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Phoebe II

Ein leuchtend Herz in der Düsternis
von

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Was für ein Wirbelwind

Derweilen eilte Bloom durch den großen Trakt des Hauptgebäudes. Sie war so durcheinander wie schon lange nicht mehr.

Konnte das wirklich sein? Hatte Jynx sie wirklich angeschwindelt? Und wenn ja, warum? Sie stand doch auf ihrer Seite, oder etwa nicht?

Das Mädchen setzte sich ratlos auf die Fensterbank in der großen Galerie.

Was sollte sie nun tun?

Wenn sie nach ihrem Verstand entscheiden würde, dann hätte sie Jynx wahren Namen genannt. Aber ihr Herz sagte etwas anderes.

Bloom schloss die Augen und versuchte sich noch einmal ihre Begegnung mit der angeblichen Wächterin ins Gedächtnis zu rufen. Sie konnte sich nur an eine freundliche, hilfsbereite und vielleicht etwas scheue junge Frau erinnern. Wenn sie tatsächlich hinterlistig war, dann musste Jynx eine Meisterin der Täuschung sein.

„Nein! Das glaube ich nicht!“ murmelte Bloom leise vor sich hin. Sie konnte sich nicht so getäuscht haben. Bestimmt nicht!

„Moment mal! Daphne hat sich in meiner Vision doch positiv über sie geäußert! Wenn meine Schwester sie so genau kennt, dann heißt das doch das Jynx die Wahrheit gesagt hat. Ja, so muss es sein!“ kam es ihr plötzlich in den Sinn.

Aber was sollte sie dann tun? Sie hatte ihrer neuen Freundin schließlich versprochen, das Geheimnis zu wahren!

„Ich muss mit ihr reden. Vielleicht kann ich Jynx davon überzeugen mit Miss Faragonda zu sprechen. Das ist alles ein schrecklicher Irrtum, der dringend aufgeklärt werden muss.“

Entschlossen sprang Bloom von der Bank herunter und lief in schnellen Schritten auf ihr Zimmer zu. Sie würde mit den Mädels reden und mit ihnen zum Grenzwall fliegen. Notfalls auch alleine, denn außer Stella und Flora waren die restlichen Winx nach wie vor sehr skeptisch.

Aber Bloom kam gar nicht bis zu ihrem Zimmer.

In der großen Eingangshalle stieß sie auf ein kleines Grüppchen.

Amaryl’ s giftige Stimme war meilenweit zu hören:„Ich sage es jetzt zum letzten Mal, Fräuleinchen! Das hier ist die Feenschule! Du bist hier zweifelsohne falsch. Deinesgleichen gehört nach Wolkenturm zu all den anderen hässlichen Hexen!“

„Das hast nicht du zu bestimmen, Madamchen!“ fauchte eine ebenso giftige Stimme zurück. Kreischend fuhren die drei Mädchen auseinander und ein kleiner Wirbelwind stürmte an ihnen vorbei.

„Du unverschämtes Biest! Das kriegst du zurück! Niemand tritt mir ungestraft an’ s Schienbein!“ keifte Amaryl schnaubend.

Das kleine Mädchen hatte Bloom erreicht und versteckte sich hinter ihrem Rücken. Die musste über deren bühnenreifen Auftritt grinsen und beschloss darum ihr zu helfen.

„Gibt es Probleme, Amaryl?“ fragte sie honigsüß.

„Diese kleine Nervensäge hat sich heimlich in die Schule geschlichen und steckt nun überall ihre lange Nase hinein. Ihretwegen ist mir der Übungszauber daneben gegangen!“

„Man wird sich doch noch mal umkucken dürfen!“ protestierte die Kleine hinter Bloom.

„Du hast kein Recht dich hier herum zu treiben. Erstens bist du noch viel zu jung und zweitens hab ich dir schon gesagt, das du zweifelsohne nach Wolkenturm gehörst. Du bist jetzt schon eine regelrechte Hexenplage.“

„Ach und seit wann triffst du die Zulassungsbescheide? Das macht meines Wissens nur Miss Faragonda persönlich.“ versetzte Bloom schlagkräftig.

Amaryl schluckte kurz unsicher, meinte dann aber kühl: „Meinetwegen! Dann kümmere du dich eben um dieses Balg. Aber sieh’ gefälligst zu das sie mich nicht noch mal stört. Diese Übung ist verdammt wichtig für mich! Wenn auch nur die kleinste Kleinigkeit schief geht, dann meld ich euch Miss Griselda!“

Damit rauschte sie in Begleitung ihrer Freundinnen von dannen.

„Noch mal Glück gehabt!“

„Ist die immer so ’ne Zicke? Ich wollt mir doch nur kurz den Raum anschauen. Ich wusste ja nicht das da jemand drin ist. Außerdem hab ich mich gleich entschuldigt.“

„Ach, lass dich von der nicht abschrecken. Amaryl führt sich gern mal etwas überkandidelt auf.“

Bloom lächelte das Mädchen freundlich an.

Sie musste vielleicht neun oder zehn Jahre alt sein, reichte Bloom bis knapp an die Schulter und hatte einen wuscheligen, magentafarbenen Pagenkopf mit linkem Seitenscheitel. An der Wange hinderte eine rosenförmige Spange die Strähnen daran in ihr rundes Gesicht zu rutschen. Ihr großen Augen strahlten Bloom fröhlich an. Mit Staunen bemerkte diese, das die Kleine zwei unterschiedlich farbige Augen hatte. Das linke war türkisblau, das rechte goldbraun. Das Mädchen zwinkerte vergnügt.

