Bienvenue......
Wie versprochen, voilá!
Das zu posten ist grade mein letzter verzweifelter Fluchtversuch vor der dialektischen Erörterung, die noch geschrieben werden will.....xD
Umberto Eco, ich hasse dich! xD
Und meine neue Französischreferendarin auch -.-
Ständig wird uns eigenverantwortliches Arbeiten gepredigt und wir sollen Vorträge halten und Facharbeiten schreiben...und die dumme Kuh will jetzt anfangen unsere Vokabelhefte zu korrigieren?! Hallo? Bei uns hat niemand mehr eins! xD
Genug der Wutausbrüche.....^^
PS: Neues Kappi ist bereits in Arbeit~ :
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„Bienvenue à l’aéroport de Paris, UE », las Karyu von dem Begrüßungsschild ab. Hizumi runzelte müde die Stirn. „Ich dachte, der Laden heißt EU?“
„Ja, aber auf französisch heißt es union européene“, schlaumeierte Tsukasa im Vorbeigehen, und schloss sich den Schülern an, die dem gelben Fähnchen des Kursleiters hinterherliefen.
„Mir egal wie die sich nennen, Hauptsache, die haben hier Betten.“ Er war völlig erschlagen von der langen Reise und war in den letzten Stunden so wie der Rest der Mannschaft zunehmend mürrischer geworden, und das Gedröhne der französischen Flughafenlautsprecherbeamten machte es nicht wirklich besser.
Tsukasa, der dank seiner Musik halbwegs überlebt hatte, stieß ihn grinsend mit dem Ellbogen an. „Und du dachtest, wir könnten sterben....“, spöttelte er.
„Bei dem Gewackel da im Sturm hattest du auch Angst!“, verteidigte sich Hizumi mit rotem Kopf.
„Ach mach dich locker, das war kein Sturm, sondern nur ein bisschen Gewitterwind.“
„Noch schlimmer, dass du bei nem „bisschen Wind“ Angst hattest“, feixte Hizumi und lachte.
„Das sagt der Richtige!“
„Kinder, make love not war“, unterbrach Saga ihre Zänkereien.
„Kannst du das auch auf französisch?“, fragte ihn darauf Tora, der an seiner Seite ging, zwei Finger in der hinteren Hosentasche von Saga eingehakt.
„Kommt drauf an. Den Spruch oder was anderes?“, gab der Brünette grinsend zurück.
Tsukasa seufzte nur, während er seinen Koffer vom Band der Gepäckausgabe zog. „Je öfter man einen Witz überfährt, desto platter wird er“, war sein Kommentar dazu.
„Ich befürchte fast, um Sprüche auf diesem Niveau wirst du nicht herumkommen“, sagte Karyu und tätschelte ihm mitleidig die Schulter. „45 Französischstudenten fahren in die Stadt der Liebe....“ Er schob sich grinsend die weiße Sonnenbrille auf der Nase hoch, als er Paris so treffend betitelte – eine Sonnenbrille, auf der links und rechts in gold die Buchstaben D&G standen. Hizumi wusste, dass die Mädchen in ihrer Stufe reihenweise umfallen würden, wenn sie ihn mit dieser Brille sahen, nicht nur weil sie ihm verboten gut stand, sondern auch wegen eben diesen Buchstaben.
Tsukasa erwiderte nur: „Na dann versuch du dich wenigstens im Zaum zu halten.“
Der Satz löste Gelächter bei den beiden anderen aus, und Hizumi seufzte erfahren: „Das glaubst du doch selbst nicht“ und Karyu grinste nur, während sie zum Ausgang gingen, ihr Gepäck im Schlepptau.
*
Eine Stunde und mehrere komplizierte Busrouten später erreichten sie die Jugendherberge etwas außerhalb vom Stadtzentrum und schleppten ihre Taschen und Koffer mit letzter Kraft ins Foyer.
„Angekommen“, seufzte Hizumi und schrie im gleichen Moment erlöst auf. „Ein Stuhl! Mein Gott, ich muss mich setzen!“
Seine Siebensachen von sich werfend stürzte er durchs Foyer und warf sich in einen hässlich gepolsterten Sessel. Fast hätte er noch die Füße auf das mit Gebäck bestückte Kaffeetischchen gelegt, aber dafür war er dann doch zu gut erzogen. ‚Erlösung....’
„Oh Gott, ich bin so fertig.“
Karyu, der sich zu ihm gesellte, blickte auf die schlappe Gestalt im Sessel und fragte: „Wenn meinst du eigentlich die ganze Zeit mit ‚mein Gott“?“
„Denjenigen, der mir als Erstes ein Zimmer mit Bett und Dusche besorgt.“
Karyu lachte auf. „Das dürfte wohl Miss Furansu-go sein, du Glücklicher, die macht grade die Zimmerverteilung.“
„Was? Jetzt? Oh, wo ist Tsukasa?“
In gewohnter plötzlicher Hektik, die langsam zum Normalzustand zu werden schien, sprang Hizumi augenblicklich wieder fit wie ein Turnschuh aus dem Sessel und hastete zu Tsukasa.
