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Epilog online!
von

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Kai zog einen Schmollmund. Uruha wollte jetzt einfach weggehen?

Na okay. Er konnte seinen Freund ja schlecht an sich ketten. Das würde nicht gut kommen.

Also nickte er und erwiderte kurz den Kuss. "Okay, ich warte auf dich."
 

Uruha nickte und seufzte auf. Er wollte ja eigentlich nicht von Kai weg, jedoch hatte er Reita einmal versprochen, ihm immer zu helfen, wenn Ruki nicht konnte. Und wie sie vorhin selbst gesagt hatten: Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.

"Gomen ne, Kai. Bis gleich."

Er küsste ihn dann noch einmal und verschwand leise aus dem Haus.
 

Nun stand Kai vor der großen Herausforderung, sich alleine zu beschäftigen. Was sollte er anstellen?

Fernsehen? Nee, war zu doof. Meist lief eh nichts Interessantes in der Eule. Da konnte er gut und gerne drauf verzichten.

Auf seiner Playsi zocken? Nee, alleine war das auch total öde und seine Mutter konnte er noch nie für Autorennspiele oder der Gleichen begeistern.

Allerdings gab es da was, was er gerade nur allzu gerne tun würde. Aber dafür würde er wahrscheinlich mehr als nur einen Anschiss bekommen. Nicht nur seine Mutter würde ihm die Leviten lesen, sondern garantiert auch Uruha, wenn der das rausbekam. Aber es juckte ihn so sehr in den Fingern.

Innerlich rügte er sich dafür, dass er das tatsächlich machen wollte. Aber es war doch nun mal seine Leidenschaft.

Mühsam erhob er sich und warf die Decke beiseite. Seufzten stand er auf und tapste auf wackeligen Beinen zu seinem Drumset rüber. Vorsichtig setzte er sich auf den Hocker und griff nach seinen Drumsticks, die immer in greifbarer Nähe lagen.

Es kribbelte in seinen Fingern und er wirbelte einen Stick zwischen seinen Fingern hin und her.
 

Uruha langweilte sich zu Tode, während er mit Reita durch einen Teil der Stadt schlenderte und die Zeitungen an die Häuser verteilte. Lieber wäre er jetzt bei seinem süßen Kai, aber leider ging das ja nicht.

Nach etwa einer Stunde hatten sie es geschafft und Uruha rannte glücklich zu Kai nach Hause. Dort wurde er ins Haus gelassen und wunderte sich. Bildete er sich das nur ein oder hörte er schon Gespenster?

Dem musste er auf den Grund gehen und eilte in Kais Zimmer. Dort machte er die Tür auf und erstarrte. Kai saß an seinen Drums!

"Kai... Was zum Henker machst du denn da?"
 

Er war völlig in sein Spiel vertieft. Es tat gut, einfach mal Luft abzulassen. Er hatte das Gefühl, er hätte schon ewig nicht mehr an seine Drums gesessen. Dabei war das letzte Mal doch gerademal ein paar Tage her. Aber trotzdem hatte er eine solche Sehnsucht nach seinem Lieblingsstück gehabt, dass er einfach wie von selbst angefangen hatte, auf ihnen zu spielen.

Dass er mittlerweile fast eine Stunde hier saß und spielte, hatte er gar nicht bemerkt. Für ihn war das eh immer eine Entspannung. Und er hatte ja nicht wie wild gespielt, sondern einfach nur ein paar Rhythmen durchlaufen lassen.

Auf seinem Gesicht lag ein zufriedenes Lächeln und obwohl er die Augen geschlossen hatte, traf er wirklich jeden Teil seines Sets so, wie er es treffen sollte.
 

Uruha betrat das Zimmer und stockte. Dort saß wirklich sein Kai und spielte Schlagzeug. In seinem Zustand! Das durfte ja wohl nicht wahr sein!

Entrüstet ging er zu Kai und schnappte sich einen seiner Sticks. Er seufzte auf und sah ihn anklagend an.

"Süßer, du sollst doch in deinem Bett bleiben, wieso hörst du nicht, wenn dir was gesagt wird?"
 

Ups. Uruha war ja schon wieder da. ^^"

Der Gute sollte doch gar nix davon mitbekommen. Aber jetzt hatte er den Salat und Uruha sah wirklich sauer aus.

Mit dem süßesten Dackelblick griente er seinen Freund an. "Gomen nasai." Er hoffte inständig, dass ihm das irgendwie aus der Klemme helfen würde.
 

"Nix da >Gomen nasai<! Kai, das ist unverantwortlich von dir."

Entrüstet nahm er ihm die Sticks ab und dirigierte ihn zurück ins Bett. Dort zog er die Decke über seinen Schatz und seufzte auf.

"Was soll ich bloß mit dir machen?"
 

Mist! Das hat absolut gar nichts genützt.

Kai seufzte und marschierte stillschweigend in sein Bett zurück, nachdem man ihm die Sticks einfach abgenommen hatte.

Etwas mürrisch ließ er sich auf die Matratze sinken und wurde auch sogleich zugedeckt.

"Ich wollte doch einfach nur mal wieder spielen.", schmollte er. Uruha war doch selbst Schuld, wenn er einfach abhaute und ihn mit so viel Langeweile alleine ließ.

Beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund vom Feinsten.

Jetzt war er bockig.
 

Uruha sah Kai erst verwirrt an, dann musste er lachen. Kai war so süß! Dieser Schmollmund sah so niedlich bei ihm aus, dass er gar nicht anders konnte, als zu lachen.

"Oh mann, Kai. Sei nicht sauer. Ich meinte ja nur."

Er tätschelte ihn lieb und seufzte.

"Ich will doch nur nicht, dass du dir schon wieder wehtust."
 

"Pah!" Schnell drehte er den Kopf zur Seite. So leicht würde er es Uruha bestimmt nicht machen.

"Ich bin kein Kind mehr und kann gut auf mich alleine aufpassen." Noch immer schmollte er und so schnell wollte er jetzt nicht mehr damit aufhören. Er war doch nicht totsterbenskrank. Er hatte geprellte Rippen und halt ne leichte Gehirnerschütterung. Kami! Davon ging doch die Welt nicht unter.
 

Ohje... Da war aber einer sauer!

Seufzend schlang Uruha die Arme um seinen Freund und säuselte ihm süß ins Ohr:

"Sei nicht beleidigt, du Leberwurst. Komm schon. Ich meine es doch nur gut."

Er sah ihn an und küsste ihn sanft auf den Mund, bevor er ihn erneut anlächelte.

"Nicht sauer sein, hai?"
 

