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Auf vier Pfoten ins Herz geschlichen

McShep
von

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Weder das Stargate (heul) noch die Charaktere gehören mir, die Rechte sind nicht meine und ich verdiene auch kein Geld damit.
 

Anmerkung: Ein großes DANKE an  FluffyFox für die Beta! ♥♥
 

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Die merkwürdigen und verwunderten Blicke der anderen um ihn herum nahm er gar nicht mehr wahr. Im Laufe der Zeit hatte er sich daran gewöhnt, immerhin hatte er schon so einiges erlebt. Aber er musste zugeben...

Mit einer pinken Transportkiste unterwegs zu sein, auf der in glitzernder Schrift „KiddyBox 3000“ stand war nicht gerade Image aufbauend. Aber es war die einzige Transportbox die er gefunden hatte.

Mit einem Schmunzeln dachte er ein paar Wochen zurück, als er und Rodney am Pier saßen und sich mit ein paar Dosen Dosenbier aufgeheitert hatten. Nachdem sein Freund völlig aufgelöst, laut nach ihm schreiend, durch halb Atlantis gerannt war und ihm erzählte dass, als er wach wurde, niemand mehr im Labor war. Außerdem hatte er Pi nun völlig vergessen.

„Ich dachte du hast geschlafen.“, hatte er zu ihm gesagt und dabei seine Hände an Rodney‘s Schultern gelegt. „Ich ... ich ... ich hab ... ich verlier‘ meinen Verstand!“, Rodney hob sein Blick an, der an Johns Brust gerichtet war, und sah seinem Freund in die Augen.

John schluckte denn er bemerkte den glasigen Glanz und machte sich bereit jeden Augenblick Rodney tröstend in die Arme zu nehmen.

Aber es blieb aus, stattdessen wandte sich Rodney ab und wanderte ein paar Mal auf und ab.

„Hey... Weißt du was?“, fragte John und stützte beide Hände an die Hüfte.

„Was?“, Rodney drehte sich um und sah ihn einen Moment erwartungsvoll an, ehe John an ihm vorbei ging und sagte, „Wie wärs mit nem‘ Bier....“

Er warf ihm im Vorbeigehen ein Hemd zu, das über einem Stuhl hing. Entsetzt folgte Rodney John, „Ich trinke Bier?“

„Ne Menge!“, entgegnete dieser und nahm einen angebrochenen Six-Pack Dosenbier aus dem Kühlschrank und warf sich selbst sein schwarzes Hemd über.

Es hatte gar nicht lange gedauert bis alle fünf Dosen vernichtet waren, dabei hatte er selbst nur eine getrunken und Rodney davor bewahrt kopfüber ins Wasser zu stürzen, als er sich ein bisschen zu weit nach vorn gelehnt hatte.
 

Er schob diesen Gedanken mit einem leisen Seufzen zur Seite als er um die Ecke bog und die Krankenstation betrat. Aber Rodney war nicht hier.

Er stellte die pinke Box auf einem leeren Krankenbett ab und sah sich suchend um. Keine Spur von seinem Freund oder einem der anderen aus seinem Team. Fragend wandte er sich um und ging auf Dr. Keller zu, die über einigen Unterlagen hing, und sie eingehend studierte.

„Dr. Keller?“, fragte er und wartet darauf dass sie von ihrer Arbeit aufsah.

„John!“, drang es nicht gerade überrascht über ihre Lippen, während sie den Kopf hob und den Mann vor sich betrachtete.

„Wo ist Rodney?“, fragte er und machte dabei eine fragende Geste.

„Mit Teyla draußen...“, Jennifer deutete durch die Tür hindurch. John folgte ihrem Finger und lächelte dann. „Danke.“, entgegnete er und ging zurück zur Box, vor der sich eine der Krankenschwestern gebeugt hatte und hinein sah. Ein lautstarkes Quäken drang durch das weiße Gitter, das die Kiste verschloss. Was wiederum Dr. Keller aufmerksam machte und sie hinter John hergehen ließ.

