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Ruhm und Ehre

Edel, hilfreich und gut
von

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Konfuzius sagt und Tee

Konfuzius sagt und Tee
 

“Nicht, dass mich dein überraschender Anruf nicht gefreut hätte, dennoch bin ich überrascht über deinen Besuch.”, meinte Ray lächelnd und nippte an seinem Tee. Seine Aussage hätte wohl bei jedem anderen vorwurfsvoll geklungen, doch es war Ray Kon, der gesprochen hatte und so schienen die Worte eine ausgesuchte Höflichkeit zu haben, zuvorkommend und ernst gemeint.

“Ich hatte eben Sehnsucht nach dir”, erwiderte Max grinsend. Ray lachte. “Das glaube ich dir gerne mein Freund, doch wird dies nicht der Grund sein, warum du mich aufgesucht hast, nicht?”, erwiderte er schelmisch grinsend.

“Wie kommst du darauf?” Max war erstaunt über die Sicherheit in den Worten des Chinesen.

“Intuition und Menschenkenntnis.” erwiderte dieser mit einer Spur Arroganz.

“Und weshalb bin ich hier?”. Na toll. Er forderte ihn förmlich heraus.

“Weil du etwas Dummes getan hast und nun Rat brauchst. Es muss etwas sein, was du nicht mit Takao bereden kannst. Und auch nicht mit Kai, unserem geliebtem Freund und Helfer. Also dachtest du, du kommst zu demjenigen, der die schönsten Haare hat und der am wenigsten verschroben ist. Deine - logische -Wahl fiel auf mich.” erklärte Ray und grinste süffisant.

“Interessant. Ich dachte immer du wärst bescheiden.”

“Ich war mit 12 Jahren ein ausgebildeter Zenmeister, bescheiden bin ich dann, wenn ich einen Grund dazu habe.”, erwiderte Ray gelassen und lachte. Max tat es ihm gleich. “Es ist wirklich schön dich zu sehen Max. Aber irgendetwas bedrückt dich doch. Ich glaube nicht, dass du den Weg von den Staaten auf dich genommen hast um mit mir Tee zu trinken.”

“Nein.” Max schwieg.

“Lass uns ein Spiel spielen”; meinte Ray auf das Schweigen. Auf den fragenden Blick seines Gegenübers begann er mit seiner Erklärung:” Ich frage, du antwortest. Spontan. Was dir einfällt. Ohne nachzudenken.”

Dieser Vorschlag war prädestiniert dazu Max in eine unangenehme Situation zu bringen.

“Was soll das bringen?” Max wusste, dass es sich anhörte, als hätte er etwas zu verbergen. Hatte er auch. Nur, um dieses Problem, dass er hatte, zu lösen, war er irgendwie auf den Rat des Anderen angewiesen und ihm die gegeben Umstände zu verschweigen würde irgendwie nicht helfen. Vorsicht war aber immer noch die Mutter der Porzellankiste.

“Konfuzius sagt: Es genügt nicht, zum Fluss zu kommen mit den Wunsch, Fische zu fangen. Man muss auch ein Netz mitbringen.”

Fragezeichen. Überall ein paar.

Ray lächelte. “Du bist aus einem bestimmten Grund hergekommen, um ein Problem zu lösen, doch zuvor musst du es mir erklären.”

Na toll. Was war schlimmer als ein eingebildeter Zenmeister, der auch noch Konfuzius zitierte? Max konnte nur noch verlieren.

“Frage.”

“Wie geht es dir im Moment?

“Gut. Schlecht?. Verwirrt. Weiss nicht.” Erste Frage und schon hatte er sich dem Fettnäpfchen genähert. Zu nahe.

“Was ist deine Lieblingsfarbe?”

“Dunkelblau. Warum?”

Ray grinste. “Hat mich schon immer interessiert.” Was schlimmer war als ein eingebildeter Zenmeister, der auch noch Konfuzius zitierte? Einer, der sich auch über ihn lustig machte.”

“Dein Lieblingstier?”

“Wolf. Schildkröte.” Hallo Fettnäpfchen. Fällst du vielleicht um wenn ich dich anstupse?

“ Was würdest du jetzt gerne trinken?”

“Eisstee.”

“Soll ich dir welchen bringen?” Ray machte zwar keinerlei Andeutungen aufzustehen, selbstgefällig grinsend sass er da und sah Max an.”

“Nein, passt schon.”

“Dein Lieblingplatz in deiner Wohnung?”

“Mein Sofa.” Das befleckte.

“Würdest du mit mir schlafen?”

“Nein.” Die Antwort kam schnell und bestimmt.

“Wen bewunderst du?”

