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Detektiv Conan

Das Finale
von

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Gespräch unter Meistern

Gespräch unter Meistern
 

Unerwartete Verbindungen

Conan Edogawa ging durch den düsteren, menschenleeren Park. Der kühle Wind wehte die Haare aus seinem Gesicht. Es tat gut. Conan lehnte sich gegen die steinerne Mauer, die den Park umsäumte. Der kleine Junge hatte sich aus der Detektei Mouri, seinem jetzigen Zuhause, geschlichen, um einen nächtlichen Spaziergang zu machen. Genauer gesagt, um seinen Gedanken nachzuhängen. Er konnte es nicht mehr ertragen, sie immerzu weinen zu sehen. Es brach ihm das Herz, sie so zu sehen. Ran Mouri. Diese vermisste ihren Freund, Shinichi Kudo, doch der konnte ihr noch nicht einmal sagen, dass er Conan Edogawa war. *Verdammt!*, dachte Shinichi. *Wenn ich doch nur in meinen alten Körper zurückkehren könnte! Dann würde sie nicht mehr in der Dunkelheit um mich trauern!*

Während Conan Edogawa alias Shinichi Kudo dies dachte, kreiste ein weißer Gleiter über Tokyo. Er betrachtete die schlafende Stadt; er, dessen Name Kaito Kid war. Er zog weiter Kreise am Himmel und genoss die nächtliche Stille. Kaito Kid dachte über seine nächste Beute nach. Was sollte er als nächstes stehlen? Obwohl man es noch nicht einmal als richtiges 'Stehlen' betrachten konnte, letztendlich gab er die Edelsteine immer zurück. Es gab nur einen einzigen Grund, weshalb er dies alles machte: Er wollte den Mörder seines Vaters aus seinem Versteck locken. Sie entlarven.

Ohne es zu bemerken war Kid ein paar Meter weiter nach unten abgedriftet. Gerade wollte er wieder nach oben steigen, als er eine Gestalt an der Mauer des Haido-Parks stehen sah. Diese Gestalt kam ihm seltsam bekannt vor. Da machte es bei ihm 'Klick'.

Er machte einen Sturzflug und landete lautlos vor Conan. Der hatte die Augen geschlossen und bemerkte ihn nicht.

„Was macht denn unser geschrumpfte Detektiv noch zu so später Stunde hier?“, fragte Kid.

Conan zuckte zusammen und öffnete die Augen. Seine Augen wurden kaum merklich schmaler.

„Das könnte ich genauso dich fragen, Kid“, sagte Conan.

„Ich mache nur wie üblich meine Flüge. Du aber tauchst nicht oft hier um Mitternacht auf.“

Conan schwieg. Er hatte überhaupt keine Lust, ihm, seinem Rivalen, die Situation zu erklären. Er wollte im Moment einfach nur allein sein.

„Verschwinde“, sagte der Junge schlicht.

Kaito Kid sah für einen Moment verblüfft aus und sagte:

„Ich soll verschwinden? Ich hätte gedacht, dass du mich jetzt festnehmen willst, doch stattdessen kommt so etwas. Was ist denn mit Herrn Detektiv los?“

Conan blickte ihn finster an. Für Scherze hatte er nun wirklich keine Nerven mehr. *Aber Kid wird wahrscheinlich nicht eher verschwinden, bis ich es ihm gesagt habe*, dachte Conan mürrisch. Schließlich seufzte er.

„Ich habe es einfach nur satt, so klein zu bleiben. Immer als Grundschüler herumzulaufen! Ich will wieder Shinichi Kudo sein!“, knurrte Conan. Er versuchte sich wieder zu beruhigen, um nicht auch noch auszurasten, vor allem nicht vor Kaito Kid.

Dieser schwieg. Er hatte noch nie erlebt, wie Shinichi seine Fassung verlor. Sonst war er doch immer ruhig und kühl ihm gegenüber.

„Und ich kann Ran noch nicht einmal sagen, wer ich wirklich bin“, murmelte Conan, mehr für sich selbst, als für den Dieb. Nun war er traurig. Er hatte schon fast wieder vergessen, dass Kid noch da war. Da spürte er seinen Blick auf sich und versuchte schnell vom Thema abzulenken.

„Ich habe deine Frage beantwortet. Nun musst du mir auch eine beantworten... .Warum stiehlst du?“ Er war ehrlich daran interessiert, was Kid antworten würde.

„Ich bin schließlich ein Dieb, oder etwa nicht? Und Diebe stehlen nun mal“, sagte Kaito. Doch eigentlich wollte er nur Zeit schinden. Er konnte sich nicht entscheiden. Sollte er ihm antworten? Er, seinem Feind? Doch der Detektiv war ehrlich zu ihm gewesen... .