Neben der Krankenschwester bliebt sie stehen und sah ebenfalls hinein.

„Ist das eine Katze?“, fragte sie mit leichtem Entsetzen in der Stimme. Sie dachte Haustiere seien auf Atlantis nicht erlaubt. John legte eine Hand auf den Griff und sah kurz nach unten.

„Jap.“, antwortet er knapp.

„Und was wollen Sie damit?“, fragte sie als sie wieder aufsah und John musterte.

„Naja... ich dachte...“, John musterte den Stoff des Bettlakens, „... Sie wissen doch... Tiere haben ne‘ ...“, er deutete mit der anderen Hand auf die Box. Keller legte ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen. „Sie meinen als Therapie für McKay?“, John nickte. „Na ich weiß nicht. Er kann sich nicht mal mehr um sich selbst kümmern, wie soll er dann die Katze pflegen? Außerdem...“, sie brach den Satz ab und musterte ihre Hände die sie nervös knetete. „Wer hat gesagt dass er sich darum kümmern soll.“, John hob eine Augenbraue. „Ich bin mir der Tatsache vollkommen bewusst dass... dass sie bald alleine sein wird.“, es war schwer darüber zu reden. Es überhaupt in Erwägung zu ziehen dass Rodney nicht mehr lange zu leben hatte. Es quälte ihn. Denn er würde nicht nur einen sehr guten Freund verlieren sondern jemanden der ihm extrem nahe stand. So nah dass er sich Dinge vorstellte, die niemand anderes erfahren durfte.

Jennifer sah kurz von ihren Händen auf und lächelte schwach, ehe sie sich umdrehte und wieder an ihre Unterlagen ging. Die Tränen die in ihren Augen aufstiegen wollte sie nicht zeigen.
 

John nahm die Box vom Bett und ging wieder hinaus. Etwas orientierungslos sah er sich auf dem Gang um, bis er Teyla lachen hörte. Er folgte den Geräuschen und stand schon bald vor einer kleinen Gruppe von Personen. Teyla saß unter einem der zahlreichen Fenster, das Licht der langsam untergehenden Sonne warf einen angenehmen orangen Schein auf ihre braunen Haare und ließ sie wie einen Heiligenschein glänzen. Die warmen Züge auf ihrem Gesicht und das herzhafte Lachen jagten John einen wohligen Schauer über den Rücken.

Ronon saß neben ihr und auch er lachte, aus tiefstem Herzen, man konnte es sehen und vor allem hören. Wenn er einmal lachte dann lachte er ehrlich.

Und zwischen ihnen saß Rodney.

Es legte sich zwar ein Lächeln auf seine Lippen, aber eigentlich war ihm nicht danach einen auf fröhlich zu machen, wo er wusste was auf dem Spiel stand.

Teyla legte Rodney eine Hand auf die Schulter und schien ihm etwas zu erzählen, was er von der Entfernung nicht verstehen konnte, sah aber an Ronons Reaktion dass es etwas Lustiges war.

Etwas zögernd machte er ein paar Schritte nach vorn. John war sich nicht sicher ob er die drei nun stören sollte, da sie doch scheinbar eine Menge Spaß zusammen hatten. Auch wenn Rodney nicht so aussah als ob er es verstehen würde, oder es ihn überhaupt interessierte.

John gab sich einen Ruck und schob alle schlechten Gedanken zur Seite und ging auf die drei Personen zu. Dabei bemerkte er dass Teyla ihren Sohn dabei hatte und ihn leicht auf ihrem Arm wiegte, während sie weiter erzählte.

Erst als John sich räusperte bemerkten sie ihn, und sahen auf.

„John!“, entfuhr es Teyla fröhlich. „Ich habe gerade alte Geschichten erzählt. Willst du dich uns nicht anschließen?“, fragte sie und sah ihn auffordernd an.