Erneut drehte er den Kopf weg. Sollte Uruha doch ruhig mal zappeln. Immer wurde er zurechtgewiesen. Das wollte er nicht mehr. Da konnte Uruha ruhig Uruha sein, aber das änderte nichts daran, dass er selbst entscheiden konnte, was gut für ihn war und was nicht.

Er war wirklich sauer. Jeder behandelte ihn wie ein aufsessiges Kind. Seine Mutter war vorhin auch schon dagewesen, aber sie hatte er schnell überzeugen können.

"Lass mich. Ich will bockig sein." Und schon zog er noch mehr einen Schmollmund.
 

Seufzend setzte er sich neben Kai aufs Bett und zog die Beine an den Oberkörper. Er schlang die Arme um die Beine und legte den Kopf darauf ab.

Was sollte das? Er hatte es doch nicht böse gemeint, sondern gut. Er wollte doch bloß nicht, dass Kai sich wehtat. Er hatte ja gestern Nacht gesehen, wie schlecht es Kai gegangen war. Da musste er doch jetzt nicht so bockig sein. Uruha wollte doch bloß helfen.

"Dann sei eben bockig... Kann dann ja auch gehen.", murmelte er und seufzte.
 

Kai hörte gar nicht hin. Er war bockig und schaltete einfach auf Durchzug. Nur merkwürdig, dass er das doch sonst nie tat? Was war denn los mit ihm? Warum verhielt er sich so kindisch? War doch sonst nicht seine Art.

Er seufzte schwer und starrte Löcher an die Wand gegenüber. Wie sollte er sich denn jetzt bei Uruha entschuldigen?

"Gomen...", flüsterte er und sackte wieder etwas in sich zusammen. Es war ihm unangenehm, dass Uruha nun auch diese Seite von ihm gesehen hatte.
 

Sein Blick wanderte zu Kai hinüber, der zusammengesunken neben ihm saß und Löcher in die Luft starrte. Das leise, geflüsterte "Gomen" hätte er beinahe überhört.

Lächelnd kuschelte er sich an Kais Seite und seufzte.

"Das war wohl unsere erste kleine Auseinandersetzung.", grinste er. "Macht keinen Spaß, mit dir zu streiten."

Er hauchte ihm einen sanften Kuss auf den Hals und sah ihn abwartend an. Den Kopf hatte er auf Kais Schulter abgelegt.
 

Erneut seufzte er, doch er musste Uruha zustimmen. "Stimmt. Macht wirklich keinen Spaß." Er lehnte den Kopf gegen Uruhas, der auf seiner Schulter lag. "Hab dich viel zu lieb dafür.", wisperte er und legte dann einen Arm um die Schulter des Größeren. "Bist du mir böse?", fragte er leise und irgendwie war es ihm unangenehm. Schließlich war er der Auslöser für ihren kleinen Streit.
 

Zufrieden kuschelte er sich an Kai und schnurrte leise.

"Nein, mach dir keine Sorgen. Nachtragend bin ich nicht. Ich hatte mich bloß erschrocken, das ist alles."

Er lächelte süß und gab seinem Kai einen kleinen Kuss auf den Mund.

"Du, Kai... Ich wollte dich vorhin was fragen..."

Er stoppte und wurde knallrot. Wie sollte er das bloß fragen?!
 

"Hmmm....", gab er nur kurz von sich. Dann wurde er auch schon geküsst.

"Was denn?", fragte er neugierig. Kai war die Neugier in Person. Nein! Er war nicht neugierig, aber wissen wollte er schon alles.

Er drehte den Kopf zu Uruha und wartete gespannt auf die Frage.

"Nani?"
 

"Ano... Eto...", stotterte er und sah auf seine Finger.

Wie sollte er anfangen? Einfach direkt fragen. Schaden konnte es ja nicht.

Tief Luft holend seufzte er und sah Kai fest in die Augen.

"Also... Wenn wir das nächste Mal Sex haben...", er stockte kurz, dann stellte er seine Frage. "Darf ich oben liegen?"
 

Schlagartig wurde er rot wie eine Tomate.

"Nani? Wie ... wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte er mit in den Händen vergrabenen Gesicht. Konnte eine Unterhaltung noch peinlicher werden?

Doch er nickte verlegen. "Na..natürlich.", flüsterte er kaum hörbar.
 

Uruha sah ihn immer noch Feuerwehrmelderrot an und grinste verlegen.

"Danke..."

Er fand es zwar wirklich wunderschön, von Kai genommen zu werden und eigentlich bevorzugte er diese Position auch, jedoch wollte er seinem Schatz auch einmal zeigen, wie schön es war, unten zu liegen und sich verwöhnen zu lassen.

Zufrieden kuschelte er sich an seinen Schatz und schnurrte.

"Ich will dir wenigstens auch einmal was Gutes tun."
 

"Nani?"

Was meinte Uruha denn damit? Tat er ihm denn sonst nichts Gutes? Eigentlich doch oft genug. Er hatte für ihn gekocht. Hatte sich um ihn gekümmert. Hatte sich gleich am ersten Tag seiner angenommen. Warum sagte er dann sowas?

"Was meinst du damit?" Seine Stirn lag in Falten und seine Augen waren geweitet.
 

Verdutzt sah er seinen Freund an.

"Naja... Es ist schön, von dir genommen zu werden. Sehr schön sogar. Und ich will dir auch mal sowas Gutes tun."

Er sah ihn schüchtern an und zuppelte verlegen an seinem T-Shirt herum.

"Verstehst du?"

Hoffnungsvoll sah er ihm in die geweiteten Augen.
 

Kai schüttelte den Kopf.

"Das ...das mein ich doch gar nicht."

Mit sanftem Blick streichelte er über Uruhas Wange.

"Ich will nur wissen, warum du das so gesagt hast? Du tust mir doch sonst auch so viel Gutes."
 

Mit einem verlegenen Lächeln schmiegte sich Uruha an Kais Hand, die ihn so sanft streichelte und seufzte.

"Hm... Ich weiß nicht... So viel Gutes hab ich dir doch auch noch gar nicht getan. Ich bevormunde dich doch die ganze Zeit nur und das willst du nicht."

Er seufzte nochmal tief und kuschelte sich in Kais Arme.

"Ich will nur, dass es dir gut geht..."
 

Noch mehr schmiegte er sich an seinen Liebsten. "Ich weiß, dass du das willst...und das ist gut so. Aber...aber denk bitte nicht, dass ich dich nicht will.", erklärte er sich.

"Ich hab dich so unsagbar lieb und ich möchte immer, dass du bei mir bleibst. Du tust mir gut und ich fühl mich in deiner Nähe mehr als geborgen. Glaub mir das bitte."

Kai schloss die Augen und lehnte sich gegen Uruha. Er spürte die Wärme, die von ihm ausging.
 

