Zum Inhalt der Seite

Ausdruck

Was passiert, wenn sie einen Schritt forwärts macht? Heiji x Kazuha
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auflegung der Wahrheit

Der Handwecker dudelte früher als gedacht. Schlaftrunken schaltete Kazuha ihn aus, kurz darauf warf sie auch einen Blick auf das Datum.

'Verdammt! Heute haben wir Japanischtest!"

Gestresst sprang sie aus dem Bett und wollte gerade ins Badezimmer verschwinden, als ihr das Bild ins Auge fiel. Wunderschön lag es da, wartend auf die Erfüllung seiner Aufgabe. Wie erstarrt sah sie sich das Bild an.

Irgendwie musste sie es doch mitnehmen können, es galt keine Zeit zu verlieren!

Dann setzte sie ihren Weg ins Badezimmer fort und stylte sich so schnell wie möglich, packte ihr Zeug zusammen, lief nach unten, schluckte hastig ein paar Löffel Reis mit Beilage und versuchte, das Bild zu einem Geschenk zu machen.

Sie bettete es in rosa - pinkes Geschenkspapier, klebte eilig alle Ritzen mit Klebeband zu und band eine hübsche Schleife um eine Ecke des verpackten Rechtecks

Als sie gerade ihr Zimmer verlassen hatte, bemerkte sie, dass ihr Japanischbuch noch auf ihrem Schreibtisch lag.

"Nein!", rief Kazuha verzweifelt aus, brachte ihr Werk auf dem Bett zu liegen und verstaute ihr Buch im Schulranzen, so rasch es ging.

Mit einem kurzen Blick kontrollierte sie noch einmal, ob sie alles dabeihatte, bevor sie wortwörtlich aus dem Haus rennen wollte.

Fast wäre sie in einen braungebrannten Jungen ihres Alters gelaufen:

Ihren besten Freund Heiji.

Überrumpelt sah er sie an und fragte: "Alles okay mit dir?"

"Ja, ja... Wir müssen zur Schule wegen dem Japanischtest!"

"Ja aber heut sind wir sogar früh dran-"

"Aber ich hab keine Zeit gehabt zu lernen!", beendete Kazuha das in ihren Augen Zeit verschwendende Gespräch und lief an ihm vorbei die Straße entlang.

Sie ließ ihren Freund verdattert stehen, sie wollte nur noch in die Schule um sich zumindest ein bisschen vorzubereiten.

In letzter Zeit hatte sie sich kaum auf die Schule konzentriert, sondern nur auf die Planung ihres Bildes.

Wenn sie noch eine gute Note wollte, musste sie ihre Würdigkeit in dem Test beweisen!

"Warte mal kurz! Kazuha! Bleib mal kurz stehen!", schrie Heiji ihr hinterherrennend, aber ihr einziger Gedanke war bloß dieser Test!

"Heeeeeeyy!", fuhr Heiji auf einmal wütend auf und dem Mädchen fiel im selben Moment das Geschenk ein, dass sie sich unter dem Arm geklemmt hatte.

Vor ihr lag ein Zebrastreifen mit Ampel bei dem sie mit rasendem Atem stehen blieb.

Ungeduldig wartete sie, bis der Detektiv sie eingeholt hatte.

"Danke", keuchte er, sich auf seinen Knien abstützend.

"Wegen dem Test-"

"Später. Da." Lächelnd hielt sie ihm das verpackte Rechteck hin.

Jetzt verstand Heiji gar nichts mehr, er betrachtete das Riesengeschenk ganz genau, machte aber keine Anstalten, es anzunehmen.

Nachdrücklich fügte Kazuha hinzu: "Für dich."

"Äh, aber-"

"Nichts zu danken!", unterbrach sie ihn zum dritten Mal und lief auf die Straße, obwohl die Ampel rot zeigte. Sie hatte das Warnlicht nicht gesehen.

Aber ihr Freund schon.

"NICHT!", rief er in blankem Entsetzen, weil sich auch gerade ein Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit näherte. Schnell wollte der Junge auf die Fahrbahn sprinten und sie wieder auf den Gehsteig ziehen, aber es war zu spät.

Der Fahrer reagierte viel zu langsam und fuhr die nicht ahnende Kazuha an.

Den Tränen nahe musste Heiji das Geschehen mitverfolgen, er konnte nichts tun.

Durch die Wucht des Zusammenstoßes rollte das Mädchen über die Motorhaube, prallte hart auf dem Gehsteig auf und rührte sich nicht mehr.

Dass der Fahrer mit blassem Gesicht ausstieg und rief, ob alles in Ordnung sei, zog an dem Jungen vorbei.

Flink hechtete er über den Zebrastreifen und nahm schützend seine Freundin in die Arme. Sie hatte das Bewusstsein verloren und eine hässliche Wunde zierte ihre Wange.

