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Shadowmoon

von

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Kapitel 1

Am frühen Abend verließ Akira die Hauptstadt in nördlicher Richtung.

Seine Miene war versteinert und regungslos. Ihm blieb aber auch nichts erspart, nicht einmal eine kurze Pause nach seinem letzten Auftrag.

Nun zumindest versprach die nächste Zeit nicht langweilig zu werden.

Er holte einen Fetzen Papier aus seiner Tasche und betrachtete ihn eingehend.

Es zeigte eine Karte von Treraria.

Zentral gelegen lag das Imperium von Laris. Es war das größte der Reiche auf dem Kontinent Treraria. Im Osten grenzte Laris ans Meer. Im Südosten grenzte Laris sowohl ans Meer wie auch an Cerbar, ein kleines Land regiert durch ein Konzil von Händlern. Östlich von Laris befand sich die Theokratie Aria. Im Norden lag das Königreich von Samara. Das letzte Reich auf Treraria und zugleich das einzige was sowohl in Größe wie auch in Macht mit Laris mithalten konnte war Gargor. Dieses Land war geprägt durch Sklaverei und Unterdrückung. Der schwarze König regierte in diesem Land mit eiserner Hand. An seiner Seite waren die sogenannten Richter. Fünf an der Zahl bildeten die höchste Autorität im Land unter direktem Befehl des Königs.

Während sich Akira all dies ins Gedächtnis führte, überlegte er gleichzeitig wie sein weiterer Weg aussehen würde. So verharrte er wenige Minuten tief in Gedanken versunken. Er blickte zum Himmel faltete das Papier und verstaute es erneut in seiner Tasche. Ein letztes Mal überprüfte er seine Ausrüstung. Nachdem er sich sicher war, dass er nichts vergessen hatte begann seine Reise. Mit einem mulmigen Gefühl in der Bauchgegend drehte Akira der Hauptstadt den Rücken zu. Es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er die Hauptstadt verließ, aber irgendwas war anders, irgendwas war nicht richtig, nicht so wie es sein sollte.

Zutiefst beunruhigt ging er los. Die Landschaft vor der Stadt war trist und leblos. Sie stand im starken Kontrast zur Hauptstadt, die tagsüber das blühende Leben verkörperte. Die Bäume waren verkrüppelt und ohne Blätter, Sträucher gab es so wenige das man sie an einer Hand abzählen konnte, der Boden abseits der befestigten Straße war hart und uneben. „Vielleicht hätte ich mir doch ein Pferd leihen sollen“ murmelte Akira vor sich hin. Es kamen ihm vereinzelt einige Händler und Reisende entgegen, die sich beeilten noch rechtzeitig vor Torschluss die Stadt zu erreichen. In seine Richtung war niemand unterwegs. Wer würde auch gerne nachts reisen. Aber die Dunkelheit würde seinen Weg verschleiern und ihm eine gewisse Anonymität verschaffen.

Langsam aber sicher brach die Nacht herein. Akira hatte auch in der vergangenen Nacht nicht geschlafen, dennoch durfte er sich keine Pause erlauben, bevor er nicht Fyeguard erreicht hatte. Etwas mehr als ein Tagesmarsch trennten Laris von Fyeguard. Im Morgengrauen kam schließlich Fyeguard in Sicht. Akira atmete tief durch und machte sich auf zum Endspurt seiner Tagesetappe. Als er das Stadttor erreichte, waren die Tore noch nicht geöffnet. Vor dem Tor hatte sich eine Menschentraube gebildet.

Akira blickte zum Himmel. Die Sonne war bereits aufgegangen. Eigentlich hätten die Tore längst geöffnet sein müssen. Akira trat zu einem der Männer und tippte ihm auf die Schulter. „Verzeihung. Wären sie so nett mir zu erklären was hier vor sich geht?“ Der Mann, offenkundig ein Bauer drehte sich um und blickte Akira in die Augen. „ Was hier vor sich geht? Die Wachen weigern ich uns in die Stadt zu lassen. Sie weigern sich einfach ohne Erklärung, und dann auch noch heute… HEUTE am MARKTTAG!!“ Der Bauer war ganz außer sich. Das hatte ihm grade noch gefehlt. Akira hob beschwichtigend die Hand, damit sich der Mann beruhigte. Vergebens. Der Mann zeterte weiter, also beschloss Akira ihn zu ignorieren und direkt bei den Wachen anzufragen.

Er bahnte sich einen Weg durch die Menge, bis er letztendlich vor dem Tor stand. Das Tor bestand aus massivem Holz in das mehrere Schutzrunen eingezeichnet waren. Desweiteren waren mehrere magische Barrieren auszumachen, die das Tor schützten und sich über die gesamte Stadtmauer erstreckten. Vor dem Tor standen zehn Wachen in schwerer Montur. Akira trat auf die Wachen zu. Eine der Wachen hob die Hand. „Keinen Schritt weiter. Der Zugang ist für alle gesperrt!“ Akira legte den Kopf schief „Oho! Darf man erfahren warum?“ „Einem niederen Bürger gegenüber sind wir nicht zu einer Rechtfertigung verpflichtet. Und jetzt verschwinde, und nimm den Pöbel da mit!“ Akira schaute die Wache ungerührt an. Was glaubte er eigentlich wer er ist. Was glaubt er eigentlich mit wem er redet. Hätte Akira nicht den Befehl gehabt möglichst unerkannt zu reisen, hätte er seinem Gegenüber schon lang eine Lektion erteilt. Nun musste Akira sich was einfallen lassen.
 