"Ich hab dich auch so lieb, Kai-Chan..."

Irgendwie kam er sich gerade vor, als wäre er noch ein ganz kleiner Junge. Aber es stimmte doch. Er hatte Kai so lieb wie keinen anderen Jungen.

Seufzend schmiegte er sich enger an Kai und schloss die Augen.

"Lass mich nie wieder los, Kai...", wisperte er und schnurrte leise. "Lass mich immer bei dir sein."

In diesem Moment fühlte er sich so geborgen wie noch nie in Kais Armen.
 

Niemals.", war alles, was er jetzt sagen konnte. Und er meinte es so, wie er es gesagt hatte. Er würde ihn nie und nimmer mehr hergeben. Uruha war sein Freund und er würde alles dafür tun, damit das auch immer so blieb. Keiner würde ihm seinen Uruha jemals wegnehmen können.

Mit seinen kräftigen Armen presste er seinen Liebsten enger an sich.

"Kouyou? Lass uns ein bisschen rausgehen."
 

Kais starke Arme pressten ihn an seine Brust und er lächelte. Zufrieden schnurrte er auf und sah ihn an.

"Rausgehen? Aber..."

Erst wollte er wieder widersprechen, jedoch ließ er es lieber bleiben und nickte dann.

"Okay, aber ich stütze dich, ja?"

Er lächelte lieb und küsste ihn zart.
 

Kai nickte. Allerdings hatte er nicht vor, wirklich das ganze Stück zu laufen. Er wollte seinem Schatz nicht zur Last fallen. "Öhm...Ruha. Ich glaub, wir nehmen lieber den Rollstuhl mit.", meinte er so. "Das ist wohl besser so."

Es war ihm peinlich, dass er im Rollstuhl sitzen musste, aber er konnte sich gut vorstellen, wie das aussah, wenn Uruha ihn die ganze Zeit über stützen musste.

"Ich würd gern in die Stadt mit dir.", meinte er und strich mit einem Finger spielerisch über Uruhas Brust. "Was meinst du?"
 

"Du willst wirklich in die Stadt? Ich dachte, du wolltest nur in den Garten oder so."

Er seufzte leise und nickte dann.

"Okay, dann nehmen wir den Rollstuhl mit. Was hältst du von Shoppen?"

Er grinste und half Kai in den Rollstuhl.

"Ich war schon lange nicht mehr einkaufen."
 

Auch Kai grinste. Shoppen klang wirklich gut. Er könnte mal wieder ein paar neue Shirts gebrauchen. Sein Bestand hatte irgendwie ganz schön abgenommen.

"Ja, das klingt wirklich gut. Aber wir müssen meiner Ma noch Bescheid sagen. Vielleicht fährt sie uns auch bis dorthin.", warf er ein und ließ sich von Uruha nach unten in den Flur helfen und anschließend in seinen Rollstuhl verfrachten.
 

"Okay, dann fragen wir einfach mal."

Er schob Kai in die Küche, wo auch seine Mutter am Herd stand und kochte.

"Uke-Sama?"

Kais Mutter drehte sich lächelnd um und sah sie fragend an.

"Ja, was ist denn?"

"Wir würden gerne in die Stadt? Könnten Sie uns dort hinfahren?"

"Aber natürlich."

Alle zogen ihre Jacken an und stiegen ins Auto ein.
 

Es dauerte nicht lange und sie kamen im Stadtzentrum von Kanagawa an. Uruha war der Erste, der ausstieg und sofort zum Kofferraum eilte, um den Rollstuhl herauszuholen und ihn direkt neben der Wagentür zu platzieren. Dann wurde Kai auch schon wieder dort hinein verfrachtet.

"Ihr ruft an, wenn ich euch wieder abholen soll. Ich fahr jetzt gleich zum Krankenhaus. Braucht ihr noch was Bestimmtes?", fragte Kais Mutter an ihre zwei Schützlinge gewandt.

Kai nickte. "Ja, ich würd heute Abend gern etwas Leckeres mit euch Kochen. Aber dafür brauch ich noch etwas." Ohne zu zögern griff er in seine Tasche und gab seiner Mutter den Zettel. Den hatte er in der Zeit geschrieben, als er auf Uruha wartete und an seinen Drums saß. Jetzt lobte er sich dafür. Tja, Kai musste halt alles aufschreiben. Er war echt schusselig.

Und schon fuhr seine Mutter wieder los und er und Uruha machten sich auf den Weg, ihre Shoppingtour in Angriff zu nehmen.

Kai deutet mit dem Finger auf einen Klamottenladen ganz in der Nähe. "Da möcht ich mal rein." Und sofort strahlte er.
 

Was stand denn da auf dem Zettel? Er wollte es gerne wissen, jedoch steckte Kais Mutter den Zettel sofort weg. Na toll...

Er nahm Kais Rollstuhl und schob ihn durch die Straßen der Einkaufspassage. Er sah sich um und grinste.

"Na, mein Schatz?"

Er küsste Kai kurz und deutete dann auf die verschiedenen Geschäfte.

"In welches wolltest du, Süßer?"
 

Das Kai sich freute, war nicht zu übersehen. Wenn er gekonnt hätte, wäre er sofort aufgesprungen und in den nächsten Laden gehechtet. Aber das ging mit diesem sperrigen Teil von Rollstuhl ja nicht. Also blieb erst mal nur das große Geschäft, was in ein paar Metern Entfernung vor ihnen lag.

"Das da." Und wieder deutet er mit dem Finger darauf.
 

"Uh, da rein? Mal schauen, ob ich genug Geld dabei hab. Das ist ziemlich teuer da. Aber für dich leiste ich mir das auch mal."

Er lachte leise und betrat den riesigen Laden. Er war noch nie hier drin gewesen, denn seine Mutter hatte ihm immer verboten, dort einzukaufen. Sie verdienten einfach nicht so viel und sie wollte nicht, dass Uruha das ganze Geld zum Fenster rausschmiss. Denn wenn Uruha einmal im Shoppingwahn war, war er nicht mehr zu bremsen.

"Wow, ist das klasse hier!"
 

Uruha strahlte und Kai musste schmunzeln. Uruha sah aus wie ein kleines Kind, das sich über den Weihnachtsmann freute. "Warst du hier noch nie drin?", fragte er lächelnd. Eigentlich war Kai hier auch nie sehr oft drin. Er wohnte ja auch noch nicht sehr lange hier in der Stadt. Und wann hatte er schon mal die Zeit dazu? Aber wenn er sie hatte, dann war er immer mal hier drin. Hier hatte er dann irgendwann auch seinen eigenen Style gefunden. Nicht zu locker, aber auch nicht zu spießig. Er hatte das gesunde Mittelmaß gefunden. Aber hier gab es wirklich für jeden Geschmack etwas.
 

