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Toras Vergangenheit

von

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Der Bunker

7.Der Bunker

Inzwischen waren Monate vergangen. Sie war allein in Berlin und erledigte hier und da kleinere und größere Aufträge, die sie übers Internet bekam.

Ken verfolgte ihre Geschäfte, obwohl er zurück in Japan war, ganz genau. Er wohnte bei seinem Bruder Neo, der eine Ausbildung zum Polizisten machte:

„Hey! Alles klar mit dir?“, fragte Neo, als er seinen Bruder schmachtend vorm Computer sah:

„Ah, da ist ja die Politesse.“, sagte Ken mit wenig Motivation.

„Früher klang das viel spitzer. Jetzt ist es ein billiger Abklatsch eines Versuches mich zu ärgern.“, meinte Neo: „Also großer Bruder, was ist mit dir?“

„Nichts!“, wendete der sich ab.

„Willst du mich auf den Arm nehmen? Du hast dich total verändert. Seit Wochen hängst du hier rum, wie ein nasser Sack und ich möchte jetzt von dir wissen wieso.“

„Das geht dich nichts an.“, fauchte der ältere Misaki- Bruder. Neo setzte sich neben ihn und starrte ihn an. Ráion ging das mächtig auf den Keks:

„Budda! Du bist ja schlimmer als Tora! Wenn man bei ihr sagte: Schluss, dann war auch Schluss.“

„Aha, also doch eine Frau.“

„Hä, höre auf zu spinnen.“, sagte Ken schnell.

„Oh doch, was ist das Einzige auf der Welt, dass einen Mann in einem Jahr so verändern kann? Vor allem einen Dickschädel wie dich. Da kommt nur eine Frau in Frage in die er verliebt ist.“ Ken sagte nichts und starrte nur auf den Bildschirm.

„Dein Schweigen verrät alles. Warum rufst du sie nicht einfach an und entschuldigst dich bei ihr.“

„Wie kommst du darauf, dass es meine Schuld ist?“

„Weil wir immer schuld haben.“, sagte Neo. Ráion stand auf und ging: „Mein liebeskranker Bruder ist echt belastend.“

Ken war zu Fuß in den Straßen von Tokio unterwegs. Er achtete gar nicht auf die Einfamilienhäuser in Juban, an denen er jetzt vorbei ging. Er war mit den Gedanken bei ihr und überlegte:

- Habe ich mich wirklich so sehr verändert? Na ja, ich starre nicht mehr jedem Rock hinterher. -, er blieb stehen und sah auf seine Schuhe: - Aber ich muss zugeben, dass ich sie vermisse. Dank ihr konnte ich auch mal wieder richtig lachen. -, erinnerte er sich an ihren Drogenkater. Ein kleines Grinsen huschte ihm unwillkürlich über die Lippen:

- Tina. -, ging ihm liebevoll ihr Name durch den Kopf. Es war schon abends als er zurück in der Wohnung seines Bruders kam. Dieser war gerade mit duschen fertig und zog sich für einen schicken Abend mit seiner Freundin an:

„Sag mal Ken hast du heute Abend Zeit?“

„Wieso?“

„Vielleicht hast du ja Lust mit uns mitzukommen.“, bot der kleine Misaki an.

„Und ich bin dann das fünfte Rad am Wagen, nein danke.“

„Bist du nicht. Sie könnte dann ihre Freundin mitnehmen.“ Ken verzog das Gesicht: „Gut, ich rufe sie an und sage, dass du mitkommst.“, sagte Neo.
 

Der Abend war ein einziges Desaster. So dass sich im Endeffekt sogar Neos Freundin trennte.

Nun standen die beiden Männer im Arisugawa Memorial Park:

„Danke! Vielen Dank, Ken!“, fluchte Neo.

„Mach dir nichts draus. Die Kleine war eh nichts für dich.“

Wumms,

hatte er eine sitzen. Er hätte sie im Schlaf abblocken können, aber er wollte nicht:

„Du schlägst zu wie ein Mädchen.“

Peng,

„Und wie war es mit der?“, fragte der jüngere Misaki.

