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Der, der es wert ist...

An Angel
von

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Der der es wert ist...

Hallo ihr alle!

Diese Geschichte ist schon was älter, aber ich habe gedacht, dass sie ganz gut zum Thema passt.

Daher für den „An Angel inside“ Wettbewerb, hier eine Geschichte über einen „Schutzengel“ im wahrsten Sinne des Wortes.

Vorweg noch kurz: Ich verabscheue jede Form von häuslicher Gewalt, diese Szenen sollen NICHT nachgestellt werden oder dies propagieren.

So, jetzt hoffe ich, dass alle das Thema so aufnehmen, wie es gedacht ist: Mit Kritik und einem Blick auf die Emanzipation (beider Geschlechter). Sollte ich je wieder etwas in der Art schreiben, dann vielleicht auch mal umgekehrt...

Liebe Grüße

Ito-chan
 

„Du hast doch keine Ahnung!“

Ich schrie verzweifelt auf.

Nein, keine Ahnung haben war sowieso seine Spezialität. Er wollte das sicher nicht mal hören, aber das kannte sie schon so lange, dass sie nichts tun brauchte, ohne um seine Erlaubnis zu bitten. Ich seufzte erschöpft auf und warf mich in den Sessel.

„Du willst übers Wochenende wegfahren und ich sage, dass du das nicht kannst!“

„Ich kann sehr wohl! Es geht dich doch einen Scheißdreck an, was ich mache!“, wetterte ich und sah ihn wütend an. „Du verbietest mir nichts! Hast du das jetzt endlich verstanden?“

„Du kannst es dir aber nicht leisten!“, kam es von meinem Gegenüber.

„Ich hab dafür gearbeitet! Ich kann mir den Scheiß leisten und du hast mir nichts zu sagen... Kapierst du das endlich?“

„Vergiss das mal schnell! Egal, ob du dafür gearbeitet hast! Du fährst nirgendwo hin!“

Ich blickte in sein Gesicht und stand schlussendlich auf, um ihn wütend anzufunkeln.

„Ich tue, was ich will! Hast du das denn nicht endlich verstanden?! Ich bin erwachsen genug, um zu machen, was ich will!“

„Ach ja... zu tun, was du willst bedeutet für dich, aber immer nur ins Vergnügen zu gehen und dabei deine verdammten Vorstellungen vom Leben vollständig zu entfalten! Ich will das nicht mehr!“

„Ja und du und deine verqueren Moralvorstellungen sind auch nicht mehr das Wahre! Ich will nicht mehr! Vergiss das! Ich fahre Morgen weg und unternehme was mit meinen Freundinnen und das, was du willst zählt diesmal nicht. Ich bin erwachsen verdammt!“, schrie ich lauter, als erwartet.

Seine Augen weiteten sich, als er verstand.

„Du wirst gehen, egal, was geschieht oder?“, fragte er monoton.

Ich nickte und sah ihm fest in die Augen. Selten bot ich ihm Paroli, immerhin hasste er das mehr als alles Andere. Aber ich musste es tun. Ich musste mich endlich befreien, von dieser Angst, in die er mich versetzte. Von der Angst, dass er mich wieder schlagen würde und ich diesmal ins Krankenhaus musste, dass ich dieses Mal einen Schutzengel zu wenig hatte...
 

Ich sah sie nicht kommen, als sie mich traf.

Eine Faust, zuerst in meinem Magen, dann in mein Gesicht und dann schließlich spürte ich, wie er auf mich eintrat, als ich am Boden lag. Ich glaubte, eine Rippe brechen zu fühlen und spürte, wie meine Wange anschwoll und ich aus dem Mund blutete.

Verdammt, er tat es schon wieder und ich konnte nichts dagegen tun! Rein gar nichts! Ich war zu schwach, um mir zu helfen! Wo war denn nur mein Schutzengel, wenn ich ihn brauchte?

„Lass sie los!“, hörte ich plötzlich einen Schrei!

Ein Engel?

Ich glaubte es jedenfalls, so verschwommen wie ich sah, konnten die Lichtreflexe wirklich Flügel sein... Er hatte kurze, dunkle, verwuschelte Haare, ein ärmelloses Shirt und Blue Jeans an und diese Flügel so weiß... Mit wem hatte er nur Ähnlichkeit? Ich dachte einen Moment nach, mein Kopf schmerzte so sehr, aber ich sah klarer, als vorher und erkannte, wer da gekommen war, wer meinen Schutzengel spielte.

Natürlich... Jake war gekommen, um mich zu retten! Er würde Jo schon wegjagen und dann würde alles gut werden. Mir tat alles weh, ich konnte kaum atmen. Warum hatte ich auch was gesagt?

