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Miss you! Want you!

oder: das Yuuki kann doch ne lange OS tippen XD
von

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Nur ein Kuss. Das war mir von ihm geblieben. Er sagte zu mir, dass ich gut auf diesen Kuss aufpassen solle und er irgendwann wiederkommen und sich ihn holen würde. Ich sah aus dem Fenster und seufzte. ‚Er wird bestimmt nie zurückkommen.’, dachte ich, ‚Außerdem würde er mich sowieso nicht mehr erkennen.’ Draußen peitschte der Regen gegen die Mauern und säuberte die Straßen. Ich schaute lange raus und sah der Natur beim arbeiten zu. Plötzlich kam meine Schwester rein. „Hey, Brüderchen!“, sagte sie und wuschelte mir durch meine langen, weißblonden Haare. „Lass das!“, sagte ich und versuchte sie böse anzugucken. Leider klappte das nie. Sie meinte immer, dass ich dann noch niedlicher aussah. Das war auch der Grund weswegen sie jetzt anfing zu lachen. Sie setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl und sah mich eindringlich an. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich eine kleine Schwester habe.“, sagte sie belustigt doch dann wechselte sie das Thema. „Du hast doch Irgendetwas. Was ist los?“, fragte sie. Ich seufzte. Wieso fiel es ihr nur auf wenn es mir nicht gut ging? „Ich will nicht darüber reden.“, meinte ich und schaute angestrengt aus dem Fenster. „Komm schon! Bist du wieder in der schule geärgert worden? Oder hat das mit irgendwem zu tun den du liebst? Okay, das würde mich sehr wundern, da du ja nicht der Typ bist der sich schnell verliebt.“, meinte sie und lachte. ‚Wenn du wüsstest!’, dachte ich und mich überkamen wieder die Erinnerungen an jenen Tag.
 

~~Vor knapp 4 Jahren~~
 

„Aufgewacht, die Sonne lacht!“, ertönte es an meinem Ohr und mein bester Freund, Akiharu, auch Miku genannt, grinste mich an. „Bin ich etwa eingeschlafen?“, fragte ich und gähnte herzhaft. Akiharu nickte. „Ja, hast du! Ist unserem Lehrer aber Gott sei Dank nicht aufgefallen.“, sagte er lachend. „Du bist Schuld!“, schmollte ich, aber ich meinte es nicht Ernst. „Du warst freiwillig mit auf dem Konzert.“, sagte Akiharu und wuschelte mir durch meine Haare. Er drehte sich zu seinem Tisch und packte seine Sachen zusammen. Aus dem Augenwinkel betrachtete ich ihn. Er sah einfach so verdammt gut aus. Jeden Tag verzehrte ich mich nach ihm aber ich durfte es nicht zeigen. Er war mein bester Freund und außerdem war ich selber auch ein Junge. Trotz allem versuchte ich ihm nahe zu sein, was ja nicht sehr schwierig war, dank unserer Freundschaft.

Ich beobachtete ihn noch eine Weile und wunderte mich, dass ich noch nicht anfing zu sabbern. Er war einfach zu toll. Wenn ich so dachte konnte man fast nicht glauben, dass ich erst dreizehn , fast vierzehn, Jahre alt war. Wir begaben uns auf den Flur und raus auf den Pausenhof. Akiharu blieb kurz stehen um mit einem der älteren Schülern zu reden, ich ging weiter bis zum Schultor. Kaum dort angekommen, sagte jemand: „Na? Wo ist denn dein Kumpel?“ Es war einer meiner Klassenkameraden. Ich ignorierte ihn, aber das interessierte ihn nicht. Er kam auf mich zu und wollte mich wohl aus Spaß schlagen. Da tauchte Akiharu auf und schubste ihn weg. „Ist ja schon gut!“, meinte unser Klassenkamerad und ging weg.

„Danke!“

„Schon okay, Kazuhiro, bin schließlich dein bester Freund.“, sagte Akiharu. Ich lächelte ihn an und wir gingen los zu ihm nach Hause.
 

Als wir an der Wohnung ankamen, hörte ich seine kleine Schwester rumkeifen. „Nein, nein, nein!“, rief sie. „Was ist denn los?“, fragte mein bester Freund als wir zu ihr in die Küche kamen. „Mama und Papa sind gemein! Sie haben nichts gesagt und jetzt sollen wir einfach alle unsere Sachen zusammen packen. Sie wollen schon morgen mit uns umziehen. Die Beiden wollten uns nichts sagen damit wir nichts dagegen unternehmen.“

„Was?“, rief Miku empört, „Ich hoffe doch nicht weit weg!“ Er schaute zu seiner Mutter, die am Herd stand. „Wir werden nach Tokyo ziehen.“, sagte sie und kümmerte sich wieder ums Essen. Für mich brach eine Welt zusammen. Mein bester Freund würde wegziehen, dorthin, wo ich nie hingelangen würde. Tokyo war total unerreichbar für mich. Ich befürchtete den Kontakt zu Akiharu zu verlieren. Ich spürte wie mir langsam die Tränen kamen, doch ich unterdrückte sie. Von meinen Gefühlen durfte er nichts wissen. Ich bekam kaum mit wie Akiharu sich mit seiner Mutter stritt, zu geschockt war ich.
 

Als ich später nach Hause ging, kam Akiharu mit mir. Wir waren nur wenige Meter von meinem Zuhause entfernt, als er plötzlich stehen blieb. „Hm? Was ist?“, fragte ich. „Wir werden morgen sehr früh losfahren. Ich kann dich leider morgen nicht mehr sehen.“, sagte Miku. Er ging auf mich zu und schloss mich plötzlich in seine Arme. „Akiharu?“

„Bitte versprich mir, dass du gut auf dich aufpasst. Und versprich mir noch etwas.“ – Akiharu löste sich von mir und schaute mich eindringlich an – „Du bist mein bester Freund und ich will nicht, dass jemand dich verletzt.“ Er beugte sich vor und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. „Pass gut auf diesen Kuss auf.“, sagte er, „Und wehe du gibst diesen Kuss jemand anderem.“ Er umarmte mich noch mal und ging dann, aber nicht ohne vorher noch zu sagen: „Irgendwann hol ich mir meinen Kuss wieder. Versprochen!“
 

~~Gegenwart~~
 

Meine Schwester hatte sich wieder aus meinem Zimmer begeben. Beim Gedanken an diesen Kuss fasst ich mir an die Lippen. Bisher hatte ich niemanden den Kuss geschenkt. ‚Ich werde niemanden diesen Kuss geben. Ich will meine Erinnerung daran nicht verlieren.’, dachte ich. Am nächsten Morgen musste ich sehr früh aufstehen, denn es sollte auf Klassenfahrt gehen. Meine Eltern fuhren mich zur Schule, wo auch schon der Reisebus auf uns Schüler wartete. Meine Eltern meinten noch mir tausend Sachen erzählen zu müssen, auf die ich achten solle, aber ich wurde sie schnell los nach dem ich den Bus betrat. Während der gesamten Fahrt schaute ich sehnsüchtig aus dem Fenster. ‚Morgen jährt sich mal wieder der Tag von Akiharus Umzug.’, dachte ich. „Hey, Kazuhiro! Freu dich. Es geht nach Tokyo.“, sagte einer der Jungs, aber mich interessierte dies nicht, obwohl Akiharu dort wohnte. Ich würde ihn ohnehin nicht treffen. Ich musste daran denken wie wir uns immer genannt hatten. Er war Miku und ich Bou.
 

