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Suara

Da Capo al Fine
von

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Achilea kehrt zurück

Suara hatte das Gefühl, als ob jegliche Freude aus der Umgebung verschwunden wäre, jegliches Geräusch verstummt wäre. Sie hatte bis eben noch die Stimmen vom Lagerfeuer gehört, doch jetzt war alles still. Sie sah hinaus auf die schwarzen Wellen. Die ganze Zeit hatte das Meer bis auf ein paar kleinere Wellen vollkommen still gelegen, doch schien konnte Suara diverse Wellen erkennen, eine gewissen Unruhe kam auf. Suara saß dort im Sand und konnte ihren Blick nicht von den Wellen abwenden, von denen anscheinend etwas auferstand. Sie konnte ein weißes Nachthemd erkennen und Haut, die vom Mondlicht in schauriges blau-weiß getaucht wurde. Sie hörte die Schritte, die durchs seichte Wasser auf sie zu schritten, hörte wie der Sand unter den Füßen knirschte. Sie kam immer näher und Suara hatte sie schon lange erkannt. „Achilea…“ Suara wollte aufstehen und davon laufen, weg von hier, weg, zurück zu den Anderen. Doch ihr Körper gehorchte ihr nicht, ihre Beine bewegten sich nicht und so konnte sie einfach nur Achilea anstarren und zu sehen wie sie ihr immer näher kam. Suara fragte sich, wie das sein konnte. Sie hatte so lange nichts von Suara gehört und sie hatte den Weg aus dem Labyrinth gefunden. Sie hatte Achilea doch besiegt, den Fluch gebrochen. „Der Fluch kann nicht gebrochen werden, auch wenn du weiter frei sein kannst. Die Krankheit kannst du nicht besiegen. Ich bleibe ein Teil von dir. Du hast den Fluch geschwächt aber nicht abgewendet. Und solange die Katzen Gene in dir sind, werde ich es sein. Solange ich einen Wirt wie ihn habe, kann ich nicht vollends besiegt werden.“ Achilea grinste und löste sich anschließend in schwarzen Nebel auf, wie schon so oft. Suara verstand nicht wirklich was hier los war. Sie war krank, das war ihr klar und sie wusste, dass sie unheilbar krank war. Aber zumindest, so dachte sie, der Fluch wäre besiegt. Aber anscheinend war es noch nicht vorbei und sie musste weiter fürchten, dass Achilea sie irgendwann holen würde.   „Schatz, was hast du denn? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen, so blass wie du bist.“ Shikao sah seine Freundin an und schüttelte mit dem Kopf. „Ich bin nur etwas müde.“ //Was war das dort unten bei Achilea?// Shikao hatte die Gestalt gesehen, eine Frau mit schwarzen Haaren und Katzenohren in  einem weißen Nachthemd die aus dem Wasser stieg und dann plötzlich verschwand. Was hatte Suara nun bitte wieder angestellt oder war das wieder so etwas mit dem Fluch?   „Was tust du hier unten im Dreck?“ Suara schrak zusammen und drehte sich zu Shingo um. Schnell stand sie auf und klopfte sich den Sand von den Beinen. „Nichts.“ Shingo schüttelte den Kopf und ergriff Suaras Hand. „Komm mit. Ich will dir was zeigen.“ //Hat er Achilea denn nicht gesehen?// Sie folgte Shingo. Sie hatte gerade eh nicht die Kraft sich zu wehren und wenn sie ehrlich war, dann hatte sie keine Lust, Shikao und seine Freundin zusammen zu sehen wenn sie wieder zurück zu den Anderen ging. Shingo führte sie zu einer kleinen Wasserhöhle, die man ganz leicht zu Fuß erreichen konnte. Darin waren etliche Stalaktiten und Stalakniten, außerdem war in der Mitte ein kleiner See, vom Flutwasser angespült. Shingo führte sie an dem See vorbei, weiter hinein in das Innere des Flusses. Im hintersten Teil  blieb Shingo stehen und deutete auf die Wasseroberfläche. Dort konnte man den Mond sehen, wie er sich auf dem Wasser spiegelte. Aber wie? Suara blickte nach oben. In der Decke der Höhle war ein Loch. Da fiel das Licht des Mondes hindurch und das Loch wirkte wie ein Prisma und reflektierte das Licht in seinen Nuancen in alle Richtungen. Suara nahm an, dass sich dort oben irgendwelche rohen Edelsteine befanden oder vielleicht auch nur Glassplitter. Was es auch war, es sah wunderschön aus. Sie lächelte. Auch wenn es Shingo war, mit dem sie hier war, so bereute sie es nicht mit ihm gegangen zu sein. „Schön, nicht wahr?“ Shingo hatte sich auf einen großen Stein gesetzt und beobachtete Suara, die wie angewurzelt da stand. Sie nickte. Sie war überwältigt und brachte daher keinen Ton heraus. „Ich habe heut Mittag gesehen, dass dort oben Scherben sind und das Licht reflektiert wird. Ich dachte mir schon, dass es mit dem Mond bei Nacht noch besser aussieht.“ Shingo sprach ruhig und es schien ein gewöhnliches Gespräch zu sein, wie zwischen normal miteinander umgehenden Mitschülern aber Suara wusste, dass er irgendwas im Schilde führte, auch wenn sie gerade nicht darüber nachdenken wollte. Sie war dennoch auf der Hut. Shingo stand auf und legte seine Arme von hinten um Suaras Bauch um sie etwas an sich zu ziehen. „Vergiss Shikao. Er hat es nicht verdient, dass du so an ihn denkst. Er denkt ja auch nicht an dich. Vergiss die dumme Wette. Wähl mich Suara-chan.