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Twilight - Die Neuen

von

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Gegen jede Gewohnheit

Das entfernte Gefühl von Vertrautheit schlich sich wieder in seine Gedanken. Vorsichtig glitten seine Fingerspitzen über ihre Wange, die Stirn, während sein Gesicht nur Millimeter von ihrem entfernt war. Der Duft, der von ihr ausging, weckte lang verborgene Erinnerungen… an seine Vergangenheit, sein Leben, seine Familie, seinen …

Jasper fuhr unweigerlich hoch, als Carlisle das Zimmer betrat. Innerhalb von wenigen Hundertstel Sekunden saß er am Fußende des Bettes und blickte mit neugieriger Miene zu ihm auf.

„Ist sie zwischendurch wach geworden?“ „Nicht einmal.“ „Sehr gut.“

Rasch nahm er neben Angel Platz, griff nach seiner Augenleuchte, schob Angels rechtes Augenlid hoch und kontrollierte ihr Auge. Dasselbe tat er mit dem Linken.

„Und?“, fragte Jasper.

„Komplett weggetreten. Edward hat saubere Arbeit geleistet.“ „Was hätte er sonst tun sollen? Ich hab ja noch nicht einmal ihre Gefühle unter Kontrolle bringen können.“

Carlisles Blick wurde hart. „Wir hätten schon einen anderen Weg gefunden.“ „Welchen? Noch mehr Morphium?“, konterte Jasper angriffslustig und sprang auf die Beine. Wie ein ruheloser anmutiger Tiger stromerte er durch das Zimmer, die Arme vor der Brust verschränkt.

„Jasper, bitte tu mir einen Gefallen und hör auf, so herumzuwandern.“ „Sie macht mich wahnsinnig!“, fauchte er und ein drohendes Knurren arbeitete sich in seiner Kehle hinauf.

Carlisle blickte ihn verwirrt an. „Was meinst du?“

Jaspers Knurren flaute ab. „Dieser Geruch, den sie verströmt … die ganze Zeit muss ich an ihn denken. Die ganze Zeit hab ich irgendwelche fernen Erinnerungen im Kopf, verschwommen aber da. Und ich weiß nicht wieso!“ „Passiert das zum ersten Mal?“ „Sicher, sonst würde ich ja nicht so ausrasten.“

Dr. Cullen dachte einen kurzen Augenblick nach und wandte sich dann wieder Angel zu, deren Augenlieder plötzlich zu flackern begannen. Kurz darauf öffnete sie die Augen und blickte überrascht in das Gesicht des Arztes. „Sie schon wieder!“

Trotz des forschen Tones lächelte er. „Machst du jetzt da weiter, wo du vorhin aufgehört hast, ja?“ „Wenn Sie scharf drauf sind.“ „Angel …“ „Ach wissen Sie was! Sparen Sie sich weitere Reden. Ich hab sowieso rasende Kopfschmerzen und keinen Nerv, mich auf so einen Mist zu konzentrieren.“ „Tja und ich fürchte, daran bin ich Schuld.“ „Wer sonst?“, brummte sie und atmete scharf ein, als ein stechender Schmerz durch ihren Brustkorb fuhr.

„Wie ich sehe, kann man dir nichts vormachen. Schön, wenn man so frisch und munter mit dir reden kann.“

Angel verdrehte die Augen.

Carlisle warf Jasper über seine Schulter hinweg einen kurzen Blick zu. Der nickte kaum merklich und richtete seinen Blick auf Angel, die misstrauisch ihre Augenbrauen hob. „Was wird das?“ „Das wird gar nichts.“, beschwichtigte der Arzt sie und wartete auf die gewünschte Wirkung.

