Zum Inhalt der Seite

Schlaflos

J²/RPS
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wide awake

Leise tapste Jared die Treppe seiner Wohnung herunter. Dabei blinzelte er verschlafen und tastete sich an der Wand entlang, als finde er den Weg nicht. Unten angekommen orientierte er sich kurz nach den Geräuschen, die er gehört hatte und steuerte dann zielgenau auf das Wohnzimmer zu.
 

Im Türrahmen blieb er aber wieder stehen und kniff die Augen zusammen, denn der Fernseher war viel zu hell für seinen Geschmack. Ein leises Ächzen entwich ihm und die Person vor dem Bildschirm drehte sich überrascht um.
 

„Habe ich dich geweckt?“
 

Vorsichtig öffnete Jared die Augen um den anderen Mann anzusehen.
 

„Ja, nein – ich... egal, warum kannst du nicht schlafen?“, erwiderte er nur, selber ein wenig durcheinander.
 

Jensen wandte sich wieder dem Fernseher zu und Jared damit den Rücken.

Unbeholfen tapste Jared weiter in den Raum hinein und ließ sich auf das Sofa fallen. Dieses ächzte bedenklich und er erntete einen ernsten Seitenblick von Jensen.
 

„Liegt es an mir?“, startete Jared einen weiteren unbeholfenen Versuch, doch sein Drehpartner hatte sich ihm schnell zu gewandt und schüttelte nur mit dem Kopf, dabei konnte Jared den Anflug eines Lächelns auf den Zügen des Älteren entdecken.
 

„Nein, keine Sorge, es hat nichts mit dir zu tun. Wirklich nicht.“ Ein wenig zu schnell vielleicht.
 

Und etwas in der Antwort, vielleicht im Ton, vielleicht in diesen nun direkt auf ihn gerichteten Augen, irritierte Jared dermaßen, dass er nun seinerseits den Fernseher vor ihnen fixierte. Dauerwerbesendung. Jensen musste sehr verzweifelt sein.
 

Ihm fielen auch leider auf Anhieb ein paar Dinge ein, die am heutigen Tag für den anderen schief gelaufen waren, angefangen mit den vielen verpatzten Szenen, da Jensen sich so schwer getan hat, allen Schmerz der Welt von seinem Gesicht spiegeln zu lassen, als Dean Castiel versucht begreiflich zu machen, dass er Alastair nicht foltern kann.
 

Klar, er spielte schon seit Wochen einen Dean, der in seiner Mimik immer allen Schmerz der Welt trug, doch Kripke wollte heute besonders viel Authentizität, die Jensen einfach nicht bringen konnte. Keiner außer Jared hatte überhaupt gemerkt, wie sehr das an ihm genagt hatte. Zum anderen war da aber auch das verstauchte Handgelenk, dass Jensen sich bei dem Kampf mit Alastair zugezogen hatte, was sie sich einfach nicht leisten konnten, da sie mit dem Zeitplan sowieso schon im Verzug waren.
 

Und wahrscheinlich machte sich Jensen auch gleich noch für all die anderen Dinge, die am Set schief gelaufen waren, verantwortlich.
 

Doch genauso, wie Jared Jensens Probleme meistens treffsicher analysieren konnte, genauso wusste er auch, dass Jensen nicht darüber reden wollte. Er machte solche Dinge gerne mit sich selber aus, wenn es sein musste auch bis morgens um drei.
 

Aus all diesen Gründen saßen die beiden Männer jetzt auch einfach stumm auf dem Sofa und schauten der Frau mit der grünen Bluse zu, wie sie all die Vorzüge eines Semi-Wascheimers erläuterte und darstellte. Sie waren sich beide darüber im Klaren, dass der anderen mit den Gedanken ganz woanders war und nicht bei der Fernsehshow, doch sie ließen es dabei beruhen.
 

Darum kam es für Jared sehr überraschend, als Jensen plötzlich den Mund aufmachte.
 

„Du siehst echt gut aus“, murmelte dieser leise, sodass Jared ihn beinahe nicht verstanden hätte.
 

„Wie bitte?“, fragte er daher, doch je länger er darüber nachdachte, desto mehr verstärkte sich der Gedanken, dass er sich nicht verhört hatte, es aber nicht für seine Ohren bestimmt gewesen war. Jetzt hatte der andere jedoch angefangen und Jared würde diese Chance nutzen, um zu erfahren, was seinen Freund bis jetzt beschäftigt hatte.
 

Er präzisierte seine Frage: „Was meinst du damit?“
 

Nun begann Jensen unruhig auf dem Sofa herum zu rutschen, was Jared noch ein wenig mehr irritierte, da er einen unsicheren Jensen wirklich noch nicht häufig erlebt hatte.
 

