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Side By Side .:. 横陣をなして (Oujin Wo Nashite)

Horo X Ren
von

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The Charm Of The Green Fairy (Teil 2)

Bis zum Abend war der Tag relativ ruhig und angenehm verlaufen. Horohoro hatte in Rens Laptop, der im Wohnzimmer auf dem Tisch stand, eine Beschäftigung gefunden und zwar indem er dessen Festplatte nach Spielen absuchte, die seiner Meinung nach interessant genug waren, sich ihrer anzunehmen, während Ren selbst die meiste Zeit in der Küche verbracht und ein schmackhaftes Abendessen vorbereitet hatte. Hin und wieder hatte er Horohoro im Wohnzimmer einen Besuch abgestattet, nur um sicherzugehen, dass sein Laptop noch nicht den Geist aufgegeben hatte. Immerhin brauchte der das Ding ja noch und da er wusste, dass sein hyperaktiver Freund aus Hokkaido schnell dazu neigte, Dinge unbeabsichtigt zu zerstören und ihm überdies einen Ersatz aus eigener Tasche nicht bezahlen konnte, zumal es ihm am Geld mangelte, empfand er es als eine bessere Idee, einfach dafür zu sorgen, dieses Problem von Anfang an zu vermeiden.

„Horohoro, komm’ jetzt!“ rief er schließlich, nachdem er den kleinen Esstisch in der Küche für das Abendmahl gedeckt hatte, „Oder willst du vielleicht, dass ich alles allein aufesse?“ Natürlich wusste jeder, dass er niemals imstande wäre, diese Warnung in die Tat umzusetzen, da sein Magen dafür einfach zu klein war, aber dennoch erzielte sie die gewünschte Wirkung – Horohoro saß sehr viel schneller am Tisch, als man sich nach ihm hätte umsehen können. Wenn’s um ein gutes Mahl ging, konnte man sicher sein, dass der junge Ainu es nicht verpassen wollte.

„Wow, sieht das gut aus! Was ist das denn?“ wollte er gleich wissen, als Ren ihm drei mittelgroße Stücke Fleisch auf den Teller legte, die er mit süßsaurer Soße überdeckte und im Anschluss mit etwas Gemüse ausschmückte. Schon allein die Augen sättigten sich an so einem Anblick. „Ente.“ beantwortete der junge Chinese die Frage seines Freundes mit einem schmalen Lächeln, ehe er seinen eigenen Teller ebenfalls füllte und sich dann Horohoro gegenüber am anderen Ende des Tisches niederließ.

„Na, dann…“ Horohoro grinste von einem Ohr zum anderen und hatte bereits die Essstäbchen zwischen seinen Fingern, als er ein lautstarkes, langgezogenes „Itadakimaaa~asu!“ vernehmen ließ und anschließend zu essen begann. Ren folgte seinem Beispiel, allerdings weniger laut und nicht, ohne davor die Augen zu verdrehen.

Es war kaum eine halbe Stunde vergangen, da war vom Fleisch kein einziges Stück mehr übrig und auch das kleine Gefäß, das zu Beginn des Abendmahls bis zum Rand mit Soße gefüllt gewesen war, war nun leer. Ein Häufchen Gemüse war noch im Topf vorzufinden, doch auch das verschwand in knapp fünf Minuten in Horohoros Mund. „Mein Kompliment an den Koch.“ meinte dieser dann zwischen zwei Bissen, „Das war wirklich hervorragend.“ Nachdem er geschluckt hatte, rieb er sich mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht den Bauch und rülpste ungeniert laut, was Ren dazu brachte, von seinem Teller aufzusehen und vor Ekel das Gesicht zu verziehen. „Ein bisschen Benehmen könntest du doch wohl an den Tag legen, oder? Du bist so unappetitlich!“