In Tokyo angekommen, richteten wir uns erst mal in unseren Hotelzimmer ein und aßen dann zu Abend. Danach besprachen unsere Lehrer noch mit uns was wir am nächsten Tag machen würden und schickten uns dann auf unsere Zimmer. Ich war dummerweise mit zwei Jungs in einem Zimmer, die ich für die Klassenidioten hielt und die immer zusammenhingen. „Du, Kazuhiro?“, fing Masato plötzlich an, „Hast du es schon mal gemacht?“ Ich schaute ihn und Ryuuga perplex an. „Hm? Meinst du Sex?“, fragte ich. „Natürlich! Was denn sonst?“, antwortete Ryuuga für Masato. „Nein, habe ich nicht. Aber ihr könnt mir auch nicht erzählen, dass ihr schon mal ein Mädchen im Bett hattet.“, meinte ich. „Also bei dir hätten wir auch eher darauf getippt, dass du schwul bist.“, meinte Masato lachend. „Für so gute Denker hätte ich euch nicht gehalten.“, kam es daraufhin von mir. „Also stimmt es? Du bist tatsächlich stockschwul?“, fragte Ryuuga. „Ja! Das erzählt ihr jetzt bestimmt jedem, oder?“

„Spinnst du? Nie im Leben!. Kannst ja sogar mal raten wieso Masato und ich immer so zusammen kleben.“ Ich starrte die Beiden erstaunt an. „Wir sind bi.“, erklärte Masato. „Okay! So etwas hätte ich jetzt nicht erwartet, aber das ist doch mal eine interessante Wendung.“, sagte ich und grinste die Zwei an.
 

Am nächsten Tag hing ich den ganzen Tag mit den Beiden rum. Als wir uns alle alleine beschäftigen durften mit shoppen, fraget Masato mich: „Warum bist du eigentlich so häufig schlecht gelaunt?“ Ich schaute betrübt zu Boden. „Liebeskummer! Mein früherer bester Freund war der Erste in den ich richtig verschossen war. Leider zog er vor vier Jahren weg und wir haben den Kontakt verloren.“, erklärte ich. Die Beiden nickten verständnisvoll. „Das ist echt schade!“, sagte Ryuuga. „Ja! Vor allem, so jemand wie ihn findet man kein zweites Mal. Er ist so einmalig und unersetzlich.“, sagte ich.

Wir waren an einen See gelangt und wir setzten uns auf einige Steine, die direkt am Wasser lagen. Auf einmal tauchten fünf Jungs auf, die sich offensichtlich einen Spaß daraus machen wollten uns zu ärgern. Das ging so weit, dass ich umkippte, mir den Kopf anschlug und bewusstlos ins Wasser fiel.
 

Als ich langsam wieder meine Augen öffnete, sah ich das Gesicht eines fremden Jungen vor mir. „Ah! Du wandelst wieder unter den Lebenden.“, meinte er und grinste mich an. Ich fühlte mich wie geblendet. Fast hätte ich ihn sabbernd angestarrt. Der Junge sah verdammt gut aus mit seinen goldblond gefärbten Haaren und den Lippenpiercings. „Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich dich beatmen musste, oder?“, fragte er und half mir auf. Erschrocken griff ich zu meinen Lippen. ‚Verdammt! Dadurch wurde mir Akiharus Kuss geklaut.’, dachte ich enttäuscht. „I-ist schon okay!“, sagte ich und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich ein kleines Problem damit hatte. Ich konnte diesem Jungen ja schlecht böse sein, außerdem sah er einfach zu gut aus.

Der Junge schaute mich verwirrt an. „Du bist ja ein Typ!“, sagte er. „Haben die Beiden da dir das nicht gesagt?“, fraget ich und schaute zu Masato und Ryuuga. „Wir dachten, dass es lustig wäre, wenn er das erst hinterher erfahren würde.“, meinte Ryuuga. „Keine Sorge! Das macht mir nichts. Ich helfe sowieso gerne wo ich kann.“, sagte der fremde Junge und grinste mich wieder an. Ich hatte das Gefühl als würden meine Beine gleich unter mir nachgeben. Dieser Kerl hatte ein umwerfendes Grinsen. ‚Oh mein Gott! Der Kerl ist ja zum anbeißen!’, dachte ich. „D-Danke noch mal!“, sagte ich. „Kein Problem!“, sagte der Junge, „Ach ja, wer auch immer dich küssen darf oder schon durfte, kann sich echt glücklich schätzen. Deine Lippen fühlen sich toll an und süß bist du auch. Meld dich mal!“ Er drückte mir einen Zettel in die Hand, den er gerade beschrieben hatte. Er grinste wieder, ging und winkte mir zu. „Wow! Kaum in einer anderen Stadt, schon hast du eine Telefonnummer gekriegt. Hast Glück. Der Typ ist nicht von schlechten Eltern.“, meinte Masato. Ryuuga tat empört, schließlich war Masato sein Freund. „Ja, hast Recht. Aber trotzdem frag ich mich warum er so sicher ist, dass ich auf Jungs stehe.“

„Na dann schau dich doch mal an. Wer würde da nicht denken, dass du vom anderem Ufer bist!“ Ich musste lachen. Irgendwo hatten die Beiden Recht. Ich fragte mich ob ich den Jungen anrufen sollte, schließlich war er mir im Grunde genommen etwas schuldig, da er mir den Kuss gestohlen hatte. „Kazuhiro! Wir müssen zurück.“, sagte Masato. Ich nickte und trottete hinter den Beiden her zum Hotel.
 

Die nächsten zwei Tage wurden die Hölle für mich. Meine Klassenkameraden nutzten jede Gelegenheit um mich zu ärgern und selbst Masato und Ryuuga konnten nichts dagegen machen. Immer wieder fanden die Anderen eine Gelegenheit um mich zu ärgern. Das ging sogar so weit, dass ich mich am liebsten auf dem Hotelzimmer eingeschlossen hätte. Leider ging dies nicht.

Am dritten Tag ging es zum Tokyo Tower. Nachdem wir wieder runter waren, hatten wir erst mal Freizeit. Als Masato, Ryuuga und ich durch die Straßen zogen, fanden wir ein Musikgeschäft. „Können wir da kurz rein?“, fragte ich die beiden Anderen. Sie nickten und wir betraten das Geschäft. Ich ging sofort zu den Gitarren und betrachtete sie ehrfürchtig. Wieder stiegen in mir Erinnerungen auf von Akiharu. Als wir noch in der selben Stadt wohnten, sahen wir uns ständig. Wir Beide lernten zusammen Gitarre und immer wenn uns danach war, probierten wir es aus zu zweit auf einer Gitarre zu spielen. Es war immer sehr lustig, aber seitdem Akiharu weggezogen war, hatte ich kaum noch gespielt. Meine Gitarre versagte auch langsam den Dienst. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Gefällt dir diese Gitarre?“ Ich drehte mich erschrocken um und sah in das Gesicht eines Jungen mit schwarzen, längeren Haaren und Lippenpiercing. Er trug ein Schild auf dem sein Name stand, also war er unverkennlich ein Verkäufer, aber er war wohl ungefähr so alt wie ich. „Ja!“, sagte ich, „Aber ich habe erstens kein Geld und zweitens könnte ich so was Großes nicht transportieren, da ich gerade auf Klassenfahrt bin.“ Der Junge nickte. „Verstehe! Also kommst du von weiter weg. Na ja, vielleicht kommst du ja mal irgendwann wieder und kaufst sie dann.“, meinte er und lächelte. „Vielleicht!“, sagte ich und dachte noch: ‚Meine Eltern lassen mich dummerweise nur nicht von Zuhause weg. Für die habe ich auf alle Ewigkeiten Zuhause zu wohnen.’ Ich seufzte innerlich. Warum war auch nur alles so schwierig.
 