John nickte zwar, war aber nicht bereit etwas zu erzählen. Er war schließlich aus einem ganz anderen Grund hier. Ronon machte ihm Platz, indem er ein wenig zur Seite rutschte und einmal neben sich klopfte als Aufforderung sich zu setzen. John bevorzugte es allerdings auf dem niedrigen Couchtisch Platz zu nehmen und die Box neben sich auf den Boden zu stellen. Teyla machte einen neugierigen Eindruck und fragte ihn was das sei. „Eine...pinke... Box.“, entgegnete er und lächelte schief. „Und was ist darin?“, fragte sie weiter.

„Nichts besonderes.“, genau in diesem Moment entwich der Kiste ein erneuter Klagelaut, der so viel bedeutete wie „Lass mich endlich hier raus!“, und Teyla legte den Kopf schief, zog dabei eine Augenbraue hoch. „John?“, ihr Blick wurde vorsehender.

Er seufzte. „Was ist in der Kiste?“, fragte sie nochmals und deutete mit ihren Augen auf das pinke Teil neben ihm. Ronon schien es zu belustigen.

„Ne Katze.“, kommentierte er kurz und sah Teyla dabei an.

„Und wem gehört sie?“, Teyla konnte manchmal wirklich nerven. John gab schließlich auf und nahm die Kiste, um sie neben sich auf den Tisch zu stellen und die Tür zu öffnen. Griff hinein und zog eine pechschwarze Katze heraus die aus ihren zwei grünen Augen neugierig herum glubschte.

Teyla war entzückt, so etwas hatte sie noch nie gesehen, sicher von Rodney’s Bild in seinem Quartier, aber auch nur einen flüchtigen Blick von erhaschen können.

„Eigentlich gehört sie niemandem. Also schon... mir.“, er überlegte kurz wie er klar machen konnte das er sie nur extra wegen McKay nach Atlantis geschmuggelt hatte.

„Ich wusste nicht dass du Haustiere hast.“, stellte sie fest. „Nein... habe ich auch nicht.“, er hielt die Katze mit beiden Händen fest, damit sie nicht abhauen konnte.

„Und wem gehört sie dann?“, fragte Ronon nun und hob beide Augenbrauen.

„Rodney.“, sagte John und deutet mit einem Nicken auf genannte Person, die in einer ganz anderen Welt zu sein schien. Teyla lächelte und legte ihren Sohn neben sich in einen Korb um sich von John das Tier nehmen zu können. Ohne Widerwillen ließ sie es sich gefallen und setzte sich auf ihren Schoß, sah zu ihr hinauf und maunzte laut.

Rodney, der bis eben noch abwesend wirkte, schien bei diesem Geräusch aufzuhorchen und drehte den Kopf leicht zu Teyla. Diese bemerkte es und nahm eine Hand ihres Freundes und setzte dann die Katze auf seinen Schoß. Augenblicklich schien er aus seiner Traumwelt heraus zu treten, denn er betrachtete sich das Tier aufmerksam. John huschte ein Lächeln auf die Lippen und senkte dann den Blick.
 

Die Situation war total absurd, und er musste sich immer wieder von neuem ermahnen dass er sie nicht vollkommen ausnutzte. Rodney war verletzlicher denn je. Er konnte sich nicht wehren, und ihm nun etwas auf zu zwingen was er nicht wollte, wäre eine Sünde gewesen, für die er ewig in der Hölle hätte brennen müssen.

Es war der letzte Abend den die beiden alleine mit einander verbringen könnten. Morgen würde seine Schwester hier sein, und er war sich bewusst dass er sich dann zurück ziehen musste. Auch wenn es ihm sehr schwer fallen würde, empfand er doch mehr als Freundschaft für Rodney.

Diesen Abend würde er alleine mit ihm verbringen. Und da konnte Dr. Keller im Kreis springen. Ihn hielt nichts davon ab.
 

Rodney war in der Krankenstation, saß auf der Kante seines Bettes und starrte vor sich hin. Als John sich neben ihn setzte und ihn ansprach sah er sofort auf.