Conan verdrehte die Augen. „Du bist kein richtiger Dieb. Du bringst die gestohlenen Sachen immer wieder zurück. Zuerst dachte ich, du wolltest nur Anerkennung und Ruhm, doch nach einiger Zeit kam mir dabei etwas faul vor. Zu welchem Zweck tust du das alles?“

Es trat Stille ein. *Sollte ich ihm wirklich die Wahrheit sagen?*, dachte Kaito. Was sollte er nun sagen?

Während des inneren Streit Kaitos beobachtete Conan ihn sehr genau. In Kids Augen sah er seinen innerlichen Kampf. Je länger er den Dieb musterte, desto bekannter kam er ihm vor. Kids Gesichtsform ist meiner aber ziemlich ähnlich, dachte Shinichi.
 

Plötzlich kam ihm eine Erinnerung in den Sinn, die Jahre zurück... Shinichi glaubte, dass er damals erst fünf Jahre alt gewesen war. Ihre Mutter hatte eine Schauspielrolle gehabt, in der sie sich als Zauberin ausgeben sollte. Um sich richtig in die Rolle einzufinden, hatte sie Unterricht bei einem Magier genommen. Shinichis Vater kannte diesen Zauberer sehr gut... Da fiel ihm es wieder ein. Dieser Magier war der Taufpate von Yusaku! *Aber wie hieß er denn noch mal? Irgendwas mit To... Tou... nein, quatsch!* Conan raufte sich die Haare.

Kaito Kid konnte sich immer noch nicht entscheiden, doch er bemerkte, dass mit dem Meisterdetektiv etwas nicht stimmte. Er blickte ihn an.

Dieser dachte immer noch angestrengt nach. *Wie hieß er denn bloß noch?!* Da fiel es ihm mit einem Schlag wieder ein.

„Toichi Kuroba!“, rief Conan.

Kaito Kid erstarrte. Woher kannte Conan Edogawa alias Shinichi Kudo seinen Vater, Toichi Kuro-ba? *Woher?*

Conan hatte bemerkt, dass Kaito Kid erstarrt war und fragte:

„Kennst du etwa Toichi Kuroba?“

Abermals schwieg Kaito. Was sollte er jetzt bloß sagen? Hatte der Detektiv etwa seine wahre Identität herausgefunden? Sollte er jetzt fliehen?

Conan dachte noch einmal nach. *Toichi hatte doch noch einen Sohn. Er muss ungefähr in meinem Alter sein. Sein Sohn hieß doch... Kaito! Kaito Kuroba!* Der kleine Junge starrte Kaito Kid entgeistert an. *Ist es möglich, dass Kaito Kid Kaito Kuroba ist? Demnach ist er also auch noch mein Cousin! Doch... vor über 18 Jahren tauchte Kaito Kid erstmals auf. Ist es dann nicht unmöglich, dass Kaito Kuroba Kid ist?* Sein Verstand sagte ihm, dass es unmöglich war, sein Gefühl hingegen bestätigte seine Vermutung. Und sein Gefühl trügte ihn nie. Da kam ihm eine Idee.

„Du bist Kaito Kuroba, stimmt's, Kid?“ Während Conan dies gesagt hatte, musterte er Kid genau. Er wartete eine Reaktion ab, die ihn verriet.

Da kam auch eine: Kaito war für einen kurzen Moment den absoluten Schreck im Gesicht zu sehen. Zwar war sie nur ganz kurz (dann hatte er seinen Zylinder tief in sein Gesicht gezogen und ein Pokerface aufgesetzt) doch sie war dennoch lang genug, um seine Vermutung zu bestätigen. Kaito Kid war Kaito Kuroba, Shinichis Cousin!
 

Eine Überraschung nach der anderen

*Was nun?*, dachten Kaito Kid alias Kaito Kuroba und Conan Edogawa alias Shinichi Kudo gleichzeitig. Conans Entdeckung war einfach nur brisant. Shinichi hätte nie gedacht, dass diese Situation einmal wirklich passieren würde. Kaito Kid war auf einmal zu ihm geflogen, während er mitten in der Nacht an der Mauer des Haido-Parks stand, sie unterhielten sich ziemlich normal, als wären sie keine Rivalen. Und es gab eine Verbindung zwischen ihnen. Conan war einfach nur fassungslos.

„K-Kaito Kid ist also wirklich mein Cousin“, murmelte Conan. Er musste es einfach laut aussprechen, damit er es realisieren konnte.