„Ich muss dir leider sagen, dass meine Tigerin mehr Schmackes drauf hat als du.“

„Aber deine sogenannte Tigerin will mit einem Arsch wie dir nichts mehr zu tun haben, weil du nie aussprichst was du wirklich fühlst!“, brüllte Neo. Im nächsten Moment sprang Ken auf ihn zu und riss ihn zu Boden und kurz darauf waren sie nur noch als Knäuel zu erkennen.

Noch in der gleichen Nacht zog Ken aus und suchte sich vorerst ein Hotel. Die Tage darauf machte er sich auf die Suche nach einem neuen Versteck. Er fand schließlich eins und machte sich anschließend auf den Weg nach Deutschland.
 

Tora kam gerade von einem Auftrag aus Italien zurück. Im Geiste war sie völlig woanders, als sie das Hochhaus mit ihrer Wohnung betrat. Sie wollte ihre Tür aufschließen, als sie eine Rose an ihrem Türknauf hängen sah:

-Was ist das? -, fragte sie sich und zog vorsichtig ihre Pistole, aufpassend dass niemand es sah. Leise schloss sie die Tür auf und schlich durch den Flur.

Sie stieß die Wohnzimmertür auf und hielt die Waffe im Anschlag. Tina war überrascht. Der Raum war abgedunkelt und nur durch ein paar Kerzen erhellt. Auf der Couch lagen Dutzende von roten Rosen. Sie senkte die Walther und blickte sich weiter um.

Plötzlich klingelte es. Die Tür war noch auf und dort stand jemand, sein Gesicht verdeckt von weiteren Rosen. Sie ging dahin und schlug Ken das Brett vor der Nase zu.

Er holte den Dietrich raus mit dem er sich Stunden zuvor schon Zutritt verschafft hatte und öffnete das Schloss. Tora stand wie gebannt vor dem Rosenzimmer.

Sie hörte wie die Tür aufging. Ráion kam von hinten an sie ran. Tina spürte seinen Atem an ihrem Hals. Er fasste ihr auf die Schulter. Sie senkte den Kopf und löste sich von der Berührung:

„Tora...“, er sprach nicht weiter. Die Worte erschienen ihm viel zu gefährlich, als dass er sie aussprechen könnte:

„Ráion, was bezweckst du?“, fragte sie mit erstickter Stimme, ihm immer noch den Rücken zugedreht.

„Weißt du, die ganze Zeit, die du jetzt nicht bei mir warst..., musste ich... an dich... denken.“, stotterte er sich zurecht: „Mein Bruder machte mir dann klar, wie sehr ich dich vermisse.“, während er das sagte, ging er um sie herum.

„Aber du vertraust mir nicht und...“ Er legte ihr den Finger auf den Mund:

„Ich vertraue dir. Sogar mehr als mir. Ich bitte dich, verzeih mir meinen Egoismus.“, flehte er. So hatte sie ihn nie gesehen.

„Du vertraust mir?“

„Mehr als jedem anderem.“

„Und liebe?“, fragte sie, ihn nicht ansehend.

„Soll nicht zu kurz kommen.“, sagte er leicht schelmisch, meinte es aber ernst. Die vorbeifahrenden Autos beleuchteten sein Gesicht und seine Augen blitzten immer wieder auf. Sie ging auf ihn zu:

„Ken, ich liebe dich.“, gestand sie ihm endlich. Er nahm sie in den Arm: „Was hast du vor?“, fragte Tora nervös. Er berührte ihre Wange und führte ihre Lippen an seine. Sie riss die Augen auf, schloss sie dann aber und genoss das Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit.

Als sie am nächsten Morgen erwachten, schmiegten sie sich aneinander:

„So eine Nacht habe ich noch nie erlebt, zwischen Rosen.“ Ráion küsste sie:

„Willst du mit nach Japan kommen?“, fragte er, noch etwas benebelt von der Nacht. Sie stützte sich auf ihre Ellenbogen und wendete sich zu ihm:

„Wozu habe ich sonst die Sprache gelernt. Außerdem sind hier einige Syndikate, Mafiafamilien und sonstige üble Typen hinter mir her.“

„Warst also fleißig.“, schmunzelte er.

„Ein bisschen.“ Ken wirkte plötzlich wieder ernst:

„Schaffst du es in drei Stunden zu packen? Dann könnten wir heute schon losfliegen.“

„Heute schon, warum?“, fragte sie etwas panisch.