Uruha schüttelte den Kopf und jauchzte leise.

"Nein, hier war ich noch nie! Es ist toll!"

Er schob Kais Rollstuhl begeistert durch die Gänge und sah sich alles an. Er liebte es, zu shoppen und er war dann wie im Rausch.

Uruha steuerte geradewegs auf eine Ecke mit violetten Klamotten zu und parkte Kai dort. Sogleich hielt er einige violette Kleidungsstücke in den Händen und seine Augen glitzerten. Er liebte diesen Laden jetzt schon! Dann wanderte sein Blick zu einem kleinen Stand mit Hotpants und er grinste fies. Er schnappte sich eines von den kleinen, lila Höschen und schaute Kai schelmisch an.

"Was meinst du? Soll ich mal anprobieren?"
 

Kai musste sich ein lautes Lachen echt verkneifen. Er hatte ja schon bemerkt, dass sein Freund der Farbe Violett regelrecht verfallen war, aber das hier übertraf einfach alles.

Aber statt lauthals loszulachen, kicherte er nur verhalten.

"Tu, was du nicht lassen kannst."

Und um ganz ehrlich zu sein, wollte er ihn schon in einer dieser winzigen, engen Hosen sehen.
 

"Ach, ich soll?"

Er hatte eher mit einem Widerspruch gerechnet, jedoch grinste er dann freudig und nickte.

"Roll mir nicht weg, ich bin gleich wieder da."

Er verschwand in der Umkleidekabine und entledigte sich seiner Hose samt Boxer und zog sich das enge Höschen über den Po. Erst prüfte er, ob sie auch richtig saß, dann grinste er und trat hinaus zu Kai. Er drehte sich ein paarmal vor ihm und fragte:

"Na? Wie seh ich aus?"
 

Kai klappte fast die Kinnlade herunter und der Sabber lief ihm fast aus dem Mund. Uruha sah wirklich verdammt sexy in diesem Ding aus. Er lief rot an und nickte abwesend. "Sieht...sieht gut aus.", stammelte er.
 

Uruha grinste und küsste Kai auf den Mund.

"Ehrlich? Na, wenn du das sagst. Dann kauf ich mir die."

Er zwinkerte ihm zu und zog sich wieder um, ehe er zur Kasse ging und die Hose bezahlte und in eine Tüte steckte.

Dann ging er zu Kai zurück und umarmte ihn sanft.

"So, jetzt gucken wir ja mal, was wir dir kaufen könnten."
 

So schnell konnte er gar nicht gucken, wie Uruha sich wieder umgezogen hatte und dann zum Bezahlen ging. Plötzlich stand er wieder neben ihm und meinte, dass sie jetzt etwas für ihn kaufen würden.

Allerdings hatte er jetzt das Problem, dass er wusste, was Uruha sich gekauft hatte und diesen Anblick, den er ihm eben bot, würde er jetzt nicht so schnell aus seinem Kopf kriegen.

"Öhm...", stotterte er. "Lass uns erst mal irgendwo was Trinken gehen. Ich hab voll den trockenen Mund.", versuchte er von ihrer kleinen Shoppingtour abzulenken.
 

"Okay, dann kriegst du jetzt erst mal dein Fläschchen.", grinste er und schob Kai zu einer kleinen Theke, wo es Getränkte zu kaufen gab.

Er kaufte sich und Kai eine Cola und dann setzte er sich mit Kai an einen Tisch. Er nuckelte an seinem Strohhalm und seufzte auf.

"Hm... Was hältst du davon, wenn ich dir heute Abend noch mal die Hotpants vorführe?"

Er grinste lasziv und nahm Kais Hand in seine.
 

Eine Tomate hatte weniger rote Farbe an sich als Kais Gesicht jetzt. Konnte er jetzt schon Gedanken lesen? Uruha wurde ihm immer unheimlicher. Doch er nickte verhalten. "Von..von mir aus..."
 

"Klasse. Da freu ich mich jetzt schon drauf."

Er grinste verhalten und beide tranken ihre Cola aus. Dann stand Uruha wieder auf und schob Kai weiter.

"So, wo möchtest du jetzt noch hin?"
 

Der Schwarzhaarige war noch immer völlig abwesend. Erst dieser sexy Auftritt, dann diese verführerischen Worte. Wie sollte er es jetzt bis heute Abend aushalten?

"Ano...Eto~..." Was um Kami-samas Willen war los mit ihm?

"Da...da rein. Brauche noch Shirts." Zu mehr war er nicht in der Lage. Jetzt jedenfalls nicht.
 

Uruha kicherte leise. Was war denn jetzt mit Kai los? Der war ja rot wie eine Tomate und stotterte. War das etwa seine Schuld?

Uruha wurde ebenfalls leicht rot. War Kai deswegen zur Tomate geworden, weil er ihn in der Hotpants gesehen hatte? Süß.

"Okay, dann zu den Shirts."

Lächelnd schob er Kai in einen kleinen Laden des Kaufcenters und sah sich um.

"So, welche will denn der werte Herr?"
 

"E...egal."

So langsam sollte er aber mal wieder zu sich kommen, dachte er so. Aber noch immer schwirrten seine Gedanken ganz woanders. In welchen Sphären er auch immer steckte, er war jedenfalls nur körperlich so richtig anwesend. Sein Geist war auf Wolke sieben hängen geblieben.

"Sag mal, Uruha." Endlich mal wieder ein vernünftiger Satz aus seinem Munde. "Trägst du sowas öfter?"

Toll Kai! Klatsch! Dafür hättest du jetzt gut und gerne eine verdient. Erst willst du dich ablenken und dann fragst du auch noch direkt. Du bist echt bescheuert. "Ach, vergiss es.", winkte er ab.
 

Etwas verdutzt starrte er Kai an, dann breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus und er lachte leise.

"Oh Mann, du bist so süß!"

Er knuddelte Kai durch und sah ihn dann lieb an, bevor er leicht rot wurde und nickte.

"Naja... Du hast meinen Schrank noch nicht durchwühlt... Da würdest du sicher die eine oder andere Hotpants finden. Und eigentlich schlaf ich in den Dingern auch, aber ich wollt dich ja nicht gleich verschrecken, also hab ich mir immer einen Schlafanzug angezogen."

Er lächelte verlegen und wartete Kais Reaktion ab.
 

Kai schaute auf. "Du schläfst darin?"

