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Tokyo, 12 °C , Regen

von

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Respekt

Der ältere Mann sah die beiden uniformierten Oberschüler mit nur schlecht verhohlener Wut an.

"Habt ihr denn gar keinen Respekt vor den Ahnen?", blaffte er die beiden an, die mit gesenkten Köpfen vor ihm saßen. Dass dies allerdings weniger eine Geste der Reue denn mehr des Selbstschutzes war, ahnte er jedoch nicht. Die Jungen grinsen verstohlen vor sich hin, während sich die Strafpredigt über sie ergoss. "...werde ich andere Seiten aufziehen, ihr werdet euch noch wundern... Und jetzt seht mich an, habt ihr irgend etwas zu sagen?"

Beide hoben ihre Köpfe, jedoch nicht ohne sich das Grinsen vorher zumindest größtenteils zu verkneifen. "Kawagi-san, es war doch nur ein harmloser Streich, der keinen bleibenden Schaden verursacht hat...", begann der Schwarzhaarige, der wie der perfekte Japaner aussah.

"Keinen bleibenden Schaden?", fuhr der Lehrer dazwischen, "nur weil ihr Papier benutzt habt, um die Statue des ehrenwerten Togusa, unseres Schulgründers, zu verschandeln, fühlt ihr euch jetzt auch noch im Recht? Was ist mit all den Schülern, die das gesehen haben? Ihr Respekt hat mit Sicherheit bleibenden Schaden genommen. Zur Strafe werdet ihr nicht nur dieses Ballerina-Kostüm von der Statue entfernen, sondern auch 100-mal den Satz 'Ich werde das Andenken der Ahnen nicht mit Füßen treten' schreiben. Ist das klar?"

"Nein!", kam die trockene Antwort nun vom zweiten der Angesprochenen, "Ich werde die Statue putzen und meinetwegen schreibe ich Ihnen einen 15-seitigen Aufsatz über meine Gründe und meine Fehler in dieser Angelegenheit, aber ich werde nicht die stupide Arbeit eines Grundschülers machen, nur weil sie meinen, uns wie welche behandeln zu müssen."

Die Gesichtsfarbe des Lehrers wechselte von rot zu purpur. "Du weigerst dich meinen Anordnungen Folge zu leisten?"

"Ich möchte an dieser Stelle nun doch an das mir zustehende Recht der Respektsansprache erinnern", warf der junge Mann dazwischen.

"Das wird ja immer schöner. Na gut, Fujimiya-san, ich erwarte Ihre Mutter noch heute bei mir im Büro. Sie werden 25 Seiten über die Errungenschaften unseres Schulgründers und kein Wort ihrer üblichen Polemik schreiben und Sie werden sich bis morgen wieder eine der Schulordnung angemessene Frisur und Haarfarbe zulegen, ansonsten dürfen Sie sich gerne eine andere Lehranstalt suchen. Haben wenigstens Sie mich richtig verstanden, Hamamoto?" Er blickte den ersten der Teenager an. Dieser schien sich einen Moment lang zu winden, doch dann sagte er: "Sehr wohl! Meine Mutter noch heute hier und 25 Seiten über Togusa, dabei kein Wort über seine sexuellen Neigungen."

Der Lehrer schnappte nach Luft: "Das ist ja... es hat offensichtlich keinen Zweck, Sie auch nur annähernd auf den Weg der Tugend zurückführen zu wollen... Ich werde alles weitere mit ihren Müttern besprechen, aber ich hoffe, Sie haben die anderen Mitglieder Ihrer Kendo-AG gut trainiert, denn das nächste Turnier findet ohne Sie beide statt, genau wie der nächste Traningsmonat. Wer sowas tut, hat kaum die Befähigung andere zu lehren und noch dazu in einer Kunst wie dem japanischen Schwertkampf."

Damit verließ er den Raum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Langenlucky
2009-03-18T22:56:18+00:00 18.03.2009 23:56
Dachte erst ich wäre in der falschen Geschichte gelandet. Denn mir fehlt irgenwo der Übergang zwischen Kapitel zwei und drei. Kann es mir nur so erkären, dass Ran einen Flashback hat als er seinen Schulkameraden sieht. Kommt die Erklärung im nächsten Kapitel?

Schreib sie schnell, denn ich bin neugierig wie es weiter geht.


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