Sofort holte ihr Freund sein Handy heraus und rief einen Krankenwagen, während er sie mit total besorgten Blicken versah. Das Geschenk hatte er fallen lassen, es lag schuldbewusst auf der Straße, als hätte es Gefühle...
 

Verschwitzt und erschöpft hockte ein Oberschüler auf einem der unbequemen Stühle des Wartezimmers des Krankenhauses, in des Kazuha gebracht worden war.

'Elender Mist! Ich hoffe, du bist unverletzt... Sch*** Japanischtest!'

Langsam war eine einzelne Träne dabei, sich ihren Weg über Heijis Gesicht zu bahnen. Und sie schaffte es auch.

Voll gefüllt mit Trauer tropfte sie auf das rosa - pinke Paket, das zu seinen Füßen lag. Er hatte es noch schnell geholt, bevor ihn ein Sanitäter angewiesen hatte, sich mit dem Einsteigen in den Krankenwagen zu beeilen.

Heiji wollte ihr keine zusätzliche Trauer bereiten, das hatte er sich gedacht, als er es mitnahm.

Verzweifelt seufzte er, so niedergeschlagen war er noch nie gewesen.

Er hatte es nicht geschafft, die ihm am meisten bedeutende Person zu retten...

Seine Schuldgefühle wurden unerträglich und es kamen ihm erneut die Tränen.

Plötzlich sprach ihn eine junge Krankenschwester mit langen, schwarzen Haaren an:

"Entschuldigen Sie bitte, sind Sie der Freund des Mädchens, das heute morgen angefahren worden ist?"

"Ja!", entfuhr es dem Detektiv erleichtert und er sprang erfreut vom Stuhl auf.

Das erschreckte die Krankenschwester so sehr, dass sie einige Schritte zurückwich.

Aber Heiji kümmerte das wenig. "Was is' mit ihr?", stellte er gleich die wichtigste Frage. Rasch blätterte die Schwester auf ihrem Klemmbrett herum.

"S - Sie hat mittelschwere Prellungen im Rumpfbereich, eine Schürfwunde auf der Wange und... einen mehrfachen Knochenbruch am rechten Arm."

Heiji erschrak und starrte fassungslos ins Leere.

Er wäre wohl nie wieder daraus erwacht, hätte die Schwester nicht noch hinzugefügt:

"Den Flur entlang, durch die erste Glastür, erste Tür rechts."

Wie ein Blitz durchzuckte ihn diese Information und danach gab es für ihn kein Halten mehr. Ohne Rücksicht hetzte er den Flur entlang, den Blick stets nach vorne gerichtet und als er die Glastür passierte, erblickte er auch schon die richtige Tür.

Mit gewaltiger Kraft riss er sie auf und rief: "Ka-"

"Pscht!", fauchte der Arzt, der neben seiner Freundin auf dem Bett saß.

"Sie braucht Ruhe."

Kopfschüttelnd stand er auf und ließ die beiden allein.

Kazuha hatte ihn gleich gesehen.

Als er die Tür auf gerissen hatte, hatten ihre grünen Augen zu leuchten angefangen und das taten sie auch jetzt noch.

"Heiji...", sagte sie matt, aber hoch erfreut.

Wie er bemerkte, war sie total blass, sodass sich das Pflaster auf ihrer Wange deutlich hervorhob. Was ihm natürlich auch nicht entging:

Ihre zarte Hand steckte bis zum Ellbogen in einem blütenweisen Gips.

"Tut mir echt leid. Der blöde Japanischtest war schuld-"

"Lass mal, schon gut", winkte Heiji ab und musterte sie sanft.

"Hast du Schmerzen?"

"Ja..."

Als er sein Gesicht drehte und seine ausdrucksvollen Augen zusammenkniff, machte Kazuha sich Sorgen.

"Aber was hast du denn?"

Mit einem seltsamen Blick sah er sie an.

"Weißt du...", fing er zaghaft an, "Ich wollte dich retten, aber ich hab's nich' geschafft... Ich... Versager!"

Wütend schlug er mit der rechten Faust auf das Nachtkästchen.

"Nein, nicht... Einer von uns muss mitschreiben können..."

Jetzt lächelte sie.

"Und es ist nicht deine Schuld gewesen, sondern meine. Ich war so unvorsichtig bei rot über die Straße laufen zu wollen. Das hat doch nichts mit dir zu tun."

Danach schwiegen sie.

Es war so still, nicht einmal ein Vogel oder eine Sirene waren draußen zu hören.

"Und?", unterbrach Kazuha die inzwischen peinliche Stille.

"Haste dein Geschenk schon aufgemacht?"

Unwillkürlich wurde Heiji rot.

"N - Nein, ich wollte, dass du dabei bist, wenn ich das tue", antwortete er verunsichert. Nervös blickte er es an, er hatte es tatsächlich trotz der Eile mitgenommen, vom Warteraum ins Zimmer hier.

Auch Kazuha war inzwischen rot geworden.

Dass er es so ohne Nachzudenken einfach mitgenommen hatte, passte gar nicht zu diesem Heißsporn.