Und warum hatte er ihn noch nie in diesen sexy Dingern gesehen? Die wievielte Nacht hatten sie jetzt gemeinsam verbracht? Das wievielte Mal hatten sie so intime Zärtlichkeiten ausgetauscht? Und er hatte noch nie so etwas an Uruhas Körper gesehen. Das war doch verdammt fies.

"Dann...dann schläfst du aber heute darin oder?", fragte er unsicher.
 

"Du willst das?"

Etwas überrascht schaute er ihn an. Immer, wenn Uruha mit seinen anderen Freunden eine Übernachtungsparty geschmissen hatte und seine Hotpants anziehen wollte, hatten die anderen Jungs ihn davon abgehalten. Selbst seine Mutter war gegen die Dinger. Und Kai wollte unbedingt, dass er sie anzog?

"Uhm... Okay, wenn du gerne willst.", lächelte er verlegen und räusperte sich. "Dann zieh ich sie heute Nacht an."
 

Stumm nickte er. Natürlich wollte er das. Uruha war zwar so schon ein überaus attraktiver junger Mann, aber mit den Hotpants, die er ihm vor ein paar Minuten noch gezeigt hatte, würde er doch nur noch besser aussehen. Und er war stolz darauf, dass er das sehen durfte.

Er wusste auch, warum die Anderen ihn so nicht sehen wollten. Die Jungs waren ja auch nicht so vernarrt in ihn wie er. Also durfte er doch ruhig mal diesen Wunsch äußern oder?

"Ja, das würd ich wollen.", hauchte er fast lautlos. Meinte es aber mehr zu sich als zu Uruha.
 

"Dann ist das ja geklärt.", grinste er und hauchte Kai einen Kuss auf den Mund.

Dann schob er ihn endlich in den kleinen Laden und sah sich um. Es gab hier wirklich schöne Sachen, nur bei den Preisen bekam Uruha Gänsehaut. Jetzt war ihm klar, warum seine Mutter immer die Krise bekommen hatte, wenn er den Wunsch äußerte, doch hier einmal einkaufen zu gehen. Sie waren nicht sehr reich und konnten es sich einfach nicht leisten.

"So, Süßer. Was hiervon gefällt dir denn?"
 

Kai schaute sich kurz um und sofort stach ihm etwas ins Auge. Leider hing es außerhalb seiner Reichweite und er musste Uruha wohl oder übel um Hilfe bitten. "Das dort, das Schwarze sieht klasse aus." Sofort deutet er mit dem Finger auf das Shirt hinter Uruha.

Das Shirt war zum Großteil schwarz, hatte aber silberne und bordeaux farbene Aufdrucke. Das war genau Kais Stil.

"Könntest du mir das mal runter geben?", fragte er auch sofort. Auf die Preise musste er heute mal nicht schauen. Er hatte schon lange nichts mehr gekauft, wodurch er sich durchaus auch mal wieder was leisten konnte.

"Und? Hast du schon was gesehen?", fragte er, als Uruha ihm das Shirt reichte.
 

Uruha musterte das Shirt. Es sah wirklich klasse aus und er fand, dass es gut zu Kai passte. Als er darum gebeten wurde, es ihm doch bitte zu reichen, tat er es auch sofort und übergab es an Kai.

"Sieht schön aus, zieh es doch auch mal an."

Dann sah er sich um und sofort stach ihm ein schwarzes Shirt mit violetter Aufschrift "Fuck me, I'm famous!" ins Gesicht und er schnappte es sich.

"Das find ich schön."
 

Er lächelte. Wieder dieses Violett. Na ja, egal. Uruha hatte nun mal so einen Faible und wer konnte es ihm verübeln? Es stand ihm echt gut.

"Dann zieh es doch mal an.", grinste er.

Er selbst machte sich nichts daraus, einfach mal sein Shirt hier auszuziehen. Bis zur Umkleide wäre er mit seinem Rollstuhl wohl eh nicht gekommen. Ruck zuck hatte er die Klamotten aus und streifte sich das Objekt seiner Begierde über. Ein bisschen zurechtgerückt und schon betrachtete er sich.
 

Uruha sah, wie Kai sich einfach hier umzog und sich das Hemd überstreifte. Er wurde leicht rot, als er Kais Oberkörper hier bewundern durfte und grinste ihn dann an.

"Das steht dir ausgezeichnet. Das kaufst du dir und keine Widerrede."

Er lächelte und verschwand dann in der Kabine, um kurze Zeit später wieder in dem neuen Shirt vor Kai zu stehen.

"Und? Sieht das auch gut aus?"
 

Kai hob einen Daumen. "Das sieht echt super aus." Und er strahlte. Uruha stand wirklich alles.

Sofort zog er sich wieder mitten im Laden um. Störte ihn recht wenig, dass er nicht nur von Uruha beobachtet wurde. Wem es nicht gefiel, der konnte ja einfach wegschauen.

"Und? Nimmst du´s?", fragte er, als Uruha noch immer neben ihm stand und ihn anstarrte.
 

Uruha hätte beinahe angefangen, zu sabbern. Kais Oberkörper war immer wieder einen Blick wert. Er konnte nicht den Blick von diesem schlanken, jedoch auch leicht muskulösen Körper nehmen.

Doch als er angesprochen wurde, ruckte sein Kopf automatisch nach oben und er stammelte:

"Uhm... Ha-Hai, ich nehm´s."

Er zog sich schnell wieder um und ging mit seinem und Kais Shirt zur Kasse und bezahlte. Die beiden Shirts stopfte er zu seiner Hotpants in die Tüte und ging zu Kai zurück.

"So und nun?"
 

"Uruha?" Kai wurde etwas stutzig. "Sag jetzt nicht, dass du die jetzt bezahlt hast.", grummelte er. Er wusste doch, dass sein Freund zwar gerne shoppte, aber sich sowas Teures nicht unbedingt leisten konnte. Sofort schnappte er sich die Tüte und legte sie auf seinen Schoß. "Die nächste Rechnung übernehme ich und keine Widerrede.", schimpfte er. Er hatte schließlich seinen Freund auf eine Shoppingtour eingeladen und er wollte ihm auch mal etwas schenken.
 

Verwirrt starrte er auf die Tüte, die jetzt auf Kais Schoß lag.

"Huh? Na und? Ich wollte dir eine Freude machen."

Verlegen schaute er in sein Portemonnaie. Gähnende Leere. Er seufzte auf und sah Kai an.

"Jetzt ist bei mir sowieso Ende im Gelände. Ich hab kein Geld mehr."

Er fand es schade, dass er sich jetzt wohl nichts mehr kaufen konnte, denn er wollte Kai nicht seine Sachen bezahlen lassen. Das wäre irgendwie peinlich.
 