Meine Eltern freuten sich sehr als ich wieder zu Hause war. Natürlich mussten sie gleich wieder anfangen mich auszufragen, wie es denn nun war. Kaum ließen mich die Beiden wieder in Ruhe, verkroch ich mich auf mein Zimmer. Dort warf ich mich aufs Bett und betrachtete meine Zimmerdecke. ‚Warum habe ich bloß so eine Familie?’, fragte ich mich mal wieder, schließlich hatten sie es auch geschafft, dass ich jeglichen Kontakt zu Akiharu verloren hatte. Meine Eltern hatten ihn nie leiden können. Ich seufzte. Es war zum aus der Haut fahren mit so einer Familie.

Mein Handy vibrierte. Ich zog es aus meiner Hosentasche und schaute rauf. Es war Ryuuga. Ich ging ran. Das Gespräch war sehr kurz und es ging bloß um irgendwelche Hausaufgaben. Als ich das Handy beiseite legen wollte, fiel mein Blick plötzlich auf einen kleinen Zettel, der mir aus der Hosentasche gefallen war. „Hm?“ Ich schaute rauf. Es war die Telefonnummer des Jungen, der mir geholfen hatte. Ich steckte den Zettel in mein Portemonnaie, für den Fall, dass ich ihn wirklich mal anrufen sollte.
 

Einige Wochen später begannen in der Schule die Vorbereitungen für das Abschlussfest. Ich wahr sehr froh darüber, dass ich bald meinen Klassenkameraden den Rücken zukehren durfte. Bald war ich sie endlich los. Dummerweise hatte ich noch keinen Studienplatz. Bei mir in der Stadt gab es ja leider keine Uni und meine Eltern wollten mich ja nicht weglassen. Ich musste mir dringend was einfallen lassen. So konnte es schließlich nicht weitergehen.

Während die Klasse überlegte, wie man am besten die Turnhalle schmücken solle, schaute ich unbeteiligt aus dem Fenster. Es interessierte mich einfach nicht, wie es aussehen sollte. ‚Akiharu hätte bestimmt viel Spaß bei den Vorbereitungen gehabt.’, dachte ich. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu ihm. Ich fühlte mich leer und unvollständig, da er nicht bei mir war. Nach langer Zeit jemanden immer noch so stark zu vermissen, konnten Einige bestimmt nicht verstehen. „Saitou!“, klang es auf einmal an mein Ohr und ich schreckte hoch. „Schön! Du bist also noch wach. Wie wäre es mit sich beteiligen? Schließlich sollst auch du dich auf das Abschlussfest freuen können und dich dort wohl fühlen.“, meinte meine Lehrerin. „Da hilft es nichts wenn ich mich beteiligen würde.“, sagte ich und wandte mich wieder dem Ausblick aus dem Fenster zu.
 

Als das Abschlussfest war, tauchte ich als Einzigster nicht so super adrett gekleidet auf wie die Anderen. Während diese tanzten, saß ich an der Seite und schaute ihnen zu. Wieder einmal schweiften meine Gedanken zu Akiharu und ich seufzte innerlich. Plötzlich standen drei meiner Klassenkameraden vor mir. „Was gibt’s?“, fragte ich gelangweilt. „Och, wir dachten nur, da wir uns ab Morgen nicht mehr sehen, dass wir dich ordentlich verabschieden.“, sagte einer und grinste fies. Ich war auf das Schlimmste gefasst. Die Jungs schleppten mich nach draußen. „So! Dann wollen wir der kleinen Schwuchtel mal unser Abschiedsgeschenk machen!“ Ich kniff die Augen zusammen und schon spürte ich den ersten Schlag in die Magengrube. Die Jungs fingen an zu lachen und schlugen abwechselnd auf mich ein. Irgendwann sackte ich zu Boden und versuchte ihnen so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Leider schafften sie es trotzdem mir noch mehr weh zu tun. Als sie dann von mir abließen, blieb ich auf der Erde hocken und mir kamen die Tränen. ‚Warum?’, dachte ich nur. Nach einer Weile begab ich mich nach Hause. Dort schaffte ich es meinen Eltern aus dem Weg zu gehen. Die hätten bestimmt einen Anfall gekriegt, wenn die mitgekriegt hätten was passiert war. Leider tauchten sie etwas später doch bei mir auf. „Kazuhiro, wir haben mit Herrn Matsumoto von drüben ausgemacht, dass du eine Lehre bei ihm anfangen darfst.“, erzählte mein Vater. Ich starrte die Beiden perplex an. „Wie bitte?“, fragte ich und klammerte mich an meiner Bettdecke fest und versuchte mich zu beherrschen. „Ihr macht einfach aus was ich werden soll? Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“ Jetzt verlor ich doch die Beherrschung und schrie sie an. Das erste Mal in meinem Leben rastete ich aus. „Raus!“, rief ich, scheuchte meine Eltern aus meinem Zimmer und schloss die Tür. „Scheiße!“, rief ich und trat gegen meinen Schrank. Wieder einmal fing ich an zu weinen. ‚Was soll ich nur machen?’, fragte ich mich. Auf einmal hatte ich einen Geistesblitz. ‚Ich muss hier weg!’, dachte ich und packte einige Klamotten und Sachen, die mir wichtig waren, sowie Geld, Handy und MP3-Player in einen Rucksack. Plötzlich fiel mein Blick auf einen Pappkarton, der in meinem Schrank stand. Ich öffnete ihn und mir viel wieder ein was das war. Im Karton lagen Fotos von Akiharu und mir und eine Dose voll mit Geld. ‚Das war unser Erspartes mit dem wir zusammen uns eine Reise finanzieren wollten.’, dachte ich. Ich steckte das Geld ein.
 

Nachts als meine Eltern endlich schliefen, schnappte ich mir meinen Rucksack und ging zur Haustür. Eine Weile später stand ich am Bahnhof und überlegte wo ich hin sollte. Ich ging zum Schalter und hatte Glück, dass noch jemand da war. „Wann fährt der nächste Zug nach Tokyo“, fragte ich. Die Frau am Schalter schaute mich irritiert an. War vielleicht keine so intelligente Idee gewesen einen Rock anzuziehen. Sie sagte mir, dass er bald fahren würde und ich kaufte mir das Ticket. Ich setzte mich in den Zug, der schon da war, und wartete ab. ‚Das wird ein Abenteuer.’, dachte ich und schaute aus dem Fenster. Es war irgendwie ein befreiendes Gefühl als der Zug los fuhr und ich meine Familie hinter mir ließ. In Tokyo angekommen, holte ich mir erst mal ein Brötchen, da ich fast am Verhungern war. Danach schaute ich wo ich hin könnte. Ich irrte wohl einige Stunden durch Tokyo und wusste nicht was ich machen sollte. Einmal hielt ein Auto neben mir und der Typ drinnen hielt mich wohl, wie sollte es auch anders sein, für ein Mädchen. Ich brauchte zum Glück nur anfangen zu reden und schon verschwand er, aber nicht ohne mir ‚Schwuchtel’ hinterher zu rufen. Irgendwann fing es auch noch an zu regnen. ‚Verdammt!’, dachte ich und setzte mich in eine überdachte Bushaltestelle. ‚Ich bin müde, mir ist kalt und ich habe keinen Platz zum schlafen. Das fängt echt toll an.’, dachte ich und seufzte. Langsam versagten auch die Batterien in meinem MP3-Player und ich hatte keine weiteren mit. ‚Wenn das so weitergeht, findet man mich irgendwann tot in der Gosse.’, entsprang es meinem Gehirn und ich schmunzelte über diesen makabren Witz. ‚Jetzt streng mal dein Gehirn an. Wo könntest du hin?’ Es dauerte nicht lange darüber nachzudenken, da ich ja niemanden in Tokyo kannte. ‚Ein Moment mal!’ Ich kramte in meinem Portemonnaie und fand den Zettel von dem hübschen Jungen. ‚Ob ich da anrufen soll? Was ist wenn er ein Problem damit hat, wenn ich um diese Uhrzeit anrufe? Ach was! Der Kerl mag mich, also wird er nicht sehr böse sein.’ Ich holte mein Handy raus und wählte die Nummer.
 