Ohes betrat das große Gebäude am Rande von Laris. Er befand sich in einem riesigen Raum. Innerhalb des Raumes waren vier Schalter zu sehen hinter denen jeweils eine Empfangsdame saß. Zwei zu seiner Linken, zwei zu seiner rechten Seite. Am gegenüberliegenden Ende des Raumes befanden sich vier große Tore. Zielstrebig ging er zum nächstgelegenen Schalter. „Wann wird das Portal nach Aria geöffnet?“ Die Dame am Schalter sah ihn an. „In knapp 2 Stunden. Soll ich sie für die Reise anmelden?“

Ohes überlegte kurz nickte dann und ging zu den Türen. „Einen Moment noch… Ich brauche noch ihren Namen für die Anmeldung…“ rief ihm die Empfangsdame hinterher. Ohes blieb stehen und drehte sich langsam um. Dann lächelte er und kehrte zum Schalter zurück. „Verzeihung ich war wohl ein wenig voreilig. Mein Name ist Ohes. Benötigen sie noch andere Informationen?“ „Zu welchem Zweck möchten sie nach Aria reisen? “Ohes überlegte kurz „ Ich beabsichtige mir die Stadt etwas anzusehen“ Die Empfangsdame nickte kurz „Begeben sie sich dann bitte zum Portal. Das zweite Tor von links.“ Ohes bedankte sich und trat durch das Tor.
 

Nehreza sah ich im Saal um. Er war prunkvoll dekoriert. Die linke Wand des Saals war mit Fenstern ausgekleidet, die andere war behangen mit verschiedenen Gemälden. An der Decke hing ein kristallener Kronleuchter. Nehreza hatte den Saal durch eine schwere Eichentür betreten. Vor ihr lag eine große Flügeltür aus dunklem Holz. In die Tür war eine Rune eingraviert worden. Vor der Tür standen zwei Wachen in einer schweren Plattenrüstung.

Es wurde einmal an die Tür geklopft. Die Wachen drehten sich um und öffneten die schweren Flügel der Tür. Ein Mann mittleren Alters und einer spärlichen Haartracht durchschritt die Tür. „Lady Nehreza. Mein Name ist Chandelier, Kanzler des Königs. König Feron ist nun bereit sie zu empfangen. Bitte treten sie ein.“ Nehreza betrat den Thronsaal.

Der Saal war weitläufig. In seiner Mitte verlief ein roter Teppich der von der Tür bis unmittelbar vor den Thron führte. Der Teppich wurde flankiert von Marmorsäulen, an denen brennende Fackeln hingen. Der Raum an sich war Stockdunkel. Die Fenster waren von Innen mit Holzbrettern ausgekleidet. Auf dem Thron saß eine eher schmächtig wirkende vom Alter gebeugte Gestalt. Das Gesicht des Königs lag im Schatten.

Nehreza trat vor den Thron, machte einen Knicks und erhob sich wieder. „Eure Majestät…“ Der König beugte sich einen wenig vor. Dann sprach er, seiner Stimme war das Alter ebenso anzumerken wie seiner Haltung. Es war nur ein heiseres Flüstern zu vernehmen. „Ihr seid also Lady Nehreza vom elementaren Rat?“ Nehreza verneigte sich leicht „In der Tat Mylord.“ „Nun denn Lady Nehreza nennt mir den Grund eures Besuches. Die Zeit die ich entbehren kann ist begrenzt.“ Nehreza überlegte kurz wie sie am Besten vorgehen sollte. „Mylord. Ihr habt gehört dass sich zwei Mitglieder des Rates momentan nicht melden?“ Der König fing an zu kichern „Natürlich habe ich davon gehört aber das ist nicht wirklich ein Grund zur Besorgnis. Sie werden sich schon melden. Früher oder später.“ Nehreza sah ihn fassungslos an, fing sich aber schnell wieder. „Mylord das Siegel scheint auch immer schwächer zu werden… haltet ihr es nicht für etwas gefährlich keine weiteren Vorkehrungen zu treffen?“ Erneut fing der König an zu lachen, dann sprach er leise und bedacht „Mein Kind du machst dir zu viele Gedanken. Was kann schon schlimmstenfalls passieren? Nichts was irgendeine Bedeutung hätte.“

Nehreza war wie vor den Kopf geschlagen. Nicht nur das der König sie wie ein unwissendes Kind behandelte, Nein er spielte auch noch eine Sache von solcher Brisanz herunter. „Mylord ich hätte noch eine letzte Frage…“ Der König seufzte „Eine allerletzte Frage sei dir gewährt. Um was geht es noch?“ „Ihr habt die Gerüchte gehört, dass sich Gargor auf einen Krieg vorbereitet?“ Der König schnaubte „Das habe ich. Und nun so sehr mich deine Fragerei amüsiert hat muss ich diese Audienz nun als beendet ansehen. Gehabt euch wohl Lady Nehreza.“ Nehreza machte erneut einen Knicks und verließ den Thronsaal. Sie konnte nicht fassen was sie gehört hatte.
 

Seine Sinne kamen langsam wieder zueinander. Er hörte bruchstückhaft Stimmen „Kaum zu glauben“ … „so einfach das es fasst schon lachhaft ist“ … „Aber wenn sie sich auch zu zweit“ … „Und dann auch noch auf feindlichem Territorium“ … „Der König wird sehr erfreut sein.“ Natürlich jetzt fiel es ihm wieder ein sie waren in Gargor im Auftrag des Rates unterwegs gewesen. Wie konnten sie auch nur so unvorsichtig sein. Er hatte das dringende Bedürfnis alles um ihn herum niederzubrennen, aber man hatte ihm sein Feuerzeug abgenommen und in eine Magienegierende Zelle geworfen. Langsam kehrte auch sein Augenlicht zurück. Neben ihm lag sein Begleiter.



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