Tatsächlich breitete sich kurz darauf eine Welle von Gleichmütigkeit im Raum aus und erfasste auch Angel, die zu seiner Erleichterung entspannt seufzte. „Ich weiß ja nicht, was Sie da gerade mit mir machen, Doc, aber ich fürchte, es scheint zu wirken. Seien Sie froh!“ „Ich mach überhaupt nichts.“ „Dann halt ihr bulliger Leibwächter da drüben.“, säuselte sie und deutete mit einer lässigen Handbewegung auf Jasper, der unwillkürlich grinsen musste. Angels gleichmütiger Ton passte so gar nicht zu ihr. Er konnte sich gut vorstellen, dass unter anderen Umständen ihr Puls gerast und sie, statt zu säuseln, geschrieen und um sich getreten hätte. Zu seinem Glück wirkte seine Gabe bei ihr

„Wie fühlst du dich?“ „Das wissen Sie doch am besten.“ „Ich meinte gesundheitlich.“ „Ja, ich auch.“

Carlisle schloss die Augen und atmete tief durch. Manchmal war es schon schwer, in ihrer Gegenwart die Fassung zu wahren. Sie ließ einem keine Chance, selbst wenn man klarstellte, dass keine bösen Absichten bestanden. „Na schön … beantworte die Frage eben nicht. Ich stelle dann halt meine eigenen Vermutungen an. Und ich schätze, aufgrund der Tatsache, dass deine Zunge schon wieder so schnell wie die einer Schlange ist, denke ich, dass du soweit schon wieder in Ordnung bist. Von deinen Rippen mal abgesehen.“ „Die durch die reizende Klammeraktion ihres Bullterriers wahrscheinlich noch einmal ordentlich zermatscht wurden.“

„Ich saß ja überhaupt nicht auf dir drauf!“, knirschte Jasper, doch das Grinsen in seinem Gesicht blieb.

Angel kniff die Augen zusammen. „Der Schmerz hat aber was Anderes verkündet.“ „Ach entschuldige, vielleicht bin ich ja einmal ganz kurz gegen deine Rippen gekommen.“ „Ja, ja... das war doch nur ein geschickter Versuch, mich zu betatschen.“

Jasper ballte die Hände zu Fäusten. Das Grinsen war weg. „Himmel nochmal … dieses Mädchen bringt sogar mich zur Raserei.“

Angel fuhr, trotz Schmerzen, hoch. „Wer ist hier ein Mädchen?“

Jasper runzelte die Stirn. „Also wenn du das noch nicht mal weißt.“ „Vorsicht, Freundchen!“ „Sonst, was?“ „Sonst knallt’s!“ „Mit gebrochenen Rippen?“

Als Antwort knirschte sie nur mit den Zähnen und blickte schließlich beleidigt aus dem Fenster. Und wieder rollte eine Welle von Gleichmütigkeit über sie hinweg.

Jasper warf Carlisle in der Zeit ein Grinsen zu und lehnte sich gegen die Wand.

„Also, Angel! Ich denke, wir können dich heute entlassen und ich denke, das ist auch ganz gut so, bevor du hier noch mehr Chaos anrichtest. Deine Rippen werden sicher schnell verheilen.“

Angel kaute auf ihrer Unterlippe.

„Was ist?“

Keine Reaktion.

„Angel? Was ist los?“ „Ach gar nichts. Ich überlege nur gerade, wie ich die teilweise Bewegungsunfähigkeit umgehen kann.“

Carlisle schlug sich plötzlich gegen die Stirn, was Angel verwunderte. Selten gab sich ein Vampir eine solche Blöße. „Das hab ich ganz vergessen.“, lachte er.

„Was denn vergessen?“, fragte sie mit dem unguten Gefühl, dass die Antwort nicht zu ihrer Freude ausfallen würde.

„Natürlich werden du und Maya solange bei uns untergebracht, bis wir den Vampir gestellt haben und ihr wieder vollständig auskuriert seid.“

Das übertraf sogar ihre schlimmsten Vorstellungen. Geschockt und mit offenem Mund starrte sie ihn an.

„Hmm … Freudensprünge oder Erleichterung sehen anders aus.“, stellte er fest und warf einen Blick auf Jasper, der die Stirn runzelte und mit konzentrierter Miene eine neue Gleichgültigkeitswelle auswarf, die diesmal jedoch abprallte.