„Hey, Kumpel!“, John legte einen Arm um Rodney’s Schultern. „John!“, seine Stimme klang rau, es hörte sich eher an wie ‚Hohn‘. John lächelte, „Wir machen gleich nen Spaziergang. Und dann gucken wir nen Film, ok?“, Rodney musterte ihn, als ob er Johns Sprache nicht verstehen würde. Er seufzte und wartete auf Dr. Keller.
 

„...ich konnte ihm nicht helfen.“, murmelte Rodney und sah dabei betrübt auf seine Hände. „Außerdem versuche ich mich die ganze Zeit an den Namen von Jeannis Kind zu erinnern.“

„Betty!“

„Ich bin mir sicher dass es nicht dieser war!“, Rodney sah ihn ernst an.

„Nein... nicht wirklich. Sie heißt Madison.“, entgegnete er, „Also weißt du doch noch mehr als du dachtest.“

„Keller meint dass ich in einer Woche meinen eigenen Namen nicht mehr weiß. Deswegen.... ich ähm...“, er sah von John wieder auf seine Hände und die Dose, die er nervös hin und her schwenkte. „ich meine...wo ich noch weiß wer du bist... dachte ich...“, er machte eine erneute Pause. Schien nach den passenden Wörtern zu suchen.

„Dass wir...auf Wiedersehen sagen.“, murmelte er. John sah in entsetzt an.

„Niemals!“

„John! Ich will dass wir jetzt auf Wiedersehen sagen, damit... damit du mich als ....“, er machte eine hektische Handbewegung, „..als dein genialer Freund in Erinnerung hast und nicht als... als Krüppel.“, entgegnete er.

„Nein!“

„John...hör-„

„Nein Rodney. Ende.“, er sah ihn eindringlich an. Seine Stimme war scharf und befehlend.

„J-...Ok.“, gab sein Gegenüber kleinlaut wieder.

„Gut.“, er nahm einen Schluck aus seiner Dose und sah wieder aufs Meer hinaus.

„Du bist echt nen guter Freund, Arthur.“
 

Dr. Keller trat an John und Rodney heran. „Doc?“, fragte John. „Ich bin nicht davon überzeugt dass es eine so gute Idee ist.“, sagte sie und sah John dabei an. „Was soll schon passieren? Wir gucken uns nur einen Film an.“, John legte den Kopf kurz auf die Seite.

Rodney sah Jennifer an und es schien fast so als ob er sie anflehen würde ihr OK zu geben.

„Sie können ihn nicht hier einsperren.“, ermahnte John sie scharf.

John hatte recht. Einsperren konnte sie ihn nicht. Aber sie hatte sich selbst als Vormund ernannt und konnte so entscheiden was, ihrer Meinung nach, gut für ihn war und was nicht.

Nach einem weiteren eindringlichen Blick von Johns Seite, und einer nachdenklichen Minute, stimmte sie dann doch zu. Was sollte schon großes passieren.

„Danke. Und falls doch was passiert, dann rufe ich Sie sofort.“
 

Wenige Minuten später saßen er und Rodney in Johns Quartier. John schloss seinen Laptop an den Flachbrettbildschirm an, und kramte anschließend aus einer Schublade einige DVD’s hervor. Auch wenn die Technik in Atlantis noch so fortschrittlich war, kamen sie nicht drum herum ein irdisches Medium zu benutzen um sich einfache DVD’s ansehen zu können. Während er aus einer Schublade seines Nachttisches eine Hülle nach der anderen heraus zog sprach er mit Rodney, der auf dem Sofa saß und ihn aufmerksam beobachtete.