Auf den zweiten Satz hin musste Horohoro laut auflachen. „Tut mir echt Leid. Dumme Angewohnheit.“ entschuldigte er sich sofort und kratzte sich verlegen an der Wange. Ren verdrehte nur wieder die Augen. „Ganz ehrlich, mich wundert’s, wie deine Familie dich beim Essen aushält…“ grummelte er, während er sich den letzten Bissen, auf dem er bis eben mit seiner Gabel lustlos herumgestochert hatte, in den Mund schob. Horohoro zuckte daraufhin mit einem gespielt ahnungslosen Grinsen die Schultern und erhob sich dann von seinem Sitzplatz, um Teller und Besteck einzusammeln und beides in den Geschirrspüler zu befördern, während Ren, nachdem auch er aufgestanden war, den Gemüsetopf und die Sauciere in den Abwasch stellte.

Bis zum Saufgelage sollten sie, so hatte Ren beschlossen, eine Wartefrist von mindestens einer Stunde einlegen, damit ihre Mägen in Ruhe verdauen konnten. Horohoro hatte seinem Beschluss ohne Widerwillen zugestimmt und so pausierten sie besagte eine Stunde, die sie zuerst über dies und jenes redend auf der Couch verbrachten. Nach einer Weile fuhren sie schließlich den Laptop hoch, sahen sich dumme Videos auf Youtube an und spielten Pac-Man, eines der wenigen Spiele, die Horohoro zugesagt hatten, als er vorhin die Festplatte durchforstet hatte. Erst, als die große Standuhr, die an der gegenüberliegenden Wand neben der Tür platziert war, die nächste volle Stunde anschlug, sahen die beiden jungen Schamanen wieder vom Laptopbildschirm auf.

„Gut, ich hol’ dann mal den Alkohol!“ Ren konnte gar nicht schnell genug reagieren, da war Horohoro bereits von der Couch gesprungen und auf dem Weg in die Küche, wo er sich die beiden Alkoholflaschen, die auf der Theke standen, schnappte und mit ihnen ins Wohnzimmer zurückkehrte. „Was wollen wir zuerst aufmachen?“ Abwartend sah er seinen chinesischen Freund an, der nach wie vor auf der Couch saß. Rens Blick sprang ein paar Mal zwischen dem Whisky und dem Absinth in Horohoros Händen hin und her. „Absinth.“ sagte er dann bestimmt und grinste. Horohoro hob skeptisch eine Augenbraue, entschloss sich im Endeffekt aber dazu, keinen Protest dagegen zu erheben. Stattdessen stellte er die beiden Flaschen wortlos auf dem Wohnzimmertisch ab und lief noch einmal rasch in die Küche, um Gläser für sich und Ren zu besorgen, während Ren ihm folgte und zwei Löffel, eine Packung Zuckerwürfel und ein Feuerzeug holte, für das Trinkritual.

„Zuerst das Glas füllen…“ murmelte er schließlich, als er die Flasche öffnete und das Glas, das Horohoro vor ihm auf den Tisch gestellt hatte, bis auf ungefähr einen Zentimeter mit der grünen Flüssigkeit auffüllte, „Und dann Zucker auf den Löffel tun…“ Seine Hand griff nach der Zuckerwürfelpackung, aus der er einen Zuckerwürfel herausfischte und diesen dann auf den Löffel legte, der mit beiden Enden über dem Inhalt des Glases, an dessen Rand balancierte. Anschließend begoss er den Zuckerwürfel mit ein wenig Absinth, wie ihm das Mädchen von heute Vormittag im Lebensmittelladen geraten hatte, und zündete ihn an.

