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Suara

Da Capo al Fine
von

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Jetzt

„Na endlich. Ich dachte schon die lassen dich gar nicht mehr daraus.“ Suara war insgesamt 80 Minuten beim Arzt um sich untersuchen zu lassen. Ihre Handgelenke waren in Bandagen gewickelt und sie ging einfach an Shikao vorbei. „Lass uns gehen.“ Ihre Stimme war kühl und Shikao wusste nicht was los war. Also fragte er sie auf der gesamten Heimfahrt ins Bungalowlager aus, was der Arzt gesagt hatte die ganze Zeit. Doch Suara sah nur aus dem Fenster, antwortete ihm nicht. Sie dachte nach. Heut war Sonntag, der zweite Tag, es waren noch 6 Tage dann würden sie alle nach Hause zurück fahren. Und dann noch 3 Wochen, vielleicht noch 7 Wochen höchstens. Mit diesem Urteil musste sie erst mal fertig werden, auch wenn sie sich, seit sie von der Krankheit wusste, bereits damit abgefunden hatte, dass sie nicht lange leben würde. Und mit dem Stadium, welches sie hatte, war es vollkommen normal in diesem Alter zu sterben… Ohne Behandlung. Aber sie hatte doch die Katzen Gene. Halfen die etwa überhaupt nicht? Achilea hatte irgendwas gesagt, dass ihr Körper beginnt die Katzenzellen abzustoßen. War es jetzt also soweit, dass ihr Körper die Zellen und Gene der Katze abstieß, und dass nur noch diese Gene dafür verantwortlichen waren, dass sie sich überhaupt noch bewegen konnte? Sie seufzte laut. „Hey, hast du mir überhaupt zugehört?“ Suara legte ihren Kopf auf Shikaos Schulter. „Wenn ich mal sterbe, musst du auf Chika aufpassen, als wäre sie deine Schwester. Versprich mir das.“ „Ey, du stirbst nicht. Zumindest nicht jetzt. Laber keinen Dreck. Du bleibst hier.“ Suara lächelte schwach. „Danke, dass du immer für mich da warst.“ Sie schloss ihre Augen und schlief ein, der Tag war anstrengend. Shikao bemerkte das. Er legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. „Dummes Ding. Ich werde auch weiterhin für dich da sein.“ Der Bus fuhr gerade in den Hof hinein als Shikao bemerkte, dass ihn etwas am Arm kitzelte. Als er es weg schlagen wollte, erschrak er. „Suaras Schwanz… und ihre Ohren?!“ Er weckte Suara schnell. „Was ist denn?!“ „Deine Ohren.“ Suara fasste sich an den Kopf und erschrak. Wie konnte das denn sein. Sie hatte weder von Katzen geträumt noch irgendetwas anderes. Und wie sie sich auch anstrengte, die Merkmale verschwanden nicht. „Ich kann es nicht verschwinden lassen.“ „Was?“ Shikao sah sie ungläubig an und sah dann zum Busfahrer. In wenigen Minuten mussten sie aussteigen und er wollte Suara das nicht antun, sich vor den anderen Mitfahrern zu blamieren. Er zog Suara an sich und zupfte an ihrem Rock herum, Suara wehrte sich erst, doch schnell merkte sie was er vorhatte und übernahm die Arbeit selber, ihren Schwanz zu verstecken. „Was ist mit meinem Ohren?“ „Haarband? Das ist ein Haarband mit Katzenohren. Und jetzt komm…“ Er nahm ihre Hand und lächelte sie an und dann zog er sie hinter sich her aus dem Bus direkt zu den Bungalows. Suara schwieg die ganze Zeit. Die Anderen saßen noch am Lagerfeuer und Shikao wollte auch dort hin doch Suara blieb stehen und schüttelte den Kopf als Shikao sie ansah. Er seufzte. „Nichts da, du kommst mit. Alle sollen dich sehen wie du bist und das es dir wieder gut geht. Außerdem muss ich doch noch allen sagen, dass du meine feste Freundin bist.“ Er grinste. „Shikao… Ich bin nicht deine Freundin.“ Er sah sie an. „Warum nicht? Was findest du so abstoßend an mir?“‘ „Nichts. Es ist nur… Jemand wie ich, sollte nicht…“ Shikao küsste sie, kurz aber sanft. „Klappe halten. Ich hab mich entschieden. Für dich. Was ist mit dir?