Kai schüttelte den Kopf. "Da bist du selber Schuld. Ich hab doch gesagt, dass ich mit dir in die Stadt wollte. Und jetzt lass uns in den nächsten Laden."

Er lächelte ihn an. "Und keine Widerrede, verstanden? Sonst werd ich böse." Er versuchte einen bösen Blick, der allerdings nicht sehr überzeugend aussah. Aber er hatte es versucht.

Beide verließen das Geschäft und machten sich auf den Weg. An einem Schaufenster stoppte Kai Uruha und schaute sehr interessiert hinein. Kurz überlegte er etwas, doch dann entschied er, dass er dort rein wollte.

"Lass uns mal hier rein."
 

"Naja, ich wusste ja, dass wir einkaufen. Aber was hätte ich denn machen sollen? Noch mehr Geld zum Mitnehmen hatte ich eh nicht. Das war mein Taschengeld."

Er seufzte etwas deprimiert, dann nickte er.

"Ja, Mama Kai. Ich bin ja schon artig."

Er grinste leicht und schob Kai dann aus dem Laden zum nächsten. Kai orderte ihn in einen anderen Laden und er sah sich um.

"So, was willst du hier?"
 

"Was ich hier will?" Kai kicherte. "Siehst du doch." Er ließ sich von Uruha an die Theke schieben und schon begann er, sich mit der Verkäuferin zu unterhalten.

Er war schon öfter hier und er kaufte hier gerne mal was ein. Ganz besonders das Objekt im Schaufenster hatte sein Interesse geweckt.

Kai sah, wie Uruha sich umschaute. Dann lächelte er und meinte so zu ihm. "Wenn dir was gefällt, dann nimm es ruhig. Ich bezahle." Und so wand er sich wieder der Verkäuferin zu, die ihm die Kette mit dem Schlüssel als Anhänger aus der Vitrine im Schaufenster holte und ihm reichte.
 

"Na ja schon... Aber das ist ein Schmuckladen, Kai."

Er sah ihn leicht irritiert an, zuckte dann jedoch mit den Schultern und ging durch den kleinen Laden und sah sich die ausgelegte Ware an. Die Sachen waren wirklich schön, nur wahnsinnig teuer. Das wollte er Kai nun wirklich nicht zumuten, ihm davon etwas zu kaufen.

Als er seine Runde fertiggedreht hatte, ging er zurück zu Kai und sagte leise.

"Nix gefunden. Und du?"
 

Sofort drehte er sich zu ihm um und strahlte. "Was meinst du?" Ihm gefiel die Kette wirklich gut und er hatte in diesem Laden auch noch einen Vorteil.

Doch im nächsten Moment runzelte er die Stirn. "Wie? Nix gefunden?" Er war irritiert. Er dachte immer, dass Uruha sowas mögen würde. Hatte er sich getäuscht? Oder sagte er das jetzt nur so?

Er entschied sich dazu, da mal nachzuhaken.

Kai griff nach Uruhas Hand und forderte ihn auf, mit ihm kurz nach draußen zu gehen.

"Komm mal mit.", sagte er bestimmt.
 

So schnell konnte er gar nicht gucken, wie er schon von Kai an der Hand gepackt und nach draußen gezogen wurde. Irritiert stand er mit ihm vor dem Laden und sah ihn an.

"Was ist los?"

Er scharte etwas nervös mit dem Fuß auf dem Boden. Was wollte Kai denn jetzt? Hatte er etwa Lunte gerochen, dass Uruha nur nichts haben wollte, um Kai nicht das Geld aus der Hosentasche zu ziehen?

Er seufzte leise und sah Kai an.

"Ich brauch wirklich nichts."
 

Kai winkte mit dem Zeigefinger und deutete Uruha, dass er ihm näherkommen sollte. Uruha tat dies auch und Kai nutzte die Gelegenheit und zog ihn einmal kräftig am Ohrläppchen zu sich hinunter. "Uruha!" Seine Stimme klang ernst und etwas mürrisch.

"Du kannst mir nicht weiß machen, dass du nichts gefunden hättest. Das glaub ich dir nicht und ich würd das auch meinem Cousin petzen. Das hört er nämlich gar nicht gern.", grummelte er. "Und mach dir wegen dem Geld keine Gedanken. Das geht auf meine Rechnung." Er ließ ihn wieder los, denn Uruha zog schon ein schmerzverzerrtes Gesicht. "Hör ich noch ein Widerwort von dir, dann kannst du dich warm anziehen."
 

Verstört richtete Uruha sich wieder zu seiner vollen Größe auf und rieb sich sein Ohr. Das hatte wehgetan. Musste Kai gleich so fest zupacken?

"Wie jetzt? Dein Cousin? Gehört ihm der Laden oder was?"

Seufzend ließ er sich von Kai wieder in das Geschäft hineinziehen und sah sich um. Na klasse. Jetzt musste er sich also was aussuchen. Nur was? Er konnte sich nicht entscheiden.

"Kai, wirklich. Ich brauch ni...chts..."

Als er Kais ernstes Gesicht sah, schluckte er und sah sich weiter um. Nur keine Widerworte haben...
 

Und schon kam ein junger Mann Mitte Zwanzig aus dem Hinterraum nach vorne in den Laden. Man hatte ihm Bescheid gesagt, dass dort jemand Besonderes im Laden aufgetaucht war.

"Yutaka-chan, was hast du gemacht?", kam es mit Entsetzen von dem Anderen, der sich sofort vor Kai niederkniete und seine Hand an dessen Wange legte. Kai grinste nur. "War etwas unvorsichtig beim Straße überqueren, Tora-san. Kann man nix machen."

Dann wand er sich Uruha zu, wie dieser noch immer im Laden nach etwas Ausschau hielt. "Sag mal, Tora, hast du was für den Jungen da? Er meinte, er hätte nichts gefunden.", flüsterte er dem Anderen zu, so dass Uruha nichts davon mitbekam. "Hab ihm gesagt, dass du das nicht magst und er soll sich was aussuchen. Er braucht bestimmt mal nen Schubs von dir.", grinste er und deutet mit dem Finger auf Uruha. "Alles Andere erklär ich dir später, okay?" Kai erhob die Hand und Tora schlug ein. Ein lautes Klatschen hallte durch den kleinen Laden.
 

Erschrocken zuckte Uruha zusammen, als er das laute Klatschen vernahm, das durch den Raum hallte. Was sollte das denn nun? Und wer war der ältere Mann, der vor Kai hockte und ihn an der Wange streichelte? War das Kais Cousin? Hübsch... Sah Kai irgendwie ähnlich.

Er seufzte leise und beäugte die beiden. Was flüsterten die denn da so?