Horohoros Augen weiteten sich vor Faszination, als er die fast unwirklich wirkende, blaue Flamme sah, die die grüne Fee hervorzauberte. Der Zucker auf dem Löffel begann zu schmelzen, während die Flamme immer kleiner wurde, bis sie schließlich gänzlich erlosch, sodass Ren den Zucker ins Glas schütten und mit dem Alkohol darin vermischen konnte. „Gut, und wer kostet?“ Auffordernd blickte der junge Tao in Horohoros Richtung, der ihm allerdings nur unheilvoll entgegengrinste. „Immer der, der fragt.“

Für diese Feststellung handelte sich der junge Ainu gleich einen leichten Schlag in die Seite ein, dennoch drängte Ren ihm das Glas nicht auf, ebenso wenig wie er verlangte, dass er als Erster kostete, sondern machte den ersten Schluck tatsächlich selbst. „Na, dann… auf mich und meinen neuen Job. Cheers!“ Gespannt beobachtete Horohoro ihn dabei, wie er, nachdem er kurz an der Flüssigkeit genippt hatte, langsam das Gesicht verzog und plötzlich zu husten begann. „Gott! Ist das scharf!“ rief er erschrocken und bedeckte seinen Mund mit einer Hand. Horohoro presste sich ebenfalls eine Hand vor den Mund, allerdings aus einem völlig anderen Grund, und zwar, um nicht laut loszukichern. „Und?“ fragte er, „Schmeckt’s wirklich nach Hustensaft?“

Es dauerte eine Weile, bis der lästige Reiz aus Rens Speiseröhre verschwunden war und er wieder sprechen konnte, ohne sich ständig mit Husten zu unterbrechen. „Nur… ein bisschen…“ antwortete er schließlich heiser und rieb sich den Hals. Er hatte sich zwar auf so Einiges eingestellt, zumal ihm bewusst war, dass man hochprozentige Spirituosen nicht unterschätzen durfte, aber nicht darauf, dass diese Flüssigkeit dermaßen brannte.

„Okay, dann lass’ mich jetzt mal probieren!“ Ungeduldig, mit beiden Armen nach vorne ausgestreckt, wippte Horohoro auf dem Sitzpolster hin und her, den er sich von der Couch geholt hatte, bis Ren ihm endlich das Glas reichte, dessen restlichen Inhalt er in seiner Ahnungslosigkeit in einem Zug hinunterleerte. Ren starrte ihn fassungslos an. „Horohoro, du…“ begann er zögernd, doch da sah er auch schon, wie der Blauschopf sein Gesicht verzog, die Augen zukniff und noch heftiger zu husten begann als er vorhin. Einen Moment wirkte es so, als würde ihm alles wieder hochkommen, was aber letztendlich doch nicht passierte – Gott sei Dank, denn sonst hätte sein Mageninhalt Rens schönen Teppich verunstaltet.

„Baka! Doch nicht in einem Zug!“ rief Ren und nun war er es, der ein Kichern zu unterdrücken hatte. Horohoro schüttelte sich und ließ sich dann rückwärts zu Boden fallen. „Shit! Mann!“ rief er laut und atmete einmal tief ein und aus, „Dieses Zeug hat’s echt in sich.“

Dem ersten Glas Absinth folgte schließlich ein zweites. Und auch ein drittes noch, das dann schon in Abwechslung mit Whisky, Chips und Popcorn runtergeleert wurde. Und wenn man jetzt eines nicht tun sollte, dann war das Horohoro zwei verschiedene, hochprozentige Alkoholsorten in die Hand zu drücken. Nach dem dritten Glas Absinth hatte er nämlich Dank des Alkoholgehalts, der inzwischen in seinem Blut zirkulierte, die hirnrissige Idee bekommen, Absinth mit Whisky zu mischen und das war definitiv nichts, was man im angetrunkenen Zustand anzustreben hatte, das wusste sogar Ren, obwohl der Alkohol seine Sinne zu diesem Zeitpunkt bereits ebenfalls ordentlich durcheinander gebracht hatte. Eigentlich wollte er Horohoro ja davon abhalten, Unsinn zu machen, doch er schaffte es einfach nicht, denn er musste die ganze Zeit über einen der Pranks, den er auf Youtube gefunden hatte, lachen, obwohl ihm bewusst war, dass er den im nüchternen Zustand überhaupt nicht lustig gefunden hätte.

