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Mittsu no sei-takaramono - Die drei heiligen Schätze

Der rote Sonnenstern
von

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Eine kämpfende Priesterin und die Geschichte von Draconia

Das Mädchen lächelte. “Natürlich, Auserwählte. Mein Name ist Minamoto Serin! Ich bin eine Priesterin, der man das Kämpfen gelehrt hat”
 

Ashika starrte das Mädchen mit offenem Mund an. Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Sprache wieder fand.

“Mo-Mo-Moment mal!”, stammelte sie, “Du bist eine Priesterin? Und was soll das heißen, Auserwählte? Und überhaupt: WO SIND WIR HIER!?”

Serin lächelte: “Das sind sehr viele Fragen, aber ich werde versuchen, es zu erklären. Wie ich erwähnte, ist mein Name Serin Minamoto. Ich wurde seit meinem fünften Lebensjahr sowohl zu einer Priesterin, als auch zu einer Kriegerin ausgebildet. Meine Ausbildung habe ich erst vor einem Jahr beendet. Ich bin die Jüngste Priesterin in unserem Tempel. Außerdem kann ich mit Stolz sagen, dass ich der weißen Magie weitestgehend mächtig bin.” Sie holte kurz Luft und schaute Ashika direkt in die Augen, die immer noch nicht glauben konnte, was sie da hörte.

“Nun zu Eurer zweiten Frage.”, sagte Serin schließlich, "Ihr seid die Auserwählten. Man hat euch hier her gerufen und dazu auserwählt unsere Welt vor dem Untergang zu bewahren. Euch hier und jetzt alles zu erklären, wäre zu riskant und würde zu lange dauern, aber so wie ich euch in meine Stadt gebracht habe, werde ich versuchen, näher auf eure Fragen einzugehen.”

Serin machte wieder eine Pause um Ashika und den Anderen die Chance zu geben, diese seltsame Antwort zu verarbeiten.

“Und was Eure dritte Frage betrifft, die Ihr mir so schön ins Gesicht gebrüllt habt: Ihr und Eure Begleiter seid hier in einer Welt gelandet, die Eurer ähnelt. Nur dass unsere Welt hier nicht, wie ich mal mitbekommen habe, Euren Fortschritt und Eure Technik besitzt, sondern wir noch immer hier so leben, wie Ihr vor vielen hundert Jahren.”
 

“Also… eine Art mittelalterliche Parallelwelt…”, sagte Ashika langsam und schluckte.

“Hat die Welt hier auch einen Namen?”, fragte Haru begeistert.

Serin nickte. “Ja. Wir nennen sie Draconia.”

“Okay, Kleines. Alles schön und Gut. Aber woher weißt du, was in unserer Welt abgeht oder so genau, wer wir sind? Vielleicht habt ihr euch die falschen Leute rausgepickt.”, antworte Genjou, der mittlerweile wieder auf den Beinen war, ohne groß auf Serins Antwort einzugehen und zog kräftig an seiner Zigarette, die er sich in jenem Moment angezündet hatte.

Serin funkelte ihn an. “Ich an Eurer Stelle wäre nicht so frech. Eure große Klappe könnte Euch hier in Draconia noch in ernste Schwierigkeiten bringen. Und damit Ihr es wisst: Ich heiße Serin und nicht “Kleines!” Sie holte tief Luft: “Und es stimmt. Ich kenne euch nicht und eure Namen kenne ich auch noch nicht, aber ich bin mir sicher dass dieses Mädchen die Auserwählte ist und ihr ihre auserwählten Begleiter! Und den Rest erkläre ich euch auf dem Weg in meine Stadt!”

Serin hatte sich so aufgeregt, dass sie knallrot angelaufen war und nun lief sie mit einem Tempo, los das man ihr bei ihrer geringen Größe gar nicht wirklich zutraute.

“Warum heißt die Welt hier Draconia?”, fragte Ryousuke, der neben Ashika herlief und wie alle anderen versuchte, mit Serin Schritt zu halten.

Serin wandte ihren Kopf kurz um und starrte ihn an.

Für einen Moment zog sich etwas in ihrem Inneren unangenehm zusammen. Ein fröstelnd kaltes, sehr ungutes Gefühl machte sich in ihr breit. Welche Rolle mochte dieser junge Mann noch in dem Abenteuer, dass nun gerade erst begonnen hatte, spielen?
 