„Hey Tsu, sag mal ist noch Platz für uns zwei in irgend’nem Zimmer?“
„Oh...weißt du“, der Brünette würde ein bisschen rot. „Yukke, Miya und Tatsurou haben mich gefragt, die hatten aber nur noch ein Bett frei...die Sechserzimmer sind auch schon voll. Hast du jetzt keine Gruppe?“ Ihm war sichtlich unwohl, als er Hizumis enttäuschte Miene sah.
„Nein....ich wusste nicht, dass sich alle anderen schon entschieden haben.“
'Tatsurou?' Der Tatsurou, der gerade Yukkes Blondschopf zerzauste und so tat, als würde er imaginäre Läuse fressen? Der jeden zweiten Tag zu spät kam und über ein schier unerschöpfliches Repertoir an Ausreden á la "Ich hatte nichts Passendes zum Anziehen, also musste ich bis zur Ladenöffnung warten und mir was Neues kaufen?" Der "dich kenn ich nicht, bist du noch Jungfrau?"-Tatsurou? Ohja, ihn als Zimmergenossen zu haben konnte nur fantastisch sein.
Dumpf spürte er Eifersucht und Enttäuschung, dass Tsukasa solche Leute offensichtlich über ihn stellte. Jetzt stand er ziemlich alleine da. Halbherzig fragte er noch: „Hast du vielleicht Takeru oder Shinya gesehn?“
Ruhige, nette Menschen, das brauchte er jetzt. Shinya war so ein Sozialphobiker, dass er sicherlich keine Belästigung darstellen würde.
„Shinya ist auf jeden Fall schon weg, in ein Sechserzimmer, und Takeru hat eins mit Shinpei, Tora und Saga, soweit ich weiß. Tut mir echt Leid“, war die enttäuschende Antwort.
Die Entschuldigung war bestimmt ernst gemeint, nützte ihm jetzt allerdings auch nichts, also sagte Hizumi nichts mehr und wartete ab, wem er zugeteilt würde.
Die Kursleiter verteilten die Schlüssel an von selbst entstandene Gruppen, und nach ein paar Minuten waren Tsukasa und alle anderen nach oben verschwunden. Fast alle.
Miss Furansu-go stemmte die Hände in die Hüften und fragte beinahe vorwurfsvoll, als ob sie etwas dazu könnten: „So, was machen wir jetzt mit euch Dreien?“
Ihr Blick schweifte über Hizumi, einen kaugummikauenenden Karyu und einen äußerst miesepetrig dreinschauenden Toshiya. Das Beste vom Besten.
„Ich hab noch ein Dreierzimmer für euch, da werdet ihr reingehen und nett zueinander sein, verstanden?“
Alarmiert trat Hizumi vor und stammelte: „Ehm, kann ich nicht vielleicht woanders...“
„Wozu? Es ist nicht mein Problem, wenn Sie mit der Auswahl nicht zufrieden sind, Yoshida“, sagte sie schneidend.
‚Bitte nicht...’ innerlich aufwimmernd ergab sich Hizumi seinem Schicksal. Zwei Wochen mit Karyu, dem Perversen, und Toshiya, dem....komischen unheimlichen Außenseiter. Und das auf der vermutlich einzigen Frankreichfahrt seines Lebens. Konnte die Welt tatsächlich so grausam sein?
Es war schwer zu sagen, ob Karyu mit der Zusammenstellung einverstanden war, als er den kleinen goldenen Schlüssel in seine Handfläche fallen ließ und die anderen zum Fahrstuhl winkte. Eins war sicher, Toshiya war es nicht, denn der hatte den Killerblick drauf, als er an Hizumi vorbeischlich.
Er folgte den anderen mit präapokalyptischer Miene und dem Gefühl, dieser Aufenthalt käme einer Einweisung ins Irrenhaus gleich.
„Warum so bedrückt, Hizumi? Hast du was gegen die Einteilung?“, fragte Karyu ihn über die Schulter, als sie im Fahrstuhl standen.
„Jein.“
„Aha. Sonst noch was, das du mir mitteilen möchtest?“
"Nerv mich nicht! Das gilt für die ganzen verfluchten zwei Wochen!", fauchte er wütend und schlug Karyu mit der Faust auf die Brust - wenig beeindruckend, da er mit den Knöcheln auf einen schweren Kettenanhänger traf und sich heftig auf die Lippe beißen musste, um nicht loszujaulen. Mit Karyus und Toshiyas schadenfrohem Gekicher im Ohr dreht er sich von beiden weg und überlegte, ob er es wohl lange genug mit ihnen aushalten würde, ohne ihnen die Augen auszukratzen.
