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Bizarre Geschichten über Götter, Dämonen und Wahnsinn

Das Ende von Squalldia
von

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Zwei nicht ganz so freundliche Gesellen

Die Schwärze des Universums umhüllte das Rexor-Sonnensystem, wie sie eigentlich alle Systeme und Galaxien umhüllte. Unterbrochen wurde diese Schwärze nur von den unzähligen Sternen, die wie überreife Akne auf dem unreinen Gesicht eines pubertierenden Teenagers anmuteten.

In dieser schwärze schwebten zwei Gestalten. Die eine war recht groß, wirkte muskulös und hatte etwas majestätisches an sich, was hauptsächlich wohl an seiner Kleidung lag, die sich offensichtlich nicht zwischen antik und futuristisch entscheiden konnte, was den Schnitt betraf. Seine Schultern und seine Stirn schienen aus glatt geschliffenem, blauen, Kristall zu bestehen. Sein ebenfalls blaues Haar war lang und zu einem Irokesenschnitt frisiert , der in einem Pferdeschwanz am Nacken endete. Das Gesicht schien Jung und endete in einem charaktervollem spitzen Kinn. Jedoch schien sein Blick absolute Finsternis auszustrahlen.

Die andere Gestalt war bedeutend kleiner und offensichtlich jünger. Seine schwarze und schlabbrige Jeans wurde von vielen Gürteln gehalten, die recht willkürlich um die Hüfte und die Beine gebunden waren. Einige Gürtel hatten es auch irgendwie auf die Unterarme der Gestalt geschafft. Auf seinem schwarzem T-Shirt stand in großen explosiven Lettern „MASTER OF NOTHING“. Sein Haar war ebenso blau wie das der großen Gestalt und verdeckte die Ansätze der zwei schmalen Hörner, die kerzengerade nach oben zeigten. (Oder sagen wir mal die im rechten Winkel vom Kopf weg zeigten , da es im Universum kein oben und unten gibt.) Hinter den Hörnern trug die Gestalt einen Bogen, der in zwei große Teller endete, die die Ohren verdeckten. Das ganze wirkte wie Kopfhörer und die rhythmischen Bewegungen, die die Gestalt mit Hüfte, Armen und Kopf machte, ließen darauf schließen, dass es sich tatsächlich um Kopfhörer handelte.

„Sind wir hier richtig, Seru?“ begann die große Gestalt, der es offensichtlich momentan an Geduld fehlte.

„Tamta ta ta tamtam!“ kam als Antwort, während die kleine Gestalt sich wippend im Kreis drehte.

„Seeeruuuuu, sind wir hier richtig?“

„Tamti tamtam ta!“

„Seru Kuai! Würdest du mir bitte Antworten!“ Mit dem vollen Namen der kleinen Gestalt versuchte die große Gestalt zu untermauern, dass er die Geduld verloren hatte. Dabei klang er wie eine tadelnde Mutter.

„Tamte te tuperltä!“

„VERDAMMT NOCHMAL! SERU!“ die große Gestalt riss der kleinen die Kopfhörer runter. „WÜRDEST DU BITTE DAMIT AUFHÖREN!“

Die kleine Gestalt blicke erschrocken in die zornigen Augen der großen Gestalt. „Was hast du den auf einmal, Buru?“ fragte Seru.

Der aufmerksame Beobachter wird sich sicher schon fragen, wie sich die beiden im Weltraum unterhalten können, wo es doch nichts im All gibt, was den Schall weiter tragen könnte. Der noch aufmerksamere Beobachter wird sich aber schon längst die Frage gestellt haben, wie, zum Teufel, die beiden im Vakuum des Alls ohne Schutzanzug und Sauerstoff überleben konnten.

Die Antwort auf beide Fragen ist recht einfach, wenn auch nicht zwangsläufig zufriedenstellend. Es handelt sich hier um magische Wesen, Dämonen um genau zu sein. Und solche Wesen scheren sich einen Dreck um physikalische Gesetze und lebenswichtige Elemente wie Sauerstoff.

