Kaibas POV
Titel: Weil du mich nicht liebst…
Kapitel: 1/2 - Kaibas POV
Fandom: YuGiOh!
Autor: Jin-Xain
Pairing: Kaiba x Yami / Seth x Atemu
Genre: Shounen-Ai, Drama
Warning: Shonen-Ai
__________________________________________________________________
Du kannst dich nicht mehr an mich erinnern, nicht wahr?
Aber ich habe dich auch nach all den Jahren nicht vergessen. Ich wusste, dass ich dich irgendwann wieder sehen würde. Und nun stehe ich dir endlich gegenüber.
Beziehungsweise deinem Geist. Denn im Gegensatz zu mir wurdest du nicht wieder geboren.
Seit 5000 Jahren bist du im Puzzle eingesperrt, ohne einen Augenblick des Friedens, den der Tod mit sich bringt.
Ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich, als hätte ich dich verraten. Denn während ich friedlich in einer anderen Welt schlief musstest du 5 Jahrtausende lang als rastloser Geist auf Erden umherwandern.
Was magst du in dieser langen Zeit alles gesehen haben?
Wahrscheinlich Dinge, die ich mir nicht im Ansatz vorstellen kann.
Doch nichts davon scheint dich wirklich berührt zu haben, denn du hast fast alles erlebte wieder vergessen.
Genauso, wie du mich vergessen hast.
Denn du siehst mich an wie jemanden den du nicht kennst, den du noch nie zuvor gesehen hast, wie jemanden der dir…fremd ist.
Dein gleichgültiger Blick versetzt mir einen Stich im Herz.
Doch ich erwidere ihn und endlich kann ich dich ansehen.
Die Jahre haben dich verändert. Nicht so als das ich dich nicht mehr wieder erkannt hätte. Doch trotzdem siehst du anders aus als damals. Und das nicht nur wegen der modernen Kleidung. Es ist dieselbe wie sie Yugi trägt. Aber er hat schließlich auch dein Puzzle.
Früher, als du noch gelebt hast, hattest du gebräunte kakaofarbene Haut, die stets ein seidiger Schimmer zierte. Diesen Schimmer sehe ich auch heute noch, doch nun hat deine Haut einen hellen, fast weißen Ton angenommen.
Sie erinnert mich an reines Elfenbein…
Auch deine Augen sind noch genauso so wunderschön. Jedoch sehe ich dass die Wärme und die Güte, für die du bekannt warst, aus deinen Augen verschwunden sind.
Dein Blick ist kalt.
Ich kann es dir nicht verübeln.
5000 Jahre warst du eingesperrt. Allein in einer dunklen Welt.
Da erkaltet wohl jedes Herz.
Auch die wenigen Worte die du zu mir sprichst sagen mir, dass du deine Herzenswärme verloren hast.
Deine wunderbare Stimme….wie hab ich mich mein Leben lang nach ihr gesehnt.
Mich danach gesehnt wie sie meinen Namen spricht, wie deine Lippen die 3 Worte sagen die ich nur aus deinem Mund hören will.
Die Worte: “Ich liebe dich“….
Doch du sagst sie nicht. Und du hast sie nie gesagt.
Ich weiß, ich habe gar nicht das Recht dazu. Aber trotzdem…
Ich liebe dich. Ich habe dich schon immer geliebt…
In dem Moment als ich dich zum ersten Mal sah….
In all den Jahren, die ich an deiner Seite war und du doch mich doch nie wirklich beachtet hast…
Und in dem Augenblick, als du gestorben bist….
Ja, ich erinnere mich noch genau daran. An das Feuer, die 3 riesigen Bestien, an den Hohepriester, dessen besessene Seele dich verraten hat….
Ich habe es gesehen wie die 3 Göttermonster sich gegenseitig vernichteten und dich mit in den Tod rissen. Und als sich der Staub der Schlacht gelegt hatte fand man nichts weiter als das Milleniumspuzzle.
Ich sah dich sterben und in dem Augenblick ist ein Teil von mir mit dir gestorben.
Mein Herz zerbrach in 1000 Scherben und es brauchte 5000 Jahre bis sie sich wieder zusammengefügt hatten.
Und nun wo ich dich sehe droht es wieder zu zerspringen…
Ich kann es verdrängen, verleugnen und dennoch weiß ich dass es wahr ist.
Ich habe dich geliebt und ich tue es auch heute noch. Mehr als du dir vorstellen kannst.
Doch du? Du erwiderst diese Gefühle nicht, hast es nie getan und wirst es wohl auch nie.
Die 3 Worte, nach denen ich mich so sehr sehne, werde ich nie von dir hören. Und selbst wenn du dasselbe empfinden würdest…uns trennen Welten…
Ich bin jung und habe noch ein ganzes Leben vor mir.
Du bist seit langem tot und sehnst dich nach dem ewigen Frieden.
Hätte ich doch nur früher meine Vergangenheit akzeptiert. Hätte akzeptiert das ich schon einmal gelebt habe, vor 5000 Jahren. Das ich ein Hexenmeister war, das ich dich verraten habe und…das ich dich liebe. Doch meine eigene Sturheit und Arroganz vernebelte meine Sinne und ließen mich die Wahrheit nicht erkennen.
Ich kann dich nicht einmal um Verzeihung bitten, weil du dich nicht mehr erinnerst. Doch andererseits ist es gut, das du die Geschehnisse von damals vergessen hast. Wahrscheinlich würdest du mich nicht einmal mehr ansehen…
Ich weiß, ich habe dich verraten, dich betrogen und letztendlich bin ich schuld daran, das du so jung gestorben bist. Doch trotzdem ist diese brennende Liebe zu dir stärker als all der Hass, das Mitleid und die Verachtung die ich für mich selbst empfinde.
Ich hasse mich.
Ich verachte mich.
Ich weiß, dass ich deine Liebe nicht verdient habe.
Die Schmerzen meines Herzens, das Brennen, die Tränen…ja das habe ich verdient.
Ich habe kein Recht diesen Wunsch zu haben, doch er ist da.
Mein Wunsch nur einmal deine weichen Lippen küssen zu dürfen, ein einziges Mal über deine zarte Haut zu streichen, dich ein einziges Mal glücklich zu sehen.
Ein starker Stich in meiner Brust sagt mir dass mein Herz erneut zerbrochen ist. Doch ich verdiene es nicht anders…
Wenn du nur wüsstest wie sehr ich dich liebe.
Doch selbst wenn, würde es nichts ändern.
Ich würde nie mit dir zusammen sein können.
Nicht weil du tot bist…
nicht weil du mich vergessen hast…
nicht weil uns Welten trennen…
sondern…
weil du mich nicht liebst.
