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Melodie des Herzens

von

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„Das hat uns noch gefehlt!“, rief Tina als das Gewitter losbrach. Sie und ihre Freundin Sabine rannten durch den dunklen Wald auf der Suche nach dem richtigen Weg zu ihrer Gaststätte. „Sabine, hast du eine Ahnung wo wir sind?“ „Woher denn?“, beschwerte sie sich, „Wir haben uns im Wald verlaufen, es ist bereits stockfinster und zu allem Übel kommt auch noch ein Gewitter zu dem starken Regen dazu. Ich wusste. wir hätten nicht wandern gehen sollen!“ „Ja, das tut mir ja auch leid. Ich mach das widergut. Versprochen. Aber wir müssen uns wirklich ein Unterschlupf suchen“, sagte Tina.

Sie versuchten etwas zu finden was sie erinnerte wo sie hin mussten. Die Nacht, die langsam hereinbrach und der starke Regen machten es ihnen jedoch nicht gerade leicht ihren Weg wiederzufinden.

„Ach verdammt!“, schrie Tina, die gestolpert und rücklings hingefallen war. „Hast du dich verletzt?“, fragte Sabine und reichte ihr die Hand. „Nein. Ich glaube nicht. Danke.“ Sie rannten weiter und je länger sie rannten, desto verzweifelter wurden sie. Wie würden sie jetzt noch die Gaststätte finden können? Sie hatten sich hoffnungslos im Wald verlaufen und die Orientierung verloren.

Ein heller Blitz durchzuckte den Himmel und kurz darauf erdröhnte ein heftiger Donnerschlag. Vor Schreck blieben die beiden Freundinnen abrupt stehen. Ein weiterer Blitz zeigte sich am Himmel und erhellte den Wald vor ihnen.

„Hast du das gesehen?“, fragte Sabine ganz außer Atem. „Ja. Das war doch ein großes Gebäude. Komm, vielleicht können wir die Nacht dort verbringen“, sagte Tina, in der die Hoffnung wieder aufblühte.

Sie liefen einen verwucherten Waldweg entlang, der sie nach etwa zehn Minuten zum besagten Gebäude führte. „Wow!“, sagte Sabine, „das ist ja ein echtes Schloss.“ „In meinem Reiseführer nichts von einem Schloss in der Gegend gestanden. Wo zum Henkel sind wir bloß gelandet?“, verzweifelte Tina. „Was sollen wir jetzt machen?“, wollte Sabine wissen. Sie standen vor einem etwa zehn Meter hohen Schlosstor, das in der Höhe spitz zusammen lief und betrachteten das große dunkle Schloss. Es ragte mehrere hundert Meter in die Höhe und wirkte durch die Blitze wie ein Geisterschloss. In keinem der unzähligen großen und auffällig verzierten Fenster brannte Licht. Mehrere Türme ragten in den Himmel und hinterließen ein majestätisches Bild vom Schloss.

„Entweder wir bleiben hier draußen und holen uns den Tod oder wir gehen rein und hoffen, dass uns der Besitzer erlaubt die Nacht im Schloss zu verbringen“, zählte Tina ihre Möglichkeiten auf. Mit einem quietschenden Geräusch öffneten sie das Tor und betraten das Anwesen. Tinas Herz hämmerte in ihrer Brust und sie frage sich, ob sie wirklich das Richtige taten. Doch ihr war klar, dass sie ja eigentlich keine andere Wahl hatten. Sie überquerten den langen Weg vom Tor zum Haupteingang und klopften an die Tür. Sie warteten, aber nichts rührte sich. Sie klopften erneut. „Als ob man unser Klopfen in diesem riesigen Schloss hören kann“, seufzte Tina. Sie schauten sich beide an: „Und jetzt?“ Sabine legte die Hand auf den Türriegel und drückte ihn nach unten. „Hoppla, gar nicht abgeschlossen. Sollen wir reingehen?“ „Ich weiß nicht, Sabine. Wir können doch nicht einfach in fremde Häuser oder in diesem Fall Schlösser gehen, ohne das der Besitzer es weiß“, sagte Tina. „Ja aber was sollen wir denn deiner Meinung sonst machen? Wir haben doch nicht vor hier zu klauen, sondern wollen nur abwarten bis der Regen aufhört. Also komm.“ Sie schob die große Tür auf und betrat die dahinterliegende Halle. Tina folgte ihr unsicher. Es war ein großer Raum. Es dauerte eine Weile bis sich Tinas Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie entdeckte wenige Meter seitlich vor ihr eine große breite Treppe, die in das darüberliegende Stockwerk führte und so beschloss sie sich auf den unteren Treppenabsatz zu setzen. „Was hast du vor?“, fragte Sabine. „Ich bleibe hier sitzen und warte bis die Nacht vorbei ist. Was denn sonst?“, antwortete Tina. „Du willst die ganze Nacht auf der Treppe verbringen? Schauen wir uns doch lieber ein bisschen hier im Schloss um. Vielleicht gibt es ja einen Raum, wo wir schlafen können.“ „Nein Sabine, das kommt gar nicht in Frage. Hast du vergessen, dass wir hier nicht sein dürften? Wir können uns glücklich schätzen, wenn uns der Besitzer nicht wegen Einbruchs anzeigt. Da können wir uns doch auf keinen Fall auch noch in seinen Räumen rumtreiben und unsere Nasen in Sachen, die uns nichts angehen, reinstecken!“, mahnte Tina. Sabine dachte einen Augenblick über Tinas Worte nach und setzte sich nickend neben sie auf die Treppe. „Ja, hast Recht. Wir können froh sein, dass wir ein Dach über `m Kopf haben.“

Während sie beide schweigend dasaßen, spürten sie, wie die Müdigkeit über sie Besitz ergriff. Tina lehnte sich an das Treppengelände links von ihr und schlief nach wenigen Minuten ein. Auch Sabine war nach wenigen Augenblicken eingeschlafen. Doch sie sollten nicht lange allein bleiben.

Irgendwann in der Nacht betraten zwei junge und vornehm gekleidete Männer die Halle. „Na so was. Was haben wir denn da?“, sagte der eine, „Zwei Eindringlinge. Es scheint, dass ihnen die Betten nicht gut genug waren.“ Er kicherte in sich hinein. „Die armen sind ja klitschnass. Sie wollten bestimmt hier warten bis der Regen nachlässt und sind dabei eingeschlafen“, sagte der andere, „Komm, tragen wir sie in die Gästezimmer.“ „Bist du dir sicher, dass das in deinem Zustand in Ordnung geht?“, fragte der erste. „Ja, ja, keine Sorge. Ich habe mich unter Kontrolle“, während er das sagte, nahm er Tina auf die Arme und trug sie die Treppe hinauf in eines der Gästezimmer.



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