Serin räusperte sich kurz: “Vor vielen, vielen Millionen von Jahren war unsere Welt nur ein schwarzer toter Stern der im unendlichen All umher flog, bis eines Tages aus den Tiefen dieses Sternes ein riesiges drachenartiges Wesen empor stieg und mit seinem feurigen Atem den Stern, dem es entschlüpft ward, eine Form gab und mit seiner gewaltigen Macht Wasser und Land schuf. Es schuf Seen und Flüsse, Erde und Sand. Doch das Wesen war einsam auf dieser Welt, die es sich selber geformt hatte. Vor lauter Einsamkeit zerriss es sich in zwei Hälften. Die eine Hälfte wurde weiblich, die andere männlich. Die beiden Hälften liebten sich so sehr, dass sie wieder eins wurden und aus ihnen das erste Wesen auf dieser Welt entstand. Das Wesen, was wir Menschen bis heute als Gottheit verehren: Ein Drache. Dieser Drache, der dabei entstand trug ein Ei in sich und vermehrte sich. So kam es, dass Drachen lange vor den Menschen diese Welt regierten. Als reine Wesen, mit göttlicher Macht.”

Sie machte eine kurze Pause, dann fuhr sie fort: “Deswegen heißt unsere Welt Draconia.”
 

“Cool! Hier gibt es Drachen?”, rief Haru aufgeregt und wollte weiter drauf los plappern, aber Ashika unterbrach ihn.

“Wenn es zuerst nur Drachen hier gab, wie kamen dann die Menschen hier her oder die anderen Tiere, falls es welche gibt?

“Dies ist eine berechtigte Frage.”, antwortete Serin. “Ich bin noch jung und weiß nicht auf jede Frage eine Antwort, aber soviel ich weiß, gibt es dazu unterschiedliche Theorien. Manche sagen, die Drachen erschufen uns Menschen und die anderen Tiere als ihre Diener, andere sagen, dass die Menschen ursprünglich von einer anderen Welt stammen, nämlich von eurer. Woher sie nun aber wirklich kamen, weiß keiner. Vielleicht haben uns auch die Dämonen einst hier her gebracht, als ihre Sklaven. Wer weiß das schon.

“Dämonen?”, fragte Kizuna neugierig und ängstlich zu gleich. “Gibt es die hier auch? Wo kommen die her?”

Serin nickte: “Es gibt Dämonen. Sie kamen vor vielen tausenden Jahren aus einer anderen Welt oder Dimension. Sie kamen hier her und ihr einziges Ziel war es, alles ins Chaos zu stürzen, was das große Drachenwesen damals erschaffen hatte. Doch die Drachen konnten dies verhindern, in dem sie drei Schätze erschufen. Eine Kette, einen Ring und Ohrringe. Diese drei Schätze vereint, schafften es, die Kräfte der Dämonen soweit zu bannen, dass sie diese Welt zumindest nicht mehr vernichten konnten.

Doch fallen diese drei Schätze in die falschen Hände, können sie nicht nur die Welt retten, sondern sie auch zerstören. Aus diesem Grund waren die Dämonen dann hinter den drei Schätzen her. So kam es zum Krieg zwischen ihnen und den Drachen, wobei zwei der drei Schätze verloren gingen und bis heute nicht auffindbar sind. Ein Schatz jedoch konnte glücklicherweise von den Drachen geschützt werden. Dieser Schatz war die Kette “Der rote Sonnenstern”, ein großer Stern aus reinem Rubin, der Leben und Tod gleichermaßen bedeuten kann, falls er falsch genutzt wird.

Diese Kette gab man der Drachenkönigin, die sie an ihre Tochter Selene weitervererbte, die wir Menschen als Drachengöttin bezeichneten."
 

“Was genau hat es mit der Kette auf sich? Hat diese Drachengöttin sie noch?”, fragte nun auch Miyako.

Serin schüttelte den Kopf: “Das kann ich Euch jetzt noch nicht erzählen. Dazu müsst Ihr leider warten, bis wir in der Stadt in unserem Tempel sind. Da erzähle ich euch den Rest.”

Alle schwiegen und versuchten, sich das eben gehörte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.