Wenige Sekunden später ertönte eine Stimme am anderen Ende des Telefons, an die ich mich nur zu gut erinnern konnte. „Ja? Wer ist da?“

„Hi! Also.. hier ist der Junge, dem du vor einer Weile mal das Leben gerettet und du ihm dann deine Nummer in die Hand gedrückt hast.“ Der Junge fing an zu lachen nachdem ich dieses gesagt hatte. „Hätte nicht gedacht, dass du dich mal meldest. Es ist aber schon etwas spät. Rufst du immer um diese Uhrzeit an?“

„Nur wenn ich nicht schlafe. Nein, eigentlich weil du der Einzigste in Tokyo bist, den ich schon mal getroffen habe und ich Hilfe brauche.“ Wieder lachte der Junge und sagte dann: „Bist du etwa von zuhause abgehauen und nach Tokyo gekommen und weißt jetzt nicht wohin? Sag mir wo du bist und ich komme zu dir.“ Ich sagte ihm wo ich war und dann legten wir auf. Es dauerte nicht allzu lange bis ein Fahrrad quietschend vor mir zum stehen kam. „Hey!“, sagte er und strahlte mich an. „Hi!“, grüßte ich ihn. „Dann wollen wir mal los. Ich habe seit einer Weile eine eigene Wohnung. Kannst also bei mir unterkommen. Es ist nur so, dass ich momentan noch kein Sofa habe. Macht es dir was aus, wenn du im selben Bett schläfst wie ich? Ist auch recht groß.“

„Ist schon okay! Hauptsache ich kann erst mal irgendwo unterkommen.“ Der Junge schaute mich empört an. „Erst mal? Du kannst gerne auf immer und ewig bleiben!“, sagte er. Ich musste lachen. Er war so süß und ich wusste jetzt schon, dass das, was er gerade gesagt hatte, bestimmt wahr werden würde.
 

Nach einer Weile kamen wir bei ihm an. Er besaß eine nette, kleine Wohnung. Wie er schon prophezeit hatte, war seine Wohnung noch nicht ganz eingerichtet, aber das machte mir nichts aus. Ich fühlte mich sofort wohl. Nach einigen Minuten gingen wir ins Bett. Ich bekam ein T-Shirt und eine alte Sporthose als Schlafzeug geliehen. „Dein Bett ist schön bequem.“, sagte ich und grinste. „Ja! Und genug Platz für zwei Personen.“, meinte er und grinste zurück. Ich errötete leicht und kroch unter die Decke. Er legte sich auch ins Bett und wünschte mir eine gute Nacht. „Ähm.. Du? Darf ich mich an dich kuscheln?“, fragte ich ihn und guckte ihn süß an, zumindest hatte er hinterher gesagt, dass ich so geguckt hatte. Er nickte und schlang behutsam seine Arme um mich. Ich spürte seinen Herzschlag, der schneller ging als es normal war. Mein Herzschlag war aber auch nicht sehr regelmäßig dank ihm. ‚Ich muss ihn morgen mal nach seinem Namen fragen!’, dachte ich kurz bevor ich mich ins Reich der Träume verabschiedete.
 

Am nächsten Morgen wachte ich alleine auf. „Hm? Wo ist er denn?“, fragte ich mich und stieg aus dem Bett. Als ich in die kleine Küche gelangte, fand ich einen gedeckten Tisch vor, aber mein neuer Mitbewohner war nicht dort. „Guten Morgen!“, erklang plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah ihn mit einer Tüte Brötchen vor mir. „Brötchen!“, rief ich freudig, denn ich hatte großen Hunger. Wir saßen eine Weile schweigend nebeneinander und aßen. Immer, wenn wir dachten, dass der Andere es nicht merken würde, betrachteten wir uns. ‚Er hat so tolle Augen!.. Genau wie Akiharu.’, dachte ich, ‚Nein! Denk nicht schon wieder an ihn. Was jetzt zählt ist das hier und jetzt.’

„Sag mal, arbeitest du eigentlich oder studierst du?“, fragte ich ihn. „Ich fange bald mit einem Studium an. Aber nebenbei werde ich ab und zu ein wenig jobben. Brauch schließlich auch Geld.“ Ich nickte. „Ich muss mich auch für einen Studienplatz bewerben. Konnte es vorher nie, weil meine Eltern mich nicht gehen lassen wollten. Und einen kleinen Job bräuchte ich auch noch.“, sagte ich. Jetzt war er es der nickte. „Ich hätte da schon eine Idee für einen Job. Liebst du Musik und Instrumente?“ – Ich nickte – „Perfekt! Ich sag Teruki, dass er bald eine eitere Aushilfe für seinen Laden hat. Okay! Es ist der Laden seines Onkels. Ein Musikgeschäft.“ Ich bedankte mich bei dem Jungen, dass er mir soviel half und überlegte dann wie es mit dem Studium aussah.
 

Den weiteren Tag verbrachten wir hauptsächlich mit ‚Mario Party’ spielen. Am Abend saßen wir Beide schweigend nebeneinander. Plötzlich fiel sein Blick auf die Fotos von Akiharu und mir, die aus meiner Tasche rausguckten. „Darf ich?“, fragte er. Ich nickte und gab ihm die Fotos. Sein Blick mit dem er die Fotos musterte war nicht zu deuten. „Bist du da mit drauf?“, fragte er. „Ja! Auf dem Foto da bin ich der kleine Junge rechts.“, sagte ich und zeigte es ihm. Er starrte mich ungläubig an. „Mein Gott! Du bist inzwischen ja noch süßer als damals.“, meinte er. „Findest du?“ Er nickte. Mit einem Mal, ehe ich mich versah, saß ich plötzlich auf seinem Schoß und hatte seine Arme um meinem Körper. „Hm?“, kam es von mir. Da hört ich ihn schluchzen. „Kazuhiro!“, flüsterte er und ich bekam eine Gänsehaut. „Woher..?“, fing ich an, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „A-Akiharu?“, fragte ich. Er nickte. „Ich lass dich nicht mehr los!“, sagte er, „Ich will dich nicht wieder verlieren.“ Ich klammerte mich an ihn. „Ich dich auch nicht.“, kam es von mir und ich senkte meinen Kopf auf seine Schulter. Wir saßen eine Weile so da bis Akiharu etwas einfiel. „Hey! Mit der Rettungsaktion hab ich mir ja meinen Kuss wiedergeholt.“ Ich nickte. Akiharu löste die Umarmung etwas und sah mir tief in die Augen. Dieser Blick ließ mich dahinschmelzen wie Butter in der Sonne. „Du kriegst ihn aber wieder. Du bist der Einzigste, der ihn besitzen darf.“, sagte Akiharu und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. ‚Oh mein Gott!’, dachte ich und leckte mir über die Lippen. Ich wollte dieses Gefühl, wenn er mich küsste, noch stärker empfinden, ich wollte seine Lippen noch länger auf meinen spüren. Akiharu grinste, denn er wusste was ich wollte. Sanft legte er seine rechte Hand an meinen Hinterkopf und seinen linken Arm schlang er um meine Hüften. Wieder sah er mich mit seinen wundervollen, verführerischen Augen an und mein Herz schlug so schnell, das es sich anfühlte als würde es mir gleich aus der Brust springen.
 