„Und? Was willst du sehen?“, John hob eine DVD nach der anderen hoch und las den Titel vor. „Sakrileg? Dune? Star Trek?... uhm... Batman?“, er sah kurz zu ihm, „Peter Pan?.....Bambi?!“, Rodney gab ihm keine Antwort. Er murmelte nur etwas vor sich hin, was John ein erneutes Seufzen über die Lippen quellen lies. „Also... Bambi.“, er machte einen leicht gequälten Gesichtsausdruck. Hoffentlich würde nun niemand auf die Idee kommen ihn besuchen zu wollen.

John nahm die Disc und ging zu Rodney, setzte sich neben ihn. „Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel.“, er lächelte schief. Rodney besah John mit einem Blick den er von ihm kannte. Er machte ihn immer dann wenn er jemandem irgendetwas an den Hals wünschte.

Aber da er John ja keine Antwort gegeben hatte, und er dachte ein Kinderfilm sei nicht allzu aufregend für ihn, wieso nicht?

John legte die DVD ins Laufwerk und startete den Player. Nach ein paar Startschwierigkeiten lief der Film schließlich auch auf dem großen Bildschirm und er klappte den Schirm des Laptops nach unten, damit er nicht mehr blendete.

Schnappte sich die große Schale Popcorn, er hatte sie schon am Mittag geholt, und lehnte sich zurück. Hielt sie sodass Rodney sich ebenfalls bedienen konnte.

Er verfolgte den Film nur mit halbem Ohr und hing mehr seinen Gedanken nach. Er wünschte sich diesen Moment, vielleicht nicht genau mit diesem Film, in einer ganz anderen Situation. Rodney sollte bei vollem Bewusstsein sein. Er hätte gern seinen Arm um seine Schultern gelegt und ihn fest an sich gedrückt, oder seinen Kopf an Rodney’s Schulter gelehnt. Die schwarze Katze, die er vor ein paar Stunden Rodney ‚geschenkt‘ hatte, sprang zu ihnen auf das Sofa und rollte sich zwischen ihnen zusammen. Unwillkürlich bewegte sich seine rechte Hand zu ihr und begann sie zu kraulen.

Es war etwas hypnotisierend, denn er döste leicht weg. Erst als sich Rodney neben ihm ruckartig bewegte, schreckte er aus seinen konfusen Träumen auf und sah ihn besorgt und verwirrt zugleich an.

Was sah er denn da. Waren das....?

„Hey Rodney.... Kumpel.... alles in Ordnung?“, fragte er und wusste nicht so recht was er machen sollte. Als er auf den Bildschirm sah konnte er gerade noch einen Blick auf die Szene erhaschen in der sich das Leben des kleinen Bambis dramatisch änderte.

Dass ein harmloser Kinderfilm so heftig auf Rodney einwirkte konnte er nicht wissen.

Doch was John nicht wusste war, dass Rodney wieder bewusst wurde, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Zeit die er mit jemandem verbringen wollte, den er... den er liebte. Den er wirklich liebte. Dass er es zu Jennifer gesagt hatte, war wohl mehr eine Schutzreaktion, denn er wusste nicht was in Johns Kopf passierte. Er hatte sich selbst in eine scheinbar ausweglose Situation gesteuert, aus der er in diesem Zustand nicht mehr heraus konnte.

Rodney machte ein gequältes Gesicht, zog die Augenbrauen in der Mitte nach oben und ließ dem freien Lauf, was er die ganze Zeit hatte versucht zu unterdrücken.

Ohne eine weitere Sekunde darüber nachzudenken was er hier tat, und vor allem mit wem, ließ er seinen verzweifelten Tränen freien Lauf und kauerte sich zusammen.

John war überfordert. Er legte eine Hand auf Rodney’s Schulter und redete tröstend auf ihn ein. Aber als er merkte dass dies nichts half, sprang er über seinen eigenen Schatten, seine Hemmungen und fand endlich seinen Mut wieder, hob seine andere Hand und zog seinen Freund zu sich, um ihn gänzlich in seine Arme zu schließen und ihm still seinen Trost zu schenken. Der Film war nun vollkommen vergessen, die Katze sprang, durch die Unruhe um sich herum runter und rollte sich auf Johns ungemachtem Bett zusammen und döste dort weiter vor sich hin.