„Sie sind was Tolles, nicht? Jeder sagt das über meine Augen.“

„Wer bist du denn und warum strolchst du hier so allein durch die Gänge? Wenn dich Miss Griselda erwischt gibt es in der Tat gewaltigen Ärger.“

„Mein Name ist Elektra, aber ich werde von allen nur »Lektra« oder »Lexi« genannt. Und eigentlich wollt ich mich nur umschauen. Ehrlich, ich wusste nicht das es verboten ist.“ beteuerte die Kleine. „Weißt du, ich möchte später einmal hier in Alfeea zur Schule gehen. Wenn ich größer bin natürlich. Auf die Wolkenturm bringen mich keine zehn Pferde.“

„Das musst du auch nicht. Amaryl wollte dich nur ärgern.“

Elektra machte eine beleidigte Schnute.

„Dann sollte die auf die Wolkenturm gehen!“ fauchte sie böse. Im nächsten Moment strahlte sie auch schon wieder als wäre nichts geschehen.

„Wie heißt du, wenn ich fragen darf? Du bist um Längen netter als diese Ziege.“

„Bloom, ich bin einfach nur Bloom!“

„Zeigst du mir Alfeea, Bloom? Bitte, bitte, bitte!“

Wie selbstverständlich hakte sich das kleine Mädchen bei ihr ein und zog sie hinter sich her.

„Was ist das dahinten zum Beispiel? Sind in diesem Gebäude nur Klassenzimmer? Wo wohnst du? In dem großen Turm? Muss man hier viel lernen? Sind die Lehrer sehr streng? Was kann man in der Freizeit alles anstellen?“

Die Kleine überschüttete ihre neue Freundin mit einem regelrechten Meer aus Fragen.

„Hör mal Lexi, eigentlich hab ich gar keine Zeit. Ich muss dringend wohin und mit jemanden reden. Das ist sehr wichtig, verstehst du?“

„Ach, das ist aber schade! Geht das denn sehr lange? Ich warte gerne auf dich, wenn’ s nicht zu spät wird. Weißt du, eigentlich... bin ich heimlich ausgebüchst um mir Alfeea anzusehen. Aber wir gehen so selten nach Magix, da wollte ich die Gelegenheit nutzen.“ gab Elektra verlegen zu.

„Das war aber nicht in Ordnung von dir. Deine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen um dich.“

„Ich bin doch nicht mit meinen Eltern hier, sondern mit meinen Freunden. Aber Abigail ging mir so auf die Nerven! Die wollte die ganze Zeit nur shoppen und den Jungs nachgaffen. Dabei sollte sie auf mich aufpassen! Als sie mal nicht hinsah,...schwups weg war ich!“

„Aber wie findest du deine große Schwester jetzt wieder?“

Das kleine Mädchen stutzte kurz dann lachte sie laut los.

„Abigail und meine Schwester! Der Witz ist gut! Die ist doch nur bei uns, weil sie hinter Marlo her ist. Aber der Dödel ist so mit sich selbst beschäftigt, dass er sie nie bemerkt. Und ich kann mir dann den Katzenjammer an-hören.“

„Trotzdem, wie willst du wissen wo deine Freunde jetzt sind.“

„Ach, die spür ich schon auf! Das ist kein Problem!“ versicherte Elektra selbstsicher.

„Nein, besser ich suche sie zusammen mit dir! Magix ist sehr groß und verzweigt. Man verläuft sich hier schnell wenn man sich nicht auskennt. Los komm’ mit!“

Bloom hielt der Kleinen auffordernd die Hand hin.

Lektra zögerte. „Ich dachte du musst wo anders hin!“ versuchte sie sich heraus zu winden.

„Keine Sorge. Die Zeit reicht noch spielend um dich vorher bei deinen Freunden abzuliefern.“ Bloom lies sich nicht beirren und fasste das Mädchen bei der Hand. Die verzog widerwillig das Gesicht.

„Du hast ja nicht den Ärger! Wie ich sie kenne, halten die drei mir wieder ’nen ellenlangen Vortrag. Die sind nämlich alle viel älter als ich.“

„Tja, daran hättest du denken sollen bevor du ausgebüchst bist.“

„Aber ich hatte dafür triftige Gründe.“ maulte Lexi. Dennoch lief sie folgsam hinter Bloom her.

Das rothaarige Mädchen und ihre kleine Begleiterin überquerten den Hof und stiegen an der Haltestelle in das Schwebeshuttle, das ins Stadtzentrum flog.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ariel
2011-01-31T15:33:22+00:00 31.01.2011 16:33
das find ich gemein... du heizt einen richtig ein mit teil 2 und dann ist es abgebrochen... manno... warum??? *flenn*... man, will wissen wie es weitergeht...
Von:  Tombstone
2009-02-23T16:19:02+00:00 23.02.2009 17:19
Super anfang, echt gut bis jetzt. Weißt du, ich kann mir nicht helfen, aber ich Wette zwischen Phoebe und Elektra gibt es eine Verbindung.


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