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Alles, was nicht hätte beginnen dürfen...

Eine ShinichixShiho Fanfic für den Wettbewerb "Das Finale"
von

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The dark Knight

The dark Knight
 

Das Krankenzimmer war stockfinster. Die kleine Gestalt lag auf ihrem Bett. Zusammengekauert versteckte sie sich unter der Bettdecke, der braune Haarschopf lugte unter dem weichen Stoff hervor. Das sonst typische Hemd mit dem dunkelblauen Sakko und der knallroten Fliege hatte er gegen die verpflichtende Kleidung des Krankenhauses getauscht. Es war ungewöhnlich kalt heute. Durch das große Fenster des Raumes drang der schwache Schein der Sterne. Wenigstens schien ihm das Wetter heute Nacht wohl gesonnen zu sein. Es würde sich noch herausstellen, ob die Glücksgötter dies ebenfalls waren.

Es war alles bereit. Sie würden der Organisation schon gehörig einheizen. Ein selbstsicheres Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, verdeckt durch die allgegenwärtige Maske, die ihn vor der Ansteckung mit einer schlimmen Infektion schützen sollte. Seine ‚Waffen’, entworfen durch Professor Agasa, lagen griffbereit auf seinem Nachtkästchen. Er war auf sie vorbereitet, sollten sie nur kommen. Er war sich sicher, dass sich Gin seines Problems höchst persönlich annehmen würde…
 

Sie hatten sie gefunden, tot. Chianti war an der Erfüllung ihres Auftrags gescheitert. ‚Kein Wunder’, dachte sich Gin. Dieser Stümperin konnte man solch wichtige Arbeit nicht überlassen. Jetzt hatte sie bekommen, was sie verdiente. Doch etwas bereitete ihm Sorgen. Wer war dieser Unbekannte, der einen seiner Agenten nach dem anderen aus dem Verkehr zog? Er musste ein Profi sein, so, wie seine Männer gefallen waren. Er hatte sie umgebracht, kaltblütig, brutal, rücksichtslos. Sein Verhalten zeugte von Wut, viel Wut, jedoch genauso von methodischem Vorgehen. Er musste jeden einzelnen Schritt akribisch vorbereitet haben, sonst hätte er sich garantiert vorher verraten.

Er hatte die Leichen gesehen. Der Schock, der letzte Augenblick der Überraschung hatte sich in ihre Augen eingebrannt. Früher hatte man geglaubt, dass das Letzte das ein Mensch zu Gesicht bekam bevor er starb für immer sichtbar in seine Linsen geschrieben war. Wenn man diesen Toten ins Gesicht sah konnte man es fast glauben. Falten des Hasses gruben sich in die Miene des Blonden. Wer auch immer dafür verantwortlich war, würde den gesamten Zorn der Organisation spüren und der war gewaltig.

Doch wer war er? ‚Es gibt nur einen, aber der…’, dachte er sich, ‚ist tot.’
 

Die Zeit des Wartens war eine wahre Folter. Shinichi konnte es gar nicht mehr erwarten, den Männern in Schwarz endlich wieder entgegen zu treten. Der Köder war ausgelegt, jetzt mussten sie nur noch anbeißen. Der Köder würde unwiderstehlich sein…denn der Köder war er.

Er hatte sie schon vor Stunden erwartet. Es war wirklich ungewöhnlich für die Organisation solch eine Chance ungenutzt zu lassen. Ai hatte ihn tausendmal für verrückt erklärt, hatte ihn angeschrieen, hatte ihn angefleht, nicht in seinen Tod zu laufen, aber würde ihm mit Würde in die Augen blicken und ihm ein Schnippchen schlagen. Er hatte keine andere Wahl, als sich selbst anzubieten.

Beim Gedanken an Ai wurde ihm warm. Es war herzlich von ihr gewesen, sich solche Sorgen um ihn zu machen, um ihn, der sie wieder in Gefahr bringen würde, obwohl es das Letzte war, was er wollte. Ihre Worte hallten wieder und wieder durch seinen Verstand und vertrieben alle anderen Gedanken. Er hatte schon länger geahnt, dass sie etwas für ihn empfinden würde, immerhin war er ja der strahlende Ritter, der sie beide immer wieder aus allen möglichen Situationen gerettet hatte. Naja, er musste ja zugeben, zum Großteil hatte er sie verschuldet, hatte sich wieder einmal überschätzt und war dadurch in solche Schlamassel geraten, aber er war immer als Sieger hervor gegangen. Immer war sie an seiner Seite gewesen und hatte den Kampf zusammen mit ihm bis zu Ende gekämpft. Heute würde der letzte Akt beginnen.