„Ich muss dringend nach Tokio.“

„Wieso?“

„Ist nicht so wichtig. Nimm nur das Nötigste mit. Wir kaufen alles andere in Japan.“

Sie steckte größtenteils Erinnerungen ein. Fotos, den Plüschhasen ihres Bruders, das Schmuckkästchen ihrer Mutter und von ihrem Vater die Pfeife.

Mit Ken betrat sie noch am gleichen Tag den Flughafen. In zwei Stunden würde sie mit ihm im Flugzeug nach Japan sitzen. Noch drei Tage vorher hatte sie versucht sich an den Gedanken zu gewöhnen, ihn nie wieder zu sehen. Sie war froh, aber andererseits auch traurig, dass sie ihr Heimatland für immer verließ.

Achtundvierzig Stunden später standen Tora und Ráion am Tokioer Airport vor dem Haupteingang. Es war voll. Die Menschen drängten zu den Taxen und Bussen. Fast jeder beladen mit Koffern und Taschen:

„Wo geht’s jetzt hin?“, fragte Tina, die ebenfalls einem ziemlich großen Rucksack trug.

„Zur U- Bahn, wir müssen nach Azabu Juban.“; sagte Ken und ging mit seinem kleinen Gepäck voran.

Auch am Bahnhof drängten sich Unmengen von Leuten. Es war eng. Ständig wurde sie angerempelt. Im Zug quetschten sich alle wie Ölsadienen aneinander. Auf Deutsch fragte sie Ken:

„Ist das hier immer so?“

„Ja, täglich bis zu 20 Stunden.“

„Kriegst ja eine Macke.“ Er lachte nur. Mit dem Auto würden wir stundenlang im Stau stehen.“

Am Bahnhof Juban stiegen sie aus. Zielsicher ging Tina in Richtung Treppe. Doch Ken hielt sie am Ellenbogen fest:

„Warte.“, sagte er und führte sie, entgegen des Menschenstromes. Sie standen jetzt am Gleistunnel:

„Wo wollen wir hin?“ Ken antwortete nicht, sondern sah sich nur um.

„Komm.“, sagte er und ging in den Tunnel hinein: „Beeil dich, der nächste Zug kommt in zwei Minuten. Sie gingen seitlich an der Wand entlang.

„Halt.“, sagte Ken und schob an der Tunnelmauer. Diese gab nach und es entstand ein Durchgang. Etwa 1.75m hoch und 50cm breit.

Am Tunnelende waren die Lichter der herannahenden U- Bahn bereits zu sehen. Beide gingen in die Wand.

„Wo sind wir hier?“, fragte Tora in völliger Finsternis. Er berührte sie an den Schultern:

„Keine Sorge, wir sind gleich da.“ Er entfernte sich ein Stück von ihr und öffnete, nach ihrem Gehör, eine sehr schwere Tür und etwa 15 Meter von ihr weg, wurde eine Bauleuchte angemacht. Tina nahm einen unangenehmen Geruch war:

„Sag mal verrottet hier dein letztes Opfer?“, sie konnte bei der stickigen Luft kaum atmen. Sie traf fast der Schlag, als sie durch die Panzertür ging.

In diesem enorm großen Hohlraum war wohl seit dem Ende des ersten Weltkrieges niemand mehr gewesen. Die Wände waren schwarz vor Moder. Das starke Licht wurde regelrecht verschluckt:

„Was ist das hier?“, fragte sie mit Mühe ihren Mageninhalt zurückhaltend.

„Unser neues Versteck. Das ist ein vergessener Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Er war für 75- 100 Menschen gebaut worden.“

„Wenn du glaubst ich wohne in diesem Loch, hast du dich geschnitten.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging raus:

„Tora, hey Tora warte!“, lief er ihr nach. Er hielt sie am Oberarm fest: „Ich weiß, es ist nicht gerade ein Hotel, aber mit etwas arbeit, kann man da viel draus machen.“, versuchte er zu überzeugen. Tina wusste nicht was sie denken, was sie machen sollte. In diesem versifften Loch leben, wollte sie nicht. Ohne Ken sein, konnte sie nicht:

„Tu mir wenigstens einen Gefallen, lass uns heute Nacht woanders schlafen.“, bat sie. Er verdrehte leicht die Augen, sagte dann aber zu.

