Dampfgestein
»In den letzten Jahrzehnten konnten wir diesem Gestein viele Geheimnisse entlocken. So entdeckte man, dass Wasser bei direktem Kontakt verdampft. Mit komplizierten Druckbehältern ist es möglich Bewegungsenergie zu erzeugen. Der entstehende Dampf ist hochgiftig und schwerer als die Luft. Wir vermuten, dass so die Nebelmeere entstanden. Große Gesteinsbrocken müssen vor vielen Jahrhunderten in sehr große Seenflächen gestürzt sein. Das klingt zwar nicht realistischer, als dass es ein allmächtiger Gott aus Zorn getan hat, aber für mich glaubhafter.
Zurück zur Bewegungsenergie. Durch komplexe Vorgänge können wir Antrieb daraus gewinnen. Je nach Größe des Triebsteines ist es möglich, aufziehlose Taschenuhren oder große Luftschiffe zu betreiben. Das praktische dabei ist, dass der Stein selbst nach Jahren des Gebrauchs nicht abnutzt. Sonderbar mag es klingen, wenn ich sage, wir könnten weitaus andere Dinge damit anstellen...«
Langsam schloss Professor Bernhard Iwersen das Klassenbuch. Er blickte hinab auf seine Hand, in der seine Taschenuhr lag. Eben noch hatte er sie demonstrativ hochgehalten. Leise tickend schob sich der Sekundenzeiger auf die Ziffer Null. Beim Klingeln aufspringend verließen die meisten Studenten den Vorlesungssaal. Eine handvoll Studenten blieb jedoch sitzen. Mit gespannten Augen sahen sie zu ihrem Tutor.
»Ich habe sie alle für ein einmaliges Projekt eingeladen. Lasst uns gleich mit der Arbeit beginnen...«
Ende des Prologs.