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Suara

Da Capo al Fine
von

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Ende meiner Einsamkeit

„Endlich bist du bei mir. Endlich bist du meinem Ruf gefolgt.“ Suara sah nichts, nur konnte sie wieder diese Stimme hören. Es war wieder Achilea, aber ihre Stimme klang wieder sanfter als zuvor. Nicht mehr so grausam und gehässig. Die Katze, nach der Suara die ganze Zeit das Haus abgesucht hatte, war nicht aufzufinden und auch nach draußen konnte sie nicht. Es schien als wären alle Fenster verschwunden. Licht gab es keines. Hin und wieder hing an der Wand eine Öllampe die wenigstens etwas Licht in das dunkle Haus ließ. Die Haustür hatte sich nicht öffnen lassen. Wie lange war Suara schon in diesem Traum gefangen? Sie erinnerte sich nicht mehr. Sie versuchte aufzuwachen, aber sie schaffte es einfach nicht. Sie versuchte im Traum einzuschlafen, aber auch das misslang ihr. Was war das für ein Traum. Auch wenn sie wusste dass es einer war, so fühlte es sich nicht wie einer an. Sie lief nun in den ersten Stock und ging nur vorsichtig die knarrenden Stufen hinauf. Das Geländer sah nicht aus, als könnte es ihren Sturz abfangen, und auch die Treppe sah nicht sehr stabil aus. Oben auf der Treppe saß wieder diese Katze. „Hier bist du. Ich hab dich gefunden. Was willst du mir sagen? Was soll ich tun?“ Die Katze, sitzend, sah sie an und stand dann auf um den Gang entlang zu laufen. „Soll ich dir folgen?“ Suara tat dies. Sie lief der Katze nach, augenscheinlich war das ein kurzer Gang aber sie lief und lief und kam einfach nicht am Ende an. Die Katze ebenso wenig. „Hör nicht auf sie. Sie ist nicht das was sie sein sollte.“ Wieder diese Stimme. Die Gleiche Stimme wie zuvor. Achilea. Sie wusste nicht mehr wie weit sie dieser Göttin vertrauen konnte. Doch sie folgte der Katze einfach weiter. Vielleicht kannte sie einen Ausweg aus diesem Traum. Sie kamen zu einem Raum. Die Treppe schien unendlich weit entfernt zu sein, sie schienen eine Ewigkeit gelaufen zu sein.

„Wenn Rosen des Nachts erblühen,

Wenn Sterne am Tag erstrahlen,

Wenn Tiere das Lied des Lebens singen,

Wenn Menschen den Tod ersehnen,

dann tanzt Achilea vor ihnen.

Wenn Katzen ihre Augen verlieren,

Wenn Hunde ihren Ohren nicht trauen,

Wenn Sterne vom Himmel fallen,

Wenn Blumen welken,

dann kommt sie euch holen.“

Suara konnte eine Kinder stimme hören. Sie kannte sie aus einem ihrer früheren Träume. Damals hatte sie ein schönes Lied über Katzen gesungen. Dieses hier berichtete über Achileas Brutalität. Sie betrat den Raum. Das Mädchen lag in einem weißen Bett und sah zur Tür. Die Katze lief zu ihr und setzte sich an das Bettende wo sie es sich anschließend gemütlich machte und einschlief.

„Du bist hier. Schließ die Tür und geh nicht aus diesem Zimmer. Ich muss dich schützen.“ Suara trat ein, durch eine Handbewegung glitt die Tür zu. Suara war wieder ein mal eingesperrt. Was sie allerdings nun auch nicht mehr störte.