Langsam zog er mich näher an sich ran und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Ich merkte, dass er mich einwenig zappeln lassen wollte denn er lehnte nur seine Stirn an meine. „Aki-chan! Bitte küss mich!“, flüsterte ich kaum hörbar. Aber er hatte es gehört und langsam versiegelten sich unsere Lippen miteinander. Während wir uns küssten, drückte mich Akiharu auf einmal nach hinten und ich lag daraufhin mit dem Rücken auf dem Bett und er kniete über mir. Da der Kuss kurz unterbrochen wurde, fing er wieder an mich zu küssen. Seine Küsse waren so leidenschaftlich und ich seufzte vor Glück. Er verlangte mit seiner Zunge Einlass, den ich ihm gewährte. Ich spürte sein Verlangen nach mir und der Kuss wurde immer fordernder. Aufgrund von Luftmangel mussten wir den Kuss aber bald lösen. „Bou-chan!“, sagte Akiharu, „Willst du überhaupt noch so genannt werden?“ Er grinste mich an. Ich nickte. „Ja, klar! Du bist und bleibst schließlich auch Miku, oder nicht?“, meinte ich und lächelte ihn an. Er nickte. „Immer!“, sagte er und küsste mich wieder. Während des Kusses spürte ich plötzlich wie er mit seiner Hand langsam unter mein T-Shirt fuhr. „Nein!“, sagte ich, nachdem ich den Kuss gelöst hatte, „Ich will das nicht. Noch nicht!“ Miku nickte aber ich sah den enttäuschten Blick in seinen Augen. „Tut mir Leid!, sagte ich betrübt. „Schon okay!“, kam es von ihm, „Ich war halt etwas vorschnell. Hätte es mir eigentlich gleich denken können, dass du noch nicht bereit bist. Aber irgendwann krieg ich dich noch.“ Er grinste pervers und ich musste schlucken. ‚Irgendwie macht er mir Angst.’, dachte ich. „Oh!“, sagte er auf einmal, „Ich glaube wir sollten langsam ins Bett. Ich will dir mal morgen meine Freunde vorstellen. Und am besten denen gleich von dir und mir erzählen, bevor einer von denen auf die Idee kommt dich anzubaggern.“ Akiharu fing an zu lachen.
 

Am nächsten Morgen weckte er mich mit einem sanftem Kuss. „Guten Morgen, Schatz!“, flüsterte er. „Morgen!“, sagte ich und gähnte herzhaft, „Sorry, aber hast du mich gerade ‚Schatz’ genannt? Ich muss mich erst mal dran gewöhnen.“ Ich lachte. „Ich wollte mal wissen wie das ist jemanden so zu nennen. Hab ich vorher nämlich nie gemacht.“, sagte er grinsend. „Und?“, fragte ich ihn. „Es ist toll! Aber nur solange es dich betrifft.“

„das ist echt süß!“ Ich fiel ihm um den Hals.

Als wir uns auf den Weg zu seinen Freunden machten, hielt er die ganze Zeit meine Hand. „Wo treffen wir die Anderen denn?“, fragte ich ihn. „In dem Geschäft, wo du bald jobben darfst. Da arbeite ich übrigens auch.“ Kurz darauf waren wir da. Es war das Geschäft, in dem ich auch die tolle Gitarre gesehen hatte. Mikus Handy klingelte. „Einen Moment!“, sagte er zu mir und ging ran. Ich sagte nur noch kurz, dass ich schon reingehen würde und betrat das Geschäft. Kurz darauf hatte mich auch schon der selbe Verkäufer wie das letzte Mal gesehen. „Hey! Bist du heute gekommen um dir die Gitarre zu kaufen?“, fragte er. „Nein, nein! Ich bin..“, fing ich an, wurde dann aber von Akiharu unterbrochen. „Der lernt es echt nie!“, rief er aus. „Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragte der Verkäufer. „Teru hat mir mal wieder in allerletzter Sekunde gesagt, dass ich gleich arbeiten darf. Seit er ständig mit seinem Freund rumhängt, ist er echt nicht mehr ganz zurechnungsfähig. Ach ja, du hast gerade Bou-chan kennen gelernt.“, sprudelte es aus Miku heraus. „Bou? Chan?“, fragte der Verkäufer, welcher offensichtlich einer von Mikus Freunden war, verwirrt. Miku nickte. „Das ist übrigens Kanon!“, sagte mein Freund zu mir gewandt. „Hallo!“, sagte ich zu Kanon und grinste. „Wo hast du denn diesen Süßen aufgegabelt?“, fragte Kanon Miku. „Als er vor einer Weile mal in Tokyo war, hab ich ihm das Leben gerettet und ihm meine Nummer gegeben. Er ist von zuhause abgehauen und rief mich an, weil er Hilfe brauchte und dann habe ich herausgefunden, dass er mein bester Freund aus Kindertagen ist. Und nur so zur Info: Pfoten weg von ihm! Kazu-chan gehört mir!“, erklärte Miku und legte seine Arme um mich. „Okay! Schon klar! Ich habe sowieso jemand Anderen im Blick.“ Kanon lachte.
 

Als Miku und ich uns Abends auf den Weg machten, fiel mir etwas ein. „Warte mal kurz!“, sagte ich und ging zu einer Telefonzelle. Ich wählte die Nummer meiner Eltern. „Rufst du etwa deine Eltern an?“

„Ja! Aber nur um ihnen zu sagen, dass es mir gut geht und sie sich keine Sorgen machen müssen.“ Da ging auch schon meine Mutter ans Telefon. Ihre Stimme war zittrig und ich befürchtete, dass dies meine Schuld war. „Hallo Mama!“, sagte ich. „K-Kazuhiro?“, fragte meine Mutter ungläubig. „Ja! Ich wollte nur bescheid geben, dass es mir gut geht und ihr euch keine Sorgen machen müsst. Ich habe alles notwenige zum Leben und jobbe auch bald. Ach ja, und um einen Studienplatz bewerbe ich mich auch noch. Also müsst ihr euch keine Sorgen mehr um meine Zukunft machen.“, erzählte ich ihr. „Kazuhiro, wo genau bist du?“

„In einer Telefonzelle!“, sagte ich trocken, „Machs gut! Ich rufe irgendwann mal wieder an.“ Ich legte auf.

„Geht’s?“, fragte mein Freund mich. Ich nickte. „Es ist halt das erste Mal, dass ich mich ihnen wiedersetzt habe. Das müssen die erst mal verdauen.“ Akiharu nahm mich in seine Arme. „Das wird schon. Du wirst sehen, dass es eine gute Entscheidung war von Zuhause weg zu gehen.“

„Das sehe ich schon, wenn ich dich ansehe.“ Wir schauten uns lange in die Augen bis wir in einen langen, zärtlichen Zungenkuss verfielen. „Hey! Tsukiyama-kun! Hast du ’ne Neue?“, fragte auf einmal irgendjemand gehässig. Drei komische Typen kamen auf uns zu. „Was wollt ihr?“, fragte Miku säuerlich. „Wir sind nur überrascht, da es heißt, du würdest nie wieder jemanden an dich heranlasse, weil du von sämtliche Mädchen genervt sein sollst.“, sagte der Eine und grinste fies. „Außerdem möchten wir jetzt wissen, seit wann du solche Mädchen bevorzugst.“, sagte ein Anderer. „Ich bevorzuge nur mein Bou-chan hier!“, sagte Miku und grinste. „Bou?“, fragte einer der Typen. „Eigentlich heiße ich Kazuhiro.“, sagte ich und beobachtete belustigt wie diesen Typen die Kinnladen runterfielen. „Oh! Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass Bou ein Junge ist?“, sagte Miku mit gespielt erstauntem Ton. Wir lachten und gingen dann Hand in Hand zusammen weg. Ich sah noch kurz über meine Schulter und sah immer noch die verwirrten Blicke der Jungs.
 