„Okay, Ren!“ Horohoros Augen leuchteten richtig vor Begeisterung, als er sich zu dem jungen Chinesen umdrehte. „Das hier ist die ultimative Mischung! Ich nenne sie… Whisbinth! Wenn du die runterkriegst, zahl’ ich dir für den Rest des Jahres dein, äh… ähm…“ Er hielt einen Moment inne und überlegte. Ren war immer noch nicht imstande, das Kichern endgültig einzustellen, konnte aber zumindest noch soweit denken, sich einen Vorteil aus dieser Situation zu ziehen. „Meine Lebensmittel?“ brachte er also mühsam hervor, begleitet von kurzen, aber heftigen Lachanfällen. Horohoro, der von seinem Gehirn inzwischen gar keinen Gebrauch mehr zu machen schien, nickte erfreut. „Ja, genau! Also, was sagst du? Deal?“ Er streckte Ren beide Hände hin, wobei die linke ein Glas mit einer ungesund wirkenden, grünbräunlichen Flüssigkeit umklammerte. Rens Lachen verstummte allmählich, als er diese Flüssigkeit etwas genauer betrachtete. „Also… ich weiß nicht recht…“ murmelte er unsicher und ließ seinen Blick von der seltsamen Mischung hoch zu Horohoros Gesicht wandern. „Am Ende bin noch ich der, der wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus liegt…“

„Was denn, traust du dich etwa nicht?“ Horohoro legte seine freie Hand ans Kinn und schenkte Ren einen herausfordernden Blick, „Oder verträgst du nichts mehr, hm?“ Das ließ der junge Tao sich nicht zweimal sagen. Niemand machte sich auf diese Art und Weise über ihn lustig! Und Horohoro schon gar nicht! Ohne zu zögern riss er seinem Gegenüber also das Glas aus der Hand und nahm einen großen Schluck daraus – was ein böser Fehler gewesen war, wie er keine zwei Sekunden später feststellte. Der Absinth allein hatte ja schon ordentlich im Hals gebrannt, aber in Kombination mit Whisky fühlte es sich nun an, als wäre ein Großbrand in seinem Hals ausgebrochen. Es schmerzte richtig und trieb ihm die Tränen in die Augen. Einen Herzschlag lang befürchtete er schon, sich übergeben zu müssen, doch da legte sich der brennende Schmerz bereits wieder und ließ ihn hektisch nach Luft ringen.

Horohoro hatte sich in dieser Zeit zumindest soweit wieder gefangen, dass er den Ernst der Lage inzwischen begriffen hatte. „Ren… ?“ Seine Stimme klang fast schon verzweifelt. „Ren, ist alles in Ordnung? Es… es tut mir Leid, ich…“ Doch ehe er den Satz hätte zu Ende bringen können, spürte er plötzlich einen dumpfen Schmerz an seiner Stirn. Ren hatte ihm eine harte Kopfnuss verpasst und funkelte ihn nun aus seinen goldgelben Augen wütend an. „Du dämlicher Vollidiot!“ krächzte er und packte ihn gleich darauf am Kragen, „Ich dachte, ich ersticke!“ Horohoro war im ersten Moment zu perplex, um etwas darauf zu erwidern, doch als er merkte, dass Ren wohlauf war und dessen gerötetes Gesicht registrierte, fing er an zu lachen. „Du bist doch selbst Schuld!“ prustete er, „Du hättest es ja nicht machen müssen…“ Rens Griff um seinen Kragen lockerte sich daraufhin wieder ein wenig. So ungern der Jüngere es auch zugab, so war ihm doch bewusst, dass Horohoro Recht hatte. Immerhin hatte er ihn ja nicht gezwungen, sich mit diesem ultimativen, eventuell starke Schäden verursachenden Gesöff zuzuschütten. Er war wirklich selbst Schuld.

