Aufmarsch des Schattens
Prolog: Aufmarsch des Schattens
Düster war diese Nacht. Viel dunkler, als irgendeine Nacht zuvor. Kälte schlich umher, suchte sich leise ihren Weg. Scheute nicht davor, selbst in dieser kahlen Landschaft ihr Unwesen zu treiben.
Und es war ganz so, als ob die Kälte von einem ganz bestimmten Ort dieser Gegend ausging. Ein Ort, der so böse war und vor Hass nur so strotzte, dass sich kein Lebewesen jemals dorthin wagte.
Wahrscheinlich wurden sie auch von dem leisen Kichern vertrieben, das hin und wieder zu hören war.
Natürlich konnte man dieses Kichern nirgendwo zuordnen, denn an dem Punkt, wo die Kälte ganz offensichtlich ihren Ursprung hatte, war nichts.
Gar nichts.
Nur wenn man ein Eingeweihter war, ein Diener Orochimarus, wusste man, wo das Versteck des legendären Sannin war, der einst sein Dorf verraten hatte
Tief unter der Erde, in seinem unterirdischen Versteck, befand sich gerade eben dieser, locker in seinen Stuhl angelehnt und den Kopf auf eine seiner bleichen Hände gestützt. Eine einzelne Kerze stand neben ihm auf einem Tisch und erhellte den Raum, in dem er sich befand, nur ganz schwach.
Leicht tänzelte das Licht der Kerze über sein Gesicht, spielte mit dem Schatten und beide Effekte bewirkten zusammen, dass Orochimaru noch furchterregender wirkte.
„Kabuto…“, sagte er und kicherte wieder. Der Angesprochene, der vor ihm auf dem Boden kniete, hob seinen Kopf, sah seinen Meister mit respektvollen Augen an. „Orochimaru – sama?“, sprach er, um ihm zu zeigen, dass er bereit war, Befehle von der Schlange zu empfangen und bedingungslos auszuführen.
„Ruf alle zusammen!“, befahl der Sannin. „Hai, Orochimaru – sama!“, meinte der Brillenträger, erhob sich und verschwand.
Wieder kicherte Orochimaru, seine Augen wanderten im Raum umher, bis sie einen Punkt gefunden hatten, den sie nun fixierten.
„Ssssssasssssuke…“, zischte er auf eine unheimliche Art und Weise.
Dieser stand vor ihm und sah ihn mit leeren Augen an.
„Freu dich!“, meinte die Schlange. „Freu dich sehr!“, sprach sie. „Du wirst all deine Freunde wiedersehen!“ Wieder kicherte er. „Du wirst Uzumaki Naruto wieder begegnen!“ Gar schon vergnügt verzog sich das Grinsen der Schlange weit nach oben. „Freut dich das?“, fragte er, doch Sasuke reagierte nicht. „Weißt du auch warum?“, wollte der Schlangenkönig wissen. „Wir werden eine Reise machen! Nach Konoha!“, sagte er ganz so, als ob er dem Uchiha eine überaus freudige Nachricht überbringen würde. „Und weißt du auch, warum wir diese Reise dorthin machen werden?“ Sasuke Uchiha machte keine Anstalten zu zeigen, dass ihn das wirklich interessierte.
„Wir werden Konoha zerstören! Kabuto, all die anderen, du und ich werden ganz Konoha in Schutt und Asche legen! Wir werden sie ALLE töten!“ Orochimaru schien sehr erfreut. „Na? wie findest du das?“, fragte er und lachte lauthals los.
Sasuke stand da und sah seinen Sensei genau so ungerührt wie vorher auch schon an, reagierte gar nicht…