Es verging nicht sehr viel Zeit bis Miku und ich unser Studium anfingen. Lustigerweise studierten wir Beide Modejournalismus. Schon am ersten Tag fühlten wir uns sehr wohl. Miku war auch froh kein Gesicht zu sehen, was er kannte, abgesehen von mir. Am Ende kamen einige der Mädchen, die mit uns studierten, auf uns zu. „Ähm.. Entschuldigt, aber wir hätten da eine Frage!“, sagte eines der Mädchen. „Schießt los!“, sagte Miku und grinste sie an. „Äh.. also.. Wir rätseln warum so ein gutaussehender Typ wie du sich für Mode interessiert und es auch zum Beruf machen will. Oder bist du schwul?“, fragte das Mädchen und die Anderen fingen an zu kichern. Miku lachte. „Das war ernst gemeint!“, sagte das Mädchen, „Oder ist sie deine Freundin?“ Sie deutete mit einem Kopfnicken auf mich. Jetzt musste ich lachen, wobei man natürlich deutlich heraushörte, dass ich ein Kerl war. „Er ist mein bester Freund seit Ewigkeiten und seit einer Weile auch mein fester Freund. Aber ich bin nicht schwul!“, erklärte Miku. Die Mädchen schauten verwirrt. „Ich bin schwul. Er ist bi.“, erklärte ich den Mädchen, die daraufhin verständlich schauten. „Ihr seid wirklich ein Paar?“, fragte ein Mädchen mit leuchtenden Augen. „Ein Schwulengroupie!“, sagte mein Freund belustigt, woraufhin sie rot anlief. „Schon in Ordnung! Einige Bekannte eines Freundes sind genauso.“, sagte Miku. Plötzlich fiel ihm etwas ein und er guckte auf seine Uhr. „Wenn wir uns nicht beeilen, reißt Teru uns den Kopf ab.“, rief er aus. „Schon so spät?“, fragte ich und er nickte. Schnell verabschiedeten wir uns von den Mädchen und rannten los.
 

Wir kamen gerade noch rechtzeitig am Laden an. „Wow! Ich hatte schon gedacht ihr kommt zu spät!“, meinte Teruki als wir im Laden auftauchten. „Wir doch nicht!“, sagte ich mit ironischem Unterton. „Ist klar! Das ist genauso glaubwürdig wie ‚Wir können die Pfoten voneinander lassen!’. Das schafft ihr ja auch nicht.“, sagte Teruki lachend. Ich machte einen Schmollmund, was Akiharu zum lachen brachte und er gleich quietschte wie süß das doch aussehe. Teruki ging kopfschüttelnd weg. Aber irgendwie hatte er ja Recht. Eigentlich hatten wir versprochen uns bei der Arbeit in Ruhe zu lassen, aber wir konnten nicht anders. Vor allem Miku war schlimm. Wie auch an diesem Tag wieder. Er schlang seine Arme von hinten um mich. „Irgendwie gefällt mir diese Position gerade ganz gut.“, sagte er mit perversem Unterton und ich lief rot an. „Kann es sein, dass du krampfhaft versuchst mich ins Bett zu kriegen?“, fragte ich ihn. „Hm?“, kam es von ihm, „Ja! Ich will dich halt so sehr. Noch nie wollte ich jemanden so sehr wie dich.“ Ich griff nach seinen Händen und hielt mich fest. „Das ist echt süß.“, sagte ich. Ich wollte eigentlich noch etwas sagen, aber da tauchten plötzlich Kunden auf und wir mussten uns voneinander lösen. Während der Zeit die wir arbeiteten, kamen wir zu nichts. ‚Wenn wir nicht bald Feierabend haben, dann kann mich Teruki mal kreuzweise und ich fall über Akiharu her!’, dachte ich, denn mein ganzer Körper verlangte nach einem seiner Küsse. Ich seufzte innerlich. Da tauchte Teruki auf. „So! Feierabend! Wir schließen.“, sagte er und ich wurde sofort hellhörig. „Echt?“, fragte ich und schaute auf die Uhr. „Ja! Es ist schon achtzehn Uhr.“, gab mein Freund von sich.
 

Es dauerte nicht lange bis wir vor der Tür standen und Teruki abschloss. Wir gingen zusammen zur Bahn. „Mal so eine Frage. Miku hat es noch nicht geschafft dich flachzulegen?“, fragte Teruki mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. „Ist das so schlimm?“, fragte ich leicht desinteressiert. „Nein! Aber normalerweise kriegt er jeden in wenigen Tagen dazu. Dass du standhältst, ist gut. Festigt bloß die Beziehung.“, sagte Teruki grinsend.

Als wir in der Nähe unserer Wohnung waren, ging ich noch einmal zur Telefonzelle, die auf unserem Weg war, und rief bei meinen Eltern an um bescheid zu geben, dass es mir gut ging. „Wie lange willst du das noch machen?“, fragte Miku mich hinterher und ich erklärte ihm, dass es so besser war, weil meine Eltern sonst die Polizei rufen würden.

Als wir in der Wohnung waren, aßen wir erst mal zu Abend. „Sag mal, hast du Lust auf einen gemütlichen DVD-Abend?“, fragte Akiharu mich beim Essen. Ich nickte. „ Was für ein Film?“, fragte ich. „Ist mir egal.“
 

Also saßen wir kurz darauf aneinandergekuschelt auf dem Sofa und schauten einen Film, welchen wir einfach aus dem Regal gezogen hatten. War auch eigentlich egal welcher Film lief, denn wir waren ohnehin zu sehr mit uns beschäftigt. Wir küssten uns lang und innig. Mein Herz spielte die ganze Zeit über verrückt und ich spürte, dass Miku nun doch bekommen würde was er so sehr verlangte, und zwar mich! Ich wusste nur nicht wie ich ihm das deutlich machen sollte. Aber schnell merkte ich, dass ich nichts machen brauchte. Offensichtlich hatten die langen, nach Verlangen schmeckenden Küsse von mir, ihm alles gesagt. Aber er schien keine Lust zu haben es auf dem Sofa zu tun. Er stand auf einmal auf. „Hey!“, sagte ich, denn ich wollte ihn wieder nahe bei mir haben. Er grinste nur und hob mich hoch. Um nicht runterzufallen, schlang ich meine Arme um seinen Nacken. „Ich wusste es! Du trägst mich auf Händen.“, blödelte ich rum, wofür ich mich hinterher aber am liebsten selbst geschlagen hätte. Er lachte und trug mich ins Schlafzimmer. „Heute gibt es keine Ausreden mehr.“, scherzte als er mich aufs Bett legte. Er hockte sich zwischen meine Beine und beugte sich vor um mich wieder zu küssen. Ich zog ihn näher an mich ran und mein Körper verlangte nach diesem Jungen. Auch Miku schien es nicht anders zu gehen, denn er war etwas ruppig als er mir die Kleider auszog. Nach kurzer Zeit lag ich nur noch mit Boxershorts bekleidet vor ihm. Allein sein Blick erregte mich und das war kaum zu übersehen. „Willst du mir jetzt helfen?“, flüsterte Akiharu mir ins Ohr. Mit zitternden Händen schob ich langsam sein T-Shirt hoch. Ich genoss jede Sekunde, die meine Hände seine Haut streiften. Als ich ihm langsam das T-Shirt über den Kopf zog, mussten wir unseren Kuss unterbrechen, was uns Beiden gar nicht gefiel. Wir verlangten so sehr nach den Lippen des jeweils Anderen. Während wir uns weiter küssten, versuchte ich Miku auch noch die Hose auszuziehen. Während ich nach dem Knopf tastete, streifte ich aus Versehen seine Mitte, die schon eine deutliche Erhebung vorzuweisen hatte und er stöhnte in den Kuss. Schnell öffnete ich seine Hose und streifte sie ihm von den Beinen. Da griff er wieder nach meinen Händen und drückte sie neben meinem Kopf aufs Bett. „Jetzt bin ich wieder dran.“, scherzte er schweratmend. Der Anblick Mikus und wie er mich festhielt machte mich an. ‚Langsam glaube ich echt, dass meine Schwester Recht damit hatte, als sie gesagt hatte, ich wäre hochgradig masochistisch.’, dachte ich.
 

