Wenn der Tag schon so beginnt....
Kritisch betrachtete ich mich im Spiegel. Hatte ich zugenommen, oder war mein Bauch schon immer so dick? Ich sah nochmal genauer hin und entspannte mich erstmal. In dem Moment , wo ich mich entspannte, verschwand das kleine Bäuchlein. Irritiert sah ich an mir hinunter und schlug mir anschließend mit der flachen Hand gegen die Stirn. Klar, wenn man seinen Bauch noch extra hervorstreckt, sieht er dick aus. Schnell schlüpfte ich in meine Hose, die mir bis kurz über den Knien ging. Dann ging ich in das Bad,nahm meinen Kajal in die Hand und zog ,unter das linke Augen, den ersten Strich.»Autsch! Ah man!« fluchte ich, als ich mir volle Kanne ins Auge stach. Genervt schminkte ich mich wieder ab und startete einen neuen Versuch. Zufrieden griff ich als nächstes zu dem Mascara und betete, dass ich mir nicht nochmals wehtuen würde. Und? - Zum Glück nicht! Schließlich schnappte ich mir meine Tasche,kämpfte mich durch mein unordentliches Zimmer und rannte die Treppe runter. Allerdings viel zu schnell. Irgendwie knickte mein Fuß um, was ziemlich schmerzhaft war, und dann: Da lag ich nun am Ende der Treppe. Warum hörte ich nie auf meine innere Stimme? Oder auf mein Gefühl? Langsam richtete ich mich auf und ging in die Küche. Bevor ich diese betrat lukte ich erstmal in alle Ecken. Überall lauerte die Gefahr und ich war nicht scharf drauf, noch mehr blaue Flecken davonzutragen. Als ich mir vollends sicher war, dass die Decke nicht über mir einbrechen oder eine Bombe neben mir einschlagen würde, brühte ich mir einen Kaffee auf und setzte mich auf meinen "Stammplatz". Wozu gab es eigentlich Kaffeemaschienen? Mit so einem Teil ging das ganze viel schneller. Aber nein, Sakura Haruno bevorzugte ja die altmodische Art. Langsam schweiften meine Gedanken ab. Zu meinen Eltern. Es war mir unerklärlich warum, doch ich ließ es zu. Sie waren eines Tages einfach weggewesen. Ohne ein Wort. Damals war ich um die 10 Jahre alt. Sie hinterließen nur einen Brief und eine beachtliche Menge an Geld die aber durch die Wohnungskosten ect sehr schnell schrumpfte. Seit dem kümmert sich meine Patentante Shizune um mich. Damit bin ich auch zufrieden! Ich brauche meine Eltern nicht. Ich setzte die Tasse Kaffe an meine Lippen und trank einen großen Schluck. Wie zu erwarten war die koffeeinhaltige Flüssigkeit viel zu heiß und verteilte sich im nächste moment über den ganzen Küchentisch. »Scheiße« , zischte ich und fuhr mir mit dem Finger über die verbrannten Lippen. Dann wischte ich alles sauber und machte mich auf den Weg zur Busshaltestelle. »Sakura-Chahan!! Mein Engel, warte!« , ertönte es hinter mir. Flehend sah ich in den Himmel. Bitte nicht! Nicht so früh, nicht er!