„Du bist trotzdem blöd!“ beschwerte er sich aber dennoch, als er beide Arme über der Brust verschränke und sich demonstrativ, in bester Manier eines beleidigten Kindergartenkindes, von Horohoro, der sich vor Lachen kaum noch rühren konnte, fortdrehte.

Nachdem der junge Ainu sich dann endlich wieder einigermaßen beruhigt hatte, musste er feststellen, dass er durch das viele, herzhafte Lachen, den Alkohol und der Heizung, die Ren in seiner Sorge vor eventuellem Frost in der Wohnung – was für ihn kurz in dem Wort ‚Wahn’ zusammengefasst wurde – auf fünfundzwanzig Grad Celsius gestellt hatte, ganz schön ins Schwitzen gekommen war. Ein dünner Schweißfilm glänzte auf seinem Gesicht, über das er sich rasch mit einem Ärmel wischte, ehe er sich seines dicken Winterpullovers entledigte. Darunter trug er ein schwarzes, enganliegendes Tanktop, das seinen athletisch muskulösen Oberkörper ins rechte Licht rückte. In der Sekunde, in der Ren sich dabei ertappte, wie er fast verträumt darauf starrte, drehte er sofort den Kopf weg und füllte sich, um sich abzulenken, sein Glas mit einer weiteren Ladung Absinth, die er diesmal einfach runterkippen würde, ohne das Ritual zu vollziehen. Doch ehe er das Glas an seine Lippen führen konnte, spürte er, wie sein Arm heruntergedrückt wurde. „Du, mein Lieber, hattest für heute wirklich schon mehr als genug von der grünen Fee.“ hörte er Horohoro sagen und als er aufsah, musste er mit einer Mischung aus Entsetzen und Überraschung feststellen, dass dessen Gesicht dem seinen gefährlich nahe gekommen war. Zu nahe.

„Rück’ mir nicht so auf die Pelle…“ murmelte er deswegen gleich, den Blick peinlich berührt dem Boden zugewandt, und versuchte, den Älteren von sich wegzudrängen, was ihm aber so recht nicht gelingen wollte, da Horohoro sich mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn stemmte. Gut, wenn es so nicht funktionierte, dachte Ren bei sich, dann machen wir’s eben anders – er rutschte ein wenig zurück, sodass der Blauschopf fast nach vorne gekippt wäre, da seine Stütze so plötzlich nachgegeben hatte. Mit einem beleidigten Gesichtsausdruck starrte dieser seinen Freund nun an, rückte aber gleich nach, was Ren wiederum dazu veranlasste, ein weiteres Stück nach hinten zu rücken. Das Ganze setzte sich dann so lange fort, bis Rens Rücken schließlich die Heizung berührte. Es gab nun keine Möglichkeit mehr, Horohoro zu entkommen, da dieser rechts und links von ihm seine Arme an der Wand über der Heizung abgestützt hatte. Ren schluckte leicht. „Was… wird das, wenn’s fertig ist?“ verlangte er zu wissen, doch seine Tonlage war keineswegs beherrschend oder gar befehlend, wie es sonst immer der Fall war, sondern eher kleinlaut. Unsicher fast.

„Ich… weiß es nicht…“ gestand Horohoro schließlich mit etwas Verspätung, schien aber keineswegs daran zu denken, sich wegzubewegen, damit Ren sich von der Heizung wieder entfernen konnte, die ihm nämlich ebenfalls langsam den Schweiß aus den Poren trieb. Er trug zwar nur einen dünnen Pullover, dessen U-Boot-Ausschnitt dazu beitrug, das Kleidungsstück im Allgemeinen etwas luftiger zu gestalten, doch diese Tatsache half bei einer Heizung, die auf fünfundzwanzig Grad Celsius gestellt war und sich mit ihrer brütenden Hitze direkt an seinen Rücken schmiegte, auch nicht viel weiter. „Horohoro, mir ist heiß.“ stellte er schließlich fest, als die erste Schweißperle sich ihren Weg von seiner Schläfe entlang der Wange, bis zu seinem Kinn bahnte. Horohoros Miene blieb unverändert. „Dann… zieh’ dich doch aus.“