Er musste gestehen, sie war ihm ans Herz gewachsen. Die Tapferkeit und Gewitztheit, mit der sie ihm immer wieder geholfen hatte, war ein unschätzbar wertvolles Gut geworden. Ihr erheiternder Sarkasmus half ihm abzuschalten und die Welt einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Die kleine Wissenschaftlerin war ihm eine unverzichtbare Hilfe geworden, sowohl bei seiner Arbeit, als auch bei seinem Leben als Conan. Ohne sie hätte er sicher schon lange aufgegeben, die Waffen gestreckt und sich seinem Schicksal ergeben. Er wäre wohl wahnsinnig geworden.

Wenn er ehrlich war, war sie einfach viel angenehmer als Ran. Die Oberschülerin mochte wohl hübsch und niedlich sein, doch mehr Qualitäten besaß sie ja bekanntlich nicht. Sie hatte seine Detektivkarriere noch nie zu würdigen gewusst, im Gegensatz zu Shiho, sie sich seit einiger Zeit immer eifriger daran beteiligte. Genau betrachtet war sie nicht einmal wirklich klug, während Ai alle anderen Mitglieder ihrer Altersgruppe in Sachen Intelligenz in den Schatten stellte. ‚Schlecht sieht sie ja auch nicht aus’, grinste er. ‚Der eine Traum, in dem ich wieder Shinichi war…ja, ansehnlich.’

Er erschrak über seine eigenen Gedanken. Warum dachte er jetzt plötzlich darüber nach, wer von den Beiden interessanter sei? Sein Kopf kam ihm vor wie ein Viehmarkt und die beiden Mädchen wie gehandeltes Vieh. Er liebte doch Ran, was sollte dann diese Diskussion? Oder etwa…
 

Er hatte den Auftrag endlich bekommen. Stundenlang hatte er auf den Boss eingeredet, jetzt war es offiziell. Gin und Wodka würden sie jagen und sie töten, die beiden Kinder und den Unbekannten. Er halfterte seine schallgedämpfte Walter P-16 mit poliertem Schalldämpfer. Sie würden es leise und endgültig machen, dann würde ihre Jagd vorbei sein, bevor sie begonnen hatte. Er war am Fundort von Chiantis Leiche gewesen. Etwas daran hatte ihm sofort Aufschluss über den Aufenthaltsort des kleinen Detektivs gegeben. Wer auch immer seine Agentin getötet hatte, der hatte das Gewehr nicht entfernt. Er hatte sich hinabgebeugt und durch das Teleskop geblickt, direkt in das Krankenzimmer eines gewissen Jungen. Dieses Mal würden sie kein Risiko eingehen, er würde dem Rotzbengel in die Augen sehen, wenn er ihn erledigte. Er würde seinen Atem spüren können, seinen Angstschweiß riechen, wenn er ihm die Waffe gegen den Kopf presste und ihn winseln lies. Er würde das Letzte sein, was er sah, bevor die Kugel seinen Kopf zum Platzen bringen würde.

Sie hatten sich sofort aufgemacht, um ihre Mission ein für alle Mal zu beenden. Der schwarze Porsche 356-A raste über den Asphalt. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hätten sie das Beika-Central erreicht. ‚Ich freue mich schon, Kudo Shinichi…’
 

Der Oberschüler hatte sich gegen eine Wand gelehnt und lauschte den Geräuschen um ihn, während sich seine Gedanken im Kreis drehten. Angewidert schüttelte er den Kopf. Jetzt war nicht der richtige Augenblick darüber nachzudenken, welches Mädchen den größeren Busen hat. Jetzt hieß es, sich darauf zu konzentrieren, dass die Organisation jeden Moment hier aufkreuzen konnte. Die Gedanken Organisation und Ai kreuzten sich und erinnerten ihn an das silbern glänzende Kästchen. Sie hatte ihm schon wieder geholfen, wieder einmal war sein Plan durch sie perfektioniert worden. Sie wusste, wie man ihn überraschen konnte. Sie wusste, wie man ihm eine Freude machen konnte. Sie wusste, was es ihm bedeutete.

Er hatte es geöffnet, nachdem sie gegangen war. Die kleine Metallbox hatte einen großen Schatz verborgen. Auf den unscheinbaren roten Samt, der im Licht der untergehenden Sonne wie Feuer geleuchtet hatte, war ein kleiner Zettel gebettet, daneben eine Locke ihres verführerischen, erdbeerblonden Haares. Er hatte ihn herausgenommen und langsam, fast zärtlich aufgefaltet. In der geschwungenen Handschrift einer Frau stand groß ein Satz: ‚Es wird Zeit, das Spiel zu verändern’

Dann hatte er tiefer in das Kästchen gegriffen…
 

Es war dunkel, verdammt dunkel. ‚Das richtige Licht für die Jagd’, grinste Gin bösartig. Seine Züge hatten sich wieder zu der Fratze verformt, die er jedes Mal trug, wenn es Zeit für Blut war.