„Achilea hat dich also auch an sich gebunden. Das ist hier Reich, ihr Unterbewusstsein, dass in allen wohnt, die von ihrem Fluch berührt werden.“ „Fluch? Was für ein Fluch? Ich bin einfach nur krank.“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Nicht nur.“ Suara setzte sich auf einen Stuhl neben das Bett. Das Mädchen sah schwach aus und kränklich. „Ich habe auch an Achilea gelitten, diese Krankheit beruht auf einem alten Mythos. Man sagt, dass diejenigen, die Achilea liebt, in ihre Fänge geraten und mit dieser Krankheit gestraft werden. Es ist allerdings mehr wie eine Seuche, erblich bedingt, genauso wie der Fluch erblich bedingt ist. Du bist so wie ihre Ur-Ur-Ur… Enkelin. Weiß nicht wie viele Generationen zwischen euch liegen. Aber ihr seit verwandt, genauso wie ich mit ihr verwandt bin. Achilea war eine Ärztin, eine Art Itako und Exorzistin, alles mögliche, sie hat viel gelernt und das obwohl sie nicht alt geworden war. Sie ist eine Legende und nicht ohne Grund Göttin. Nur wer sie wirklich kennt, die ganze Geschichte, kennt sie als Fluch. Sie hat mit ihren Genen rumgespielt und sich das A blockende B Chromosom entfernt. Anschließend hat sie sich das Achilea-Syndrom zugefügt und das C Chromosom, heute Achilea-Chromosom entfernt.“ „Warte. Woher weißt du das alles? Und warum sollte sie so was tun?“ „Sie hasst Menschen, und sie wollte dass alle, die es wagen, ihr oder ihren Nachkommen zu Nahe zu kommen auf ewig gestraft werden. Sie hat auch einen anderen Menschen aus den Umliegenden Dörfern diese Behandlung verpasst, die zu ihr kamen um Heilung von der Schamanin zu erhoffen und einen bösen Geist von der Exorzistin ausgetrieben haben wollten. Daher ist das Syndrom so weit verbreitet. Sie selber hatte zwei Töchter. Denn das Syndrom kann besser an Frauen weitergegeben werden.“ „Sie wollte Rache für den Hass den sie erfahren hatte?“ Das Mädchen nickte. „Da sie sich B entnommen hatte, konnte sie durch das tierische A Chromosom weiter leben, bis sie in ihren Augen, ihre Mission erfüllt hatte. Einmal in der Erbfolge ein Genfehler ist es recht sicher, dass dieser Fehler wieder und wieder auftaucht. Auch Achilea und ich hatten diese Katzenmerkmale. Forscher hatten schon mal versucht Gene zu injizieren. Doch ich bin nach einem Jahr gestorben, deswegen nahmen sie an, dass es nicht die richtige Behandlung war, bei dir hatten sie es ja wieder anders versucht. Aber du wirst auch bald sterben, jetzt da Achilea dich in ihrem Unterbewusstsein hat. Das war bei mir genauso. Wenn Achilea, der Fluch nicht wäre, könnten wir mit dem A Chromosom gut und gerne 60 Jahre alt werden. Aber Achilea will das nicht. Sie will nicht einsam sein.“

Suara war geschockt. „Ist das der Grund warum ich nicht aufwachen kann und auch ständig so müde bin?“ Sie nickte. „Sie will dich bald holen.“ Die Katze setzte sich auf. „Er hier wird dir einen Weg zeigen, wie du vielleicht wieder aufwachen kannst.“ „Was heißt vielleicht.“ „Ich habe es nicht geschafft. Es ist ein Labyrinth aus Achileas Rachegelüsten gestrickt. Am Ende sagte sie, würde ich den Ausgang aus ihrem Unterbewusstsein finden, wenn ich es bis dahin schaffen würde. Bevor ich da war, starb ich. Dieser Weg ist die Hölle Suara, gib acht.“ Suara stand auf. „Also entweder ich gehe das Risiko ein zu sterben oder ich bleibe auf ewig in einem Traum gefangen?“ Das kleine Mädchen nickte wieder. „Miez, zeig mir den Weg.“
 

Suara wurde an durch einen langen Flur geführt an dessen Ende eine schwere Holztür war. Die Katze blieb vor der Tür sitzen. Suara musterte den dunklen Türrahmen, das graue bereits verrostete Schloss. Sie konnte den modrigen Geruch von altem Holz riechen.Sie wusste, wenn sie durch diese Türe gehen würde, gäbe es kein Zurück mehr. Doch auch so gab es für das Mädchen kein Zurück. Sie hatte nicht vor auf ewig und drei Tage in einem Traum gefangen zu sein. Sie öffnete die schwere Tür und drehte sich zu der Katze um. Sie war verschwunden. Suara seufzte nur. Irgendwie wusste sie, dass die Katze Angst hatte diesen Gang zu machen. Sie würde sie später aus dem Gefängnis befreien in dem sie gefangen war. Ganz sicher. Sie drehte sich zu dem um, was vor ihr lag. Sie sah hohe Wände, Dunkelheit und Rauschschwaden und Flüsse aus Lava und Magma. Hier sah es so anders aus, wie außerhalb des Hauses mit der schönen Wiese und den Blumen. War das Achileas wahre Gestalt? Hass erfüllt und voller Groll. Anders konnte sie sich dies nicht erklären. Sie schritt voran.



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