“Ach ja. Ich weiß eure Namen noch nicht. Auserwählte, wie heißt Ihr?”, fragte Serin plötzlich.

Ashika schreckte aus ihren Gedanken hoch, denn der Name Selene hatte ein merkwürdiges Gefühl in ihr ausgelöst.

“Mitsuno. Mitsuno Ashika.”, antwortete Ashika verwirrt.

“Gut, Ashika-dono. Willkommen in Draconia.”, lächelte Serin. “Und ihr anderen könntet euch mir auch mal genauer vorstellen.”

Haru lief an die Seite von Serin und grinste breit. “Imamoto Hatsuharu, aber meine Freunde nennen mich Haru”

“Freut mich, Euch kennen zu lernen, Haru-dono.”, antwortete Serin und errötete leicht, als sie in Harus strahlendes Gesicht sah.

Nun kam auch Kizuna zu ihr. “Aihara Kizuna. Ich bin Harus und Ashikas Klassenkameradin.”
 

“Gut zu wissen, Kizuna-dono.”, sagte Serin zufrieden.

“Tachibana Miyako”, stellte sich Miyako vor. “Ich bin eine Stufe über Ashika-san und den Anderen.” Serin nickte

“Und er?”, fragte Serin, zeigte auf Genjou und verzog das Gesicht, als sie sah, dass Genjou immer noch rauchte und die Hände in den Hosentaschen hatte.

Miyako lächelte gezwungen: “Das ist Genjou Fuuma. Er ist mein Senpai und eine Klasse über mir. Er ist… ein wenig schwierig…”

“Schwierig ist harmlos ausgedrückt, Miyako-senpai.”, fiel Ashika der Rothaarigen ins Wort, “Genjou ist ein Arschloch. Ein elendiger Mistkerl und Schulschwänzer. Er ist gemein und hinterhältig, säuft wie ein Loch, raucht wie ein Schlot und prügelt alles und jeden windelweich der sich ihm in den Weg stellt. Außerdem ist er ein Weiberheld und wechselt Frauen wahrscheinlich schneller als seine Unterwäsche.”

Miyako hielt sich die Hand vor den Mund und musste kurz schlucken. “Hm… ja. S-so kann man es natürlich a-auch ausdrücken…”, flüsterte sie, blickte kurz zu Genjou der nun noch schlecht gelaunter dreinblickte und errötete von den Anderen unbemerkt.

Serin jedoch lachte trocken: “Das habe ich mir schon gedacht. Er sieht auch schon aus, wie ein Schwerverbrecher. Und mit so was werde ich hier gestraft…”

“Was für harte Worte Ashika-chan.”, sagte Genjou schief grinsend und wandte sich an Serin: “Und Kleines, wenn dir meine Visage nicht passt, kannst du mich auch bestimmt wieder in meine Welt zurückschicken!”

“Ich wünschte, ich könnte es. Aber leider bin ich nicht diejenige, die euch hergeholt hat, also steht dies nicht in meiner Macht, Genjou-dono!”, antwortete Serin gereizt.

Dann wandte sie sich an Ryousuke: “Und Ihr seid?”

“Harukaze Ryousuke. Ich bin erst vor kurzem wieder nach Tokyo gezogen und gehe in Ashikas Klasse.”

Serin sah in Ryousukes rötlich-braune Augen. Sah seine hellen grünen Haare, die in Stufen hinten immer länger wurden. Das makellose, hübsche Gesicht. So hübsch, dass es schon fast unheimlich war… unheimlich.. Ja, das war auch seine Ausstrahlung. Die anderen bemerkten sie nicht, aber sie als Miko spürte die unheilvolle Aura die Ryousuke umgab, als würde sie irgendwas Böses anziehen wollen.

“Freut mich, Euch kennen zu lernen, Ryousuke-dono.”, sagte sie schließlich nur und hielt dann inne.

“Wir sind da.”

Sie deutete mit ihrem Stab nach vorn und die Jugendlichen liefen nun auch nach vorn. Sie standen am Rand eines Hügels und vor , beziehungsweise unter ihnen lag eine große Stadt in deren Mitte ein riesiger Tempel stand.

Serin drehte sich lächelnd zu den anderen um: “Willkommen in Dorago, der Hauptstadt von Draconia!”



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