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Ehre oder Qual?

Die Doppelgängerin
von

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Serie: Sailor Moon

Autor: She-Ra

Disclaimer: Die Serie, wie auch die dazugehörigen Charas sind Eigentum von Naoko Takeuchi
 

Das Klappern von ein paar Absätzen unterbrach die Stille des nächtlichen Mondpalastes. Eine Gestalt in einem langen Kleid schlurfte über die Flure, bis sie ein Zimmer erreichte. In dieses huschte sie hinein. Erneut waren Schritte zu hören und anschließend das Knarren einer Matratze, als die Person sich mit einem Seufzen darauf ausstreckte.

Minako hatte sich in voller Montur auf ihr Bett fallen lassen. Im Moment war der blonden Sailor Kriegerin vollkommen egal, das sie ihre kunstvoll hochgesteckte Frisur zerstörte und das wallende, bodenlange Kleid ruinierte. Das Einzige, was sie wollte, war nur noch schlafen. Minako war so müde, dass sie ihre schmerzenden Füße nicht mehr spürte. Seit Tagen war sie für die Mondprinzessin auf den Beinen gewesen. Oft verfluchte sie ihre Ähnlichkeit mit Serenity. Vor allem in den Momenten, in denen die Prinzessin Aufgaben hatte, zu denen sie einfach keine Lust hatte. Daher nahm sie Minako in die Pflicht, ihre Position zu übernehmen. Wenn Serenitys Mutter nicht anwesend war, bemerkte niemand dieses Täuschungsmanöver und die Prinzessin schlug über die Strenge. In solchen Momenten war sie oft noch wie ein kleines Kind, wenn sie bockig äußerte, was sie von ihren Pflichten hielt. Und um Serenitys Mutter nicht zu erzürnen, ergab sich Minako in ihr Schicksal. Schließlich war es ihre Aufgabe, die Prinzessin und deren Ruf zu schützen. Diesen gefährdete die junge Serenity immer wieder, ohne sich der Konsequenzen wirklich bewusst zu sein.

//Noch ein weiteres Bankett mit hohen Würdenträgern überlebe weder ich, noch meine Füße!//, dachte Minako seufzend.

Teils konnte sie Serenity ja verstehen, da oft die Besuche wirklich langweilig sein konnten, aber musste sie sie deshalb auf die Vertreterin der Venus übertragen?

Erschöpft blickte Mina auf ihre Uhr.

//Bald muss wirklich etwas geschehen. In weniger als zwei Stunden muss ich meinen Dienst antreten…//

Die Blondine wusste bereits, dass sie sich am morgigen Tag fühlen würde. Ihre Beine würden genauso schwer wie ihre Augenlider sein und ihre Füße so schwer wie Blei.

Ohne noch einen weiteren Gedanken an die vergangene Tage zu verschenken, schloss Mina ihre Augen und kurz darauf war sie tief und fest eingeschlafen.

Am nächsten Morgen schlug sie ihre Augen auf und saß zeitgleich senkrecht im Bett.

//Ich bin zu spät!//, fuhr es ihr durch den Kopf.

Aber in dem Moment, als Minako ihre Beine aus dem Bett schwang, verharrte sie.

//Das… das ist nicht mein Schlafzimmer…//

Flink wanderte ihr Blick umher, wobei sie feststellen konnte, dass sie sich im Schlafzimmer der Mondprinzessin aufhielt. Schlagartig war ihre Müdigkeit vollkommen verschwunden.

//Wie bin ich hier nur hingekommen?//, fragte sich die Blondine und rieb sich dabei den Hinterkopf.

„Oh, du bist endlich erwacht, mein Kind“, erklang eine sanfte Stimme.

Minakos Augen weiteten sich, als sie diese erkannte. Sofort spürte sie ihre schmerzenden Glieder nicht mehr.

In dem Moment, als sie aufspringen wollte, ergriffen zwei schlanke Hände ihre Schultern und drückten sie sanft, aber bestimmt in die weichen Federn zurück.

„Gestern war ein langer und anstrengender Tag, daher habe ich dich ausschlafen lassen, Serenity.“

„Aber… aber ich bin nicht…“, stammelte Mina verlegen.

„Shttt…“, erwiderte die Mutter der Mondprinzessin.

„Du brauchst dich nicht zu erklären. Ich bin vollkommen im Bilde“, sprach sie mit einem Zwinkern weiter.

Zuerst wusste Minako gar nicht, wie sie reagieren sollte. Ihr Verstand versuchte ihr klar zu machen, dass sie ihrem Gegenüber mitteilen musste, dass sie nicht Serenity war. Jedoch unterband die Königin jeglichen erklärenden Versuch schon im Keim.

„Manchmal wünschte ich mir, alle wären so Verantwortungsbewusst, wie du“, sprach sie nach einer Weile.

„Aber nun zieh dich an. Wir essen gleich gemeinsam etwas, dann verbringen wir den restlichen Tag zusammen. Das habe ich dir schon so lange versprochen, jedoch war ich zu sehr eingebunden, um es dir erfüllen zu können.“

Mina hätte gern etwas erwidert, jedoch gelang es ihr nicht, als würde etwas wie ein Bann auf ihr liegen. Daher nickte sie nur leicht. Als Antwort bekam sie ein sanftes Lächeln.

Kurz darauf kamen ein paar Dienerinnen und halfen der Blondine beim Ankleiden. Erneut trug sie ein edles, wallendes Kleid, aus feinstem Stoff gewebt und auch ihre Haare wurden frisiert. Als Mina sich dann im Spiegel betrachtete, fühlte sie sich wie eine wahre Prinzessin.

Oft hatte sie schon solche Kleider getragen, aber noch nie hatte sie sich so gefühlt, wie im Moment.