Angesichts der Situation war das jedenfalls mehr als unpassend.

Schließlich packte sie die Gelegenheit beim Schopf:

"Bitte, mach's auf!"

"Hm?"

"Bitte!"

"Na klar..."

Unschlüssig machte der Oberschüler erstmal die Schleife ab und sah sich das Paket genau an.

Angespannt beobachtete Kazuha ihn dabei.

Mit flinken Fingern packte er es weiter aus und ließ das Geschenkspapier achtlos fallen.

Dann erstarrte er, sein Kopf wurde roter als eine Tomate und er blickte starr auf das Bild vor ihm.

Perfekt gemalt mit toller Farbgebung wie er fand.

Und was ihn noch mehr verblüffte: Das Bild zeigte ihn.

Mit Jacke und Kappe.

Auf dem Bild grinste er so selbstsicher, meist bei ihm zu sehen, wenn er einen Fall gelöst hatte.

Kazuha schluckte, denn jetzt musste die Wahrheit aufgelegt werden.

"Ich muss dir was sagen... Kennst du den Spruch: 'Das, was man künstlerisch darstellt, kann der Seher spüren.'?"

Als er langsam genickt hatte, erzählte sie weiter.

"Nach diesem Motto habe ich das Bild gemalt, deswegen hatte ich auch keine Zeit zu lernen...

Es soll nämlich Folgendes ausdrücken:

I - Ich mag dich... das heißt... als Freund auch, natürlich... aber der Punkt is'... im Laufe der Zeit... hab ich mich

... in dich verliebt."

Nun glich ihr Gesicht dem seinen, aber sie konnte ihn nicht länger ansehen.

Peinlich berührt sah sie ihren Gipsarm an und sagte nichts mehr.

"Zuerst mal muss ich sagen, dass es mir sehr gut gefällt", gab Heiji plötzlich zu und Kazuha horchte auf.

"Ich bin gut getroffen, du kennst eben meine Schokoladenseite", scherzte er, was sie irgendwie sauer machte.

Wie konnte er nur sowas in so einer Situation sagen?

Aber schließlich fügte er hinzu:

"Ach ja, genau, ich bin dir noch eine Antwort schuldig."

Sanft hob er ihr Gesicht an und küsste sie leidenschaftlich.

Bei beiden sprossen die Glückhormone und entführen sie auf Wolke sieben.

Das Geschenk lag zwischen ihnen, wie der Faden, der sie zusammenhielt.

Der gemalte Heiji schien breiter zu grinsen als zuvor, doch das bemerkte keiner der beiden mehr.

Mit einem Kunstwerk hatte Kazuha ihre Gefühle ausgedrückt und zwar auf eine Weise, die dem öfters genannten Spruch alle Ehre machte.

Auch wenn sie sich nun die Hand verletzt hatte, die Vorstellung, dass sie ihr Vorhaben doch nicht an jenem Tag umgesetzt hätte, wäre fatal gewesen.

In ihrem Fall würde der Spruch so lauten:

"Das, was man zeichnet, kann der Betrachter spüren."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  IchBinLiebe
2009-02-22T19:36:19+00:00 22.02.2009 20:36
Hm?
Erst ein bisschen Kritik oder erst der Inhalt?
Ich geh mal formell vor, ok?

1. Wörter nicht groß schreiben.

2. Das "rief" muss troz allem ausreichen. Das Gleiche gilt fürs "Heeeeeeyy", das sollte Stilgemäß auch andes verpackt werden (in die sonstige Erklärung wie etwas gesagt wird miteinfließen lassen).

Fehlerchen:

1. Sofort holte ihr Freund sein Handy heraus udn rief einen Krankenwagen

2. Verschwitzt und erschöpft hockte ein Oberschüler auf einem der unbequemen Stühle Wartezimmers des Krankenhauses, in des Kazuha gebracht worden war.

3. "Ich bin gur getroffen, du kennst eben meine Schokoladenseite"

----------------------------------------------------------------------

>>"Pscht!", fauchte der Arzt, der neben seiner Freundin auf dem Bett saß.

Ich vermute japanische Ärzte würden wohl doch eher stehen?

Du darfst ihn nicht weinen lassen. Das ist OOC... leider. Zudem es handelt sich im engeren Sinne nicht um einen One Shot, weil die immer nur ein Kapitel haben (So weit ich weiß).

Ansonsten bleibt zu sagen, dass mir das Kapitel gefiel. Besonders die oberste Passage (Kazuha macht sich fertig) und die, wo Heiji im Wartezimmerwartet bzw. wo Kazuha angefahren wird.
Da ist die Wortwahl und Formulierung gut getroffen.
Bei der ersten Passage bist du dem Stil des ersten Kapitel schön treu geblieben.
Die Liebesoffenbarung ist insofern besoondes, weil du wahrscheinlich die erste sein könnest die es per Bild macht. XD







Zurück