Buru seufzte erleichtert. „Habe ich nun endlich deine ungeteilte Aufmerksamkeit um meine Frage beantworten zu können?“ In seinen Worten schwang ein hauch Sarkasmus mit.

Seru versuchte zu verstecken, dass er etwas beleidigt war. „Was willst du denn wissen, großer Bruder?“

Buru, der den offensichtlich negativen Unterton sehr wohl mitbekommen hatte, legte seinerseits ungezähmten Zorn in seine Stimme. „Sind-wir-hier-richtig?“

Beinahe drohend zeigte Buru in die Richtung eines kleinen blauen Planeten, der sich in der Akne des pubertierendem Universums wie ein Piercing mit Edelsteineinsatz präsentierte.

Seru schaute mit großem Desinteresse in die Richtung, in die Burus Zeigefinger deutete. „Japp, das ist der Planet Squalldia.“

„Na endlich! Das war ja mal wieder eine schwierige Geburt mit dir!“

Buru Kuai hatte es im Normalfall leicht mit seinem kleinen Bruder. Er ging ihm einfach aus dem Weg. Doch in diesem Falle hatte ihm sein Vater Darius aufgetragen den kleinen Seru mit auf eine Eroberungstour zu nehmen, damit dieser auf den Geschmack kommen würde und nicht mehr in den Tag hinein lebt. Buru war nicht allzu begeistert über den Auftrag und versuchte sich ständig herauszuwinden. Aus diesem Grunde hatte Darius nur Seru gesagt, welchen Planeten es zu erobern galt, damit Buru ihn mitnehmen musste.

Und in diesem Moment wurde Buru es mal wieder klar, warum er seinem kleinen Bruder normalerweise aus dem Weg ging.

Buru blicke auf den Planeten herab. Ihm kam er sehr unbedeutend vor. Wahrscheinlich würden die Bewohner dieses Planeten ziemlich schnell zu den Dämonen konvertieren.

„Das scheint einfach zu werden“, begann er. „Willst du mitkommen oder von hier aus zuschauen?“

Seru verzog das Gesicht und versuchte den Eindruck zu erwecken, als ob er sich das ernsthaft durch den Kopf gehen ließ.

„Ich weiß noch nicht recht. Ist es denn spannend es sich von hier anzuschauen?“

„Wenn sie sich zu uns bekennen, wahrscheinlich nicht.“ Buru zuckte mit den Schultern.

„Wäre es denn überhaupt auf den Planeten spannend, wenn sie sich zu uns bekennen würden?“

„Ebenso wenig wie hier oben, schätze ich“, sagte Buru. „Aber da unten kannst du eventuell ein paar heiße Miezen vernaschen.“ Buru versuchte mit einer süffisanten Geste die Situation aufzulockern.

„Hmmmm....ich habe schon ziemlich lange keine heiße Katze mehr gegessen“, entgegnete Seru überlegend. „Aber ich denke, ich bleibe hier oben und höre noch ein wenig Musik.“

Buru seufzte. Sein Bruder war nicht nur faul sondern auch recht begriffsstutzig. Wie sonst konnte man sich erklären, dass er diese wenig doppeldeutige Einladung so missverstanden hatte?

„Ganz wie du meinst. Dann bleib hier.“

Buru gab seinem Bruder die Kopfhörer zurück. Seru setzte sie sogleich auf, tanzte weiter und vergaß wieder die Welt um sich herum.

„Was für eine Schande für die Dämonenwelt“, dachte sich Buru, als er seinen Bruder nochmal von oben bis unten studierte. „Ob aus dem noch mal was wird?“

Seru hörte plötzlich auf zu tanzen und blickte in die Richtung des Planeten Squalldia. Er fing an zu grinsen.

„Man hat uns wohl schon bemerkt“, sagte er vergnügt und zeigte auf die gigantische Flotte Squalldianischer Kriegsschiffe, die auf sie zu steuerte.



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