Ren starrte ihn an, als wäre er Bruce Banner, der sich gerade in Hulk verwandelt hatte. Eigentlich, so fuhr es ihm durch den Kopf, dürfte ihm dieser Satz keine Sorgen bereiten. Wenn einem heiß war, dann zog man sich aus. Logisch. Dennoch, so wie Horohoro es gesagt hatte, so wie er Ren dazu aufgefordert hatte, hatte es irgendwie komisch geklungen. Verdächtig komisch, um genau zu sein. „N-nein, sicher nicht! Und jetzt geh’ weg!“ rief der junge Tao deswegen gleich in abwehrendem Tonfall, wobei er versuchte, den Älteren erneut von sich wegzuschieben – und erneut daran scheiterte. „Horohoro!“ Die Empörung in seiner Stimme war nicht zu überhören, doch der Angesprochene machte keine Anstalten, sich seinen Forderungen zu stellen.

„Ren… ich…“ Seine dunklen Augen wirkten so konzentriert, so eindringlich, als er Ren ansah. „Hab’… ich dir schon mal gesagt, was… was für ein schönes Gesicht du hast?“ Als Ren das hörte, schoss ihm schlagartig die Röte ins Gesicht. „W-wie bitte? Verarsch’ mich nicht!“ knirschte er und holte mit einer Hand bereits zur Ohrfeige aus, doch ehe seine Handfläche Horohoros Wange hätte erreichen können, hatte dieser bereits sein Handgelenk umfasst und hielt es nun fest. „Ich mein’s ernst, Ren.“

„Du bist betrunken!“ startete Ren daraufhin einen neuen Versuch, dagegen zu argumentieren, doch Horohoro ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. „Kann sein. Aber das ändert nichts an meiner Meinung.“ grinste er und beugte sich noch etwas weiter herunter, sodass er seine Stirn an Rens lehnen konnte. Er fühlte dessen feuchte Haut, den heißen Atem, der inzwischen unregelmäßig ausgestoßen wurde und das kaum wahrnehmbare Zittern seines Körpers. „Was ist? Mache ich dir Angst?“ Seine Stimme klang so anders, so… ungewohnt. Ren konnte es gar nicht beschreiben. Er schluckte nur wieder und spürte, wie sich zwei weitere Schweißperlen von seiner Stirn lösten und sein Gesicht entlangliefen. „V-vielleicht ein bisschen…“ flüsterte er schließlich und schon im nächsten Moment musste er mitansehen, wie Horohoros Zunge sich seinem Hals näherte und spielerisch darüber leckte. Ein Schauer durchfuhr seinen Körper, ob unangenehm oder angenehm konnte er nicht genau sagen, doch er war bereits viel zu betrunken, um sich in irgendeiner Weise dagegen wehren zu können oder zu wollen, weswegen er nahezu automatisch beide Arme um Horohoros Nacken legte und ihn näher an sich heranzog.