Sie nahmen sich ihre Sachen und suchten in Juban ein preiswertes Hotel. Schon früh lagen sie im Bett. Ráion starrte an die Decke und sah dann sie an:

„Tina, ist das Versteck wirklich so schlimm?“, fragte er.

„Du weißt, ich machen fast alles mit, aber da würde nicht mal eine Ratte leben.“ Er stützte sich auf die Ellenbogen und sah sie an:

„Wir kriegen da schon Ordnung rein. Wir könnten ein paar Wände einziehen.“, versuchte er positiv zu klingen.

„Mmh.“

Er legte sich wieder hin und war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob es klug war Tora zu sich zu holen.

Auf einmal hatte er ihr Gesicht vor sich:

„Worüber denkst du nach?“, fragte sie, diesmal stützte sie sich über ihn.

„Nichts weiter.“, wich er aus und streichelte ihre Wange. Sie kam an ihn ran und küsste ihn. Sie spürten einander und hauchten sich sanfte Berührungen mit den Lippen auf die Haut:

„Du bist unglaublich.“, sagte Ken wenig später und drückte sie an sich.

„Wieso hast du damals im Schießstand eigentlich nachgegeben und mir den Umgang mit Waffen gezeigt?“, fragte Tina.

„Ich wollte einfach keine Kugel im Hintern.“ Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an:

„Ach komm schon, das wird doch nicht alles gewesen sein.“

„Du willst die Wahrheit?“, fragte er. Sie nickte: „Also gut, mir gefiel deine Hartnäckigkeit. Ich hatte die Wahl. Entweder dich erschießen oder dir das beibringen.“, sagte er.

„Du hättest mich umgebracht?“

„Ich stand kurz davor.“, grinste er, meinte es aber ernst. Sie schüttelte leicht den Kopf und legte sich wieder hin.

Am nächsten Morgen begann die Aktion: Bunkerreinigung. Sie brauchten fast drei Wochen, um dort eine Grundreinigung reinzubringen. Sie räumten alles aus. Zum Glück fanden sie einen weiteren Weg aus dem Bunker, durch den sie alles abtransportieren konnten. Sie mussten in voller Schützkleidung die Wände abkärchern und es mit einem Umluftgerät trocknen. Ken zog Stromleitungen und Wände ein, sie verputzten, tapezierten, fliesten, legten Auslegware und Matten aus. Das Ganze dauerte etwa anderthalb Monate.

Das Versteck hatte jetzt 2 Zimmer, einen großen Aufenthaltsraum mit Küche, in einer Ecke standen Couch und Fernseher, einen Trainingsraum ausgelegt mit Judomatten und Boxsäcken, einem Schießstand und einem kleinen Labor.“ Außerdem hatten sie für eine Klimaanlage für Frischluft gesorgt. Die Eingangstür war mit einem Händeabdrucksystem gesichert. Sie hatten Strom, Internet- und Fernsehanschluss, sogar ein Bad mit Toilette und Dusche.

Die Wände waren ein wenig mit warmen Farbe und Bildern versehen worden. Einige Pflanzen standen drin, darauf hatte Tora bestanden. Ken hatte für so´n Unkraut nichts übrig, aber es machte den Tunnel, wie sie das Versteck auch nannten wohnlicher.

Wasser-, Strom-, Abwasser- und Internetrechnung übernahm die Stadt, ohne es zu wissen:
 

„Und, was sagst du?“, fragte Ken, als der letzte Handschlag getan war.

„Im Gegensatz zu vorher, super.“, meinte sie. Tina sah durch den großzügigen Aufenthaltsraum. Die hölzerne Küche, der große Esstisch, die Fernsehecke mit dem Lümmelsofa:

„Eins ist sicher, Fenster putzen brauche ich nicht.“

„Bist du denn mit nichts zufrieden!“, fluchte er und ging in den Trainingsraum. Tora sah ihm verwirrt hinterher.

- Es sollte doch nur ein Scherz sein. -, dachte sie.