Nachdem sie dann verspätet gefrühstückt hatte, wandelte sie mit Serenitys Mutter durch den Palast, wobei sie sich unterhielten. Als sie am königlichen Garten ankamen, beschlossen sie dort zu verweilen. Von ihrer Position aus, konnten sie die Inners beobachten, die zusammenstanden und sich zu unterhalten schienen. Doch bei genauerer Betrachtung, konnten sie Sailor Mars, Sailor Merkur und Sailor Jupiter erkennen, die eine weitere Person in der Mitte hatten. Jedoch war nicht zu erkennen, um wen es sich handelte. Jedoch konnte Mina es erahnen, da sie ein Teil ihrer Uniform hatte ausmachen können. So wanderte ihr Blick zu ihrer Begleitung. Diese lächelte sie sanft an, bevor ihr Gesichtsausdruck ernst wurde. Während sie weiterhin zu der kleinen Gruppe sah, begann sie zu sprechen.

„Du fragst dich bestimmt, warum ich so gehandelt habe. Ich möchte dir nun eine Erklärung geben. Mir ist nicht entgangen, wie Serenity sich in den letzten Wochen verhalten hat. Das sie dich für ihre Aufgaben eingebunden hat. Ich rechne dir hoch an, dass du pflichtbewusst bist, ohne an dich zu denken. Aber es kann so nicht weitergehen. Du bist erschöpft. Oft bekommst du keinen oder wenige Stunden Schlaf. Daher kannst du deine Aufgaben immer weniger nachkommen.“

„Es tut mir leid, Eure Majestät“, unterbrach Mina die Rede der Königin.

„Ich weiß und es lag nicht an deiner Absicht. Wenn Serenity doch nur einen Funken mehr Pflichtbewusstsein hätte…“

Kurz war ein leises Seufzen zu vernehmen.

„Sie trägt in Zukunft soviel Verantwortung auf ihren Schultern. Nur sie scheit dies nicht zu sehen.“

Schweigend nickte Minako. Sie konnte die Mutter der Mondprinzessin verstehen.

„Serenity ist noch jung…“

„Das ist mir bewusst. Irgendwann wird ihre Zeit kommen.“

Langsam drehte sie ihren Kopf und sah Minako bittend an.

„Du warst immer ihre beste Freundin. Kümmere dich auch weiter um sie und stehe ihr bei.“

„Das werde ich, Eure Majestät“, erwiderte sie sofort.

„Und noch etwas. Genieße den heutigen Tag. Wenn Serenity erneut zu dir kommt, um dir ihre Pflichten zu übertragen, lehne sie sofort ab.“

„Aber ich kann doch nicht…“

„Doch du kannst. Wenn ich es dir befehlen muss.“

Minako nickte leicht und senkte ihren Blick.

„Gut und nun komm. Meine Tochter soll einmal verstehen, welche Aufgaben du über den gesamten Tag hast und am heutigen Abend findet der alljährliche Mondball statt, auf den sie sich die ganze Zeit gefreut hat. Vielleicht wird sie verstehen, was du für sie tust, wenn sie heute Abend deinen Dienst beendet und sich für die Feierlichkeit richtet. Ich werde darauf achten, dass sie den Ball nicht vorzeitig verlassen wird.“

Mit sanftem Blick bedachte Serenitys Mutter Mina und wartete auf deren Reaktion.

„Ich kann Euer Handeln verstehen, aber gerade weil ich Serenitys Freundin bin, fällt es mir schwer, hier herumzusitzen und zu zusehen.“

„Du hast ein gutes Herz. Bewahre es dir gut. Aber mache dir keine Gedanken über den heutigen Tag. Es ist und war meine Entscheidung. Du bist auch weiterhin ihre Freundin und du musst dir keine Vorwürfe machen.“

„Vielen Dank für Eure Worte und Euer Vertrauen, Eure Majestät. Euer Handeln wird auch eine Lehre für mich sein.“

Die Königin begann bei Minas Worten zu lächeln.

„Das freut mich zu hören. Dies lag auch in meiner Absicht. Und ich hoffe, dass Serenity dies ebenfalls erkennen wird.“

Minako nickte zustimmend.

Gemeinsam verbrachten sie noch einen schönen Tag, an dem sich die Blondine noch von den vergangenen Tagen erholen konnte.

Am Abend schlüpfte Mina wieder in ihre eigentliche Rolle und beobachtete, wie Serenity sich gab. Deutlich war rasch die Erschöpfung der Mondprinzessin zu merken, aber ihre Mutter ließ sie nicht fort. Irgendwo tat sie Minako auch leid, aber sie verstand die Entscheidung der Königin.

Serenity war an dem Abend zu erschöpft, um es zu verstehen. Aber ihre Mutter nahm sie Tage später ins Gebet und dann dämmerte es auch ihr. Ihr wurde bewusst, was sie getan hatte und ab dort, versuchte Serenity ihre Aufgaben vollkommen selbstständig zu erledigen, damit ihre Mutter stolz auf sie sein konnte. Nur noch in wenigen Fällen, fragte sie Minako, die auch nur dann annahm, wenn eine mögliche Gefahr herrschen konnte.

An der Freundschaft der beiden änderte sich nichts. Minako versuchte ihr sogar ein paar Tricke zu zeigen, die sie sich selber angeeignet hatte, um langweilige Besuche zu überstehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KarasuTsubasa
2015-02-13T21:46:49+00:00 13.02.2015 22:46
Ein sehr schöner OS^^
du hast einen schönen schreibstil.
Mach weiter so ^ ^
Antwort von:  She-Ra
14.02.2015 08:39
Vielen Dank ^^


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