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Goldenes Herbstlaub 2

Rückkehr ins Dämonenreich
von

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Illusion? Realität?

Benommen öffnete Akira seine Augen. Er sah vor sich ein unbekanntes Gesicht, das blutig und erschöpft wirkte. Das beunruhigte den Jungen jedoch nicht. Er befand sich wie unter einer Decke, die sein Bewusstsein abschirmte von der Wirklichkeit. Aki nahm alles nur verschwommen wahr und egal was er sah, es kam ihm nicht böse oder schlecht vor. Alles um ihn herum schien wie die perfekte Welt zu sein.

Eine kalte Hand berührte Akira an dem Oberarm und ein Schauer lief ihm über den Rücken. Dieses Gefühl passte nicht in seine Wahrnehmung der heilen Welt und mit einem Schlag wurde dem Jungen bewusst, dass etwas nicht stimmte.

Er presste die Augenlider aufeinander und riss die Augen dann schlagartig wieder auf. Vor seinem Gesicht hing etwas, das mit rotem Fell überzogen sein schien. Doch bei genauerem Betrachten erkannte Akira, dass das Fell menschliches Haar war und er zuckte zusammen. Das konnte nicht die Wirklichkeit sein. Das war einfach unmöglich.

Der Junge drehte mit spitzen Fingern das Etwas und schrie verzweifelt auf. Bei dem Ding, welches vor ihm hing, handelte es sich um einen Kopf, um genau zu sein, den Kopf von Equall.

Sofort traten Tränen in Akiras Augen. Das konnte unmöglich stimmen.

Er versuchte, aufzustehen, aber seine Beine bewegten sich nicht. Er war mit Ketten an etwas kaltes gefesselt, das sich auf seinem nackten Rücken wie Stein anfühlte. Nacht? Akira schrie auf. Er war komplett entkleidet und um ihn herum standen dunkle Gestalten und gafften ihn an.

„LASST MICH GEHEN!“, schrie der Junge Schreckens bleich. Er zitterte am ganzen Leib vor Kälte und Angst. Er konnte noch immer nicht glauben, dass dieser Kopf Equalls Haupt sein soll.

Die Gestalten lachten ihn aus. Eine bedrohliche Melodie kam aus ihren Mündern und sie kamen näher. Nur noch wenige Schritte und sie würden mit ihren kalten Händen Akiras nackte Haut berühren. Der Junge ekelte sich vor dem Gedanken.

Der Schleier lichtete sich langsam und nun war die Realität dieser Szene unverkennbar wie etwas Greifbares im Raum. Doch noch etwas war da... etwas beruhigendes, aber doch bedrohliches. Die Melodie, die die Luft zum Zittern brachte, veränderte sich zu einem Kinderlied.

~*Dunkle Nacht im Mondenlicht

Kleiner Junge, weine nicht

Ich bin hier, halt dich fest

Auch wenn dich dein Mut verlässt

Ist deine Mutter auch gegangen

Ich tröste dich, trockne deine Wangen!*~

Ein Schrei kam über Akis Lippen. Er konnte sich nicht bewegen. Sein Körper reagierte nicht. Nur sein Kopf schien noch Nerven zu haben, die die Befehle seines Gehirns weiter leiteten. Ganz langsam und bedacht darauf, den Geistern keinen Grund zum Angriff zu geben, drehte Akira den Kopf in die Richtung, aus der das Lied kam. Fest rechnete er damit, die Blutige Frau neben sich vorzufinden, aber dem war nicht so.

Neben Akira kniete ein junger Mann, der dieses schaurige Lied sang. Er sah aus wie ein Mensch, aber seine Augen glühten rot. Etwas Grausames war in seinen Augen zu lesen, als er den Jungen nach Beendigung des Liedes ansah. Ein fürchterliches Grinsen machte sich auf seinen dünnen Lippen breit als er sich erhob und langsam ein Messer aus seiner Hosentasche holte. Dieses hielt er Akira an den Hals und murmelte etwas auf einer fremden Sprache. Eine andere Stimme antwortete in der selben Sprache und der Gefangene sah, wie ein zweiter junger Mann in seinen Blickwinkel trat. Auch dieser hatte bedrohliche rote Augen.

