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Ladyshave!

One-shot
von

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Ein Schritt in Richung Frau

Fandom: Digimon

Charaktere: Tachikawa Mimi, Izumi Koushiro

Genre: Slice of life

Disclaimer: is nix meins – schade eigentlich…
 


 

Ladyshave
 


 

Warum, verdammt noch mal, muss ich eine Frau sein?

Absolut hilflos starre ich die Rasierklinge an, die ich im Kneifzangengriff zwischen Daumen und Mittelfinger halte. Übervorsichtig setze ich sie in den Rasierapparat ein.

„Und wenn ich mich schneide?“

„Mimi… du bist sonst auch mit allem vorsichtig. Das Ding wird sich schon nicht selbstständig machen, um dich zu fressen…“

„Das sagt mir ein Kerl, der nicht mal Bartwuchs hat?!“

Aufgebracht belle ich das Telefon an, das ich zuvor sorgsam neben dem Waschbecken platziert hatte. Freisprechfunktionen waren wirklich etwas Tolles. Dem Telefonhörer entwich ein ergebenes Seufzen,

„Sei einfach vorsichtig mit dem Ding, okay?“

„Okay.“

Ich kräusele die Lippen und lasse mich langsam auf dem Badewannenrand nieder. Hab ich alles? Rasierer, meine Beine… oh ja! Da fehlt etwas! Ich springe wieder auf, hocke mich vor das Waschbecken und reisse die Schranktüren darunter auf. Wo stand noch Mamas Rasierschaum? Der Schrank war ziemlich… voll. Fehlanzeige?

„Meinst du, es geht auch, wenn ich Papas Rasierschaum benutze?“

„Also theoretisch ist das machbar…“

„Häh?“

Ich rümpfe die Nase und hebe den Kopf, um den Telefonhörer an zu schauen.

„Naja, also… ob Damen oder Herren… es ist das gleiche Produkt… also fast…“

er kommt ins Hadern. Ich hebe die Augenbrauen und schiele auf eine nervige Haarsträhne, die mir alle paar Sekunden nach dem Wegstreichen wieder ins Gesicht fällt.

„Und warum wird es dann getrennt?“

„Weil in dem Zeug für Frauen wohl noch Duftstoffe, Öle, Pflegecremes, weiß der Kuckuck was, drin sind!“

dröhnt das Telefon.

„Hm.“

mache ich und gebe mich vorerst mit dieser wagen Erklärung zufrieden. Ich lehne die Arme auf die Schranktüren zu meinen Seiten und mein Blick scannt die unzähligen Dosen, Packungen, Tuben und Flaschen, die vor mir Spalier stehen. Duschgel, Shampoo, Pflegespühlung, Bodylotion, Ra- huch! Da ist das Ding doch! Die lila Sprühdose mit dem rosafarbenen Deckel! Mamas Rasierschaum. Ich greife nach ihr und springe wieder auf, falle danach aber sofort wieder in die Hocke. Aua. Zu schnell aufgestanden…

Langsam starte ich den zweiten Versuch, mich auf zu richten und beginne, die Dose zu schütteln, als wenn ich grade nach Sprühsahne geangelt hatte.

„Und das muss ich jetzt einfach auftragen?“

fragend schieße ich mit meinem Blick auf den Telefonhörer, der mir noch immer vom Waschbeckenrand aus beistand leistet.

„Keine Ahnung!“

resigniert er,

„Schau doch, was hinten drauf steht.“

Endlich mal ein GUTER Vorschlag! Ich drehe die Dose in meiner Hand.

„Erinnert mich an ne Sahnedose.“

stelle ich dabei stumpf fest. Der Telefonhörer prustet leise und fängt an, zu kichern. Es hätte mich nicht gewundert, wenn er noch gezittert hätte dabei, doch er bleibt still stehen. Wunder der Technik und so.

„Warum hast du eigentlich keine Ahnung?“

will ich wissen und fingere unbeholfen den Deckel von der Dose.

