwechsel aber schnell! Das wird mir zu tiefgründig ;) Darüber will ich jetzt nit diskutieren.
 

Was denn? Du hast doch angefangen…
 

„Kim, Serenity, was schreibt ihr da?“, fragte Herr Stein und mir lief es eiskalt den Rücken runter. „Gar nix…wir…em…nix“, stammelte ich, während Kim langsam den Brief verschwinden lies. „Gib her Kim!“, forderte Herr Stein Kim auf und riss ihr den Zettel aus der Hand. „Vorlesen! Vorlesen!“, rief die Klasse und ich versank mit knallrotem Kopf langsam hinter meinem Tisch. Nein, nicht vorlesen! Das konnte er doch nicht tun! „Ja…einen Moment…“, sagte Herr Stein, räusperte sich und fing an vorzulesen:„Weißt du noch? Fotos? Eh…nö. Vielleicht hilft dir das ja weiter auf die Sprünge: geile Augen?!...geiler Ar…“ Herr Stein schaute uns schockiert an. „Was schreibt ihr denn da bitte?“, fragte er sauer. „Em…ich…eh…“, stammelte ich und wurde noch roter als vorher. „Ich denke, wir drei sollten uns mal dringend mit einem bestimmten Lehrer unterhalten“, sagte Herr Stein durchdringend. Er legte den Zettel auf den Tisch und führte den Unterricht fort. Und schon wieder! Schon wieder hatte mich Kim in eine miese Lage gebracht! Wie schaffte sie das nur immer wieder? Jetzt war ich so was wie von dran. Herr Richter…oh…seine Reaktion wollte ich mir gar nicht erst vorstellen!