Plötzlich kam der junge Mann auf Uruha zu und stand direkt vor ihm. Es gab nicht viele, die es schafften, größer als Uruha zu sein, doch dieser hatte es geschafft.

Uruha blinzelte ihn an und sagte dann leise:

"Uhm... Hallo, ich bin Takashima Kouyou. Freut mich."

Er wollte nicht unhöflich sein und stellte sich vor.
 

Kais Cousin hatte das gleiche sanfte Lächeln wie der Jüngere von beiden. "Konnichi wa, Takashima-kun. Ich bin Uke Tora." Er sah, wie Uruha etwas irritiert zu Kai schaute. "Was kann ich denn für Sie tun, junger Mann?", fragte er höflich.

Kai musste sich ein Lachen verkneifen. Neben seinem Cousin sah selbst Uruha wie ein kleiner Junge aus. Tora war wirklich großgewachsen. Er hatte nicht das Glück gehabt, aber war ja auch egal. Musste ja auch nicht jeder Japaner so ein Riese sein.

"Haben Sie denn schon ein Stück näher ins Auge gefasst?"

Während sich Kais Cousin um Uruha kümmerte und er war sich sicher, dass dieser ihn schon von einem der Schmuckstücke überzeugen konnte, widmete er sich wieder der Kette mit dem Schlüssel. Die fand er wirklich toll und er beschloss, dass er diese definitiv mitnehmen würde. Fehlte eben nur noch Uruha. Und schon wieder huschte sein Blick zu den beiden hinüber.
 

"Freut mich, Uke-San."

Er verbeugte sich leicht, wie es sich gehörte und sah dann zu dem Älteren auf.

"Naja, also... Eigentlich nichts...", er sah zu Kai rüber und fügte dann noch schnell hinzu: "Aber ich würde mich trotzdem gerne von Ihnen beraten lassen."

Eigentlich wollte er wirklich nichts haben, aber dann würde er Ärger mit Kai bekommen. Und das wollte er nun wirklich ganz und gar nicht.

Seufzend ging er hinter Kais Cousin her, der ihm die Waren zeigte. Etwas uninteressiert sah er sich die Auslagen an, bis sein Blick schließlich auf einem kleinen Medaillon hängenblieb. Es hatte eine Herzform und man konnte es aufklappen.

"Ich, uhm... Das finde ich schön. Kann ich das haben?", fragte er leise.
 

Als Kai diese leisen und zögerlichen Worte hörte, atmete er erleichtert auf. Er konnte zwar nicht sehen, was es war, aber Uruha hatte also doch etwas gefunden. Und er würde es sich nicht nehmen lassen, ihm dies zu schenken. Uruha war sein Freund und der Mensch, den er liebte. Da wollte er ihm doch auch eine kleine Freude bereiten. Auch wenn er ihn diesmal doch ganz schön dazu zwingen musste.

"Aber sicher, junger Mann." Sofort holte Tora das Medaillon aus der Auslage und hielt es Uruha hin. "Darf es dazu noch eine passende Kette sein?", fragte er höflich und sah zu Kai, der sofort nickte.

Kai freute sich ungemein darüber, dass sein Liebster etwas gefunden hatte.
 

"Hai, gerne."

Er sah dabei zu, wie Tora das Medaillon in eine goldene Kette einfädelte und es ihm ummachte. Lächelnd sah er auf die schöne Kette und umarmte Kai sanft.

"Danke, mein Schatz..."

Er gab ihm einen Kuss auf die Wange und sah dann zu, wie Kai die Sachen bezahlte. Dann gingen die beiden wieder hinaus und Uruha schaute auf Kai hinab.

"Danke. In das Medaillon kommt ein Foto von dir und eins von mir. Dann sind wir immer vereint.", er lächelte. "Und was hast du dir gekauft?"
 

Stolz präsentierte er seinem Schatz die silberne Kette mit dem großen Schlüssel dran. "Die hatte er mir schon das letzte Mal versprochen.", grinste er. Zu Tora hatte er eine wirkliche klasse Beziehung. Sie waren eher wie Brüder und nicht wie Cousins. Und dass er ausgerechnet in dieser Stadt einen Schmuckladen haben musste, hatte er vorher auch nicht gewusst. Das hatte er nur durch Zufall herausgefunden, als er vor ein paar Wochen hier gewesen war und in den Laden kam, weil er sich für diese Kette interessiert hatte. Aber das war jetzt nicht wichtig.

"Und? War es so schwer, etwas zu finden?", fragte er frech grinsend.
 

"Ja, war es. Ich wollte doch nicht, dass du mir sowas Teures kaufen musst."

Er seufzte leicht und knuffte Kai lieb in die Seite.

"Trotzdem danke, mein Schatz."

Er schob Kais Rollstuhl weiter durch die belebten Straßen und sah sich um.

"So... Willst du jetzt noch irgendwo hin oder willst du deine Mum anrufen und ihr Bescheid sagen, dass sie uns abholen soll?"
 

Er seufzte. Typisch Uruha. Aber irgendwann würde er ihm das schon noch erklären.

"Ich denke, wir sollten besser wieder zurück. Ich fühl mich ganz schön schlapp.", musste er offen gestehen. Und er wollte sich nicht wieder eine Standpauke von Uruha anhören müssen, weil er nicht auf seinen Körper gehört hatte.

Kai kramte nach seinem Handy und wählte die Nummer seiner Mutter.

Kurz darauf stand sie auch schon an genau dem Ort, an dem sie sie vor einiger Zeit raus gelassen hatte.

Beide stiegen ein und sie fuhren los.

"Und Jungs? Wie war´s?", fragte Kais Mutter, während sie in Richtung Heimat fuhren. "Und Yutaka? Hast du bei Tora endlich seine Schulden eingetrieben? Das wollte er dir doch schon so lange mal zurückgeben."

Ups. Musste seine Ma das gerade jetzt ansprechen?
 

"Okay, dann ruf deine Ma mal an."

Er wartete, bis Kai seinen Anruf getätigt hatte und schob Kai dann zu der Stelle, an der sie verabredet hatten, dass Kais Mutter sie wieder abholen würde.

Lange mussten sie auch nicht warten. Etwa zehn Minuten später fuhr Kais Mutter auch schon vor und Uruha half Kai in das Auto. Dann verstaute er den Rollstuhl im Kofferraum und stieg neben Kai ins Auto.

Auf halbem Wege zu Kai nach Hause fragte seine Mutter plötzlich, ob Tora die Schulden abbezahlt hatte. Was sollte das denn?

"Kai? Wieso Schulden?"

Hatte er sich deswegen etwas aussuchen dürfen? Weil Tora Schulden bei Kai hatte?
 