Dann nuschelte Jensen wieder etwas, aber Jared verstand diesmal nur mit viel Mühe ein paar Fetzen, die er als „...du...“, „...ehrlich...“ und „....Alastaire...“ interpretierte, bevor sich der Ältere erhob und offensichtlich den Raum verlassen wollte. Instinktiv packte Jared ihn am Handgelenk und hielt ihn zurück.
 

„Bin ich der Grund, dass du nicht schlafen kannst?“, fragte er gerade heraus, da nach der halben Antwort von Jensen vieles darauf hinzudeuten schien, auch wenn der Jüngere nicht verstand, was er getan hatte und in wie weit Alastaire da mit drin hing.
 

Jensen stand nun ganz still, er versuchte nicht einmal sein Hand aus Jareds Griff zu winden, obwohl dieser nicht sehr fest zugepackt hatte.
 

Plötzlich zuckte er jedoch wie unter einem Stromstoß zusammen, was Jared wunderte, da das einzige, das passiert war, seine Daumen war, der über die Innenseite von Jensens Handgelenk gestrichen hatte. Als der ältere Schauspieler jetzt antwortete, klang er wie wildes Tier, das in die Enge gedrängt war, weshalb er vielleicht auch ein wenig zu laut antwortete.
 

„Du siehst einfach zu gut aus, okay! Und jetzt lass mich gehen und so tun, als hätte ich das nie gesagt“, verlangte er im selben Atemzug, doch Jared machte keine Anstalten ihn gehen zu lassen, zu verdattert war er von diesem Geständnis.
 

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“ Er war ehrlich verwundert, denn bis heute stand das nie zur Debatte. Jensen hatte ihm kurz nachdem sie sich kennen gelernt hatten bereits eröffnet, dass er verdammt heiß aussah und Jared hielt mit seinen Komplimenten auch nicht hinterm Berg, es war gerade seit sie zusammengezogen waren, normal geworden, dass sie sich gegenseitig auch in Stilfragen berieten und hin und wieder auf die Hilfe des anderen zurückgriffen. Oder besser gesagt, Jared auf Jensens, denn dieser hatte in der Tat den besseren Geschmack was Kleidung anging.
 

Und aus all diesen Gründen verstand Jared umso weniger, warum diese Tatsache (Nein, er war überhaupt nicht eingebildet...) plötzlich für den anderen zum Problem mutiert sein sollte. Die Vermutung, dass er ihm sein richtiges Problem nicht verraten wollte, lag näher.
 

In Gedanken, dass dies hier noch ein Weilchen dauern könnte, zog er Jensen zurück auf das Sofa, wo dieser mit einem Stöhnen ein wenig unbequem landete. Denn Jared würde heute noch seine Antworten bekommen, Jensen war gerade gesprächig genug, dass die Chancen bestens standen.
 

Da der Ältere seine Frage anscheinend bereits wieder vergessen hatte, wiederholte er sie ein wenig abgewandelt nochmals.
 

„Warum ist das gerade jetzt ein Thema? Oder möchtest du mir vielleicht sagen, was wirklich der Grund ist?“ Er war weicher geworden, im Tonfall und in der Mimik, das hatte bei Jensen oft schon Erfolg gehabt und auch diesmal wand sich der andere sichtbar unter der Attacke.
 

„Was hat Alastaire mit der ganzen Sache zu tun? Ist heute am Dreh etwas passiert, von dem ich nichts mitbekommen habe?“
 

Jensen kämpfte mit sich, biss sich auf die Lippe, knetete seine Hände und gab schließlich auf. Jared erkannte es an der Art, wie der andere sich entspannte und sich zurück ins Sofa lehnte.
 

„Bei der Kampfszene mit Alastaire, wenn du diesen kalten Blick aufsetzt, siehst du einfach zu ...gut aus.“
 

„Wie, zu gut?“ Jared nahm seine Hand wieder zurück, weil er sicher war, dass Jensen nun nicht mehr weglaufen würde, und legte sie auf die Sofalehne.
 

„Na ja, du weißt schon, zu gut eben“, druckste der Ältere herum, doch Jared konnte sich immer noch keinen Reim auf das Ganze machen. Als er seinen Freund jetzt fragend ansah, wusste er nicht, dass seine Augen gerade größer geworden waren und dass das Jensen wieder nervös machte, da er immer viel zu gesprächig wurde, nur um diesem Blick zu entkommen.
 

„Ich hatte immer schon gedacht, aber heute da- und ich weiß nicht, aber ich fand deinen Dackelblick schon immer süß und-“ Er brach abrupt ab und vergrub sein errötendes Gesicht in seinen Händen. „Ich glaube nicht, dass ich das eben gesagt habe“, murmelte er in seine Hände.
 

„Du findest mich süß?“ Ungläubig und vielleicht ein wenig scharf starrte der Jüngere ihn an.
 