Es klingelte und Herr Stein schleifte mich und Kim ins Elternsprechzimmer. Er unterhielt sich kurz mit Herrn Richter und die Beiden kamen dann zu uns. Ich fühlte mich schrecklich unwohl in meiner Haut und wollte nichts als weg. Im Gegensatz zu Kim, die wie immer selbstbewusster denn je auftrat. „Setzt euch“, sagte Herr Richter und zeigte auf zwei Stühle. Wir setzten uns und Herr Richter und Herr Stein setzten sich uns gegenüber. Ich mied den Blickkontakt mit Herrn Richter und beschränkte mich auf den Tisch als Blickfeld. „Em…okay…euer Brief war sehr…interessant“, fing Herr Richter leicht überfordert an, „Serenity…ich hab das Gefühl du hast reges Interesse an mir…oder wie auch immer…“ „Was? Nein! Em…also ich meine…das mit em…Ihrer Mutter war was anderes! Und das…na ja, Kim hat gefragt und ich hab nur das wiederholt, was sie gesagt hatte“, stellte ich richtig und wurde knallrot. Ich schaute ihm kurz in die Augen, senkte den Blick aber sofort wieder. Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich sehen, wie er anfing zu lächeln. „Das war mir schon klar…keine Panik, ich will dir hier nichts unterstellen. Ich bin dir ja dankbar…auch wenn es dich eigentlich nichts anging“, beruhigte er mich und wandte sich Kim zu, „Okay…zu deiner Meinung…em…ja…was soll ich dazu sagen?“ „Ich war damals nicht zurechnungsfähig!!!! Vergessen Sie einfach alles was ich sagte!“, wehrte Kim ab. „Kim…du warst sehr wohl zurechnungsfähig. Du hast an dem Tag ja noch mit mir diskutiert…“, sagte Herr Stein und sah sie prüfend an. Er mochte ihre direkte und manchmal überhebliche Art nicht. Das merkte man. „Na ja…wie auch immer…Kim ich wäre dir sehr verbunden, wenn dein Blick bei mir über der Gürtellinie bleibt, okay?“, fragte er sie mit durchdringendem Blick und ich musste leicht grinsen. „Ja natürlich…was sollte ich auch darunter sehen…“, antwortete sie und fügte noch leise, wohl in der Hoffnung dass es niemand hört hinzu:„Da gibt’s ja nichts zu sehen“ „Was hast du gesagt?“, fragte Herr Stein leicht gereizt. Oh, das war schlecht! Ganz schlecht! Ich wurde immer kleiner in meinem Stuhl und wünschte mir Kim würde einfach nur den Mund halten. „Ich hab gesagt…dass es da eh nix zu sehen gibt…“, antwortete sie selbstsicher und mit einem provokanten Lächeln. Wie ich diese Seite an ihr hasste. „Kim, es reicht!“, sagte ich und schaute sie auffordernd an. „Was denn? Stimmt doch! Der hat ja nix in der Hose!“, entgegnete sie grinsend. Ich wurde knallrot und biss mir auf die Unterlippe. Das hatte sie jetzt nicht gesagt! Das war nicht passiert! Herr Steins Kopf war knallrot vor Zorn und Herr Richter saß einfach nur total perplex auf seinem Stuhl. „Kimberly Berg, du kommst sofort mit mir zur Direktorin!“, schrie Herr Stein und ich zuckte an ihrer Stelle zusammen. Sie stand elegant von ihrem Stuhl auf und folgte Herrn Stein selbstsicher grinsend. Ich saß auf meinem Stuhl und starrte die Tür an. Was war hier gerade passiert? Hatte sie gerade wirklich gesagt, Herr Richter hätte nichts in der Hose? Wie war ich da nur rein geraten? Warum war Kim wieder so? Ich hasste diese Seite an ihr so sehr. Sie war dann immer so verletzend und rücksichtslos. Ich atmete tief durch und bemerkte erst jetzt wieder, dass Herr Richter auch noch im Raum war. Ich schaute ihn an und wurde rot. Mir war es so peinlich! Warum schämte ich mich eigentlich für Kims Kommentar? „Em…ich glaub ich geh mal wieder in den Unterricht, wenn Sie nichts dagegen haben“, durchbrach ich die schneidende Stille, die seit dem Verschwinden von Kim und Herrn Stein im Raum herrschte. „Ja…okay…ich komm auch…gleich“, meinte Herr Richter stockend und immer noch schockiert von dem was Kim eben sagte. „Hey…nehmen Sie es nicht so ernst. Kim ist manchmal ziemlich… aufbrausend…unberechenbar, aber sie meint es nicht so…da bin ich mir sicher“, sagte ich zu ihm. „Ja, kann schon sein…aber sie sollte vorsichtiger sein mit dem was sie sagt. Herr Stein hat sie sowieso schon auf dem Kicker…nicht das er sie von der Abschlussfahrt ausschließt oder gar von der Schule wirft“, sorgte er sich und stand auf. Das er sich jetzt noch Sorgen um Kim machte…nachdem was sie zu ihm sagte…bewundernswert. Ich wäre stinksauer gewesen. „Was ist? Was guckst du so?“, fragte Herr Richter mich verwirrt. „Ich em…na ja, ich an Ihrer Stelle wäre sauer auf sie…und würde mir jetzt keine Sorgen um sie machen“, antwortete ich. „Na ja, sie hat ja recht“, lachte Herr Richter. Recht, womit? „Womit hat sie recht?“, erkundigte ich mich leicht verwirrt. „Na, dass ich nix in der Hose hab“, erklärte er und grinste. Na schön das er noch Scherze machen konnte! Wenigstens einer der Spaß an der Sache hatte. „Ich find das nicht witzig! Man macht nicht Scherze auf Kosten von Anderen! Das ist nicht fair. Das werd ich ihr auch noch sagen! So was ist verletzend!“, entgegnete ich ihm mit hartem Blick. „Ja, da hast du schon recht, aber man muss lernen das zu ignorieren und es mit Humor zu nehmen…abgesehen davon, bin ich heute viel zu glücklich, um mir das von Kim kaputt machen zu lassen“, zwinkerte er mir zu und öffnete die Tür:„Ladys first“ „Danke“, bedankte ich mich und ging aus dem Elternsprechzimmer, „Trotzdem hätte sie das nicht tun dürfen. Es war falsch und sie weiß das genauso gut wie ich. Sie ist manchmal einfach so…rücksichtslos“ „Sie ist ein Mädchen…das ist normal“, erklärte er mir. „Was soll das denn heißen? Alle Mädchen sind rücksichtslos? Hey, Sie reden hier mit einem!!!“, zickte ich zurück. „Nein, so war das nicht gemeint!“, verbesserte er und hielt die Hände schlichtend vor seinen Oberkörper, „Vielleicht hat sie einfach ihre Tage oder so…du kennst dich damit ja besser aus…“ Ich spürte, wie ich rot wurde und versuchte es zu verbergen, indem ich mich ein wenig zur Seite drehte. „Em…da könnten Sie schon recht haben…aber…na ja, sie hat ihre Tage nicht, da können Sie sich sicher sein“, entgegnete ich. „Woher willst du das wissen?“, fragte er mich. „Weil sie meine Freundin ist und sie mir so was erzählt…hey man, so was kann man sich doch ausrechnen! Wir unternehmen ja auch ma Sachen zusammen…da merkt man so was!“, antwortete ich ihm, „Zum Beispiel wenn sie ständig auf Klo rennt oder Binden bzw. Tampons dabei hat“ Er wurde schlagartig rot. Anscheinend war ihm das Thema peinlich. Ich fand es witzig ihn rot werden zu sehen. Ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. „Em…ja, okay. Ich glaub dir. Wir sollten jetzt in den Unterricht“, zog er sich aus der Affäre und ich ging nur lächelnd in die Klasse.

Es klingelte zur Pause, Kim war nicht in den Unterricht gekommen. Sie hatte bestimmt eine Menge am Hals, kein Wunder nach dem Kommentar. „Serenity…em…meine Mutter würde gerne mit dir reden“, sagte Herr Richter lächelnd, als ich gerade neben ihm durch die Tür gehen wollte. „Oh…okay, wo ist sie denn?“, fragte ich ihn. „Eh…ich denk mal, in der Eingangshalle“, antwortete er. Ich ging also runter in die Eingangshalle, wo ich sie vorfand. „Hey Serenity“, begrüßte sie mich lächelnd, ihre blauen Augen strahlten. „Hallo Frau Richter, na alles in Ordnung?“, erkundigte ich mich. „Ja, danke für deine Hilfe. Du hast mir, nein uns wirklich sehr geholfen. Ohne dich hätten wir uns wohl nicht mehr gesehen…vielleicht nie mehr“, bedankte sie sich. „Schon gut, hab ich doch gern gemacht. Aber Sie sollten die Zeit vielleicht mehr mit Ihrem Sohn verbringen…Sie beide haben ja sicher viel nachzuholen“, schlug ich ihr vor. „Ja, da hast du recht. Ich werde ihn gleich mal suchen gehen“, meinte sie lächelnd, „Danke“



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