“ Suara schauderte. Zum ersten Mal war er wirklich freundlich zu ihr. Er nannte sie sogar Suara-chan, was er noch nie zuvor getan hatte. Suara löste sich aus seinem Griff, was sehr leicht ging, da sich Shingo ihr nicht aufzwang. „Was soll der Mist?“ „Das ist kein Mist. Ich mag dich. Seit ich hier her gekommen bin, hab ich angefangen dich mit anderen Augen zu sehen. Ich ertrag es nicht länger zuzusehen, wie du leidest.“ Suara schwieg. Ja er hatte Recht, sie litt. Sie litt unglaubliche Qualen. Aber daran konnte er nichts ändern. „Shikao findet ja sogar deine neue Frisur dämlich. Obwohl du umwerfend damit aussiehst.“ „Hattest du nicht vor kurzem noch behauptet mir stehen lange Haare sehr gut?“ „Ja schon, aber so siehst du noch ansprechender aus und bist richtig mein Typ.“ Suara runzelte die Stirn. Doch gerade als sie zu einer Antwort ansetzen wollte, hörte sie Shikaos Stimme vom Eingang der Höhle. „Das Äußere ist doch unwichtig. Wenn du sie nur magst, weil sie aussieht wie dein Typ, dann rate ich dir, die Finger von ihr zu lassen. Ich liebe ihre lange Haare und sie sieht damit einfach besser aus.“ Suara sah Shikao an. „Klar ist das Äußere wichtig!“, meinte Shingo wutentbrannt weil er hier nicht mehr allein mit Suara war. Suara jedoch, gefiel Shingos letzte Aussage nicht. Und so ließ sie ihre Katzenohren, den Schwanz und die Krallen ausfahren, auch ihre Augen veränderten sich. Sie sah Shingo streng an, der langsam Schritt für Schritt von ihr weg wich. Suara wusste, dass er ihr Äußeres verabscheute. Shikao hatte das nie getan, deswegen fühlte sie sich bei ihm sicher und wohl. „Lass das! Das ist unmenschlich und macht dich hässlich!“ Suara änderte jedoch nichts. „Das bin ich. So bin ich. Es ist ein Teil von mir.“ Shingo schüttelte vor dieser Unnatürlichkeit den Kopf und rannte an Suara vorbei, an Shikao vorbei und lies nur noch das Wort ‚Monster‘ im Schall der Höhle zurück. Suara sah zu Boden, die Ohren ließ sie hängen. Auf einem spürte sie wie sie umarmt wurde. Als sie nach oben sah, konnte sie Shikaos schöne Augen sehen. Sie versuchte ihn weg zu drücken, doch er hielt sie zu fest. Sie gab nach einer Weile auf und lehnte sich einfach nur an ihn. Wieder weinte sie in der Erinnerung an seine Freundin. Warum war sie nicht dieses Mädchen? „Warum weinst du? Weil er dich beschimpft hat? Kitty, du weißt, dass er der Einzige ist, der so denkt. Und ich dachte echt du bist stärker geworden.“ Suara schwieg. Sie weinte ja nicht wirklich wegen Shingo oder dem was er gesagt hatte, sondern wegen einem ganz anderen Grund. „Warum bist du nicht bei deiner Freundin?“, fragte Suara nach einer Weile leise. Shikao schwieg kurz und antwortete dann: „Bin ich doch.“ Suara stieß ihn leicht von sich weg. „Wie bitte? Denkst du ich bin bescheuert. Erst stellst du mir diese Strandschlampe als deine Freundin vor und nun so ein Spruch?! Du willst mich doch nur beruhigen und ruhig stellen, genauso wie letztens, als du mich geküsst hast. Du wolltest doch nur dass ich die Fresse halte. Aber ich hatte Recht. Gefühle sind ein Fremdwort für dich. Du kannst nichts für Andere empfinden. Ich hatte absolut Recht.“ „Jetzt halt aber echt mal die Luft an Kitty. Die Kleine ist zum einen keine Schlampe und zum anderen wollte ich nicht dich mundtot machen, sondern sie. Vergisst du die Wette mit diesem Shingo?“ „Ich wünschte ich könnte. Wegen dieser Wette, hängt Shingo ständig bei mir rum und versucht mich rum zu bekommen, und er hätte nicht mal eine Chance wenn ich nichts von der Wette wüsste, denn ich liebe jemand anderen.“, platzte es Suara heraus. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und drehte sich um. Sie wollte gerade gehen als Shikao sie auf ihren Ausrutscher ansprach. „Du bist verliebt?“ Seine Stimme klang etwas schwach. Suara drehte sich um und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja. Und? Darf ich Katzenmonster das etwa nicht?“ Shikao schüttelte mit dem Kopf. „Du darfst es, wie jeder andere auch. Ich freu mich für dich. Ich hoffe, er weiß dich auch zu schätzen.“ Suara seufzte. „Ich glaube das tut er nicht. Denn sonst würde ich wohl niemals weinen…“ Shikao packte Suara an den Schultern und sah sie ernst an. „Hat dir dieser Mistkerl wehgetan? Sag mir seinen Namen und ich schlag ihm die Fresse ein!“ Suara schlug seine Hände weg und drehte sich um. Langsam lief sie zum Ausgang der Höhle. Sollte sie es ihm sagen, so wie es Takuma ihm gesagt hatte? Sie entschied sich ihm einen Wink mit dem Zaunpfahl zu verpassen. „Du willst dem Kerl die Fresse einschlagen?“ Shikao nickte. „Das werde ich. Wer ist es?!!“ „Schau in‘ Spiegel.“



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