„Das war jetzt der schlechteste Scherz, den sie jemals loslassen konnten!“, fauchte sie wütend, packte die linke Ecke der Decke und schlug sie zur Seite. Mit Schwung sprang sie aus dem Bett und begann sofort zu taumeln. Jasper war zur Stelle und griff nach ihrem rechten Arm. „Vorsicht!“ „Ich kann das allein!“, keifte sie zurück und riss sich von ihm los.

„Offensichtlich nicht.“, erwiderte er und packte sie wieder am Arm. „Sei doch endlich mal vernünftig.“ „Bin ich ja. Deswegen werde ich ’nen Teufel tun und bei dir zur Untermiete einziehen.“

„Angel.“, wandte Carlisle ein, der sich von seinem Stuhl erhob sie bittend ansah. „Setz dich nicht dieser Gefahr aus. Sieh doch ein, dass du momentan einfach auf Hilfe angewiesen bist. Maya hat uns diese Probleme nicht gemacht.“ „Tja, sie ist eben vertrauensseeliger, seid doch froh darüber.“ „Das hat weniger damit zu tun. Sie ist nur vernünftiger.“

Angel warf Jasper einen langen Blick zu. Die Erinnerung an das Bild ihrer Familie, das sie immer mit sich herumtrug. Die Ähnlichkeit zwischen Jasper und dem Zwillingsbruder ihres Ur-Ur-Urgroßvaters. Der Widerwille, sich in das Haus der Vampire zu begeben, flaute ein wenig ab. Die Neugier begann sich in ihr regen.

Seufzend wandte sie sich an Carlisle. „Na schön! Aber wehe, irgendeiner von euch knabbert mich an.“ „Glaub mir, die werden alles tun, um sich von dir fernzuhalten.“ „Gut für sie.“

Jasper verdrehte wieder die Augen und führte Angel zur Tür hinaus.
 

„Mmmhhh … das sieht aber appetitlich aus.“, murmelte Angel, während sie auf den Haufen Paprika starrte, den Maya in der letzten halben Stunde mühsam zurecht geschnitten hatte.

Maya blickte sie streng an. „Fang ja nicht an zu naschen.“ „Aber ich liebe Paprika.“

Angels Freundin lächelte freudlos. „Ich liebe Johnny Depp auch, aber deswegen entführe ich ihn nicht einfach vom roten Teppich, oder?“ „Was hast du eigentlich immer mit Johnny Depp?“ „Was hast du immer mit deinen Vampiren?“, entgegnete Maya angriffslustig, legte des Messer zur Seite und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Bruch, den sie sich in ihrem rechten Arm eingefangen hatte, war schnell verheilt. Nur noch hin und wieder hatte sie noch mit den Auswirkungen zu kämpfen, während Angel noch immer unter starker Bewegungseinschränkung litt. Ihre Rippen heilten bei weitem nicht so schnell wie sie gedacht und Carlisle angekündigt hatte.

Angel setzte zu einer Antwort an, verkniff es sich jedoch, als ihr klar wurde, dass sie nicht genau wusste, was sie überhaupt sagen wollte.

Stattdessen griff sie in ihre Hosentasche und förderte eine Zigarette zutage, die sie rasch anzündete und genüsslich dran zog.

Maya riss die Augen auf. „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst.“ „Was denn?“, fragte Angel und blies erleichtert eine Rauchwolke in die Höhe.

„Du rauchst doch jetzt nicht wirklich.“ „Wonach sieht es denn sonst aus?“ „Angel, bist du verrückt? Du bist doch überhaupt noch nicht komplett auf dem Damm.“ „Willst du Moralapostel spielen?“, fragte Angel scharf.

Maya zwinkerte schelmisch. „Funktioniert es denn?“ „Keineswegs.“ „Dann kann ich auch nichts mehr für dich tun.“, grinste sie und wandte sich der nächsten Paprikatschote zu, die Angel gierig beäugte.

Um sich abzulenken, nahm sie einen weiteren Zug, bis ihr jemand von hinten die Zigarette aus der Hand riss.