Mist. Jetzt hatte Uruha wohl den Braten gerochen. Schöner Mist. Manchmal passte das Timing seiner Ma perfekt, aber dieses Mal hatte sie eindeutig daneben gegriffen.

Kai lächelte Uruha an und griff nach seiner Hand. Er verhakte ihre Finger miteinander. "Nicht solche Schulden.", lachte er. Das waren auch wirklich keine finanziellen Schulden im eigentlichen Sinne. Er hatte Tora nur einmal aus der Klemme geholfen, weil der Drummer seiner Band erkrankt war und kurzfristig ausfiel. Da war halt Kai eingesprungen. Und Tora hatte ihm dafür versprochen, dass er sich mal etwas aussuchen durfte. Und nun war es eben soweit.

"Ich bin einfach mal für seinen Drummer eingesprungen. Nichts weiter."

Und schon hielten sie vor dem Haus der Familie Uke.
 

"Achso..."

Er seufzte leise und stieg aus dem Wagen, ehe er Kais Rollstuhl wieder aus dem Kofferraum holte, ihn aufklappte und Kai darin verstaute.

Er fuhr ihn ins Haus und brachte ihn auf sein Zimmer.

"Ab ins Körbchen mit dir, mein Hündchen.", grinste er und half Kai, sich ins Bett zu legen.

"Ich find die Kette wirklich wunderschön, Kai. Danke."
 

Als er auf seinem Bett lag und endlich alle Viere von sich strecken konnte seufzte er wohlig auf. "Gern geschehen."

Tat das gut, endlich mal wieder lang machen. Der Rollstuhl war schon eine enorme Erleichterung, aber für ihn einfach nicht geeignet. Kai streckte die Arme nach Uruha aus. "Mein Hintern tut weh.", maulte er.
 

"Och, dein armer Hintern. Soll ich pusten?"

Er grinste und kuschelte sich an Kai. Er schnurrte leise und sah ihn an.

"Ich liebe dich."

Er küsste ihn sanft und streichelte ihm über die Wange.
 

Kai kicherte. "Nee, du sollst nicht pusten! Das mach ich schon alleine.", wehrte er ab. Kann ja wohl nicht sein, dass Uruha ihm jetzt auch noch den Hintern pusten würde, nur weil er sich den im Rollstuhl plattgesessen hatte.

"Ja ja, und jetzt wieder schleimen kommen, ne?" Er piekste Uruha in die Seite. Allerdings erwiderte er den sanften Kuss.

"Ich hab dich auch so unglaublich lieb.", säuselte er und gab seinem Freund einen weiteren Kuss.
 

"Soll ich nicht pusten?", fragte Uruha und grinste dann lasziv. "Soll ich mal blasen?"

Er lachte leise und legte seinen Kopf auf Kais Brust ab.

"Ich liebe dich auch so unendlich dolle! Ach ja... Soll ich dir jetzt meine Hotpants vorführen?"

Er grinste leicht und knuffte Kai sanft in die Seite.
 

"Boah, Uruha!" Kai boxte ihn gegen den Oberarm. "Manchmal machst du mir echt Angst. Und nein, du sollst die jetzt noch nicht vorführen. Was soll denn meine Mutter von dir denken?", schimpfte er. Allerdings klang seine Stimme nicht ernsthaft böse sondern eher verlegen.

Das wollte er nachher in aller Ruhe auskosten. Er wusste ja, dass seine Ma heute Abend wieder für 2 Tage wegfahren würde. Eine Geschäftsreise. Das würde er sich also nicht nehmen lassen.

"Das hebst du dir für heute Abend auf, wenn wir alleine sind."
 

"Okay, dann eben heute Abend."

Er grinste und küsste Kai sanft.

"Und nun guck nicht so böse. Das steht dir nicht."

Er lehnte sich zurück und zog Kai neben sich. Er schloss die Augen und atmete leise ein und aus. Er wollte einfach nur bei Kai sein.

Dann öffnete er die Augen wieder und strahlte Kai an.

"Hast du eine Digicam? Ich will Fotos von uns machen. Für mein Medaillon."
 

"Du meinst das Ding hier?" Demonstrativ griff er neben sein Bett auf den kleinen Nachtschrank und drückte sie Uruha in die Hand. "Und damit willst du jetzt Bilder machen?", fragte er entsetzt. "Ich seh doch so schrecklich aus.", jammerte er. "Kannst du das nicht einfach auf morgen oder so verschieben? Dann putz ich mich extra für dich raus. Versprochen."
 

"Ja, ich will das jetzt machen. Und keine Widerrede. Du siehst gerade total putzig aus. Also sei kein Spielverderber."

Er seufzte und stand auf. Dann zog er Kai auf die Beine und sagte:

"Sag Cheese!"
 

"Boah, nee!" Reflexartig hielt Kai sich die Hände vors Gesicht. So konnte er sich unmöglich vor eine Kamera wagen. Auch nicht, wenn es private Aufnahmen für seinen Schatz waren. da war er eigen. "Tu mir das nicht an, bitte, Uruha." Und schon griff er nach seiner Digicam und drehte den Spieß um.
 

"Neee! Kai, gib mir die Cam wieder!"

Er murrte und sprang an Kai hoch, weil er die Cam nicht erreichen konnte.

"Gib her, du Spielverderber!"

Und schon entstand ein kleines Gerangel um die Vorherrschaft um die Digitalkamera.
 

"Nein, die bekommst du nicht." Immer wieder rangelten sie um das gute Stück, doch Kai ließ sie nicht so schnell wieder aus seinen Händen. Er wollte ja nicht wie ein zerzauster Struwelpeter in Uruhas Medaillon enden. Auch wenn er eigentlich nicht so sehr eitel war, aber das war dann doch nicht sein Ding. Damit musste Uruha jetzt leben.

"Autsch.", wimmerte er, als Uruha aus Versehen gegen seine Rippen kam.
 

"Ups! Sorry, Kai-Chan!"

Er setzte sich mit ihm aufs Bett und kuschelte ihn kurz.

"Ich wollte dir nicht wehtun..."

Er nutzte Kais Moment der Unachtsamkeit und griff beherzt nach der Kamera. So schnell konnte Kai gar nicht reagieren, wie er ein Foto von ihm geschossen hatte.

"Ha!", grinste er triumphierend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Armaterasu
2009-04-25T21:20:44+00:00 25.04.2009 23:20
das kapitel ist sehr schön und ich freue mich schon auf den nächsten adultteil, wo kai dann unten liegt ^^ die shopping tour war auch sehr gut beschrieben, des war nicht langweilig gewesen, was bei solchen szenen durchaus passieren kann, aber ihr habt das echt gut gemeistert ^^

freu mich auf das nächste kapitel ^^

LG
amy


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