„Es ist alles deine Schuld!“, sagte er mit einem Donnergrollen in der Stimme. Dabei kam er Akira bedrohlich nahe.

Doch plötzlich wichen beide Männer zurück. Etwas war hinter Akira erschienen. Oder besser: Jemand. Es war ein Fremder, etwa in Akiras Alter mit schulterlangen roten Haaren und Sommersprossen im Gesicht. Er strahlte sehr viel Wärme und Sicherheit aus. Die Horrorgestalten wichen weiter zurück und es gelang dem Retter, die Ketten an den Beinen des Jungen zu lösen.

„Vielen Dank!“, krächzte er heiser und versuchte, aufzustehen, doch er war zu kraftlos.

Der Fremde hob Akira mit einer eleganten Bewegung hoch und trug ihn auf dem Arm. „Du solltest dich in Acht nehmen, Akira Suda!“, murmelte er mit freundlicher Stimme und verließ den Raum. Der Junge sah ihn verwirrt an. „Woher kennst du meinen Namen? Gehst du auf meine Schule?“

„Nein, Akira...das tue ich bestimmt nicht!“, der Fremde lachte. „Ich kenne dich schon eine Weile... Du bist der Freund von Equall, richtig?“

Akira errötete. „Ja, das stimmt!“, murmelte er verlegen, doch dann erstarrte sein Lächeln, denn der Gesichtsausdruck des Fremden veränderte sich. Er sah traurig, aber auch böse drein und der Junge konnte ein leichtes Zittern ausmachen. „Stimmt... etwas nicht?“

„Equall... ist mein Freund!“, knurrte der Fremde und blieb abrupt stehen. „Er ist einfach gegangen und hat mich alleine zurück gelassen!“

In den Augen des Fremden erschienen Tränen. „Aber... das glaube ich nicht!“, erschrak Akira und wollte von dem Arm des Fremden runter springen, doch sein Griff war zu stark.

„Willst du...behaupten, dass ich lüge?“, die Stimme des Retters zitterte. Der Junge schüttelte sofort den Kopf und senkte den Blick. „Das nicht....“, seufzte er, „..aber warum sollte Equall mich anlügen?“

„Equall ist ein falscher Prinz, der mit seinem guten Aussehen spielt.... eigentlich sollte ich ihn hassen...aber ich liebe ihn noch immer!“

Akira schwieg. Sein Herz schlug schnell und feste in seiner Brust und es tat fast schon weh. Er konnte einfach nicht glauben, was der Fremde sagte und doch fiel es ihm ebenso schwer, daran zu zweifeln. Diese Tränen schienen so echt und das Zittern, das er spürte, konnte eben so schwer geschauspielert werden.

Der Fremde ging langsam weiter. Seine Schritte waren nicht mehr so kraftvoll wie zuvor und der Junge auf seinem Arm konnte den rasenden Herzschlag von ihm hören.

Es verging eine Weile des unangenehmen Schweigen, bis die beiden das Tokio-Krankenhaus erreicht hatten. Akira sah den fremden Jungen verwundert an. „Warum bringst du mich hier hin? Ich bin doch nicht verletzt!“, murmelte er, doch als Antwort kassierte er ein Lachen.

„Sieh dich mal an, du bist von oben bis unten verletzt!“, sagte er und kaum bemerkte Akira die unzähligen Schürf-, Schnitt- und Brandwunden an seinem Körper, taten sie auch alle gewaltig weh.

„Wie heißt du eigentlich?“, fragte Akira, als es ihm endlich gelang, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. „Deri!“, lautete die Antwort und Akira ging winkend und auf wackligen Beinen ins Gebäude. Als er nicht mehr zu sehen war, grinste Deri böse. Seine Haare färbten sich schwarz und seine Augen bekamen eine rote Farbe. Neben ihm erschienen die Horrorgestalten.

„Das hast du gut gemacht!“, lobte ihn Medion und Derion lachte auf eine merkwürdige, irre Art.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BexChan
2009-03-01T08:15:19+00:00 01.03.2009 09:15
Boah wie gemein ist das denn? Derion ist ja mal voll die fiese Möpp ;___; XD


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