Es war das erste Mal dass Rodney wieder ein Gefühl zugelassen hatte. Nicht dass er in den letzen Tagen ohnehin launisch und unberechenbar gewesen war, übertraf das alles was er je bei seinem Freund gesehen hatte. Nicht einmal als Carson starb zeigte er eine solche Reaktion.

Das heftige Schluchzen von Rodney und das dadurch bedingte Zittern seines Körpers, trieb auch John ein paar heiße Tränen in die Augenwinkel.

Er war glücklich. Glücklich für diesen Moment egal ob Rodney sich noch daran erinnern konnte, was er fühlte, es war egal. Er tröstete den Menschen den er lieben gelernt hatte, für den er sein eigenes Leben geben würde. Denn er wusste, dass sein Freund jeden Moment sterben könnte.
 

*
 

„Ich hab ne Katze?!“, entfuhr es Rodney entsetzt und seine Stimme hatte einen hysterischen Unterton, als er die Tür zu seinem Quartier geöffnet hatte, und ihn zwei kugelrunde grüne Augen aus einem schwarzen Knäuel zublinzelten. Er war gerade von der Krankenstation entlassen worden, nachdem Jennifer ihm, wie in einem zweitklassigen Horrorfilm, mit einer gewöhnlichen Bohrmaschine, auf einem Wraith Planeten, ein Loch in den Kopf gebohrt hatte. Nun war der Parasit aus seinem Gehirn und er war wieder völlig der alte Dr. Rodney McKay.

Er drehte sich zu John, der schief lächelte, um und musterte ihn forschend. Doch dieser zuckte nur mit den Schultern. „Sie ist zugelaufen...“

„Oh Bitte! Wie soll auf Atlantis einem eine Katze zu laufen?!“

„Freust du dich denn nicht dass sie zu dir gelaufen ist? Ich dachte du magst Katzen...“, schnaufte John.

„Natü-....oh...oh!“, er wedelte mit den Händen vor Johns Gesicht herum. „Jetzt versteh ich. Die ist von dir!“

„Nö...“, grinste er und drehte sich zum gehen. Rodney ließ ein beleidigtes Schnaufen von sich als John sich noch mal umdrehte und meinte: „Übrigens... Ich hab die John genannt!“, er lächelte immer noch so dämlich schief und verschwand um eine Ecke.

„W-Was?“, entsetzt rannte Rodney hinter John her.

Die Katze blinzelte, drehte den Kopf weg, schloss die Augen und schlief seelenruhig weiter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Noir10
2010-03-25T22:30:47+00:00 25.03.2010 23:30
oi das iest eine wirklich schöne ff at mir super dupi gefallen, von mir aus hätte sie noch weiter gehen sollen. Ich muss echt hut abheben hast viel drin gehabt trauriges, witziges und einfach nur hach!! ^^-^^
Von:  KiraKatze
2009-05-24T14:11:19+00:00 24.05.2009 16:11
Das ist echt eine süße Geschichte...ich kenn die Folge zwar noch nicht, aber egal.^^ Du hast einen schönen Schreibstil. Ich muß Traumkatze aber Recht geben. Du solltest mehr uf die Rechtschreibung achten. Lass es notfalls von einem Freund Korrektur lesen, bevor du etwas hochlädst.
Aber ansonsten hab ich nix zu meckern.^^
Von:  FluffyFox
2009-05-18T21:16:24+00:00 18.05.2009 23:16
Toll!^-^*begeistert ist* Erst so traurig und dann dieses süße Ende!*___* Ich fands voll schön wie du die Gefühle von John beschrieben hast und das mit der Katze war eine putzige Idee!^^
Ein klitzekleines Bisschen Kritik gibts nur, weil sich zwischendurch manchmal die Rechtschreibung selbstständig macht, wenn du diese kleinen Fehler noch ausbesserst wär die Story perfekt!=)


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