„Nein, nicht dich, sondern deinen Dackelblick ...nun ja, eigentlich schon dich, aber das-“ Er brach ab und wandte sich nun endlich Jared direkt zu. „Kann ich jetzt bitte einfach gehen?“ Doch bevor Jensen abermals Anstalten machen konnte zu verschwinden, packte Jared rasch zu, das Einzige, was er auf die Schnelle jedoch zu fassen bekam, war seinen Nacken. Jetzt blickte Jensen erst recht verwundert drein, denn das war nicht unbedingt die Reaktion, die er auf diese Art von Geständnis erwartet hatte.
 

„Geh nicht.“ Es klang wie ein halbes Flehen und hätte Jared noch alle grauen Zellen beisammen gehabt, wäre er vor Scham im Boden versunken, aber Jensen schaffte es leider viel zu oft seinen Verstand mit Geschick aus dem Fenster zu katapultieren, und irgendwie störte es den Jüngeren nicht allzu sehr.
 

„Du weißt schon, dass... ich meine, wie- eben...“, begann Jensen, in dessen Kopf sich schon lange die Vermutung eingeschlichen hatte, dass Jared zu naiv für diese Welt war, doch der andere erwiderte seinen Blick direkt und ohne Zurückhaltung. Die Hand in seinem Nacken war warm und angenehm und sicher war der Rest von Jared auch warm und er saß schon viel zu lange mit einer viel zu dünnen Decke hier unten.
 

Seine Arme schlangen sich um die Schultern des Jüngeren, seine rechte Hand verknotete sich in diesen langen Locken, deren Zweck, außer dass sie ihn wahnsinnig machten, er nie verstanden hatte, bis jetzt, und lehnte sich mit ganzen Gewicht auf Jared. In einer beinahe fließenden Bewegung, die von Jareds Hand in Jensens Nacken und der anderen, die sich plötzlich an seiner Hüfte befand, begleitet wurde, zog Jared ihn vollständig über sich und brachte sie gleichzeitig in eine horizontale Lage. Intuitiv und vorsichtig trafen Jensens Lippen dann seine und Jared verstärkte seinen Griff um den Körper des anderen Mannes, brachte sie beide noch ein wenig näher.
 

„Warm“, nuschelte Jensen in den Kuss hinein und die Bewegung löste in Jared eine Gänsehaut aus. Er ließ seine linke Hand zu dem Po des Kleineren wandern und drückte einmal fest zu.
 

„Heiß“, antwortete er in den Kuss hinein und die Reaktion kam prompt und heftig. Doch das war Jared nur recht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-07-31T10:55:02+00:00 31.07.2009 12:55
Hm, niedlich, keine Frage. Allerdings finde ich nicht, dass der Verlauf der Situation so nachvollziehbar und logisch ist. irgendwie weiß man einfach zu wenig, um das jetzt so hinnehmen zu können, das trübt den Eindruck.
Du könntest auch noch versuchen, deinen Worten ein bisschen mehr Bedeutung zu verleihen. Manchmal glaubt man ihnen nicht, was sie sagen wollen.
Von:  KC8
2009-04-27T20:43:31+00:00 27.04.2009 22:43
Wirklich süß^^
Weiter so!
Von:  Fine
2009-04-26T14:58:22+00:00 26.04.2009 16:58
Der Oneshot war total süß!
Ich liebe die beiden einfach und zusammen noch mehr.
Ich finde auch, dass es zu wenig Jensen/Jared FFs oder Oneshots gibt.
Deswegen bin ich froh, deine gefunden zu haben.

Vielleicht könntest du ja noch eine schreiben?!
*Sams/Jareds Dackelblick aufsetz*

Mach weiter so.
Bis dann
Fine
Von:  pandaBear
2009-04-26T14:34:17+00:00 26.04.2009 16:34
awww.. echt ne tolle story :D
konnte mir die gesamtsituation gut vorstellen & es war einfach nur süß =3
J² is wirklich selten hier auf mexx O:
klasse umgesetzt ;D
Von:  jesaku
2009-04-26T14:01:44+00:00 26.04.2009 16:01
Zitat: Dauerwerbesendung. Jensen musste sehr verzweifelt sein.

Besser kann man es wohl kaum beschreiben

Zitat: Jensen war gerade gesprächig genug, dass die Chancen bestens standen.

Wenn er da schon gesprächig ist, wie ist es dann wenn er nicht gesprächig ist?

Es ist so niedlich was Jensen sich da zusammen stammelt

Total sweet die story

Von: abgemeldet
2009-04-26T13:33:58+00:00 26.04.2009 15:33
*sfz* wie süß!!!
du hast die beinden richtig gut getroffen und die situation so schön beschrieben...
hach, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll^^
wirklich schön und ich gebe dir recht, das es hier viel zu wenig j² gibt und dahr freu ich mich, dass du die hier on gestellt hast!
lg misso
Von:  L_Angel
2009-04-26T11:04:55+00:00 26.04.2009 13:04
Einfach nur: SWEEEEEETTTTTT!!!!!!!!!!!!!!!


Zurück