Akiharu saugte sich an meinem Hals fest, was mir ein gelegentliches Seufzen über die Lippen trieb. Langsam sank er tiefer zu meinen Brustwarzen, welcher er mit der Zunge umspielte und mich zum stöhnen brachte. Auf einmal ließ er meine Hände los, aber schon spürte ich, wie er mir nun auch meine Boxershorts auszog. Das nächste was er machte ließ mich vor Erregung aufschreien. Zärtlich küsste er mein Glied bevor er begann einmal die volle Länge hinauf zu lecken. Dann nahm er die Spitze in den Mund und fing an zu saugen. „Oh Gott!“, stöhnte ich auf. Langsam aber sicher merkte ich, dass ich das nicht mehr lange aushalten würde. Aus Versehen kratze ich Akiharu über die Arme und er stöhnte auf. ‚Ich bin offensichtlich nicht der Einzigste hier der eine leicht masochistische Ader hat.’, dachte ich. Da sah ich wieder sein Gesicht vor mir. Wir versanken erneut in einen langen und leidenschaftlichen Zungenkuss. Unsere Körper rieben aneinander und immer wieder brachte es uns zum stöhnen. Plötzlich verspürte ich etwas. Ich zuckte kurz zusammen, denn dieses Gefühl war eher unangenehm. „Ganz ruhig! Du gewöhnst dich dran.“, sagte Miku mit schwerem Atem zu mir und fing an seinen Finger in mir zu bewegen. Es dauerte nicht lange bis ich mich an den Schmerz gewöhnt hatte und beim zweiten Finger hatte das Ganze sogar etwas erregendes. Als Miku auch noch einen dritten Finger in mich schob, stöhnte ich laut auf. „Aki-chan! Bite!“, gab ich stöhnend von mir. Ich sah verschwommen wie er nickte. Langsam um mir nicht wehzutun, schob er sein Glied in mich. Als ich mich an dieses Gefühl gewöhnt hatte, begann ich mich vorsichtig gegen Miku zu bewegen und auch er fing an sich zu bewegen. „Aki!“, stöhnte ich als er in mich stieß.

Jedes Mal wenn er in mich stieß, sah ich Sterne. Miku griff nach meinem Glied und fing an zu pumpen. Das war zuviel für mich und als er noch mal in mich stieß, ergoss ich mich mit lautem Stöhnen seines Namens. Ich verengte mich und spürte wie Miku sich in mir ergoss. Kurz darauf lagen wir schwer atmend nebeneinander. Miku strick mir sanft meine langen Haare aus meinem Gesicht. „Ich habe echt Glück!“, flüsterte er, gab mir einen Kuss und schlang seine Arme um mich. Nach kurzer Zeit waren wir Beide eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen klopfte mein Herz wie wild, als ich ihn neben mir liegen sah. Er war schon wach. „Guten Morgen, Schatz!“, sagte er. „Morgen!“, sagte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Akiharu legte eine Hand an meine Wange und streichelte diese. Er sah mich mit verträumten Blick an. „Ich will dir schon lange etwas sagen. Es schmerzt es nicht zu sagen, aber jetzt kann ich es.“, sagte mein Freund, „Ich liebe dich!“ In mir ging es zu wie in einer Achterbahn. „Ich liebe dich auch, Akiharu. Von ganzem Herzen.“, sagte ich und fiel ihm so gut es ging um den Hals, da wir ja noch im Bett lagen. Später am Tag saßen wir zusammen in der Stube und spielten zusammen Gitarre. „Du, sag mal.“, fing Miku an, „Wolltest du nicht früher immer eine Band haben?“ Ich nickte. „Ist aber nie was draus geworden. Nachdem du weggezogen bist, hatte ich niemanden mehr mit dem ich mich verstanden habe.“ Ich sah betrübt zu Boden. „Aber das können wir immer noch verwirklichen. Kanon spielt Bass und Teruki ist Drummer.“, sagte Akiharu. „Echt?“, kam es von mir, „Und du kannst singen und ich spiele Gitarre. Das ist perfekt!“ Mein Freund nickte. „Wir können die Beiden ja mal fragen was sie davon halten. Aber ich denke die würden das toll finden.“
 

~~2 Jahre später~~
 

Ich hetzte aus der U-Bahn raus zur Straße. So schnell ich konnte rannte ich zu dem Musikgeschäft wo ich jobbte. „Hallo!“, sagte ich ganz außer Atem zu Kanon und Teruki. „Hi! Wieder mal zu spät.“, sagte Teruki und tat empört. „Tut mir Leid!“, sagte ich. „Heute morgen wohl ein bisschen zu viel Frühsport gemacht?“, scherzte Kanon. Ich grinste und schaute zur Decke. ‚Wenn die wüssten was heute morgen los war. Ich selber wusste ja noch nicht mal, dass mein Freund Handschellen besitzt.’, dachte ich und machte mich fertig für die Arbeit. Nach einer Weile fragte Teruki: „Wann kommt Miku eigentlich?“

„Nach dem Shooting. Das hat ein offenes Ende.“

„Ach so.“

Miku war bei einem Fotoshooting. Irgendwann hatte uns mal jemand auf der Straße angesprochen ob wir nicht Lust hätten zu modeln und seitdem sah man häufiger Bilder von uns in Modezeitschriften.

Eine knappe Stunde später betrat mein Freund das Geschäft. „Hi!“, sagten Kanon und Teruki. Akiharu winkte zur Begrüßung und kam dann zu mir. „Hallo!“, sagte er und küsste mich. „Habt ihr immer noch nicht genug voneinander trotz Matratzensport heute morgen?“, fragte Teruki belustigt. „Du hättest lieber zum Fernsehen gehen sollen.“, meinte Miku trocken, wegen Terukis schlechtem Witz
 

Im Laufe des Nachmittag gingen Teruki und Kanon nach Hause und nur mein Schatz und ich blieben im Laden. Irgendwann ging ich nach hinten um etwas zu trinken zu holen, trotzdem bekam ich mit was im Laden passierte. „Guten Tag!“, hörte ich eine Frau sagen. ‚Diese Stimme kommt mir bekannt vor.’, dachte ich. „Kann ich ihnen helfen?“, fragte Miku. „Vielleicht!“, sagte jetzt ein Mann, „Wir sind vielen Hinweisen gefolgt, weil meine Frau unbedingt Gewissheit haben will. Wir suchen einen jungen Mann namens Kazuhiro Saitou.“ Ich erschrak. Jetzt wusste ich wer da sprach. Es waren meine Eltern. ‚Was machen die denn hier? Wie konnten die mich finden?’, fragte ich mich und lauschte weiter. „Sagt mir nichts.“, log mein Freund, „Haben sie ein Foto? Vielleicht habe ich ihn schon mal gesehen.“ Ich hörte das Rascheln vom Jackett meines Vaters. Wahrscheinlich hatte er ein Foto von mir in der Innentasche. „Hm.. hab ich noch nie gesehen.“, behauptete Akiharu. „Aber irgendwo hier muss ihn jemand gesehen haben! Seine ehemaligen Klassenkameraden meinten, er wäre auf seiner Klassenfahrt hier in diesem Laden gewesen.“, hörte ich meine Mutter verzweifelt sagen. In mir breitete sich Mitleid aus. Meine Mutter tat mir Leid, dass sie wegen mir so verzweifelt war. ‚Soll ich meinen Eltern gegenüber treten? Hm? Sie werden wahrscheinlich ausraten wenn sie die Striemen von den Handschellen an meinen Handgelenken sehen. Ach egal!’
 