*
Eigentlich kannte er Karyu kaum. Sie verbrachten nie Zeit miteinander, waren nicht direkt befreundet, trafen sich nie privat. Nur auf Parties machten sie jedes Mal miteinander rum, und Karyu hatte das nun ohne zu fragen auf den Unterricht ausgeweitet.
Im Prinzip hatte Hizumi keinen Schimmer, was für eine Art von Beziehung das sein sollte, und fragte sich ständig, warum er die Fummeleien überhaupt zuließ, während er sich gleichzeitig ständig über Karyu beschwerte.
Es war ja nicht so, dass Karyu unattraktiv wäre, sondern einfach nur taktlos und dreist, abgesehen davon war er ein Kerl mit allem was dazugehörte. Trotzdem schaffte er es jedes Mal, Hizumi zu überreden, sodass er sich nie wehrte...
Er hatte ja noch nie eine Beziehung gehabt und hatte von daher keine Ahnung, aber seiner Meinung nach gehörte zu sowas auch immer Liebe, vielleicht ein etwas veraltete Vorstellung, er wusste es nicht. Fakt war nur, dass Karyu ein Schürzenjäger wie kein zweiter war und mit allem und jedem rumknutschte, egal ob Männlein oder Weiblein. Zumindest war er früher so gewesen...es war also mehr als nur wahrscheinlich, dass Hizumi eine Spielerei für ihn war. Dieser Gedanke verwirrte ihn schlicht und einfach und er wünschte, er würde erfahren, was Karyu wirklich dachte.
Hizumi seufzte und fuhr sich durch die schwarzen Strähnen. Es war doch wirklich zum Verrücktwerden, in was für eine komische Situation er gestolpert war. Wenn seine Mutter das wüsste....wenn es irgendjemand wüsste! Wenn er jemals herausfand, dass Karyu etwas über sie ausplauderte, würde er ihn von den Yakuza kastrieren lassen.
Karyu räusperte sich und trat einen Schritt vor, als der Aufzug mit einem ‚pling’ anhielt. Hizumi brauchte einen Moment, um aus dem Wirrwarr seiner Gedanken zu finden, da hatte Karyu ihn auch schon am Oberarm gepackt und schob ihn aus der Kabine. Für eine Sekunde nahm er wieder Karyus Parfüm wahr – er beschloss herauszufinden, welche Marke es war – und riss sich sofort los, stolperte auf den Flur.
„Schubs nicht so“, nuschelte er um sich rauszureden, worauf Toshiya nur entnervt seufzte.
„Da sind wir“, verkündete Karyu und schloss Zimmer Nummer 68 auf. Hizumi dankte dem Himmel, nur ein Zimmer weiter, und es hätte für den Rest ihres Aufenthalts dämliche Kommentare gehagelt.
Das Zimmerchen war hell und nett eingerichtet, verfügte über Bad, Schrank, Fernseher, Einzelbett und Doppelbett. Als alle diese Umstände registriert und verarbeitet hatten, dauerte es noch ein Sekunde, dann stürzten Hizumi und Toshiya los und warfen sich aufs Einzelbett, um es zu beschlagnahmen.
„Hier schlaf ich!“, schrie der Kleinere triumphierend.
„Runter da!!“ In der nächsten Sekunde flog er schon mitsamt seiner Tasche durch die Luft, als Toshiya bellte: „Nix da! Ich schlaf hier, und wehe einer von euch Pennern versucht mir den Platz streitig zu machen!“
Er riss seine Tasche auf und verstreute seine Habseligkeiten auf der Bettdecke, wohl um sein Revier zu markieren.
Verdutzt und missmutig rappelte sich Hizumi auf, erstaunt darüber, dass Toshiya noch nicht zu knurren anfingen, wenn man ihm zu nahe kam, und wandte sich an Karyu, der immer noch seelenruhig an der Tür stand, und mittlerweile nur seinen Poncho an die Garderobe gehängt hatte. Er schritt auf ihn zu und bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust.
„Sag mal, sieht das nur so aus oder wolltest du gar nicht ins Einzelbett?“
„Naja. Ich wusste, dass Toshiya stärker sein würde als wir beide, daher hab ich mich dem Kampf entzogen.“
Der Schwarzhaarige stutzte einen Moment und meinte kurz darauf: „Soll das heißen, du wusstest, dass wir so oder so im Doppelbett landen würden?“
Glücklicherweise bemerkte er den schrägen Blick nicht, mit dem Toshiya ihn bedachte, bevor er seine Hygieneartikel im Bad verteilte.
Schmunzelnd legte Karyu eine Hand in Hizumis Nacken, den es heiß und kalt durchfuhr, und flüsterte: „Frag mich das in zwei Wochen nochmal, dann antworte ich mit „ja“.“
***
Was haben das Kapitel und ich gemeinsam? Wir sind beide überarbeitet.