“Meine Mutter. Kai.” besonders dafür, dass er Yuriy ertrug. Und im übrigen bewunderte Max sich auch selbst im Moment.

“Mich nicht. Naja. Konfuzius sagt: Fordere viel von dir selbst und wenig von anderen. So wird dir viel Ärger erspart bleiben. Mit wem wohnst du zusammen?”

“Mit Emily.”

“Der von den All Starz?” Ray lächelte immer noch.

“Ja.”

“Favourite Song?”

“Alles ausser MingMing.”

“Interessant. Warum würdest du nicht mit mir schlafen?”

“Du bist mein Freund.” Fehler. Das Fettnäpfchen kippte.

“Nicht, weil ich ein Mann bin?”

“Das...ist mir nicht als erstes eingefallen.” Rausreden. Klar. Hatte ja schon immer so gut funktioniert in letzter Zeit.

“Würde es dich stören?”

Max sah Ray in die Augen. “Nein. Nein, ich denke nicht.”

“Gefällt dir deine Arbeit?”

“Ja.” Max mochte seinen Job. Obwohl er im letzten Monat gerade deswegen beinahe total irre geworden war.

“Magst du dunkin’ donut?”

“Wer nicht?” Jetzt war er vollständig verwirrt.

“Hast du Sex mit einem Mann?”

Kurzes Zögern. “Ja.”

“Kenne ich ihn?”

“Ja.” Wo waren die unverfänglichen Fragen geblieben?

“Bist du deswegen hier?”

“Ja.”

“Denkst du gerade an Yuriy?”

Stille. Max’s verwunderter Blick, gemischt mit einem leichten Hauch von Schock.

“Ich denke, wir beenden das ganze und du erzählst mir, was du möchtest, in Ordnung?” Max nickte bloss.

“Woher weisst du das mit Yuriy?” Ray schwieg kurz. Als wolle er sagen, aber das kannst du dir doch denken.

Und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen.

“Emily.”
 

Ray lächelte. Max stand wirklich ein bisschen auf der Leitung. Durch eine eben solche hatte er erfahren, was den jungen Amerikaner im Moment so sehr zu beschäftigen schien und als guter Freund hatte er beschlossen zu helfen. Ray hatte ein Geheimnis: Sein Optimismus war noch viel unerschütterlicher als der seines Gegenübers und seine Naivität sprengte alle Grenzen. Obwohl er genau wusste, wahrscheinlich neben Kai am besten, wie Yuriy tickte, glaubte er, Max helfen zu können. Schliesslich war er ein ausgebildeter Zenmeister. Seit er zwölf war. Nichts ist unmöglich und für Ray Kon, der sich in den Kopf gesetzt hatte, einen seinen Freunde mit dem grössten russischen Dickkopf zu helfen, den er kannte, war der Wille von eben diesem zweitrangig. Notfalls würde er halt seine Trumpfkarte ausspielen. Seine unglaublichen, wirklich und ernsthaft sehr ausgeprägten Menschenkenntnisse, die auch Yuriy irgendwie beeindruckt hatten. Damals, lange her, hatte Yuriy einfach ein Gespräch mit ihm angefangen.

Ray hatte seine Arroganz bewusst ignoriert und ihm freundlich erklärt, dass er ihn schon längst durchschaut hatte. Wobei Kais detailreichere Ausführungen gewisser Begebenheiten seiner Vergangenheit, die er durch den Status des Zimmergenossen und ersten Person ausserhalb der Abtei, der Kai so etwas wie positiven Respekt entgegen gebracht hatte, durchaus hilfreich gewesen war. Danach war Yuriy Max gefolgt und hatte ihn provoziert. Und war mit einer blutenden Lippe wieder rein gekommen.

Ray sah Max an, der in die Teetasse stand und leichte Schuldgefühle kamen in ihm hoch. Vielleicht war er nicht ganz unschuldig an der ganzen Komödie. Aber er wollte helfen und Yuriy einen Tritt in den Arsch geben.

Obwohl er nicht glaubte, dass es nötig war, den anderen mit seiner Charme zu bezirzen.
 

-
 

Yuriy hatte sich eine Woche lang nicht bei Kai gemeldet und dieser ignorierte diesen Zustand irgendwie. Normalerweise hätte er sich längst Gedanken um seinen dummen rothaarigen Freund gemacht, doch er wusste, Yuriy war sauer und auch wenn er es nie zugeben würde, er war erschöpft.

Allerdings schlich sich irgendwann der Gedanken in sein Gehirn, dass es vielleicht an den Spätfolgen liegen könnte, dass doch etwas passiert sein könnt und so machte er sich auf, nach einer Woche und einem Tag Funkstille, um ihn zu besuchen, was nicht wirklich ein aufwändiger weg war, da Yuriy geschätzte drei Minuten von ihm Weg wohnte. In der Wohnung einen Stock weiter oben.

