I'll wait...
Du siehst ihn näher kommen, und fragst dich, hast du das verdient? Ist das wirklich wahr, passiert es jetzt gerade? Kein Traum, der dich plötzlich hochschrecken lässt, mit Niemanden an deiner Seite.
Du kannst es nicht glauben, nach all den Jahren. Ist es doch viel zu schön, um wahr zu sein.
Wieso also lange überlegen? Einfach deine Lippen gegen seine pressen, und hoffen, dass dieser Moment für immer anhält, niemals endet. Deinen Körper an den seinen schmiegen, und sich in jenem Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit verlieren, ohne über das Morgen nachdenken. Denn du weißt, dass er nicht bleiben kann. Hast nicht vergessen, dass jene Liebkosungen nur für diesen Moment gedacht sind. Nur ein kurzer Augenblick, in dem er dir seine Aufmerksamkeit schenkt, ganz für dich da ist. Ein kurzer Augenblick, den du genießen darfst, bevor er wieder gehen muss.
Sein Leben ist schlicht zu gefährlich, das weißt du. Akatsuki ist hinter ihm her, jetzt, wo er sie verlassen hat. Das Dorf will seinen Tod, und alle deine Freunde sind gegen ihn.
Doch das ist jetzt nicht wichtig.
Hat Zeit, sich später darüber Gedanken zu machen. Kann warten.
Morgen…
ja…
morgen.
Denn du hältst zu ihm. Wenn er wieder fort muss, und du zurück in jene Stimmung verfällst, die einzig aus dem sehnsüchtigen Warten nach ihm und seinen Berührungen geprägt ist. Doch das nimmst du hin. Ist jetzt egal.
Dein Gesicht vergraben in seiner Schulter, verstehst du, dass es nicht anders sein kann. Dass es deine Bestimmung ist, zu warten. Für ihn da zu sein, wenn er dich braucht, und an den kurzen gemeinsamen Momenten festzuhalten, sie wie einen Schatz zu hegen und in deinen Gedanken wie all die anderen schönen Augenblicke mit ihm aneinander zu reihen.
Vielleicht eines Tages, irgendwann in ferner Zukunft, kann es war werden. Können jene flüchtigen Berührungen, Umarmungen, und das Gefühl seiner Lippen auf den Deinen für immer währen.
Doch in diesem Moment, als deine Arme sich hinter seinem Nacken verschließen, weißt du. Noch ist es nicht so weit. Du musst ihn wieder gehen lassen.
„Wartest du auf mich?“
Was für eine Frage? Ob du auf ihn wartest? Was tust du denn, seit du ihn das erste Mal gesehen hast? Hast du nicht dein ganzes Leben damit verbracht, für ihn da zu sein?
Also nickst du. Ein kurzes Zeichen, welches ihm klar macht, dass du weiter hier aushaarst. In jener Ungewissheit verweilst, die dir nie sagen kann, ob er je zurückkommt. Eine Träne läuft über deine Wangen, dann eine zweite. Du hörst auf zu zählen und ziehst sanfte Kreise auf seinem Rücken.
Du drückst ihn fester an dich, ignorierst den leichten Geruch seines Blutes, der an ihm haftet. Wieder wurde er verletzt. Gezeichnet bei dem Versuch, zu dir zurückzukommen.
Doch das ist jetzt nicht wichtig.
Denn er ist bei dir, steht hier. Hat es wieder mal geschafft, seine Angreifer abzuwehren, um zu dir zurückzukommen.
Und das ist sein Weg, zu zeigen, wie sehr er dich liebt.
Er flüstert beruhigende Worte in dein Ohr, lässt dich Kraft schöpfen aus seiner Stimme. Und du brauchst Kraft. So viel wie möglich, um die Tage bis zu seiner Rückkehr zu überstehen. Um weitermachen zu können, ohne ihn an deiner Seite zu haben.
Langsam, wie in Zeitlupe, löst er sich aus deinen Armen, macht einen Schritt zur Seite. Dein Körper protestiert, deine Hände greifen nach ihm, doch du weißt, er muss gehen. Immer weiter, Schritt für Schritt, verlässt er dich. Du versuchst dich zu beherrschen.
„Geh nicht“, kommt es leise von dir. Er bleibt kurz stehen, dreht sich um.
„Es tut mir leid“, ist alles, was er sagt, ehe seine Gestalt verschwindet, vom Wind über die Felder getragen wird, durch den Wald, zurück zu den Menschen, die seinen Tod wollen. Nur, um am Ende mit dir glücklich zu sein. Ob nun hier, oder im nächsten Leben.
Und du weißt, dass du immer auf ihn warten wirst. Spürst die Sicherheit in dir, ihn nie aufzugeben.
Wieso?
Weil er Sasuke, und du Sakura bist.
Und ihr seit jeher füreinander bestimmt seid.