“ Suara schwieg ein paar Minuten. „Ich bin müde. Shikao. Ich will ins Bett.“ Sie drehte sich um und ging zu ihrem Bungalow und ließ Shikao allein auf dem Weg stehen, der ihr noch lange nachsah bis sie in der Tür verschwunden war. Dann zerzauste er sich das Haar. „Verdammt!“ „Na abgeblitzt Kumpel?“ Shikao drehte sich um. „Takuma?“ Wieder seufzte Shikao. „Ich weiß nicht was los ist mit ihr. Seit sie aus dem Behandlungsraum gekommen ist, ist so irgendwie komisch. Außerdem meint sie, dass sie die Ohren nicht verschwinden lassen kann.“ „Du meinst die Katzenohren? Sie kann es nicht kontrollieren?“ Shikao nickte. „Du solltest die Kleine heute nicht alleine lassen. Shingo verbreitet wieder einiges an Hass in der Gruppe unten. Gisang hat sich schon an den Strand begeben mit denen die das nicht hören wollten, auf meine Bitte hin. Aber Einige scheinen Shingos Hasstiraden zu Fressen. Das wird Morgen bestimmt unangenehm für Suara, vor allem wenn sie diese Ohrensache nicht in den Griff bekommt.“ Shikao starrte noch eine Weile zu Suaras Hütte und drehte sich dann zu Takuma und damit in Richtung Lagerfeuer. „Ein paar Minuten muss meine Kleine noch ohne mich durchhalten. Fürs Erste muss Shingo das Maul gestopft werden.“ Takuma und Shikao gingen dann zusammen zum Lagerfeuer. Gisang und die anderen waren auf dem Weg nach oben und zu ihren Bungalows als sie alle Shikao entdeckten der Shingo gerade eine Schlag ins Gesicht verpasste. „Takuma.“ Angesprochener drehte sich zu den Mädchen um. „Ist Suara okay?“ Takuma nickte. „Augenscheinlich ja, sie ist in ihrem Zimmer.“   „Wie kannst du es wagen so einen Scheiß über Suara zu verbreiten? Ich dachte das Thema hätten wir besprochen?“ „Was verteidigst du dieses Ding überhaupt? Stehst du auf sie?“ „Was hat das eine denn mit dem anderen zu tun? Hier geht es um unsere Mitschülerin, die du im Gruselhaus an eine Stange gekettet hast und verrecken lassen wolltest!“ Ein Raunen ging durch die Reihen und Shingo schien seine Zusprecher langsam zu verlieren. „Die verreckt doch eh. Warum sollten wir so ein Monster mit uns rum schleifen?“ „Du hast Recht. Ich werde sterben.“ Alle drehten sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Suara stand in ihrem Pyjama auf dem Weg. Ihre Ohren, Augen, Schwanz waren zu sehen und abermals ging ein Raunen durch die Runde. Suara schritt neben Shikao und sah Shingo direkt an. „Als ich wegen dieser Verletzungen untersucht wurde, hat der Arzt noch andere Test durchgeführt, weil er Ergebnisse hatte, die er für unmöglich hielt.“ „Ey komm auf den Punkt!“ Shingo war ungeduldig und er hasste diesen Anblick mit diesen tierischen Merkmalen. „Ich hab nur noch einen Monat zu leben…. Höchstens zwei.“ „WAS? Hast du deswegen so wirres Zeug geredet im Bus?“ Suara sah Shikao an, der sie an den Schultern gepackt hatte und sie ungläubig ansah, während dem Mädchen nun wieder die Tränen hinunter liefen. „Ich werde sterben. Meine Knochen bauen sich ab, rasant schnell. Ich hab nicht mehr lange.“ Shikao drückte sie an sich. Innerlich wusste er, dass er gegen eine unheilbare Krankheit machtlos war. Er hatte damit gerechnet, dass es irgendwann soweit sein würde aber doch nicht so früh. Warum denn so früh? „Oh unsere Dramaqueen. Brauchst du etwas Mitleid.“ Shingo lachte laut. Suara drückte Shikao von sich und hielt Shingo den Untersuchungsbeleg vor die Nase wo die Daten und auch ihre Hiobsbotschaft drauf festgehalten waren.  „Was wäre wenn man dir sagt, dass du in einem Monat sterben wirst und dass du eigentlich gar nicht mehr bewegungsfähig sein dürftest? Weißt du wie es sich anfühlt, wenn das Ende so verdammt nah ist? Ich habe gerade erst angefangen wirklich zu leben und zu lieben und nun muss ich das alles hinter mir lassen und aufgeben. Ich muss meine kleine Schwester zurück lassen. Sie hat niemanden mehr außer mir. Ich lasse meine Freunde zurück, die mir sehr wichtig sind. Ich meine, ich habe mein Leben mit dem Wissen gelebt, dass ich irgendwann sterben werde. Aber ich hatte nie zuvor weniger vor zu sterben als jetzt. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich akzeptiert, ich habe Freunde gefunden, die mich genauso gerne haben wie ich bin und ich habe jemanden gefunden der mich genauso LIEBT wie ich bin. Aber ich glaube ich habe nicht das Recht, diese Liebe noch zu akzeptieren… Aber du hast keine Ahnung, wie man sich fühlt, mit diesem Wissen, das man nur noch einen Monat oder zwei leben wird und danach ist ALLES vorbei. Alles.“ Shingo schwieg und die Anderen sahen sich nur gegenseitig schweigend an. Shikao umarmte Suara von hinten. „Egal ob ein oder zwei Monate oder ein Jahr, diese Zeit werden wir alle für dich zu der schönsten Zeit in deinem Leben machen. Das verspreche ich dir Kitty. Oder was sagt ihr?“ Er richtete sich an die Klasse, die erst noch eine Weile schwieg, aber dann, ausgehend von Takuma, Ikami und Gisang, die mit der Gruppe vom Strand hinter Suara und Shikao standen stimmten dann alle zu, dass sie Suara eine unvergessliche Zeit geben würden. Shingo war wütend und entrüstet wie man so etwas unterstützen konnte und er ging davon. Seine treuen Anhänger folgten ihm treudoof. Shikao hielt Suara noch immer im Arm. „Natürlich hast du das Recht meine Liebe zu akzeptieren, verdammt Kitty, ich liebe dich. Lass mich nicht betteln.“ Gisang grummelte etwas, aber auch sie stimmte in den Chor ‚Sag Ja‘ Sager ein, der Suara dazu ermutigen sollte, endlich Shikaos Freundin zu werden. Keiner wollte Shikao betteln sehen, naja, bis auf Suara. Für Gisang war Shikao in spätestens 2 Monaten ja wieder frei. Sie schüttelte schnell den Kopf, das war nicht der richtige Moment für solche Grausamen Gedanken. Sie wollte nicht, dass Suara starb. Sie hatte sie ja doch gern, auch wenn sie es ihr niemals sagen würde. Suara nickte schlussendlich als sie klein bei gab. Shikao hielt sie fest an sich gedrückt. „Darf ich zurück ins Bett. Ich bin müde.“ Shikao nickte und brachte sie nach oben zu ihrem Bungalow.   „Wie kann sie das nur so locker nehmen?“ Gisang hatte sich hingesetzt und beobachtete das Feuer. „Locker? Hast du nicht gesehen wie sie geweint hat?“ „Ich glaube eher, dass sie geweint hat, weil sie uns verliert, Shikao verliert und ihre Schwester. Nicht weil sie sterben wird. Sie ist stark. Sie verkraftet es aber sie will bei uns bleiben. Ich würde durch drehen.“ „Ich will nicht darüber nachdenken. Aber verdammt noch mal… ein Monat? Das ist echt wenig Zeit. Und nach all dem was wir mit ihr durchgemacht haben.“ Takuma seufzte schwer aus. Gisang und Ikami nickten. Zusammen waren sie für dieses Mädchen zu Freunden geworden, zu Partnern und waren in das Institut eingebrochen um sie und ihre Schwester zu befreien. Durch Suara waren sie alle irgendwie bessere Menschen geworden, bessere Freunde. Sie alle schwiegen. War das wirklich alles real. Suara würde sterben. Und das in naher Zukunft. Irgendwie konnte das keiner der Angehörigen glauben. Und keiner wollte groß darüber nachdenken. „Wisst ihr was? Wir sollten nicht darüber reden. Wir sollten sie aufmuntern und ihr eine großartige Klassenfahrt bescheren. Denn wie es den Anschein hat, wird sie nicht mit nach Sapporo kommen können.“ Gisang und Ikami und auch die anderen Anwesenden nickten.



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