„Horo… Baka, dir ist schon klar, dass wir beide Männer sind?“ hauchte er dann, was Horohoro dazu veranlasste, in seiner Tätigkeit kurz innezuhalten. Langsam hob er den Kopf, damit er Ren in die Augen sehen konnte. „Ja, darüber bin ich mir im Klaren.“ beantwortete er dessen Frage dann und grinste vielsagend, „Und weißt du, was? Es ist mir scheißegal.“ Und mit diesen Worten setzte er seine Tätigkeit an Rens Hals fort. Seine Lippen bearbeiteten dessen Haut mit sanften Küssen, während seine Hände langsam unter den dünnen Pullover wanderten, sich an der schweißverklebten Haut darunter entlang der großen Narbe in Richtung Brustbereich vorantasteten, bis sie endlich die beiden Brustwarzen gefunden hatten, die sie nun mit geschickter Fingerfertigkeit zu reizen begannen. Ren biss sich auf die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Gut, wenn es ein entnervtes Stöhnen gewesen wäre, hätte er sich vermutlich keinen Zwang angetan, dieses seiner Kehle entfliehen zu lassen, doch die Tatsache, dass dem nicht so war und das Stöhnen dieses Mal durch Erregung hervorgerufen worden war, machte ihm schon irgendwo Sorgen. Horohoros Berührungen gefielen ihm. Wieso? Vielleicht, weil er betrunken war? Ja, das musste es sein. Er war einfach schon so betrunken, dass es ihm egal war, wer was mit ihm anstellte. Wow. Es war genauso beeindruckend, wie es beängstigend war. Den Charme der grünen Fee, die einen rosaroten Schleier über seine Augen gelegt zu haben schien, durfte man nicht unterschätzen.
 

.:.:.:.:.
 

And finally, chapter 5 is finished as well! Yay! *Saltos schlag* Dieses Kapitel hat sich im Endeffekt so gar nicht an meinen Plan gehalten... ursprünglich war nämlich geplant, dass Horohoro Flaschendrehen spielen will, was zu zweit ja nicht funktioniert und danach vorschlägt, 'Pflicht, Wahl oder Wahrheit' zu spielen. Auf diese Weise hätten er und Ren sich näher kommen sollen, aber... tja, scheinbar hat es auch ohne dieses dumme Spiel funktioniert. Fragt mich nicht, wie. *shrugs* (Horohoro hat's halt drauf! xDDD~)

Ich hoffe, das Kapitel passt so, wie es ist. Dadurch, dass ich nicht wirklich viel Zeit hatte, da nächste Woche am Dienstag meine wichtigste Prüfung ist, habe ich nicht mehr so genau drübergelesen. Wenn der Prüfungsstress vorbei ist, nehme ich vielleicht leichte Veränderungen bzw. Verbesserungen vor. ;) (Das heißt, natürlich nur dann, wenn meine Leser nicht zufrieden waren.)
 

またね。 *Fiji*
 

P.S.: And again - ein fettes Dankeschön an alle meine Kommi-Schreiber! Danke, dass ihr mich auch weiterhin mit eurer Kritik unterstützt. *huggles*



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anna_Asakura
2012-06-27T14:14:18+00:00 27.06.2012 16:14
*_____*
Eine mega-hammer-super-geniale-geile FF !!!
Bitte schreib UNBEDINGT weiter,am besten ein riiiichtig intensives Kapitel zwischen den beiden ;D
*grrr...schon gespannt sei*
Ich war so gepackt von der Spannung,OMG,ich kanns noch garnicht fassen o_ö
Es ist wahnsinnig spannend und ich möchte unbedingt wissen wie's weiter geht,haha ^^
Ich hoffe doch sehr das du noch weiterschreibst :(
Ich finde du hast wahnsinnig gut geschriebn,da gibs für mich eigentlich nix zu meckern,außer das ich wissen will wie es weitergeht :DD
Von:  Renchen
2011-08-24T12:01:49+00:00 24.08.2011 14:01
OMG *__________________*
AHH
Horo du genialer Kerl!xDD
Gut, dass sich Ren gleich auf ihn einlässtxD
Uhuhuhuhuhuh~ sehr geiles Kapi |3~
More soon pleaaase? *Q*