„Wie bitte? Ich, der Meisterdieb, soll der Cousin meines Feindes, einem Meisterdetektiven, sein?“ Kaito schien nun ebenfalls perplex zu sein.

„Wenn du wirklich Kaito Kuroba bist, woran ich gar keinen Zweifel habe, dann bist du mein Cousin. Denn dein Vater ist schließlich Toichi Kuroba, wenn ich mich nicht sehr irre, und er ist der Taufpate von Yusaku Kudo, meinem Vater. Demnach also...“

„Bist du wirklich mein Cousin“, beendete Kaito tonlos den Satz. Er hatte Recht. Er, Kaito Kid, war Kaito Kuroba. Und sein Vater war wahrlich Toichi Kuroba. Wenn er darüber nachdachte, dann hatte ihm sein Vater vor Jahren einmal erzählt, dass er einen Paten hatte. Es war also sehr gut möglich, dass dieser Pate Yusaku Kudo war.

„Nun, du hast meine Frage von vorhin immer noch nicht beantwortet“, bemerkte Conan an und riss Kaito damit aus seinen Gedanken. Dieser seufzte. *Was schadete es denn schon, wenn ich ihm die Wahrheit sage?*, dachte Kid.

„Wie du sicherlich weißt, ist Toichi Kuroba, mein Vater, vor 8 Jahren bei einem seiner Zaubertricks ums Leben gekommen. Ich hatte herausgefunden, dass es gar kein Unfall war, sondern Mord. Deshalb verkleide ich mich als 'Kaito Kid' und stehle Sachen, damit die Mörder meines Vaters aus ihrem Versteck kommen. Denn vor über 18 Jahren, noch vor meiner Geburt, war mein Vater der 'erste' Kaito Kid. Wahrscheinlich haben diese Kerle deshalb meinen Vater umgebracht. Er war ih-nen im Weg.“ In Kaitos Stimme schwang einwenig Hass mit.

Endlich wusste Shinichi den Grund. Im Endeffekt wollte Kid nur Gerechtigkeit. *Doch mit den etwas falschen Mitteln. Dabei hatte er öfters das Gesetz gebrochen*, dachte Conan.

„Und, was willst du nun tun?“, fragte Kid.

„Wie meinst du das?“

„Na, du weißt meine wahre Identität. Willst du mich denn verhaften lassen?“ Der Meisterdieb musste für einen kurzen Moment grinsen. Er wollte sehen, wie Nakamori versuchte ihn zu verhaften. Doch sein Lächeln verblasste. *Was würde passieren, wenn der Detektiv den Polizisten verriet, dass ich Kaito Kid bin? Sie würden mich bestimmt jagen. Und hinter Gitter bringen. Außerdem, was würde bloß Aoko, meine Freundin und obendrein noch die Tochter des 'lieben' Nakamori, über mich denken? Bestimmt würde sie mir erst einmal einen kräftigen Tritt versetzen. Das würde ganz zu ihr passen*, dachte Kaito mit einem süffisanten Grinsen.

Während der Meisterdieb mit seinen Gedanken beschäftigt war, grübelte Conan über dessen Frage nach. *Was sollte ich jetzt machen? Ihn verhaften lassen? Oder ihn laufen lassen? Und überhaupt, wer war der Mörder des weltberühmten Zauberer, Toichi Kuroba?*

„Bist du dem Mörder deines Vaters schon einmal begegnet?“, fragte Conan Kaito.

„Ja, sogar schon öfters. Sie dachten, dass ich Toichi wäre, und versuchten mich umzubringen. Ich bin ihnen jedes mal entkommen. Doch leider hatte ich nie Informationen über sie herausfinden können. Was mich aber wundert ist, dass sie immer schwarz gekleidet sind“, sagte Kid.

Da erstarrte Conan. *Sie waren immer schwarz gekleidet? Aber... konnte es sein, dass... die schwarze Organisation die Mörder waren?Aber warum? Warum sollten sie denn einen Dieb bzw. Magier töten?*

Kaito blickte den Detektiv fragend an. Warum war er denn auf einmal so bleich geworden? Kannte er sie etwa? Doch bevor Kid irgendetwas fragen konnte, kam ihm Conan zuvor.

„Du musst sofort damit aufhören! Diese Typen sind gefährlicher, als du dir vorstellen kannst!“, sagte Conan eindringlich.

Kaito war erschrocken und verwirrt zugleich. *Was ist denn auf einmal mit dem sonst so gelassenen Detektiven los?* „Wie meinst du das? Kennst du diese Kerle etwa?“, fragte der Dieb.