Ráion prügelte auf die Boxsäcke ein. Tina kam dazu:

„Ken, so war das doch nicht gemeint.“ Er kickte ihr den Boxsack entgegen. Sie wich elegant aus:

„Sind wir über das Stadium nicht schon hinaus?“, grinste sie, um ihn weiter zu reizen. Es folgten Fußtritte und Fausthiebe, immer ins Leere. Dann stieg Tora ein. Sie grätschte in seine Füße und brachte ihn zu Fall:

„Was soll denn das?“, beschwerte er sich.

„Was fragst du mich. Du hast damit angefangen.“, stellte sie fest. Ken lag noch wie eine Schildkröte auf dem Rücken. Sie drehte sich um, stand auf und sah ihn an:

„Willst du mir sagen was los ist?“, fragte sie.

„Es ist nichts.“, wich er aus, erhob sich und ließ sie im Trainingsraum stehen.

In den folgenden Wochen war Misaki äußerst distanziert. Tina wusste, in den Situationen lässt man ihn am besten in Ruhe. Doch irgendetwas hatte sich verändert.

Es kam vor, dass er tagelang verschwand. Es gab während dessen immer wieder unerklärliche Todesfälle, was von Tora allerdings unbemerkt blieb. Jedes mal, wenn er da war, spürte sie dass ihn etwas belastete, aber sie fragte nicht nach. Sie wusste, sie würde keine Antwort bekommen. Sie machte sich Gedanken, da unten in ihrem Versteck und lenkte sich mit Training ab. Sowohl physisch, als auch kognitiv trainierte sie jeden Tag. Teilweise bis zur Erschöpfung, um nicht durchzudrehen. Eine weitere Ablenkung war Doktor André Schwarz, dieser war, wie sie glaubte, ihr hinterhergezogen. Sie freute sich ehrlich darüber, dass sie jetzt nicht nur Ken als Ansprechpartner hatte, sondern auch jemand außerhalb der Bunkermauern.

Es waren wieder vier Tage vergangen, seit sie Ken, das letzte mal gesehen hatte, als eine SMS auf ihrem Handy erschien:

„Tora, ich brauche dich. Komm schnell zur Midori no dono.“

Tina hielt nichts mehr. Ráion war in Schwierigkeiten oder schlimmeres. Fünfzehn Minuten später hielt sie mit quietschenden Reifen in der Straße. Ken stand vor einem Restaurant. Ihr fiel ein tonnenschwerer Stein vom Herzen, als sie ihn erkannte. Sie ging auf ihn zu:

„Was soll das?“, fragte sie ihn.

„Ich dachte, ich lade dich mal zum Sushi ein.“, lächelte er.

„Und deshalb schickst du mir eine Nachricht, als wenn du gleich abgeschlachtet wirst.“, fragte Tina jetzt doch aufgebracht.

„Du solltest dich beeilen.“, grinste er.

„Und tschüß.“, sagte sie, stieg in ihren Wagen und fuhr los:

- Dieser Vollidiot. -, ging ihr durch den Kopf.

Als Ráion ins Versteck kam, hatte sich Tora in ihrem Zimmer eingeschlossen. Er klopfte an die Tür:

„Verschwinde!“, fluchte sie.

„Warum bist du denn so sauer?“, fragte er.

„Warum wohl! Ich mache mir seit Tagen sorgen. Dann schickst du mir diese SMS. Ich denke es ist dir sonst was passiert und du sagst: Ich wollte, dass du dich beeilst. Vielleicht geht es in deinen Kopf rein, dass ich mir Sorgen mache.“, brüllte sie. Nun war es ihm doch unangenehm:

„Ach komm schon, so schlimm war es doch nicht.“, versuchte er es runter zu spielen.

„Für dich vielleicht nicht. Du bist ein Arsch, auf meine Gefühle nimmst du keinerlei Rücksicht!“, schrie sie durch die Tür. Er sah es nicht, aber sie hatte Tränen in den Augen.

„Tora, komm schon. Es war nicht so gemeint.“ Wütend schmiss sie ein Buch an die Tür. Es knallte laut und Ken erschrak. Er setzte sich vor die Tür auf den Boden:

„Tora, es tut mir leid.“, sagte er ziemlich kleinlaut. Sie hörte das, machte aber nicht auf.



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