Von:  Men-chan
2011-02-07T22:14:38+00:00 07.02.2011 23:14
weiter weiter mach bittttttte weiter
Von:  Nikolaus
2009-07-07T12:13:04+00:00 07.07.2009 14:13
So, das Kapitel mit den zwei Besoffenen Idioten xD~
Besser, als ich gedacht habe. Eigentlich bin ich gegen so etwas, ganz einfach aus dem Grund, dass das etliche Leute lesen und sich vielleicht sonst etwas dabei denken, aber du hast ja schon im letzten Kapitel vorgewarnt - was ich übrigens sehr gut fand. Und inzwischen glaube ich, dass, wenn man so etwas nachahmt und danach einen ernsthaften Schaden hat, schon selbst Schuld ist - so wie Ren, weil er das Zeug ja freiwillig getrunken hat xDDD
Das Wort „Itadakimasu“ heißt so etwas wie "Guten Appetit" oder? Ich lese das zwar immer, aber meistens vergesse ich auch schon wieder, was es heißt. Mit dem Japanischen bin ich nicht ganz so fit, wie ich es gerne hätte ^^'
Und Horohoro kann echt schaufeln wie ein Weltmeister. Irgendwie gibt es in jedem Manga/Anime einen Kerl, der einen Magen hat, so groß, wie das ganze Universum. Schließlich hat Horohoro das alles innerhalb von einer halben Stunde gegessen! Respekt. Der Typ kann wirklich spachteln!
Glas füllen, Zuckerwürfel anzünden und reint damit ins Glas ;) Der geniale Vorschlag von dem Mädchen. Das geile Trinkritual xD Und natürlich konnten die beiden sich wieder nicht beherschen... wobei ich immer das Gefühl hatte, von Sprit zu lesen, wenn ich auf das Wort 'Spirutousen' gestoßen bin. Ich weiß, hat nicht viel damit zu tun, aber dabei hab ich echt immer diesen komischen Geschmack im Mund... da hät ich doch viel lieber den Hustensaftgeschmack <33
An so einer Stelle aufzuhören ist echt mies... *sfz* Aber da warte ich dann nur noch mit mehr Spannung auf das nächste Kapitel - ich bin sicher, dass da was ganz Tolles passiert. Nach dem Auftakt, MUSS einfach etwas passieren xD
Lg,
Nikolaus
Von:  Minarzipan
2009-06-29T08:58:14+00:00 29.06.2009 10:58
Whisbinth!
*lachflash*
Keine Ahnung wieso, aber an der Stelle musste ich voll losprusten! xD
Ich fand das Kappi ganz schön~
Horo hat's wirklich drauf! ;)
Freu mich, wenn bald das nächste Kapitel kommt!
Liebe Grüße!

P.S. Viel Glück für deine Prüfungen^^
Von:  SnowAngel
2009-06-28T13:11:51+00:00 28.06.2009 15:11
Awww ~
*___*
*sabba anfall bekomm XD*
Sie kommen sich näher!
Und Ren gefällts!
*gg*
Ich mag deinen Schreibstil total!
du kannstd as ganze so schön beschreiben!
Oh man ich freu mich echt schon auf das nächste Kapi!

Von:  Rici-chan
2009-06-28T12:11:40+00:00 28.06.2009 14:11
man, gerade wo es schön wird xD
ein glück das sie schon älter sind =)
aber irgendwie kommt mir das bekannt vor.. auf einmal merken das der andere ja doch schön ist. ich habs da eigentlich immer gerne, wenn man es vorher.. mehr weis. also entweder die person das schon länger weis oder das der innere konflikt besser beschrieben ist. weil kein mann dnekt sich so mal plötzlich ´oh, der kerl ist schön, gut, dann bin ich halt schwul´
das höchstens zum inhalt, ansonsten hast du das trinkspielchen gut rüber gebracht =)
Von:  Horusuke
2009-06-28T10:11:32+00:00 28.06.2009 12:11
*schluckt*
*doof schaut*
*wieder zu sinnen kommt*
muss das jetzt aufhörn? Dx aah das war so toll geschrieben und vorallem spannden
*sfz*
*neben der spur is*
war das jetzt ende oder gehts noch weiter?
sorry..bin nich mehr fähig zu denken XD~


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