Nach mehrmaligen klopfen öffnete der Vermisste auch und zu Kais Belustigung trug er die hässlichsten Boxershorts der Welt, mit rosa Herzchen drauf und einen Bade Mantel. Doch die Krönung des ganzen waren die Augenringe, die Kai ein deutliches Zeichen waren, genau wie Yuryi’s Blick, der alle Dankbarkeit der Welt in sich trug.
 

Yuriy hatte viele Gesichter und eines davon war die totale Unfähigkeit, einen Menschen, der ihn unter Druck setzte aus seiner Wohnung raus zu schmeissen, wenn er es nicht rechtfertigen konnte, wobei kein Grund für ihn zählte, weil sie immer irgendwie egoistisch waren.

Leider hatte er die überaus dumme Angewohnheit, auf Männer zu stehen, die irgendwie immer einen Einnistungsdrang hatten. Kam vielleicht auch daher, dass er gerne mal Beziehungen zerstörte, weil er testen wollte, wie treu sich die Partner waren und meisten- eigentlich immer- hatte er dann einen am Hals. Normalerweise kam Kai vorbei und entschuldigte sich für irgendeinen fingierten Streit, schmiss denjenigen raus, der sich eingenistet hatte oder beeindruckte ihn dadurch, dass er Hiwatari hiess.

Doch weil Yuiry sich geweigerte hatte, sich zu melden, hatte Kai nicht wissen können, das dieser wieder ein Nistungsproblem hatte. Doch die Boxershorts und der Gammellock sprachen eben Bände.

“Wie lange schon?” das hämische Grinsen konnte er sich nicht verkneifen.

“Ganze zwei Tage und drei Stunden. Ich sterbe.”
 

“Yuriy, mein Herz. Es tut mir leid, was ich dir an Kopf geschmissen habe, du kennst mich, ich bin impulsiv, aber dass liebst du doch an mir, nicht? Bitte, komm nach Hause, ich brauche dich.” Das sollte reichen. Prompt kam aus dem Wohnzimmer ein junger blonder Mann gelatscht. “Yuriy, wer ist das?”, fragte der Unbekannte auch gleich.

Zeit für Teil zwei der Schmierenkomödie.

“Kai Hiwatari. Ich bin sein Freund. “Sogar Hunde hörten auf zu knurren wenn Kai loslegte. “was willst du hier?”

“Ich wohne hier.” Kai grinste. Ein ganz hartnäckiges und dummes Kerlchen. Auf Yuirys Gesicht war das Entsetzten zu sehen.

“Ich und Yuriy haben uns gestritten. Er hatte ein bisschen Spass mit dir. Jetzt verschwinde.”

“Aber..?”

“Wirds bald? Oder muss ich erst deutlich werden?”

Ein paar knackende Knöchel und der Kerl verschwand. Die Hartnäckigkeit verschwand. Harte Kerle waren auch nicht mehr das was sie mal waren.
 

“Danke.” , meinte Yuriy nur als er in die Küche ging. “Er hat so genervt, das ist unvorstellbar. Ich bin gerade grosszügig und verzeihe dir.”

Kai sah sich um. Yuriy hatte offenbar die Hardcoretrickkiste geöffnet. Die Wohnung sah schlampig aus, alle Läden waren zu. Fast so, als wäre der Putzfrau nicht geöffnet worden. Und Resten vom Lieferservice lagen auch rum.

“Scheint ein richtiges Klebemännchen gewesen zu sein, bemerkte Kai spöttisch. “Was verzeihst du mir?”

“Das du Max als Freund bezeichnet hast.”
 


 


 


 

______________
 

Zwei Monate, unzählige verworfene Ideen, 3 Kompletänderungen und einen festen Plan.

Oh, und Ray, OoC.

Und dunkin' donuts.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Milura
2010-02-08T19:12:24+00:00 08.02.2010 20:12
Ich hab so drauf gewartet. *_____*
Und ich liebe deinen Ray! Er ist vielleicht ein klein wenig suspekt (frag nicht, warum ich so empfinde), aber er hat's echt drauf. XD




...übrigens, keine Ahnung, was dunkin' Donuts sind.
Von:  7Nine
2010-02-08T11:28:48+00:00 08.02.2010 12:28
Für dunkin Donuts bekommst du nen Eistee xD

Ich mag es mal wieder, welch überraschung und ich finde Ray gar nicht So OOC... er wirkt zumindest nicht befremdent xD


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