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Die Supermietzen auf der Jagd

von

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‚Bin ich hier wirklich richtig?’, Selene sah auf den abgerissenen Zettel. ‚Kirschblütenweg 777. Es muss also hier sein.’ Verunsichert und mit leiser Stimme rief sie: "Charlotte? Wo bist du..?" Doch niemand antwortet ihr. Auf einmal stieß eine Krähe einen Schrei aus, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lies. "Charlotte?!" Panik stieg in ihr auf.

Es begann in dem Baum hinter ihr zurascheln. Starr vor Schauder drehte sie sich langsam um und ein dunkler Schatten fiel herunter. Ein Schreckensschrei entfuhr ihr. Der Schatten kam näher. Immer noch starr, vermochte sie sich nicht von der Stelle zu bewegen.

Doch was war das da? Langsam nahm der Schatten Farbe an und sie staunte nicht schlecht als sie ihre Freundin erkannte. "Verdammt…", fluchte sie, "..verdammt!!! Weißt du was du mir für nen Schrecken eingejagt hast?" Sie zitterte am ganzen Körper.

Charlotte trat amüsiert aus der Dunkelheit und kicherte in sich hinein "Wai, sei doch kein Jammerlappen, Selene!", ein freches Grinsen umspielte ihre Lippen, "selber Schuld, wenn du zu spät kommst! Wir wollten uns doch vor Sonnenuntergang treffen, erinnerst du dich?" Das Mädchen verdrehte ihrer Freundin leicht die Nase, wobei diese einen kleinen Aufschrei vor Schmerz von sich gab.

Selene massierte mit den Fingerspitzen leicht ihre Nase "Meine – bekommst du nicht", streckte ihrem Lottchen die Zunge raus und, trotz dessen, dass sie ihr einen großen Schrecken eingejagt hatte, begrüßte sie ihr Freundin erst mal so wie es sich gehört: Mit dickem Knutscher, einer Umarmung und dem üblichem Herumgewackel. "Tut mir leid, aber nun bin ich ja da", lächelte sie ihrer Freundin entgegen. "Aber was willst du nun hier?"

Charlotte holte ihre monströse Taschenlampe aus dem Rucksack und fuchtelte damit wild in der Luft herum, bis ihr das richtige Wort für ihr Vorhaben einfiel: "Friedhof!" Sie schaute Selenchen grinsend an und versuchte mit sanfter Gewalt einen kleinen Rosenbusch, der an einem schmalen Pfad wuchs aus dem Weg zu ziehen. Da sich aber das verfluchte Mistding anscheinend wehrte, holte sie sich einpaar unschöne Kratzspuren an den Unterarmen zu, bis sie endlich ein kleines Schild ans fahle Laternenlicht befreien konnte. - SANT. MAURIZIUS FRIEDHOF -"Kannst du dich noch an den einen Zeitungsartikel erinnern? Den mit den Grabschändungen auf dem verlassenen Friedhof? Ist zwar schon etwas her.. aber solange du nicht an Alzheimer leidest, kannst du es gar nicht vergessen haben. Die ganze Stadt war in Aufregung!", Lottchen fing wieder an energisch mit den Händen rumzufuchteln, "aber irgendwie haben die es vertuscht. Anscheinend kümmern sich die Leute nur um ihren eigenen Kram! Ist doch alles schwachsinnig!" Sie stemmte die Hände in die schmale Taille und schaute skeptisch in die Finsternis, in der sich der lange Pfad zu ihrer linken verlor. "Also, ich habe mir gedacht, dass wir vielleicht der Sache nachgehen. Ist doch ganz amüsant! Sieh es einfach als einen nächtlichen Spaziergang zum Friedhof!" Sie leuchtete mit ihrer überdimensionalen Taschenlampe abwechselnd auf ihre Freundin und dann auf den Pfad. Dabei schreckte sie ein paar Krähen hoch, die sich unter großem Gemecker aufplusterten und davonflogen.

"Weißt du wie lang das her ist? Warum kommst du gerade jetzt auf die Idee, dem auf den Grund zu gehen?", eine kurze Pause, dann sagte sie leise: "Mir wird schlecht…" Doch Charlotte war so überdreht und aufgeregt, dass sie die leisen Worte nicht vernahm. Selene blickte sich um, um nicht an die Übelkeit denken zu müssen, doch als sie das Grab direkt neben sich erblickte stockte ihr der Atmen. Das Grab war halb geöffnet und es lugten Gebeine hervor, jedoch sah sie nicht was sich unter ihm verbarg. Sie schwankte leicht nach hinten und viel auf ihr Hinterteil, den Schmerz der sich ausbreitet, fühlte sie nicht. "Ist es vielleicht dieses Grab hier?" Charlotte kniete neben ihrer Freundin nieder und beleuchtete zuerst flüchtig den Grabstein und verharrte dann mit ihrer überdimensionalen Taschenlampe auf den Knochen. "Also wenn es hier nicht noch mehr offene Gräber gibt, dann ist es das hier, meine Süße." Ihr Blick wanderte zu Selene, und bedeutet ihr dass ihr die Entdeckung noch nicht reichte. Selene blickt sich nur kurz um und als sie ihre Freundin wieder anschaute, hatte diese eine Lupe, die, wie auch die Taschenlampe, überdimensional groß war und mit der sie sich über das Skelett beugte. "Was macht du denn da jetzt? Tot ist er auf jeden Fall oder auch sie?"

In ihr breitet sich die Neugierde aus, zu wissen wer das war. "Leuchte doch noch einmal auf den Grabstein, und diesmal bitte nicht so kurz…"

"Plötzlich auch interessiert?", grinste sie und leuchtet hoch. Der Blick der beiden Mädchen wanderte hoch und erstarrte als sie den Namen lasen.

-- Hier ruht in Frieden, der einst geliebte Sohn und Graf, VINCENT DRACUL, 1633-1653 --

Charlotte schaute ihre Freundin leicht irritiert an "Du.. irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht..", sie hörten aus der Ferne eine Eule heulend aufkrähen und zuckten gleichzeitig zusammen, "..ich glaube kaum, dass der da", Lottchen deutete auf die skelettierten Überreste des menschlichen Leichnams, "Vincent Dracula, oder wie auch immer, ist..

schon allein seine Lebensdaten lassen daran zweifeln, der müsste doch schon längst zerfallen sein.." Die beiden beugten sich über das geöffnete Grab und Lottchen versuchte mit aller Kraft die massive Steinplatte wegzuschieben, die ihnen die Hälfte der Sicht raubte. Dabei glitt ihr die überdimensionalgroße Taschenlampe aus der Hand und fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden, der sich langsam aber sicher mit Nebel zu bedecken schien. Selene, dicht gedrängt an ihre Freundin, murmelte etwas von Mitternacht und Geisterstunde und strapazierte die schon sowieso angespannten Nerven der beiden Mädchen bis zum Äußersten. "Psssccchht, hör mir damit bloß auf!", Charlotte ergriff die schmale, zarte Hand ihrer Gefährtin und drückte leicht zu. "Hey, wir sind hier bloß auf einem ollen Friedhof.. naja, mit ein paar alten Gebeinen eines unbekannten Grafen, oder wie auch immer.. das ist noch kein Grund in Panik zu geraten!", versuchte Charlotte die Situation unter Kontrolle zu bringen. "Du hast sicherlich recht. Es kann uns nichts passieren..", erwiderte Selenchen unentschlossen und sarkastisch. Sie wollte sich gerade nach der überdimensionalen Taschenlampe bücken, als die beiden ein undefinierbares Geräusch aus dem Grab vernahmen.



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