Leise schlichen sie durch die finsteren Gänge des Krankenhauses. Vor kaum einer Minute war der Strom ausgefallen. Ihr Werk natürlich. Wodka war seinem Aniki dicht auf den Fersen. Es würde noch 3 Minuten dauern, bis der Notstrom anspringen würde. Das war genug.

Sie hatten sein Zimmer erreicht. Seine große Hand schloss sich um den metallenen Türgriff und drückte ihn langsam herunter. Die Tür schwang auf und Gin schob sich durch den engen Spalt. Zielstrebig strebte er dem Bett des kleinen Jungen entgegen, der friedlich schlief. Er ahnte sein Verhängnis nicht einmal!

Wodka nahm seine Position hinter dem Eingang ein und deckte ihren Rückzug. Sie wollten ja nicht von diesem ominösen Unbekannten überrascht werden.

Gin beugte sich über die schlafende Gestalt. Sein braunes Haar lugte unter der Bettdecke hervor, sein Gesicht war darunter vergraben. Ohne ein Geräusch zu verursachen enthalfterte er seine Pistole. Seine gewaltige Linke näherte sich immer weiter dem Hals des Grundschülers. Er würde es genießen.

Das Sternenlicht war aus dem Raum verschwunden, die Schatten nahmen Überhand. ‚Zeit zu sterben’, lachte er für sich, während sich seine Finger um den dünnen Hals legten.
 

„Halt, an deiner Stelle würde ich das nicht machen. Waffe weg, Hände hinter den Kopf. Du hast verloren, Gin.“

Die Worte des Oberschülers durchschnitt die Stille. Shinichi trat aus der Dunkelheit ins Licht, seine Narkoseuhr hoch erhoben. Er trat hinter seinen langjährigen Erzfeind, der sich keinen Zentimeter bewegte. „Hast du nicht gehört, was ich dir gesagt habe? Du sollst deine Waffe weglegen, das Spiel ist aus. Du hast mich lang genug an der Nase herumgeführt.“, dröhnte die tiefe Stimme des 18-Jährigen. Der Blonde lies ein lautes, hungriges Knurren hören. „Ich denke, du hast etwas vergessen. Wir arbeiten immer zu zweit.“

In dem Moment, als seine Worte verhallten spürte der Detektiv den kalten Stahl einer Pistole an seinem Hinterkopf. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. Konnte er wirklich so eine simple Tatsache übersehen haben? Hatte ihn seine Arroganz so sehr geblendet? War er wirklich so verbohrt? Hatte er seine Chance verspielt? Hatte sie Recht behalten?
 

„Du hast auch etwas vergessen Gin. Wir sind auch nie allein.“ Knochen knackten, als ein dicker Gewehrkolben Wodkas Schädel zertrümmerte. Blut spritzte. Erschreckt wandten sich Shinichi und Gin gleichzeitig um. Sie starrten in ein entstelltes Gesicht. Narben verzerrten die eine Gesichtshälfte des Unbekannten. Grüngraue Augen blitzten zwischen den Resten schwarzer Haare hervor. Der halbe Schädel war vom Feuer der Explosion gezeichnet.
 

„Bye, bye, Gin.“ Er hob den Lauf der schwarzen Schrotflinte…
 


 

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So, das nächste Mal wird die geheimnisvolle Identität des Unbekannten gelüftet, also wartet geduldig ;)

MFG NaruxHina-Fan



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Varlet
2009-12-19T20:41:19+00:00 19.12.2009 21:41
Irgendwie hatte ich hier schon vermutete, was passieren würde. Ich find es gut, dass du Akai ma richtig auftauchen ließt, aber irgendwie kommt es ein wenig spät, find ich. Aber mal sehn, was noch so passieren wird. Endlich geht es so richtig zur Sache^^

Von:  Rukia-sama
2009-07-11T17:13:48+00:00 11.07.2009 19:13
Gruselig...
He, und das Geschenk?
Das G-e-g-e-n-g-i-f-t, eventuell, hm?^^
Ja, Shiho is doch immernoch die beste
(Und auch viel attraktiver als Ran xP)
Von:  Ryoko-chan
2009-06-21T18:40:52+00:00 21.06.2009 20:40
Hah und ich glaube doch es ist Shuichi! <.<
Aber die Sache, das Conan Busen vergleicht.. ist ziemlich witzig. xD Da musste ich lachen.
Mir ist aufgefallen.. am Ende jeder deiner Kaps stirbt einer. Oo xD

BlutigesZebra
Von: abgemeldet
2009-06-21T15:47:21+00:00 21.06.2009 17:47
Mmh, na, ER? Wie willst du das denn erklären? Naja, ich bin gespannt. :)
Öhm... *hust* Ja, mehr weiß ich jetzt auch nicht mehr zu sagen. Erscheint mri eher als ein Übergangkapitel. :)

WEITER!

lG,
revive


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