„Seh ich aus, wie ein Mädchen?!“

pikiert sich das Telefon.

„Manchmal schon.“

„Tsk!“

jetzt schmollt es. Ich grinse.

Voller Tatendrang stelle ich ein Bein auf den Badewannenrand vor mir. Also in der Werbung verteilen die diese Rasier-Sahne immer nur auf ihren Beinen und ziehen sie dann mit dem Rasierer ab, wie beim Fensterputzen. Ich nicke und fange an, zu sprühen. Natürlich habe ich den Text auf der Rückseite nicht gelesen.

„Hast du dir wenigstens Pflaster bereit gelegt?“

„Griffbereit in der Schublade – direkt unter dir!“

singe ich stolz und verteile das weiße, weiche Zeug ein wenig mit den Fingern auf meinem Schienbein.

„Du lagerst Pflaster im Badezimmer?“

Das Telefon ist fasziniert. Ich fange konzentriert an, zu erklären:

„Naja, Pflaster sind etwas wichtiges. Man bewahrt doch immer wichtige Sachen in seinem Zimmer auf. Und da du immer meinst, das Badezimmer könnte glatt MEIN Zimmer sein, bewahre ich hier auch Pflaster auf. Ich mein… bewahrst du nichts Wichtiges in deinen Schubladen auf?“

Ich streiche mit der Zeigefingerkuppe durch den weichen Schaum und halte ihn hoch, um die fremdartige Substanz genauer zu betrachten – sieht echt aus, wie Sprühsahne! Bei dem Gedanken macht Rasieren Spaß!

Beiläufig schmeisse ich dem Telefonhörer ein verschmitztes Grinsen zu, bevor ich weiter mache,

„Servietten vielleicht?“

„Nee, die ziehen Schlieren…“

„Was?!“

„NIX!!!“

Augenblicklich breche ich in schallendes Gelächter aus und vergrabe mein Gesicht in der noch sahnefreien Hand. Da habe ich ihn auf frischer Tat ertappt! Ich könnte schwören, das arme Kerlchen hofft grade darauf, dass sein Telefonakku plötzlich leer geht oder dass sich der Erdboden auftut – er könnte auch einfach auflegen, doch für solche Nottaktiken ist er einfach zu ehrlich. Mich selbst stört es nicht, ganz im Gegenteil sogar: Ich finde es interessant, ihm solche männlichen Hintergrundinformationen entlocken zu können.

Trotz allem leidet mein Kumpel wohl irgendwie doppelt – er gibt ungewollt Intimitäten Preis und erfährt auch selbige ungewollt. Beides ist unangenehm für ihn, das weiß ich, aber der Reiz ist eben groß. Es macht Spaß, zu zuschauen, wie er rot wird, oder zu hören, wie er plötzlich ins Stottern kommt.

Ich vertraue ihm solche Sachen ganz ernsthaft an. Als ich meinen ersten weiblich-roten Ausbruch hatte, war ich damals auch als allererstes zu ihm gestiefelt. Nicht einmal meine Mutter hatte es vor ihm gewusst. Er hatte mich zwar an Sora weiter geleitet, doch endete es trotz allem damit, dass er mit hochrotem Kopf mit dem Rücken zu mir stand und mir eine Anleitung zur Nutzung eines Tampons zum Besten gab, während ich diese Ausführte – die Badezimmertür trennte uns, versteht sich.

Und nun wohnt er über das Telefon meiner ersten Beinrasur bei und hilft mir wieder einmal damit, dass er mir zeigt, dass ich nicht der einzige ahnungslose Mensch auf dieser Welt bin.

„Okay, ich fang jetzt an!“

Aufgeregt greife ich nach dem rosa-weißen Rasierapparat, der direkt neben dem Telefonhörer liegt, welches sich sofort ironisch ereifert:

„Nu mach’s doch nicht so spannend!“

frotzelt er und bringt mich somit ein weiteres Mal zum Lachen.