„Natürlich kenne ich sie! Sie waren es, die mich geschrumpft haben!“

Conan konnte nicht verhindern, dass diese Worte aus seinem Mund sprudelten. Nun wusste es auch noch Kaito Kid! Er war in höchster Lebensgefahr! Er wusste, dass Conan Edogawa in Wirklichkeit Shinichi Kudo war, er wusste, dass die Organisation ihm das Gift verabreicht hatten, und er war ihnen sogar schon des Öfteren begegnet. Shinichi konnte nichts mehr ausrichten, früher oder später würden die Männer in Schwarz Kaito finden. Und ihn umbringen. Was sollte er jetzt tun?

Kaito war völlig fassungslos. Die Mörder seines Vaters hatten also auch noch Shinichi Kudo geschrumpft. Auch er fragte sich, was er nun tun sollte.

Eigentlich saßen die beiden ja im gleichen Boot. Sie suchten beide diese Organisation, das war Conan klar. Da kam Shinichi eine Idee.

„Wieso tun wir uns nicht zusammen?“, schlug Conan vor.

„Wie bitte?“ Kaito fiel aus allen Wolken. Er hätte nie von dem Meisterdetektiven Shinichi Kudo erwartet, dass er sich mal mit seinem Rivalen verbündet.

„Schließlich suchen wir doch beide nach der Organisation, oder etwa nicht? Außerdem kann ich dich wohl kaum noch dazu umstimmen, die Männer in Schwarz nicht zu suchen, also können wir uns doch gleich zusammen arbeiten“, begründete Conan seinen Vorschlag.

*Wo er Recht hat, hat er Recht*, dachte Kid. Und der Detektiv scheint viel über diese schwarze Organisation zu wissen. Das könnte sehr hilfreich für die Suche auf diese Typen sein.

„Gut“, sagte Kid, „Ich bin einverstanden. Aber erst einmal musst du mir die nötigen Informationen über diese Organisation verraten, damit wir auf dem gleichen Wissensstand sind.“

„Ich glaube, dazu wären jetzt zu viele Erklärungen nötig. Wir sollten uns erst mal einen Treffpunkt überlegen, wo wir uns dann in Ruhe austauschen können. Am besten gibst du mir deine Telefonnum-“, doch Conan konnte nicht weiter sprechen, denn da klingelte urplötzlich sein Handy. Er zuckte erschrocken zusammen. Er holte zwei Handys heraus – eins war von Conan, das andere gehörte Shinichi. Conans Handy klingelte. Das Display sagte ihm, dass Ran ihn anrief.

Conan schluckte. Er machte sich schon auf einen riesigen Wutausbruch Rans gefasst. Und er wurde nicht enttäuscht. Kaum hatte er abgenommen, schrie Ran so laut, dass er das Handy etwas weiter von seinem Ohr entfernt halten musste, damit sein Trommelfell nicht platzte.

„WEIßT DU, WAS FÜR EINEN SCHRECKEN ICH GEKRIEGT HABE, ALS ICH SAH, DASS DU NICHT MEHR IN DEINEM BETT WARST?! WO UM ALLES IN DER WELT TREIBST DU DICH RUM?!“

„Äh... ich hatte nur... so schreckliche Kopfschmerzen gehabt, deshalb bin ich an die frische Luft gegangen. Ich komme sofort nach Hause. Bis gleich“, log Conan in einem ganz unschuldigen Tonfall und klappte sofort sein Handy zu.

„Man, wie die schreien kann“, murmelte Shinichi. Ihm graute es schon davor, in die Detektei zu gehen.

Kaito hatte alles mitgehört und lachte leise. *Wie dieser Detektiv lügen kann; wie kein zweiter.*

„Na ja, du hast gehört, ich muss wieder heim. Bis zum nächsten Mal“, sagte Conan und lief schon in Richtug Detektei Mouri.

Da fiel auf einmal ein Kärtchen auf ihn herab und landete genau vor seinen Füßen. Auf dem Kärtchen stand:
 

Wolltest du nicht meine Telefonnummer haben?

Hier: 1674803

Bis zum nächsten Treffen, Herr erstbester Detektiv

Kaito Kid
 

Shinichi schaute noch rechtzeitig zum Himmel, um zu sehen, wie ein weißer Gleiter hinter einem Gebäude verschwand. Conan grinste, ließ die Karte in seine Jackentasche gleiten und eilte nach Hause.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zoey92
2009-09-01T21:00:18+00:00 01.09.2009 23:00
Echt cooles Treffen.
Mitten in der Nacht, Conan und Kid - und beide erzählen sich ihr Geheimnis. Echt cool.

Und an Ran´s Stelle wäre ich auch ausgerastet.

Echt schönes Kapitel, und ich werd gleich weiter lesen.


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