Im Regen
Im Regen
Ich war gerade erst sechzehn geworden, da sah ich ihn das erste Mal.
Es hatte ziemlich stark an diesem Tag geregnet. Ich hatte mir gerade ein neues Buch gekauft. Und wollte schnell heim, als ich sah, wie stark es regnete. Der Himmel war vollkommen mit Wolken bedeckt. Das Buch klemmte ich mir unter meinen Arm und rannte in den Regen, der wind fuhr mir durch meine brauenen locken und zerzauste mir meine schulterlangen haare. Wie vergesslich kann man sein? Ohne Schirm aus dem Haus zu gehen, wenn man ja weiß das es regnen wird!
Na ja, ich konnte es. Nun wurd ich eben nass und mir klebten meine nassen Haare im Gesicht.
Im strömenden Regen rannte ich durch die Straße. Der Regen war so stark und dicht, ich konnte kaum sehen wohin ich rannte.
Dann passierte es.
Ich rannte gegen irgendwas, erst dachte ich, ich wäre gegen eine Wand gerannt.
Durch den Aufprall fiel ich sehr unsanft auf den Boden.
Mein Buch landete in einer Pfütze, genau wie ich.
Nun war ich ganz nass geworden.
Ich hielt mir die Hand vor die Nase, weil ich Angst hatte, dass ich nun Nasenbluten bekomm würde.
Aber bevor ich sehen konnte ob ich es hab, hört ich eine sanfte und schöne Stimme was fragen.
Diese Stimme, so sanft und tief, aber doch aber .... sie war so schön.
Aber die Frage hab ich an sich nicht verstanden.
Ich schaute sofort auf.
Und sah vor mir ein Mann stehen, ziemlich groß und gut, fast muskulös gebaut.
Durch den starken Regen sah ich erst nicht viel.
Dann hört ich ihn wieder was fragen, doch diesmal verstand ich ihn.
"Hey! Alles ok bei Ihnen?"
Er beugte sich zu mir, scheinbar um zu sehen wie es mir geht.
Als er direkt vor mir kniete, sah ich ihn nun besser.
In einer Hand hielt er einen Schirm, wodurch wir nicht mehr so nass wurden, na ja oder ich zumindest nicht mehr.
Als ich ihm ins Gesicht sah, war ich wie verzaubert.
Wie angewurzelt saß ich in der Pfütze.
Was mich an ihm so fesselte, waren seine Augen.
Sie hatten die Farbe, die ich nie zu vor bei einem Menschen sah.
Sie sahen ockerfarben aus, aber dunkler als Karamell, jedoch mit der selben goldenen Tönung. Seine Augen fiellen schnel auf, viel schneller als meine Dunkelbraun Augen.
Ich konnte nicht anders und musterte sein Gesicht. Mir fiel schnell auf, dass seine Haut sehr bleich war, viel zu bleich um gesund zu sein.
Unter sein Augen waren violette Ringe, dies wunderte mich sehr, es sah aus, als würde er viel zu wenig oder gar nicht schlafen.
Dass ich sein Gesicht musterte entging ihm nicht.
Nein, er lächelte mich auf einmal an.
Auf ein mal kamen eine Reihe perfekter weißer Zähne zum Vorschein.
Seine blonden Haare sahen so schön gepflegt aus.
Es sah aus, als wäre er ein paar mal mit der Hand durch sie gefahren und lagen nun locker auf seinem Kopf.
Sein ganzes Gesicht sah perfekt aus, im gegensatz zu meinem. Ich war zwar etwas braun und schlank aber er, er sah wirklich perfekt aus.
"Du hast Nasenbluten! Komm ich helfe dir!"
Mit diesen Worten riss er mich aus mein Gedanken und erschrak mich.
Wie konnte das sein?
Ich bin doch gegen ihn gerannt und nicht gegen eine Wand oder?
Erschrocken fasste ich mir an die Nase, und spürte nun wie es mir warm am Gesicht runter lief.
Ich stand erst mal langsam auf, mit einer Hand noch immer an meiner Nase.
Während ich aufstand wand ich meinem Blick nicht von ihm ab.
Ich sah seinen Blick, er sah besorgt aus und irgendwie fasziniert.
Er half mir beim Aufstehen, aber er achtete drauf, mich nicht zu sehr zu berühren.
Warum? Aus Höflichkeit?