„Klappe!“

schimpfe ich künstlich. Er kichert. Das war seine kleine Rache. Sowas kommt öfter mal vor, doch ich als beste Freundin meines besten Freundes komme da noch recht glimpflich davon. Er fasst mich mit Samthandschuhen an – so, wie ich es mag. Plus: er ist trotzdem nicht schwul.

Ich setze den Rasierer an und lasse die Klingen mit leichtem Druck über meine Haut gleiten – hey, das ist wirklich so einfach, wie in der Werbung! Stolz jauchze ich und setze für den nächsten Zug an.

„Na, klappts?“

auf die überflüssige und gleichzeitig neugierige Frage habe ich schon gewartet.

„Bestens!“

freue ich mich. Doch das Telefon bleibt wie immer sachlich,

„Vergiss nicht, danach noch mal ab zu duschen.“

„Wieso?“

„Eh… Restebeseitigung?“

„Ach ja!“

Ich schüttele perplex den Kopf,

„Gib mir 10 Minuten, ja?“

Der Telefonhörer schweigt zustimmend und so nutze ich die mir gegebene Zeit und meine Flatrate dadurch, dass ich schweigend dem Tastengetippel lausche, das durch den Hörer zu mir dringt. Es klingt fast so, als wenn er mit seinem blöden Laptop neben mir sitzt. Faszinierend, dass seine beruhigende Aura sogar durch die Telefonleitung wirkt!

„Fertig!“

quietsche ich nach etwas mehr als der abgemachten Zeit und springe hocherfreut vor dem Waschbecken auf und ab.

„Na dann mach dich auf zum Finale.“

weist das Telefon an. Ich nicke, lasse mich wieder auf dem Badewannenrand nieder und schwinge meine Beine herüber, um noch einmal Wasser über diese laufen zu lassen. Helle Vorfreude – jetzt kann der Frühling kommen! Ich beuge mich vor und schalte den Hahn ein. Prüfend halte ich die Fingerspitzen in den Wasserstrahl – die richtige Temperatur muss schon sein.

„Ich hab mich nicht einmal geschnitten!“

„Freu dich nicht zu früh…“

„Ach, Mumpitz!“

ich winke ab, lasse den Telefonhörer, Telefonhörer sein und schalte die Brause ein. Immer diese negativen Kommentare! Ich beschließe inoffiziell, dass er mir den Erfolg nicht gönnt und halte mit dem Wasserstrahl auf meine Beine.

Was ich jetzt erst lerne, ist, dass man Rasierklingenschnitte nicht spürt.

„AAAAHHH!!!“

„Was? WAS?“

„Izzy, schwing gefälligst denen kleinen Hintern auf dein Fahrrad und komm SOFORT hier her!!!“

„Oh Mimi…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lily_Toyama
2009-05-15T20:02:26+00:00 15.05.2009 22:02
Ich finde es gibt einfach viel zu wenig von Izzy und dein OS war wirklich sehr lustig.
Eigentlich kann er einen leid tun, aber nur fast....
Du fand ich auch, dass du mache Sachen nicht ausgesprochen hast, aber man eigentlich sehr genau wusste, was du meinest.
Der Schluss war wirklich sehr lustig und ich weiß das die Schnitt nicht beseonders angenehm sind, trotzdem war lustig.
Lg
Lily
PS: Hast du noch mehr zu den beiden? romantisch oder nicht ist egal. Ich schau mal was du noch so geschrieben hast und falls du vor hast noch etwas über die beiden zu schreiben, sagst du mir dann bescheit?
Von: abgemeldet
2009-03-24T16:54:25+00:00 24.03.2009 17:54
voll genial^^
ich hab mir n arsch abgelacht xD
mach weiter so
Von: abgemeldet
2009-03-22T18:30:36+00:00 22.03.2009 19:30
Pfahahahahahahahaha!!!
Du bist so ein Held ey! XDD
Ich konnte es mir wirklich bildlich vorstellen wir Mimi sich die Beine rasiert. XDDDD
Und Izzy dazu...nee ey. xD
Spinner du!


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