“Du brauchst nicht mehr für mich zu lügen.“, sagte ich zu Akiharu. Er schaute sich verwirrt zu mir um. „Kazuhiro!“, rief meine Mum und fiel mir um den Hals. „Das kann noch ernsthafte Folgen für Sie haben, junger Mann.“, sagte mein Vater zu Miku. „Papa!“, sagte ich, „Er wollte mir bloß helfen. Eigentlich wollte ich euch noch eine ganze Weile lang nicht sehen, aber Mum hat mir Leid getan.“

„Trotzdem bin ich immer noch dein Vater und finde es unverantwortlich von dir einfach von zuhause abzuhauen.“

„Das ist zwei Jahre her und ich bin fast einundzwanzig Jahre alt. Du hast mir nichts vorzuschreiben.“, sagte ich sauer.

„Dein Vater ist halt so.“, sagte meine Mutter, „Aber ich würde gerne wissen, was du in den letzten zwei Jahren so gemacht hast und wo du seitdem lebst.“

„Das Meiste habe ich ja schon am Telefon erzählt und wohnen tue ich bei meinem Freund.“

Mein Vater sah aus als hätte er in eine Zitrone gebissen und meine Mutter sah mich geschockt an. „Freund?“, brachte meine Mutter verwirrt über die Lippen. Meine Schwester, die auch da war, beteiligte sich jetzt auch mal am Geschehen. „Ich habe es gewusst! Mein Bruder steht auf Männer.“ Sie fing an zu lachen. „Was ist denn daran bitte so witzig?“, fragte ich sie. „Finde ich auch! Das ist todernst. Was sollen nur unsere Freunde denken?“, gab mein Vater von sich. „Das ist mir herzlich egal. Die sehen mich ohnehin nie wieder. Ich bleibe bei meinem Schatz.“, sagte ich dazu. „Richtig! Und wenn Sie ihn mir wegnehmen wollen, gibt es Ärger.“, sagte Akiharu grinsend und legte einen Arm um meine Hüften. „Sie sind sein Freund?“, fragte meine Mutter. Miku nickte. „Sie dürfen übrigens ‚Du’ zu mir sagen. Wir kennen uns eigentlich schon längst.“, sagte er. Meine Eltern schauten verwirrt. „Akiharu Tsukiyama. Schön Sie mal wieder zusehen.“, sagte Akiharu ironisch. „Ne!“, kam es erstaunt von meiner Schwester, „Mein Gott hast du dich verändert.“

„Kazu-chan ja auch.“, sagte mein Freund lachend. „Ich wusste es ja schon immer. Akiharu ist schlechter Einfluss für dich.“, meinte mein Vater. Miku holte Luft um anzufangen sich mit meinem Vater zu streiten, als ich das Wort ergriff. „Es reicht! Akzeptier es oder nicht. Und jetzt verzieh dich. Ich will dich nicht mehr sehen!“, schrie ich.
 

„Was ist denn hier los?“, fragte Teruki, der auf einmal auftauchte. „Meine Eltern!“, brummelte ich, „Und was machst du wieder hier?“

„Hab was vergessen.“

“Glaub ich dir nicht!“, sagte Miku scherzhaft. „Mist! Ich bin ertappt!“, kam es ironisch von unserem Kumpel. Ich wandte mich wieder zu meinem Vater. „Geh!“, sagte ich nur und ging dann ohne ein weiteres Wort nach hinten. „Wusste noch gar nicht, dass er so sein kann!“, hörte ich Teruki sagen. „Selten! Ganz selten!“, antwortete mein Freund daraufhin. Ich hörte meinen Vater wutentbrannt schnauben und dann wie er zur Tür ging und den Laden verließ.

„Tut mir Leid, dass ich das sage, aber ihr Mann ist ein Idiot!“, sagte Akiharu zu meiner Mutter. „Schon okay! Ich kann verstehen warum du ihn nicht magst. Er will dir schon seit Ewigkeiten den Kontakt zu Kazuhiro verbieten, aber du liebst Kazuhiro viel zu sehr um ihn aufzugeben. Mein Mann kann das nicht verstehen. Ich werde euch nicht trennen. Dazu habe ich kein Recht. Aber wenn es für dich und Kazuhiro in Ordnung ist, möchte ich gerne ab und zu vorbei schauen.“, sagte sie. „Geht in Ordnung! Oder hast du ein Problem damit, Aki-chan?“, fragte ich und trat wieder zu Miku. Ich schaute ihn mit meinem Dackelblick an, von dem ich wusste, dass Miku alles für mich machen würde, wenn ich ihn so ansah. „Ist überhaupt kein Problem.“, sagte er, „Du hättest mich gar nicht so angucken brauchen. Ich hätte das sowieso gesagt.“

„Das war vorsichtshalber!“ Ich lächelte ihn süß an. „Irgendwie passt ihr echt gut zusammen. Findest du nicht, Mama?“, meinte meine Schwester plötzlich. „Irgendwie ja! Ich muss mich aber erst einmal daran gewöhnen.“ Heiteres Gelächter brach aus. „Darf ich mal sehr persönlich sein, Brüderchen?“, fragte meine Schwester. Ich überlegte kurz und nickte dann. „Habt ihr schon miteinander geschlafen?“, fragte sie. „Äh.. Na ja... also...“, brachte ich nur über die Lippen und lief rot an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2014-03-20T19:01:24+00:00 20.03.2014 20:01
Hi,^^
wow, mir gefällt der OS so was von gut.^^
Bin richtig begeistert.^^


lg^^



Von:  SnoopFroggyFrog
2010-02-22T15:32:15+00:00 22.02.2010 16:32
Na, wehe du kriegst jetzt nen Herzinfarkt, dass ich dir nen Kommi schreibe XDDDD und im Übrigen: ist echt ne süße Geschichte^^ den eindeutigeren Part habe ich zwar nur überflogen, aber es geht mir auch mehr um die Handlung^.~
Meine große Sis hat tatsächlich einen Text ohne allzu viele Fehler hingekriegt!! *stolz ist* *dir den kopf tätschel* Braves Nee-chan XDD
^-^bi-ba-bye XD
Von:  Rukii
2009-09-13T18:31:31+00:00 13.09.2009 20:31
warum gibt es zu der FF noch keine kommis? o.O
ich find die toll!!
auch wenn der one-shot etwas lang ist XD
endlich haben Bou und Miku wieder zueinander gefunden!! *o*
war echt spannend die FF. Mittendrin dachte ich so, wann der groschen bei den beiden fällt, dass Bou und Miku sich doch schon lange kennen XD
und schön, dass Bou sich mit seiner Mutter wieder versöhnt hat.
hat alles ein happy end.^^
hast du auch sehr schön geschrieben, die Ich-Form ist immer gleich mitfühlender.
Zwar kleine Rechtschreibfehler dabei, aber die hat ja jeder x3
*kekse hinstellt*
*Plüsch Bou dazupackt*

LG NyappyBou x3


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