Geschockt blickte sie noch einen Moment ins Leere, ehe sie herumfuhr und Carlisle fassungslos ansah. „Was soll das?“ „Hab ich dich nicht gebeten, erst dann wieder zu rauchen, wenn du ´wieder vollkommen gesund bist?“ „Ja.“ „Und warum hältst du dich dann nicht dran?“

Neben sich pfiff Maya bedeutungsvoll, während sie weiterhin die Paprika in Streifen schnitt.

„Hey, das ist immerhin meine Gesundheit!“ „Für die ich verantwortlich bin.“ „Ich hab Sie nicht darum gebeten, die Verantwortung zu übernehmen.“ „Und trotzdem hab ich es getan.“, schloss er, löschte die Zigarette und rauschte wieder an ihr vorbei. Gleichzeitig schnappte er sich ihre Zigarettenschachtel aus der rechten Hosentasche, was sie mit Schrecken zur Kenntnis nahm. Sehnsüchtig blickte sie ihm ein paar Sekunden nach, sah dann auf die Paprikastreifen neben sich und warf dann Maya einen bestürzten Blick zu.

Ihr Freundin erwiderte ihren Blick mitleidig, blickte ebenfalls kurz auf die Paprika und hielt ihr dann seufzend das Brett entgegen.

Bereits nach fünf Minuten war das Brett leer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  LittleAngel
2009-10-16T18:40:46+00:00 16.10.2009 20:40
ich mag paorika auch und nach dem kapi konnt man glatt eine essen :-D hab aber keine im haus :-( MAYA ICH WILL AUCH WAS AB!! das kapi hat mir super gefallen^^ hab heut auch gar nichts zu kritisieren einfach klasse, ich hatte auch kein problem zu den cullens zu ziehen.
also nach deiner geschichte ist jasper mein lieblingsvampir, bei stephanies kann ich mich da nie entscheiden, finde es super wie er auf angel reagiert und besonders wenn man den ruhigen total ausgeglichenen und eher zuruckhaltenden vampir vom original im hinterkopf hat. wobei ich finde das du was ihn betriffst auch nie ubertreibtst so das man meint das er mit dem jasper von twilight nichts mehr zu tun hat. carlisle ist auch gut getroffen und zu vampio gib mal twilight in google ein dann griegstn haufen bilder.
mich wuerde eher das ausehen von angel und maya in bildform interesieren, wie wars mit nem steckbrief? ;-)

Von:  VonArrcross
2009-03-01T16:15:25+00:00 01.03.2009 17:15
Paprika ist gesünder als dieser Tabak. Paprika sieht zudem auch besser aus, riecht besser und schmeckt besser. Amen. *Paprika ess*

Was gäbe es sonst noch zu sagen? Ah ja. Ich weiß nicht ob Dr. Cullen in der Bis(s)-Reihe auch so ist, aber hier in deiner Geschichte gefällt er mir immer mehr. Warum habe ich eigentlich noch kein Bild von dem? *g*
Bei solchen Vampiren im Haus leben... Also für mich ein Traum, aber ich bin ja auch keine Jägerin.
Was es mit äh... Jaspers Gabe auf sich hat, habe ich inzwischen auch gerafft, auch wenn mir dafür noch die genauen Worte fehlen. Aber ihm möchte ich nicht gegenüberstehen, wenn ich mal auf 180 bin. Das bin ich so schon zu selten und dann noch auf Kommando genau abzuflauen... *kopfschüttel* Nein danke.

Ich werd wohl mal weiterlesen. *weiter hüpf*
Von:  Yatimu
2009-02-22T17:22:04+00:00 22.02.2009 18:22
Angel sollte wirklich lieber Paprika essen als rauchen...
Das is jedenfalls meine bescheidene Meinung^^
Kommen wir jetzt zu dem Kapitel:
Großartig, wie eh und je!!!!
Die Schlagfertigkeit von Angel ist dir wirklich supa gelungen !!!
Auch die anderen Teile, die einen beim lesen immer schmunzeln lassen, finde ich wirklich einzigartig!
Das verleit der Geschichte deinen ganz eigenen Stil...
und das ist genau der Stil den ich so klasse finde^^
Also bleib bei deinem genialen stil und ich bleib beim lesen deiner ffs^^
Toll toll toll!!!!


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