„Jake...“, ein Flüstern, bevor ich das Bewusstsein verlor und in einer angenehmen schmerzfreien Schwärze versank.
 

~*~
 

Als ich die Augen wieder aufschlug, sah ich als erstes eine graue Zimmerdecke und Schläuche.

Wo war ich? Was war passiert?

„Mira... endlich... wie fühlst du dich?“ Ich sah in die mir so vertraut gewordenen Augen, des Mannes, der lange meine Affäre gewesen war und für den ich meinen Freund hatte verlassen wollen und dafür immer wieder Schläge kassiert hatte. Auch an diesem Tag. Offensichtlich schlimmer, als jemals zuvor...

„Ich... fühl mich soweit gut, was ist denn passiert?“, fragte ich und versuchte mich aufzusetzen, spürte aber, dass es nicht ging.

Langsam kam Jake mir zu Hilfe und richtete einfach mit der elektronischen Vorrichtung das ganze Bett auf. „Du bist noch zu schwach dazu Mira. Mach langsam, ja? Jo hat dich fast tot geschlagen... Sei froh, dass der Nachbar die Polizei geholt hat, sonst wärst du wahrscheinlich nicht mehr...“ Sein Blick war verbittert und ich sah ihm an, dass etwas nicht stimmte.

„Was ist los?“, fragte ich erschrocken.

„Er ist noch auf freiem Fuß, weil du nicht aussagen konntest Mira... Er hat angedroht, dir etwas zu tun, wenn du auspackst und... ich will nicht, dass dir was passiert, deswegen bin ich seit drei Wochen rund um die Uhr hier.“ Seine Augen waren voller Angst. Wann hatte er erfahren, dass ich hier war? Hatte er es erst mitbekommen, als ich unsere Verabredung verpasst hatte? Erschrocken sah ich ihn an. „So lange habe ich geschlafen Jake?“

„Mira, hast du nicht zugehört?! Er will dich umbringen und du fragst, wie lange du geschlafen hast! Ich bin vor Sorge fast gestorben, als ich dich da liegen sah... Betty hat angerufen und mir Bescheid gesagt, dass ihr streitet und es sein kann, dass du mich brauchst, da bin ich natürlich gekommen... Mira... ich hab gedacht, du wachst nie wieder auf, als ich dich da liegen sehen hab...“ Seine Stimme brach und ich streckte meine Hand nach ihm aus.

„Alles in Ordnung Jake, mir geht es gut, vor allem, weil du bei mir bist. Bevor ich in Ohnmacht fiel, dachte ich, du seist da und du warst da. Ich bin froh, dass du es jetzt auch bist. Ich... will nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich fühle mich soweit gut. Ich hab einen Brummschädel, aber sonst geht es wirklich...“ Ich lachte leise. „Mir wird nichts mehr passieren, jetzt, wo ich bei dir bleiben kann. Wenn ich das noch darf...“

Jetzt musstest auch du lachen. „Ich habe deine Sachen schon lange in meine Wohnung bringen lassen. Du wirst nicht mehr dorthin zurück müssen, nie wieder.“

Seine Stimme war so sanft und zärtlich, dass mir urplötzlich bewusst wurde, dass es nie anders hätte sein müssen. Er war meine Liebe und mein Leben und dass ich Jo nicht vorher verlassen hatte, war ein großer Fehler. Ich hatte die Chance glücklich zu werden, zusammen mit Jake, der mich liebte und auf mich vertraute, der mir seine uneingeschränkte Liebe und Kraft gab, damit ich gesund wurde und mit ihm zusammen durchs Leben gehen konnte.

Er war es wert, es war der Engel, der mich gerettet hatte, als mein Leben auf dem Spiel stand...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hikaru-Chan
2009-05-03T08:46:03+00:00 03.05.2009 10:46
wow :D
Ich bin zu tränen gerührt^^
Als ich dieses kapitel durchlas, dachte ich ich wär in einem roman oder in so einem drama.Ich mein du meine güte,du kannst wirklich umwerfend schön schreiben.Ich hoffe die Geschichte ist hier noch nicht fertig.
Bin so neugierig, wie es weiter geht, diesr jo ist ja der letzte mist aber dann ist da noch dieser jake, der das genaue gegenteil zu sein scheint.
Bei dieser story können meine augen nicht trocken bleiben*schniff*
ich konnt mich so gut in Mira hinnein versetzen,vielleicht auch ein wenig besser als in "Only the ringfinger knows", das dürfte dir sicher was sagen ;-)
Also mich würd es sehr freuen zu wissen wie es weiter geht^^
Liebe Grüße:Ancel :D


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